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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Kurtzer Entwurf
Schmidt, (v) nebst einigen andern mehr. Joh. Män-
telin,
oder Mentel, ein Bürger aus Straßburg, soll
nach dieser Männer Aussage der ruhmwürdige Vater
der Buchdruckerkunst gewesen seyn. Ehe ich ihre Be-
weißgründe genauer prüfe, muß ich noch erst ein äl-
teres Zeugniß anführen, worauf man sich auch zu be-
ruffen pflegt. Jacob Wimpheling, welcher 1449.
gebohren war, soll auch geglaubt haben, daß Johann
Mäntelin
der Erfinder der Buchdruckerey gewesen
wäre. Es schreibt aber selbiger also: (x) "Jm Jahr
&q;Christi 1440. hat J. Guttenberg, ein Straßburger,
&q;unter der Regierung Kayser Friedrichs III, der gan-
&q;tzen Welt eine grosse, ja bey nahe göttliche Wohlthat
&q;durch seine neuerfundene Schreibart erwiesen.
&q;Denn dieser hat zu erst in Straßburg die Buch-
&q;druckerkunst erdacht, welche er hernach zu Mayntz
&q;glücklich zur Vollkommenheit gebracht hat. Unter-
&q;dessen hat sich Johann Mäntel in kurtzer Zeit
&q;grossen Reichthum erworben, nachdem er zu Straß-
&q;burg diese Kunst angefangen und viele Wercke sehr

&q;sauber
(v) S. desselben drey christliche Danckpredigten wegen der
1440. zu Straßburg erfundenen Buchdruckerkunst,
Straßburg, 1641. 4.
(x) In Epitome Rerum Germ. c. 65. in SCHARDII Script.
Rerum Germ. T. I, p. 396. Anno Christi 1440. Fride-
rico III, Romanorum Imperatore regente magnum quod-
dam ac paene diuinum beneficium collatum est vniuerso
terrarum orbi a IO. GVTTENBERG, Argentinensi,
nouo scribendi genere reperto. Is enim primum artem
impressoriam, quam latiniores excusoriam vocant, in vr-
be Argentinensi inuenit. Inde Moguntiam veniens can-
dem feliciter compleuit. Interea IO. MENTEL id
opificii genus inceptans, multa volumina castigate & po-
lite Argentinae imprimendo factus est breui opulentissimus.

Kurtzer Entwurf
Schmidt, (v) nebſt einigen andern mehr. Joh. Maͤn-
telin,
oder Mentel, ein Buͤrger aus Straßburg, ſoll
nach dieſer Maͤnner Ausſage der ruhmwuͤrdige Vater
der Buchdruckerkunſt geweſen ſeyn. Ehe ich ihre Be-
weißgruͤnde genauer pruͤfe, muß ich noch erſt ein aͤl-
teres Zeugniß anfuͤhren, worauf man ſich auch zu be-
ruffen pflegt. Jacob Wimpheling, welcher 1449.
gebohren war, ſoll auch geglaubt haben, daß Johann
Maͤntelin
der Erfinder der Buchdruckerey geweſen
waͤre. Es ſchreibt aber ſelbiger alſo: (x) „Jm Jahr
&q;Chriſti 1440. hat J. Guttenberg, ein Straßburger,
&q;unter der Regierung Kayſer Friedrichs III, der gan-
&q;tzen Welt eine groſſe, ja bey nahe goͤttliche Wohlthat
&q;durch ſeine neuerfundene Schreibart erwieſen.
&q;Denn dieſer hat zu erſt in Straßburg die Buch-
&q;druckerkunſt erdacht, welche er hernach zu Mayntz
&q;gluͤcklich zur Vollkommenheit gebracht hat. Unter-
&q;deſſen hat ſich Johann Maͤntel in kurtzer Zeit
&q;groſſen Reichthum erworben, nachdem er zu Straß-
&q;burg dieſe Kunſt angefangen und viele Wercke ſehr

&q;ſauber
(v) S. deſſelben drey chriſtliche Danckpredigten wegen der
1440. zu Straßburg erfundenen Buchdruckerkunſt,
Straßburg, 1641. 4.
(x) In Epitome Rerum Germ. c. 65. in SCHARDII Script.
Rerum Germ. T. I, p. 396. Anno Chriſti 1440. Fride-
rico III, Romanorum Imperatore regente magnum quod-
dam ac pæne diuinum beneficium collatum eſt vniuerſo
terrarum orbi a IO. GVTTENBERG, Argentinenſi,
nouo ſcribendi genere reperto. Is enim primum artem
impreſſoriam, quam latiniores excuſoriam vocant, in vr-
be Argentinenſi inuenit. Inde Moguntiam veniens can-
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[34/0070] Kurtzer Entwurf Schmidt, (v) nebſt einigen andern mehr. Joh. Maͤn- telin, oder Mentel, ein Buͤrger aus Straßburg, ſoll nach dieſer Maͤnner Ausſage der ruhmwuͤrdige Vater der Buchdruckerkunſt geweſen ſeyn. Ehe ich ihre Be- weißgruͤnde genauer pruͤfe, muß ich noch erſt ein aͤl- teres Zeugniß anfuͤhren, worauf man ſich auch zu be- ruffen pflegt. Jacob Wimpheling, welcher 1449. gebohren war, ſoll auch geglaubt haben, daß Johann Maͤntelin der Erfinder der Buchdruckerey geweſen waͤre. Es ſchreibt aber ſelbiger alſo: (x) „Jm Jahr &q;Chriſti 1440. hat J. Guttenberg, ein Straßburger, &q;unter der Regierung Kayſer Friedrichs III, der gan- &q;tzen Welt eine groſſe, ja bey nahe goͤttliche Wohlthat &q;durch ſeine neuerfundene Schreibart erwieſen. &q;Denn dieſer hat zu erſt in Straßburg die Buch- &q;druckerkunſt erdacht, welche er hernach zu Mayntz &q;gluͤcklich zur Vollkommenheit gebracht hat. Unter- &q;deſſen hat ſich Johann Maͤntel in kurtzer Zeit &q;groſſen Reichthum erworben, nachdem er zu Straß- &q;burg dieſe Kunſt angefangen und viele Wercke ſehr &q;ſauber (v) S. deſſelben drey chriſtliche Danckpredigten wegen der 1440. zu Straßburg erfundenen Buchdruckerkunſt, Straßburg, 1641. 4. (x) In Epitome Rerum Germ. c. 65. in SCHARDII Script. Rerum Germ. T. I, p. 396. Anno Chriſti 1440. Fride- rico III, Romanorum Imperatore regente magnum quod- dam ac pæne diuinum beneficium collatum eſt vniuerſo terrarum orbi a IO. GVTTENBERG, Argentinenſi, nouo ſcribendi genere reperto. Is enim primum artem impreſſoriam, quam latiniores excuſoriam vocant, in vr- be Argentinenſi inuenit. Inde Moguntiam veniens can- dem feliciter compleuit. Interea IO. MENTEL id opificii genus inceptans, multa volumina caſtigate & po- lite Argentinæ imprimendo factus eſt breui opulentiſſimus.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/70>, abgerufen am 22.11.2024.