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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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Zange, Zapfen, Zeichner, Zeug.
ten Ruhepunct die lebendige Kraft arbeitet, d. i. je
länger das Theil ist, welches in der Hand geführet
wird, je stärcker ist die Gewalt, so mit der Zange kan
ausgeführet werden. Der Gebrauch dieses Jn-
struments ist unterschiedlich. Die Buchdrucker
brauchen solches die Ballen damit abzubrechen, siehe
Tab. II. Die Schriftgieser bedienen sich auch einer
Zange, die Schmeltztiegel aus dem Feuer heraus zu
heben, siehe Tab. IV. Jedoch sind auch diese Zan-
gen in Ansehung ihrer Größe und Figur von einan-
der unterschieden, ob sie gleich im Hauptgrund mit
einander überein kommen.

Zange, (Punctur-) ist ebenfalls eine Art von Zangen,
deren Hebel aber etwas scharf sind, womit die Dru-
cker die Puncturen, wenn sie sich umgebogen, wieder
aufrichten. Siehe Tab. II.

Zapfen, ist von Stahl dergestalt zubereitet, daß es mit
einem Theil in eine Höhlung eines andern Dinges
eingreifet. Also hat die Spindel einen Zapfen des-
sen unterster Theil etwas rund und spitzig zuge-
schmiedet, welcher in dem Pfänngen herum gehet.
Siehe Tab. II.

Zeichner, oder Conducteur, ist derjenige, welcher von
allen Dingen einen Riß zu machen weiß, damit sol-
chen hernach die Kupferstecher desto genauer nach-
stechen können. Wenn seine Risse accurat werden
sollen, so muß er die Mathematik vollkommen innen
haben, auser dem verdient er den Namen eines Con-
ducteurs gar nicht.

Zeug, nennet man die alten abgenutzten Schriften,
welche man wieder umgiesen lassen kan.

- der Schriftgieser, bestehet aus Bley, Spießglaß
und Eisen, darunter etwas Zinn und Kupfer genom-
men wird.

Zeu-

Zange, Zapfen, Zeichner, Zeug.
ten Ruhepunct die lebendige Kraft arbeitet, d. i. je
laͤnger das Theil iſt, welches in der Hand gefuͤhret
wird, je ſtaͤrcker iſt die Gewalt, ſo mit der Zange kan
ausgefuͤhret werden. Der Gebrauch dieſes Jn-
ſtruments iſt unterſchiedlich. Die Buchdrucker
brauchen ſolches die Ballen damit abzubrechen, ſiehe
Tab. II. Die Schriftgieſer bedienen ſich auch einer
Zange, die Schmeltztiegel aus dem Feuer heraus zu
heben, ſiehe Tab. IV. Jedoch ſind auch dieſe Zan-
gen in Anſehung ihrer Groͤße und Figur von einan-
der unterſchieden, ob ſie gleich im Hauptgrund mit
einander uͤberein kommen.

Zange, (Punctur-) iſt ebenfalls eine Art von Zangen,
deren Hebel aber etwas ſcharf ſind, womit die Dru-
cker die Puncturen, wenn ſie ſich umgebogen, wieder
aufrichten. Siehe Tab. II.

Zapfen, iſt von Stahl dergeſtalt zubereitet, daß es mit
einem Theil in eine Hoͤhlung eines andern Dinges
eingreifet. Alſo hat die Spindel einen Zapfen deſ-
ſen unterſter Theil etwas rund und ſpitzig zuge-
ſchmiedet, welcher in dem Pfaͤnngen herum gehet.
Siehe Tab. II.

Zeichner, oder Conducteur, iſt derjenige, welcher von
allen Dingen einen Riß zu machen weiß, damit ſol-
chen hernach die Kupferſtecher deſto genauer nach-
ſtechen koͤnnen. Wenn ſeine Riſſe accurat werden
ſollen, ſo muß er die Mathematik vollkommen innen
haben, auſer dem verdient er den Namen eines Con-
ducteurs gar nicht.

Zeug, nennet man die alten abgenutzten Schriften,
welche man wieder umgieſen laſſen kan.

der Schriftgieſer, beſtehet aus Bley, Spießglaß
und Eiſen, darunter etwas Zinn und Kupfer genom-
men wird.

Zeu-
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[240/0509] Zange, Zapfen, Zeichner, Zeug. ten Ruhepunct die lebendige Kraft arbeitet, d. i. je laͤnger das Theil iſt, welches in der Hand gefuͤhret wird, je ſtaͤrcker iſt die Gewalt, ſo mit der Zange kan ausgefuͤhret werden. Der Gebrauch dieſes Jn- ſtruments iſt unterſchiedlich. Die Buchdrucker brauchen ſolches die Ballen damit abzubrechen, ſiehe Tab. II. Die Schriftgieſer bedienen ſich auch einer Zange, die Schmeltztiegel aus dem Feuer heraus zu heben, ſiehe Tab. IV. Jedoch ſind auch dieſe Zan- gen in Anſehung ihrer Groͤße und Figur von einan- der unterſchieden, ob ſie gleich im Hauptgrund mit einander uͤberein kommen. Zange, (Punctur-) iſt ebenfalls eine Art von Zangen, deren Hebel aber etwas ſcharf ſind, womit die Dru- cker die Puncturen, wenn ſie ſich umgebogen, wieder aufrichten. Siehe Tab. II. Zapfen, iſt von Stahl dergeſtalt zubereitet, daß es mit einem Theil in eine Hoͤhlung eines andern Dinges eingreifet. Alſo hat die Spindel einen Zapfen deſ- ſen unterſter Theil etwas rund und ſpitzig zuge- ſchmiedet, welcher in dem Pfaͤnngen herum gehet. Siehe Tab. II. Zeichner, oder Conducteur, iſt derjenige, welcher von allen Dingen einen Riß zu machen weiß, damit ſol- chen hernach die Kupferſtecher deſto genauer nach- ſtechen koͤnnen. Wenn ſeine Riſſe accurat werden ſollen, ſo muß er die Mathematik vollkommen innen haben, auſer dem verdient er den Namen eines Con- ducteurs gar nicht. Zeug, nennet man die alten abgenutzten Schriften, welche man wieder umgieſen laſſen kan. ‒ der Schriftgieſer, beſtehet aus Bley, Spießglaß und Eiſen, darunter etwas Zinn und Kupfer genom- men wird. Zeu-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/509>, abgerufen am 21.11.2024.