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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von den Buchdruckern in Leipzig.
macht, selbige in Lieder gesetzet und ein Jahr vor sei-
nem Tod dem öffentlichen Druck überlassen hat.
Sein Bildniß (q) findet man auf beygehendem
Kupfer.

1625. Johann Albert Mintzel hat anfäng-
lich die Großische Druckerey geführet. Er hat sich
aber endlich nach Hof gewendet, und ist daselbst
gestorben.

1626. Georg Liger war erstlich Factor in der
Lambergischen, hernach Pachter in der Großischen
Buchdruckerey.

1629. Matthias Götze.

1633. Henning Köhler sturbe 1656. Die
Wittwe führte die Druckerey eine Zeitlang fort.
Von seinem Sohn Johann werden wir bald mehr
Nachricht ertheilen.

1638. Timotheus Ritzsch, ein Sohn Grego-
rii Ritzschens,
kam den 24. Jan. 1614. allhier auf
die Welt. Jn seiner Jugend legte er in den Spra-
chen und gelehrten Wissenschaften einen guten Grund.
Weil aber sein Vater eine besondere Lust zur Buch-
druckerkunst bey ihm merckte; So unterrichtete er
ihn in selbiger. Er nahm auch darinnen dergestalt
zu, daß er bey Zeiten alle die neben ihm waren weit
übertraf. Jm Jahr 1633. begab er sich nach Hol-
land, Engelland und Franckreich, um sich in seiner
Kunst recht feste zu setzen. Was er nun beschlossen
hatte, das erhielt er auch. Denn er merckte nicht
(r)

nur
(r) Unter demselben habe ich folgende Verse angetroffen:
Durch meinen Beruf in reiner Lehr,
Half ich ausbreiten GOttes Ehr,
Für Jedermann, auch wer der sey,
Trag ich meines Wandels keine Scheu.

von den Buchdruckern in Leipzig.
macht, ſelbige in Lieder geſetzet und ein Jahr vor ſei-
nem Tod dem oͤffentlichen Druck uͤberlaſſen hat.
Sein Bildniß (q) findet man auf beygehendem
Kupfer.

1625. Johann Albert Mintzel hat anfaͤng-
lich die Großiſche Druckerey gefuͤhret. Er hat ſich
aber endlich nach Hof gewendet, und iſt daſelbſt
geſtorben.

1626. Georg Liger war erſtlich Factor in der
Lambergiſchen, hernach Pachter in der Großiſchen
Buchdruckerey.

1629. Matthias Goͤtze.

1633. Henning Koͤhler ſturbe 1656. Die
Wittwe fuͤhrte die Druckerey eine Zeitlang fort.
Von ſeinem Sohn Johann werden wir bald mehr
Nachricht ertheilen.

1638. Timotheus Ritzſch, ein Sohn Grego-
rii Ritzſchens,
kam den 24. Jan. 1614. allhier auf
die Welt. Jn ſeiner Jugend legte er in den Spra-
chen und gelehrten Wiſſenſchaften einen guten Grund.
Weil aber ſein Vater eine beſondere Luſt zur Buch-
druckerkunſt bey ihm merckte; So unterrichtete er
ihn in ſelbiger. Er nahm auch darinnen dergeſtalt
zu, daß er bey Zeiten alle die neben ihm waren weit
uͤbertraf. Jm Jahr 1633. begab er ſich nach Hol-
land, Engelland und Franckreich, um ſich in ſeiner
Kunſt recht feſte zu ſetzen. Was er nun beſchloſſen
hatte, das erhielt er auch. Denn er merckte nicht
(r)

nur
(r) Unter demſelben habe ich folgende Verſe angetroffen:
Durch meinen Beruf in reiner Lehr,
Half ich ausbreiten GOttes Ehr,
Fuͤr Jedermann, auch wer der ſey,
Trag ich meines Wandels keine Scheu.
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[111/0169] von den Buchdruckern in Leipzig. macht, ſelbige in Lieder geſetzet und ein Jahr vor ſei- nem Tod dem oͤffentlichen Druck uͤberlaſſen hat. Sein Bildniß (q) findet man auf beygehendem Kupfer. 1625. Johann Albert Mintzel hat anfaͤng- lich die Großiſche Druckerey gefuͤhret. Er hat ſich aber endlich nach Hof gewendet, und iſt daſelbſt geſtorben. 1626. Georg Liger war erſtlich Factor in der Lambergiſchen, hernach Pachter in der Großiſchen Buchdruckerey. 1629. Matthias Goͤtze. 1633. Henning Koͤhler ſturbe 1656. Die Wittwe fuͤhrte die Druckerey eine Zeitlang fort. Von ſeinem Sohn Johann werden wir bald mehr Nachricht ertheilen. 1638. Timotheus Ritzſch, ein Sohn Grego- rii Ritzſchens, kam den 24. Jan. 1614. allhier auf die Welt. Jn ſeiner Jugend legte er in den Spra- chen und gelehrten Wiſſenſchaften einen guten Grund. Weil aber ſein Vater eine beſondere Luſt zur Buch- druckerkunſt bey ihm merckte; So unterrichtete er ihn in ſelbiger. Er nahm auch darinnen dergeſtalt zu, daß er bey Zeiten alle die neben ihm waren weit uͤbertraf. Jm Jahr 1633. begab er ſich nach Hol- land, Engelland und Franckreich, um ſich in ſeiner Kunſt recht feſte zu ſetzen. Was er nun beſchloſſen hatte, das erhielt er auch. Denn er merckte nicht nur (r) (r) Unter demſelben habe ich folgende Verſe angetroffen: Durch meinen Beruf in reiner Lehr, Half ich ausbreiten GOttes Ehr, Fuͤr Jedermann, auch wer der ſey, Trag ich meines Wandels keine Scheu.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/169>, abgerufen am 09.05.2024.