cher er 11. Kinder gezeuget hat. Er hatte ebenfalls die Ehre, daß er 1623. Rathsherr wurde. Da er denn Ge- legenheit bekam verschiedene Ehrenstellen zu verwal- ten. Er nahm aber im 46. Jahr seines Alters den 19. Augusti 1637. aus dieser Welt wieder Abschied. Den Buchhandel führete er selbst und die Buchdruckerey ließ er durch geschickte Factores fortsetzen, welche aber hernach M. Friedrich Lanckisch von ihm geerbet, weil er desselben Schwester zum Weibe gehabt hat, und mit ihm in Gesellschafft gestanden war. Auser dem ist noch anzumercken, daß aus diesem Großischen Ge- schlechte unterschiedliche vornehme und gelehrte Män- ner so wohl geistlich als weltlichen Standes entspros- sen sind. Des Vaters Bildniß haben wir auf bey- gehendem Kupfer vorgestellet.
1609. Jacob Verwald, ein Sohn des bereits angeführten Zacharias Berwalds. Er hat des Va- ters Jnsigne beybehalten.
1609-1612. Valentin am Ende war gebohren 1557. zu Heinrichs einen Flecken in der Herrschafft Henneberg. Sein Vater Wolf am Ende war ein Rathsherr daselbst. Jn Schmalkalden hat er die Buchdruckerkunst gelernet. Nachdem er sich aber in der fremde Umgesehen hatte, ist er endlich hieher nach Leipzig gekommen, woselbst er sich 1587. häußlich nie- dergelassen und mit Stephan Lantzenbergs von Hoyerswerde hinterlassener Tochter Florentinen in ein Ehebindniß eingelassen hat, welche ihn zu einen Vater von 5. Kindern gemachet hat. Eine Tochter von ihm heyrathete hernach Friedr. Lanckisch Buch- drucker und Buchhändlern allhier. Anfänglich stund er einer Druckerey nur als Factor vor, 1602. aber legte er sich eine eigene an, die ihm aber der Tod zeit-
lich
Kurtze Nachricht
cher er 11. Kinder gezeuget hat. Er hatte ebenfalls die Ehre, daß er 1623. Rathsherr wurde. Da er denn Ge- legenheit bekam verſchiedene Ehrenſtellen zu verwal- ten. Er nahm aber im 46. Jahr ſeines Alters den 19. Auguſti 1637. aus dieſer Welt wieder Abſchied. Den Buchhandel fuͤhrete er ſelbſt und die Buchdruckerey ließ er durch geſchickte Factores fortſetzen, welche aber hernach M. Friedrich Lanckiſch von ihm geerbet, weil er deſſelben Schweſter zum Weibe gehabt hat, und mit ihm in Geſellſchafft geſtanden war. Auſer dem iſt noch anzumercken, daß aus dieſem Großiſchen Ge- ſchlechte unterſchiedliche vornehme und gelehrte Maͤn- ner ſo wohl geiſtlich als weltlichen Standes entſproſ- ſen ſind. Des Vaters Bildniß haben wir auf bey- gehendem Kupfer vorgeſtellet.
1609. Jacob Verwald, ein Sohn des bereits angefuͤhrten Zacharias Berwalds. Er hat des Va- ters Jnſigne beybehalten.
1609-1612. Valentin am Ende war gebohren 1557. zu Heinrichs einen Flecken in der Herrſchafft Henneberg. Sein Vater Wolf am Ende war ein Rathsherr daſelbſt. Jn Schmalkalden hat er die Buchdruckerkunſt gelernet. Nachdem er ſich aber in der fremde Umgeſehen hatte, iſt er endlich hieher nach Leipzig gekommen, woſelbſt er ſich 1587. haͤußlich nie- dergelaſſen und mit Stephan Lantzenbergs von Hoyerswerde hinterlaſſener Tochter Florentinen in ein Ehebindniß eingelaſſen hat, welche ihn zu einen Vater von 5. Kindern gemachet hat. Eine Tochter von ihm heyrathete hernach Friedr. Lanckiſch Buch- drucker und Buchhaͤndlern allhier. Anfaͤnglich ſtund er einer Druckerey nur als Factor vor, 1602. aber legte er ſich eine eigene an, die ihm aber der Tod zeit-
lich
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Kurtze Nachricht
cher er 11. Kinder gezeuget hat. Er hatte ebenfalls die
Ehre, daß er 1623. Rathsherr wurde. Da er denn Ge-
legenheit bekam verſchiedene Ehrenſtellen zu verwal-
ten. Er nahm aber im 46. Jahr ſeines Alters den 19.
Auguſti 1637. aus dieſer Welt wieder Abſchied. Den
Buchhandel fuͤhrete er ſelbſt und die Buchdruckerey
ließ er durch geſchickte Factores fortſetzen, welche aber
hernach M. Friedrich Lanckiſch von ihm geerbet,
weil er deſſelben Schweſter zum Weibe gehabt hat, und
mit ihm in Geſellſchafft geſtanden war. Auſer dem iſt
noch anzumercken, daß aus dieſem Großiſchen Ge-
ſchlechte unterſchiedliche vornehme und gelehrte Maͤn-
ner ſo wohl geiſtlich als weltlichen Standes entſproſ-
ſen ſind. Des Vaters Bildniß haben wir auf bey-
gehendem Kupfer vorgeſtellet.
1609. Jacob Verwald, ein Sohn des bereits
angefuͤhrten Zacharias Berwalds. Er hat des Va-
ters Jnſigne beybehalten.
1609-1612. Valentin am Ende war gebohren
1557. zu Heinrichs einen Flecken in der Herrſchafft
Henneberg. Sein Vater Wolf am Ende war ein
Rathsherr daſelbſt. Jn Schmalkalden hat er die
Buchdruckerkunſt gelernet. Nachdem er ſich aber in
der fremde Umgeſehen hatte, iſt er endlich hieher nach
Leipzig gekommen, woſelbſt er ſich 1587. haͤußlich nie-
dergelaſſen und mit Stephan Lantzenbergs von
Hoyerswerde hinterlaſſener Tochter Florentinen in
ein Ehebindniß eingelaſſen hat, welche ihn zu einen
Vater von 5. Kindern gemachet hat. Eine Tochter
von ihm heyrathete hernach Friedr. Lanckiſch Buch-
drucker und Buchhaͤndlern allhier. Anfaͤnglich ſtund
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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/162>, abgerufen am 16.07.2024.
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