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[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.

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von den Buchdruckern in Leipzig.
Von dessen übrigen Umständen aber habe ich abermals
nichts finden können.

1493-1495. Arnoldus de Colonia, sonsten hieß
er sich auch nur Arnoldum Coloniensem, woraus man
so viel siehet, daß Cölln sein Geburtsort gewesen sey.
Wenn er aber nach Leipzig gekommen sey, und wie lan-
ge er allhier gelebet hat, ist gäntzlich unbekannt. (f)

1495-1519. Wolfgang Stöckel, auch Stöck-
lin
und Molitor, war in München gebohren, dahero
er sich nach der damaligen Gewohnheit auch nur Wolf-
gangum Manacensem
dann und wann genennet hat.
Jn Erfurt ist er Baccalaureus und endlich zu Leipzig
ein Bürger und Buchdrucker worden. Er hat sich aber
nicht Zeit Lebens allhier aufgehalten, sondern er ist um
das Jahr 1519. als Hofbuchdrucker Hertzog Geor-
gens
nach Dreßden beruffen worden, wie ich bereits
oben p. 70. schon angeführet habe. Jn seiner Druckerey

sind
mo pontifice: habita Rome in ecclesia sancti Petri ad sa-
cratissimum Senatum Cardinalium, Innocentio octauo de-
mortuo per R. in Christo patrem Bernardinum Carnaial.
Pacen. Episcopum: Regis & Regine Hispanie oratorem:
die transfigurationis Dominice sexta Augusti Mccccxcii.
4.
am Ende lieset man: Impressum Liptzk per Gregorium
Boettiger. 2) Icti Cuiusdam Praelectiones publicae: per
Gregorium Boetticher Lips. fol.
1493. Siehe Müllers
Incunab. p. 12. Götzens Program. p. 4 und Maittaire
T. I, p. 456.
(f) Von seinen gedruckten Büchern finden sich verschiedene
so wohl auf der hiesigen Universitäts-Bibliotheck, welche
eine rechte Schatzkammer von dergleichen Sachen ist, als
auch in der Bibliotheck zu Freyberg. Das älteste so man
von ihm weiß, ist folgendes: Exercitium puerorum gram-
maticale per dietas distributum
4. am Ende lieset man
also. Impressum Liptzk per Arnoldum Coloniensem An-
no gracie quadringentesimo nonagesimo tertio.

von den Buchdruckern in Leipzig.
Von deſſen uͤbrigen Umſtaͤnden aber habe ich abermals
nichts finden koͤnnen.

1493-1495. Arnoldus de Colonia, ſonſten hieß
er ſich auch nur Arnoldum Colonienſem, woraus man
ſo viel ſiehet, daß Coͤlln ſein Geburtsort geweſen ſey.
Wenn er aber nach Leipzig gekommen ſey, und wie lan-
ge er allhier gelebet hat, iſt gaͤntzlich unbekannt. (f)

1495-1519. Wolfgang Stoͤckel, auch Stoͤck-
lin
und Molitor, war in Muͤnchen gebohren, dahero
er ſich nach der damaligen Gewohnheit auch nur Wolf-
gangum Manacenſem
dann und wann genennet hat.
Jn Erfurt iſt er Baccalaureus und endlich zu Leipzig
ein Buͤrger und Buchdrucker worden. Er hat ſich aber
nicht Zeit Lebens allhier aufgehalten, ſondern er iſt um
das Jahr 1519. als Hofbuchdrucker Hertzog Geor-
gens
nach Dreßden beruffen worden, wie ich bereits
oben p. 70. ſchon angefuͤhret habe. Jn ſeiner Druckerey

ſind
mo pontifice: habita Rome in eccleſia ſancti Petri ad ſa-
cratiſſimum Senatum Cardinalium, Innocentio octauo de-
mortuo per R. in Chriſto patrem Bernardinum Carnaial.
Pacen. Epiſcopum: Regis & Regine Hiſpanie oratorem:
die transfigurationis Dominice ſexta Auguſti Mccccxcii.
4.
am Ende lieſet man: Impreſſum Liptzk per Gregorium
Bœttiger. 2) Icti Cuiusdam Prælectiones publicæ: per
Gregorium Bœtticher Lipſ. fol.
1493. Siehe Muͤllers
Incunab. p. 12. Goͤtzens Program. p. 4 und Maittaire
T. I, p. 456.
(f) Von ſeinen gedruckten Buͤchern finden ſich verſchiedene
ſo wohl auf der hieſigen Univerſitaͤts-Bibliotheck, welche
eine rechte Schatzkammer von dergleichen Sachen iſt, als
auch in der Bibliotheck zu Freyberg. Das aͤlteſte ſo man
von ihm weiß, iſt folgendes: Exercitium puerorum gram-
maticale per dietas diſtributum
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alſo. Impreſſum Liptzk per Arnoldum Colonienſem An-
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[91/0137] von den Buchdruckern in Leipzig. Von deſſen uͤbrigen Umſtaͤnden aber habe ich abermals nichts finden koͤnnen. 1493-1495. Arnoldus de Colonia, ſonſten hieß er ſich auch nur Arnoldum Colonienſem, woraus man ſo viel ſiehet, daß Coͤlln ſein Geburtsort geweſen ſey. Wenn er aber nach Leipzig gekommen ſey, und wie lan- ge er allhier gelebet hat, iſt gaͤntzlich unbekannt. (f) 1495-1519. Wolfgang Stoͤckel, auch Stoͤck- lin und Molitor, war in Muͤnchen gebohren, dahero er ſich nach der damaligen Gewohnheit auch nur Wolf- gangum Manacenſem dann und wann genennet hat. Jn Erfurt iſt er Baccalaureus und endlich zu Leipzig ein Buͤrger und Buchdrucker worden. Er hat ſich aber nicht Zeit Lebens allhier aufgehalten, ſondern er iſt um das Jahr 1519. als Hofbuchdrucker Hertzog Geor- gens nach Dreßden beruffen worden, wie ich bereits oben p. 70. ſchon angefuͤhret habe. Jn ſeiner Druckerey ſind (e) (f) Von ſeinen gedruckten Buͤchern finden ſich verſchiedene ſo wohl auf der hieſigen Univerſitaͤts-Bibliotheck, welche eine rechte Schatzkammer von dergleichen Sachen iſt, als auch in der Bibliotheck zu Freyberg. Das aͤlteſte ſo man von ihm weiß, iſt folgendes: Exercitium puerorum gram- maticale per dietas diſtributum 4. am Ende lieſet man alſo. Impreſſum Liptzk per Arnoldum Colonienſem An- no gracie quadringenteſimo nonageſimo tertio. (e) mo pontifice: habita Rome in eccleſia ſancti Petri ad ſa- cratiſſimum Senatum Cardinalium, Innocentio octauo de- mortuo per R. in Chriſto patrem Bernardinum Carnaial. Pacen. Epiſcopum: Regis & Regine Hiſpanie oratorem: die transfigurationis Dominice ſexta Auguſti Mccccxcii. 4. am Ende lieſet man: Impreſſum Liptzk per Gregorium Bœttiger. 2) Icti Cuiusdam Prælectiones publicæ: per Gregorium Bœtticher Lipſ. fol. 1493. Siehe Muͤllers Incunab. p. 12. Goͤtzens Program. p. 4 und Maittaire T. I, p. 456.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst01_1740/137>, abgerufen am 09.05.2024.