[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. welcher 1534. und 1535. schon wieder aufgelegt werdenmuste Er war aber absonderlich Philipp Melanch- thons Buchdrucker, indem er desselben meiste Schrif- ten zu seiner Zeit gedrucket hat. Man weiß auch von ihm, daß er selbsten einige theologische und musicalische Bücher verfertiget hat. Jm Jahr 1548. nahm er von dieser Welt Abschied. Er muß in Wittenberg in gutem Ansehen gewesen seyn, weil er daselbst zugleich Rathsherr gewesen ist. Sein Bildniß stehet auf unse- rer Fig. V. Noch weit berühmter aber war. Hannß Lufft, be- (n) Jn Supplem. Buddeano Epist. Lutheri n. 48. f. 33. &
38. Lutherus heißt Luften an diesem Ort des Augustiner- klosters Sachwalter und Zinßeinforderer, Procuratorem & postulatorem census &c. von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. welcher 1534. und 1535. ſchon wieder aufgelegt werdenmuſte Er war aber abſonderlich Philipp Melanch- thons Buchdrucker, indem er deſſelben meiſte Schrif- ten zu ſeiner Zeit gedrucket hat. Man weiß auch von ihm, daß er ſelbſten einige theologiſche und muſicaliſche Buͤcher verfertiget hat. Jm Jahr 1548. nahm er von dieſer Welt Abſchied. Er muß in Wittenberg in gutem Anſehen geweſen ſeyn, weil er daſelbſt zugleich Rathsherr geweſen iſt. Sein Bildniß ſtehet auf unſe- rer Fig. V. Noch weit beruͤhmter aber war. Hannß Lufft, be- (n) Jn Supplem. Buddeano Epiſt. Lutheri n. 48. f. 33. &
38. Lutherus heißt Luften an dieſem Ort des Auguſtiner- kloſters Sachwalter und Zinßeinforderer, Procuratorem & poſtulatorem cenſus &c. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0121" n="75"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.</hi></fw><lb/> welcher 1534. und 1535. ſchon wieder aufgelegt werden<lb/> muſte Er war aber abſonderlich <hi rendition="#fr">Philipp Melanch-<lb/> thons</hi> Buchdrucker, indem er deſſelben meiſte Schrif-<lb/> ten zu ſeiner Zeit gedrucket hat. Man weiß auch von<lb/> ihm, daß er ſelbſten einige theologiſche und muſicaliſche<lb/> Buͤcher verfertiget hat. Jm Jahr 1548. nahm er<lb/> von dieſer Welt Abſchied. Er muß in Wittenberg in<lb/> gutem Anſehen geweſen ſeyn, weil er daſelbſt zugleich<lb/> Rathsherr geweſen iſt. Sein Bildniß ſtehet auf unſe-<lb/> rer <hi rendition="#aq">Fig. V.</hi> Noch weit beruͤhmter aber war.</p><lb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Hannß Lufft</hi>,</hi></hi><lb/> Welcher 1495. gebohren war. Wer deſſen Eltern<lb/> geweſen, iſt gaͤntzlich unbekannt, man weiß auch nicht<lb/> wo er gebohren worden, vielweniger wo und wenn er<lb/> die Lehrjahre ausgeſtanden hat. So viel erſieht man<lb/> aus einigen Briefen <hi rendition="#fr">Lutheri,</hi> daß er, als ein Buch-<lb/> drucker Geſelle, bald hie, bald da hin von dem Prior<lb/> des Auguſtiner Kloſters zu Wittenberg <hi rendition="#fr">Eberh. Briß-<lb/> ger</hi> geſchicket worden iſt. <note place="foot" n="(n)">Jn <hi rendition="#aq">Supplem. Buddeano Epiſt. Lutheri n. 48. f. 33. &</hi><lb/> 38. <hi rendition="#fr">Lutherus</hi> heißt Luften an dieſem Ort des Auguſtiner-<lb/> kloſters Sachwalter und Zinßeinforderer, <hi rendition="#aq">Procuratorem<lb/> & poſtulatorem cenſus &c.</hi></note> Nachdem ſich <hi rendition="#fr">Melch.<lb/> Lotther</hi> 1525. von Wittenberg weg begeben<lb/> hat, in deſſen Druckerey er vorhero vielleicht als Ge-<lb/> ſelle geſtanden; So fieng <hi rendition="#fr">Lufft</hi> vor ſich eine Druckerey<lb/> an, es gieng aber bis 1529. hertzlich ſchlecht von ſtat-<lb/> ten. Alleine von dieſer Zeit an wurde ihm das Gluͤck<lb/> guͤnſtiger, bis es ihm erſt 1534. voͤllig erhoben hat.<lb/> Denn in dieſem Jahr druckte er <hi rendition="#fr">Lutheri</hi> teutſch uͤber-<lb/> ſetzte Bibel zum erſten mal gantz, welche er bald 1541.<lb/> 1545. 1546. wieder auflegen muſte, und damit bis 1574.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0121]
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt.
welcher 1534. und 1535. ſchon wieder aufgelegt werden
muſte Er war aber abſonderlich Philipp Melanch-
thons Buchdrucker, indem er deſſelben meiſte Schrif-
ten zu ſeiner Zeit gedrucket hat. Man weiß auch von
ihm, daß er ſelbſten einige theologiſche und muſicaliſche
Buͤcher verfertiget hat. Jm Jahr 1548. nahm er
von dieſer Welt Abſchied. Er muß in Wittenberg in
gutem Anſehen geweſen ſeyn, weil er daſelbſt zugleich
Rathsherr geweſen iſt. Sein Bildniß ſtehet auf unſe-
rer Fig. V. Noch weit beruͤhmter aber war.
Hannß Lufft,
Welcher 1495. gebohren war. Wer deſſen Eltern
geweſen, iſt gaͤntzlich unbekannt, man weiß auch nicht
wo er gebohren worden, vielweniger wo und wenn er
die Lehrjahre ausgeſtanden hat. So viel erſieht man
aus einigen Briefen Lutheri, daß er, als ein Buch-
drucker Geſelle, bald hie, bald da hin von dem Prior
des Auguſtiner Kloſters zu Wittenberg Eberh. Briß-
ger geſchicket worden iſt. (n) Nachdem ſich Melch.
Lotther 1525. von Wittenberg weg begeben
hat, in deſſen Druckerey er vorhero vielleicht als Ge-
ſelle geſtanden; So fieng Lufft vor ſich eine Druckerey
an, es gieng aber bis 1529. hertzlich ſchlecht von ſtat-
ten. Alleine von dieſer Zeit an wurde ihm das Gluͤck
guͤnſtiger, bis es ihm erſt 1534. voͤllig erhoben hat.
Denn in dieſem Jahr druckte er Lutheri teutſch uͤber-
ſetzte Bibel zum erſten mal gantz, welche er bald 1541.
1545. 1546. wieder auflegen muſte, und damit bis 1574.
be-
(n) Jn Supplem. Buddeano Epiſt. Lutheri n. 48. f. 33. &
38. Lutherus heißt Luften an dieſem Ort des Auguſtiner-
kloſters Sachwalter und Zinßeinforderer, Procuratorem
& poſtulatorem cenſus &c.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |