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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Hammergraben.
Tab.
101.
nen Nägel halten in früher ausgestemmten mit Holz ausgefütterten Löchern; dadurch wird
der Gang der Schütze erleichtert, das Mauerwerk vor dem Abstossen gesichert, und eine
bessere Schliessung der Schütze erzielt. Unten steht die Schütze beim Herablassen in dem be-
reits beschriebenen Falze der Schwelle. Das Oeffnen und Schliessen der Schleussenöffnung
geschieht durch zwei Männer, welche an den Kurbeln der Schützenaufzüge drehen. Damit
aber die nur 6 Zoll dicken und 3 Klafter 1 Fuss 6 Zoll langen Balken sich bei einem bedeu-
tenden Wasserdrucke nicht biegen, ist hinter der Schütze in der Mitte der Schleussenöffnung
der Ständer R angebracht, welcher sich oben an den innern Tram P anlehnt, unten aber
in einem Loch der Schwelle steht. In der Mitte ist er noch durch einen Quertram S vor aller
Schwankung gesichert. Da wo sich diese zwei Träme kreutzen, sind sie mit einem schmiedei-
sernen Ring der an S angeschraubt ist, fest verbunden.

§. 352.

Der Hammergraben ist an der Sohle 3 Klafter 2 Fuss bei der gewöhnlichen Was-
sertiefe von 4 Fuss, an der Oberfläche 3 Klafter 4 Fuss breit, die Seitenwände desselben
sind mit einer trocken auf Moos gelegten Steinterrasse vor dem Einsturze gesichert. Die Länge
des Hammergrabens ist vom Schleussenhaus bis zum Hammergebäude 465 Klafter und vom
Hammergebäude bis zu seiner Einmündung in den Beraun-Fluss 370 Klafter. Das Gefälle des-
selben von 13 Fuss 3 Zoll ist auf nachstehende Art eingetheilt worden.

Wenn beim gewöhnlichen Wasserstand das Wasser mit dem Wehrrücken gleich hoch steht, ist
vom Wehrrücken bis auf die Oberfläche des Wassers bei den Schützen am Hammergebäude

[Tabelle]

Aus der bei der Grabung des Hammergrabens ausgehobenen Erde, ist an der Wasserseite
ein über die höchsten Fluthen reichender Damm regelmässig aufgeführt, durchgängig sehr voll-
ständig berast, und unterhalb dem Hammergebäude wo die Hochwässer und Eisfluthen ge-
gen das rechte Ufer sich ziehen, ist die Wasserböschung des Dammes unterhalb mit Bruch-
steinen gepflastert und ober den gewöhnlichen Wässern dicht mit Weidengesträuch bepflanzt.
Man gab dem Hammergraben diese grosse Länge, um das bedeutende Gefäll des Flusses in
dieser Gegend, welches man aus den auf den Wasserspiegel geschriebenen Höhen in Situa-
tionsplan Fig. 1 ersehen kann, mit Zuschlag des durch das Wehr gespannten Wassers, für
den Betrieb der Werke zu gewinnen und weil auch der Graben unter dem Hammergebäude
das verhältnissmässig erforderliche Gefälle hat, so kann das gewöhnliche hohe Wasser nicht
nachtheilig auf den Gang der Wasserräder wirken. Der Damm schützt den Hammergraben und
die Hammergebäude vor jeder Ueberschwemmung und Eisbeschädigung, und da mittelst der
Schleusse der Wasserstand im Hammergraben stets regulirt werden kann, der Eintritt des Flus-
ses in den Hammergraben unter der Schleusse aber durch die Dämme verhindert wird, so können
die Werke bei den kleinsten und auch den höhern Wasserständen in Betrieb erhalten werden.

An der Schleusse ist die Dammkappe in einer Höhe mit der Futtermauer, und schliesst
sich an diese an, bei dem oberen Kopf der Futtermauer geht aber von diesem angefangen bis
an die höhere Berglehne ein kleiner Damm, um den Eintritt des Wassers von dieser Seite zu

Hammergraben.
Tab.
101.
nen Nägel halten in früher ausgestemmten mit Holz ausgefütterten Löchern; dadurch wird
der Gang der Schütze erleichtert, das Mauerwerk vor dem Abstossen gesichert, und eine
bessere Schliessung der Schütze erzielt. Unten steht die Schütze beim Herablassen in dem be-
reits beschriebenen Falze der Schwelle. Das Oeffnen und Schliessen der Schleussenöffnung
geschieht durch zwei Männer, welche an den Kurbeln der Schützenaufzüge drehen. Damit
aber die nur 6 Zoll dicken und 3 Klafter 1 Fuss 6 Zoll langen Balken sich bei einem bedeu-
tenden Wasserdrucke nicht biegen, ist hinter der Schütze in der Mitte der Schleussenöffnung
der Ständer R angebracht, welcher sich oben an den innern Tram P anlehnt, unten aber
in einem Loch der Schwelle steht. In der Mitte ist er noch durch einen Quertram S vor aller
Schwankung gesichert. Da wo sich diese zwei Träme kreutzen, sind sie mit einem schmiedei-
sernen Ring der an S angeschraubt ist, fest verbunden.

§. 352.

Der Hammergraben ist an der Sohle 3 Klafter 2 Fuss bei der gewöhnlichen Was-
sertiefe von 4 Fuss, an der Oberfläche 3 Klafter 4 Fuss breit, die Seitenwände desselben
sind mit einer trocken auf Moos gelegten Steinterrasse vor dem Einsturze gesichert. Die Länge
des Hammergrabens ist vom Schleussenhaus bis zum Hammergebäude 465 Klafter und vom
Hammergebäude bis zu seiner Einmündung in den Beraun-Fluss 370 Klafter. Das Gefälle des-
selben von 13 Fuss 3 Zoll ist auf nachstehende Art eingetheilt worden.

Wenn beim gewöhnlichen Wasserstand das Wasser mit dem Wehrrücken gleich hoch steht, ist
vom Wehrrücken bis auf die Oberfläche des Wassers bei den Schützen am Hammergebäude

[Tabelle]

Aus der bei der Grabung des Hammergrabens ausgehobenen Erde, ist an der Wasserseite
ein über die höchsten Fluthen reichender Damm regelmässig aufgeführt, durchgängig sehr voll-
ständig berast, und unterhalb dem Hammergebäude wo die Hochwässer und Eisfluthen ge-
gen das rechte Ufer sich ziehen, ist die Wasserböschung des Dammes unterhalb mit Bruch-
steinen gepflastert und ober den gewöhnlichen Wässern dicht mit Weidengesträuch bepflanzt.
Man gab dem Hammergraben diese grosse Länge, um das bedeutende Gefäll des Flusses in
dieser Gegend, welches man aus den auf den Wasserspiegel geschriebenen Höhen in Situa-
tionsplan Fig. 1 ersehen kann, mit Zuschlag des durch das Wehr gespannten Wassers, für
den Betrieb der Werke zu gewinnen und weil auch der Graben unter dem Hammergebäude
das verhältnissmässig erforderliche Gefälle hat, so kann das gewöhnliche hohe Wasser nicht
nachtheilig auf den Gang der Wasserräder wirken. Der Damm schützt den Hammergraben und
die Hammergebäude vor jeder Ueberschwemmung und Eisbeschädigung, und da mittelst der
Schleusse der Wasserstand im Hammergraben stets regulirt werden kann, der Eintritt des Flus-
ses in den Hammergraben unter der Schleusse aber durch die Dämme verhindert wird, so können
die Werke bei den kleinsten und auch den höhern Wasserständen in Betrieb erhalten werden.

An der Schleusse ist die Dammkappe in einer Höhe mit der Futtermauer, und schliesst
sich an diese an, bei dem oberen Kopf der Futtermauer geht aber von diesem angefangen bis
an die höhere Berglehne ein kleiner Damm, um den Eintritt des Wassers von dieser Seite zu

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[502/0538] Hammergraben. nen Nägel halten in früher ausgestemmten mit Holz ausgefütterten Löchern; dadurch wird der Gang der Schütze erleichtert, das Mauerwerk vor dem Abstossen gesichert, und eine bessere Schliessung der Schütze erzielt. Unten steht die Schütze beim Herablassen in dem be- reits beschriebenen Falze der Schwelle. Das Oeffnen und Schliessen der Schleussenöffnung geschieht durch zwei Männer, welche an den Kurbeln der Schützenaufzüge drehen. Damit aber die nur 6 Zoll dicken und 3 Klafter 1 Fuss 6 Zoll langen Balken sich bei einem bedeu- tenden Wasserdrucke nicht biegen, ist hinter der Schütze in der Mitte der Schleussenöffnung der Ständer R angebracht, welcher sich oben an den innern Tram P anlehnt, unten aber in einem Loch der Schwelle steht. In der Mitte ist er noch durch einen Quertram S vor aller Schwankung gesichert. Da wo sich diese zwei Träme kreutzen, sind sie mit einem schmiedei- sernen Ring der an S angeschraubt ist, fest verbunden. Tab. 101. §. 352. Der Hammergraben ist an der Sohle 3 Klafter 2 Fuss bei der gewöhnlichen Was- sertiefe von 4 Fuss, an der Oberfläche 3 Klafter 4 Fuss breit, die Seitenwände desselben sind mit einer trocken auf Moos gelegten Steinterrasse vor dem Einsturze gesichert. Die Länge des Hammergrabens ist vom Schleussenhaus bis zum Hammergebäude 465 Klafter und vom Hammergebäude bis zu seiner Einmündung in den Beraun-Fluss 370 Klafter. Das Gefälle des- selben von 13 Fuss 3 Zoll ist auf nachstehende Art eingetheilt worden. Wenn beim gewöhnlichen Wasserstand das Wasser mit dem Wehrrücken gleich hoch steht, ist vom Wehrrücken bis auf die Oberfläche des Wassers bei den Schützen am Hammergebäude Aus der bei der Grabung des Hammergrabens ausgehobenen Erde, ist an der Wasserseite ein über die höchsten Fluthen reichender Damm regelmässig aufgeführt, durchgängig sehr voll- ständig berast, und unterhalb dem Hammergebäude wo die Hochwässer und Eisfluthen ge- gen das rechte Ufer sich ziehen, ist die Wasserböschung des Dammes unterhalb mit Bruch- steinen gepflastert und ober den gewöhnlichen Wässern dicht mit Weidengesträuch bepflanzt. Man gab dem Hammergraben diese grosse Länge, um das bedeutende Gefäll des Flusses in dieser Gegend, welches man aus den auf den Wasserspiegel geschriebenen Höhen in Situa- tionsplan Fig. 1 ersehen kann, mit Zuschlag des durch das Wehr gespannten Wassers, für den Betrieb der Werke zu gewinnen und weil auch der Graben unter dem Hammergebäude das verhältnissmässig erforderliche Gefälle hat, so kann das gewöhnliche hohe Wasser nicht nachtheilig auf den Gang der Wasserräder wirken. Der Damm schützt den Hammergraben und die Hammergebäude vor jeder Ueberschwemmung und Eisbeschädigung, und da mittelst der Schleusse der Wasserstand im Hammergraben stets regulirt werden kann, der Eintritt des Flus- ses in den Hammergraben unter der Schleusse aber durch die Dämme verhindert wird, so können die Werke bei den kleinsten und auch den höhern Wasserständen in Betrieb erhalten werden. An der Schleusse ist die Dammkappe in einer Höhe mit der Futtermauer, und schliesst sich an diese an, bei dem oberen Kopf der Futtermauer geht aber von diesem angefangen bis an die höhere Berglehne ein kleiner Damm, um den Eintritt des Wassers von dieser Seite zu

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/538>, abgerufen am 23.11.2024.