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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.

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Erz- und Kohlenbedarf.

Während dem Gange dieses Hochofens wurden bei jeder Gicht 6 Tonnen Kohlen auf-
gegeben, und es änderte sich bloss die Menge des Erzes, wie aus dem vorstehenden Ausweise
ersichtlich ist. Die Tonne Kohlen enthält ziemlich genau 4 N. Oe. Kubikfuss. Ein Karren
Erz hält 6 Mülterle, welche bei den Gichten mit den Kohlen aufgegeben werden; jedes
Mülterle enthält 40 böhm. Pfunde, den Zentner zu 120 böhm. Pfund, welche 110 N. Oe.
Pfund geben.

Bei jedem Abstich werden ungefähr 15 Zentner Gänze (Roheisen) erzeugt. Wenn
jedoch das Eisen zum Feingusse verwendet wird, so ist die Anzahl der Zentner, welche
in der Rechnung erscheinen, geringer, weil alle Abfälle und Eingüsse, die wochent-
lich beiläufig 6 Zentner betragen, nach der hiesigen Einrichtung den Hochofenarbei-
tern zufallen.

Aus dieser Tabelle sehen wir, dass während der ganzen Campagne 19229 5/6 Karren
Erz und 56410 Tonnen Holzkohlen aufgegeben, dagegen 13394 Zentner und 15 Pfund
Roheisen erzeugt wurden. Da ein Karren Erz 6. 1/3 .110 = 220 N. Oe. Pfund wiegt, und
eine Tonne Kohlen 4 N. Oe. Kubikfuss enthält, so folgt, dass zur Schmelzung von einem
N. Oe. Zentner Roheisen 15,3 N. Oe. Kubikfuss Holzkohlen und 287 N. Oe. Pfund Erz er-
fordert wurden; hiernach ergibt sich der Gehalt der Erze mit 35 Prozent.

§. 326.

Sämmtliche auf der Herrschaft Pürglitz befindliche drey Hochöfen erzeugen jährlich
über 40000 Zentner Guss- und Roheisen, nämlich 12000 Zentner Gusswaare und über 28000
Zentner Roheisen für die Hämmer.

Bei der im Jahre 1833 vorgenommenen landrechtlichen Schätzung der Eisenwerke
wurden folgende, nach den Rechnungen vollkommen sicher gestellte Anhaltspunkte
angenommen:

1. In Neujoachimsthal werden zur Erzeugung von 1 Zentner Robeisen 14/10 Karren
oder 308 N. Oe. Pfund Erz, dann 46/10 Tonnen oder 184/10 Kubikfuss Kohlen erfordert,
wozu aber noch an passirter Lösche oder Kohleneinrieb 8 Prozent hinzu zuschlagen sind.
Für jeden Zentner grösserer Gusswaaren kommt noch 1/5 Tonne, und für jeden Zentner
feiner Gusswaare 11 Tonnen Kohlen zuzurechnen.

2. Bei dem Hochofen in Neuhütten werden zu jedem Zentner erzeugten Roheisen
15/10 Karren oder 330 N. Oe. Pfund Erz, dann 55/10 Tonnen oder 22 Kubikfuss Holzkohlen
erfordert; bei den letztern ist noch die Lösche mit 8 Prozent zuzurechnen. Zur Erzeugung
eines Zentners Zaineisen werden in Neu- und Althütten 11/2 Tonne Kohlen erfordert; zur
Erzeugung von einem Zentner Schmiedeisen werden 72/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeu-
gung von einem Zentner Zeugwaare werden 12 Tonnen Kohlen benöthigt.

3. In dem Hammerwerke zu Rostok werden zur Erzeugung eines Zentner Schmiedei-
sen 73/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeugung von 1 Zentner Zaineisen 14/10 Tonnen Kohlen
erfordert.

Der ganze Kohlenbedarf bei sämmtlichen Werken beläuft sich also jährlich beiläufig
auf 400000 Tonnen, und da eine Klafter 21/2 schuhiges Holz 10 Tonnen Kohlen liefert,
so werden jährlich gegen 40000 Klafter 21/2 schuhiges Holz erfordert.

Erz- und Kohlenbedarf.

Während dem Gange dieses Hochofens wurden bei jeder Gicht 6 Tonnen Kohlen auf-
gegeben, und es änderte sich bloss die Menge des Erzes, wie aus dem vorstehenden Ausweise
ersichtlich ist. Die Tonne Kohlen enthält ziemlich genau 4 N. Oe. Kubikfuss. Ein Karren
Erz hält 6 Mülterle, welche bei den Gichten mit den Kohlen aufgegeben werden; jedes
Mülterle enthält 40 böhm. Pfunde, den Zentner zu 120 böhm. Pfund, welche 110 N. Oe.
Pfund geben.

Bei jedem Abstich werden ungefähr 15 Zentner Gänze (Roheisen) erzeugt. Wenn
jedoch das Eisen zum Feingusse verwendet wird, so ist die Anzahl der Zentner, welche
in der Rechnung erscheinen, geringer, weil alle Abfälle und Eingüsse, die wochent-
lich beiläufig 6 Zentner betragen, nach der hiesigen Einrichtung den Hochofenarbei-
tern zufallen.

Aus dieser Tabelle sehen wir, dass während der ganzen Campagne 19229⅚ Karren
Erz und 56410 Tonnen Holzkohlen aufgegeben, dagegen 13394 Zentner und 15 Pfund
Roheisen erzeugt wurden. Da ein Karren Erz 6. ⅓.110 = 220 N. Oe. Pfund wiegt, und
eine Tonne Kohlen 4 N. Oe. Kubikfuss enthält, so folgt, dass zur Schmelzung von einem
N. Oe. Zentner Roheisen 15,3 N. Oe. Kubikfuss Holzkohlen und 287 N. Oe. Pfund Erz er-
fordert wurden; hiernach ergibt sich der Gehalt der Erze mit 35 Prozent.

§. 326.

Sämmtliche auf der Herrschaft Pürglitz befindliche drey Hochöfen erzeugen jährlich
über 40000 Zentner Guss- und Roheisen, nämlich 12000 Zentner Gusswaare und über 28000
Zentner Roheisen für die Hämmer.

Bei der im Jahre 1833 vorgenommenen landrechtlichen Schätzung der Eisenwerke
wurden folgende, nach den Rechnungen vollkommen sicher gestellte Anhaltspunkte
angenommen:

1. In Neujoachimsthal werden zur Erzeugung von 1 Zentner Robeisen 14/10 Karren
oder 308 N. Oe. Pfund Erz, dann 46/10 Tonnen oder 184/10 Kubikfuss Kohlen erfordert,
wozu aber noch an passirter Lösche oder Kohleneinrieb 8 Prozent hinzu zuschlagen sind.
Für jeden Zentner grösserer Gusswaaren kommt noch ⅕ Tonne, und für jeden Zentner
feiner Gusswaare 11 Tonnen Kohlen zuzurechnen.

2. Bei dem Hochofen in Neuhütten werden zu jedem Zentner erzeugten Roheisen
15/10 Karren oder 330 N. Oe. Pfund Erz, dann 55/10 Tonnen oder 22 Kubikfuss Holzkohlen
erfordert; bei den letztern ist noch die Lösche mit 8 Prozent zuzurechnen. Zur Erzeugung
eines Zentners Zaineisen werden in Neu- und Althütten 1½ Tonne Kohlen erfordert; zur
Erzeugung von einem Zentner Schmiedeisen werden 72/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeu-
gung von einem Zentner Zeugwaare werden 12 Tonnen Kohlen benöthigt.

3. In dem Hammerwerke zu Rostok werden zur Erzeugung eines Zentner Schmiedei-
sen 73/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeugung von 1 Zentner Zaineisen 14/10 Tonnen Kohlen
erfordert.

Der ganze Kohlenbedarf bei sämmtlichen Werken beläuft sich also jährlich beiläufig
auf 400000 Tonnen, und da eine Klafter 2½ schuhiges Holz 10 Tonnen Kohlen liefert,
so werden jährlich gegen 40000 Klafter 2½ schuhiges Holz erfordert.

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[464/0500] Erz- und Kohlenbedarf. Während dem Gange dieses Hochofens wurden bei jeder Gicht 6 Tonnen Kohlen auf- gegeben, und es änderte sich bloss die Menge des Erzes, wie aus dem vorstehenden Ausweise ersichtlich ist. Die Tonne Kohlen enthält ziemlich genau 4 N. Oe. Kubikfuss. Ein Karren Erz hält 6 Mülterle, welche bei den Gichten mit den Kohlen aufgegeben werden; jedes Mülterle enthält 40 böhm. Pfunde, den Zentner zu 120 böhm. Pfund, welche 110 N. Oe. Pfund geben. Bei jedem Abstich werden ungefähr 15 Zentner Gänze (Roheisen) erzeugt. Wenn jedoch das Eisen zum Feingusse verwendet wird, so ist die Anzahl der Zentner, welche in der Rechnung erscheinen, geringer, weil alle Abfälle und Eingüsse, die wochent- lich beiläufig 6 Zentner betragen, nach der hiesigen Einrichtung den Hochofenarbei- tern zufallen. Aus dieser Tabelle sehen wir, dass während der ganzen Campagne 19229⅚ Karren Erz und 56410 Tonnen Holzkohlen aufgegeben, dagegen 13394 Zentner und 15 Pfund Roheisen erzeugt wurden. Da ein Karren Erz 6. ⅓.110 = 220 N. Oe. Pfund wiegt, und eine Tonne Kohlen 4 N. Oe. Kubikfuss enthält, so folgt, dass zur Schmelzung von einem N. Oe. Zentner Roheisen 15,3 N. Oe. Kubikfuss Holzkohlen und 287 N. Oe. Pfund Erz er- fordert wurden; hiernach ergibt sich der Gehalt der Erze mit 35 Prozent. §. 326. Sämmtliche auf der Herrschaft Pürglitz befindliche drey Hochöfen erzeugen jährlich über 40000 Zentner Guss- und Roheisen, nämlich 12000 Zentner Gusswaare und über 28000 Zentner Roheisen für die Hämmer. Bei der im Jahre 1833 vorgenommenen landrechtlichen Schätzung der Eisenwerke wurden folgende, nach den Rechnungen vollkommen sicher gestellte Anhaltspunkte angenommen: 1. In Neujoachimsthal werden zur Erzeugung von 1 Zentner Robeisen 14/10 Karren oder 308 N. Oe. Pfund Erz, dann 46/10 Tonnen oder 184/10 Kubikfuss Kohlen erfordert, wozu aber noch an passirter Lösche oder Kohleneinrieb 8 Prozent hinzu zuschlagen sind. Für jeden Zentner grösserer Gusswaaren kommt noch ⅕ Tonne, und für jeden Zentner feiner Gusswaare 11 Tonnen Kohlen zuzurechnen. 2. Bei dem Hochofen in Neuhütten werden zu jedem Zentner erzeugten Roheisen 15/10 Karren oder 330 N. Oe. Pfund Erz, dann 55/10 Tonnen oder 22 Kubikfuss Holzkohlen erfordert; bei den letztern ist noch die Lösche mit 8 Prozent zuzurechnen. Zur Erzeugung eines Zentners Zaineisen werden in Neu- und Althütten 1½ Tonne Kohlen erfordert; zur Erzeugung von einem Zentner Schmiedeisen werden 72/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeu- gung von einem Zentner Zeugwaare werden 12 Tonnen Kohlen benöthigt. 3. In dem Hammerwerke zu Rostok werden zur Erzeugung eines Zentner Schmiedei- sen 73/10 Tonnen Kohlen und zur Erzeugung von 1 Zentner Zaineisen 14/10 Tonnen Kohlen erfordert. Der ganze Kohlenbedarf bei sämmtlichen Werken beläuft sich also jährlich beiläufig auf 400000 Tonnen, und da eine Klafter 2½ schuhiges Holz 10 Tonnen Kohlen liefert, so werden jährlich gegen 40000 Klafter 2½ schuhiges Holz erfordert.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/500>, abgerufen am 22.11.2024.