schaftlichen Steigröhre zuführt; wir wollen hiebei zuerst eine solche Maschine mit einem doppelt wirkenden Treibzylinder annehmen. Es sey demnach die senkrechte Höhe des Einfallwassers vom Wasserspiegel im Behälter bis zur Mitte des Kolbenhubes = , der Durchmesser des Einfallrohres = , dessen Querschnittsfläche = und Länge = . Der Durchmesser des Treibzylinders sey = , dessen Querschnittsfläche = , und die Hubshöhe des Kolbens = b, endlich die Länge des Ableitrohres, mittelst welchem das Wasser nach vollbrachtem Hube aus dem Treibzylinder wieder abfliesst = ; das Ge- gengewicht, welches zum Aufzuge der Kolbenstange mitwirkt, sey = G, und die Zeit eines Auf- oder Niederganges des Kolbens = t.
Für das mit dieser Maschine in Verbindung stehende vereinigte Saug- und Druck- werk setzen wir die Förderungshöhe = H, den Durchmesser des Stiefels = D und dessen Querschnittsfläche = F, die Höhe des Saugrohres = a, dessen Durchmesser = d und Quer- schnittsfläche = f; die Länge des Steigrohres = l, dessen Durchmesser = d und Quer- schnittfläche = ph.
Nach Seite 388 erhalten wir die Kraft, womit die Kolbenstange des Treibzylinders hinauf bewegt wird, wenn zugleich auf das Ableitrohr Rücksicht genommen wird, da das Wasser während der Treibkolben hinauf geht, ober demselben durch das Ableit- rohr abfliessen muss, demnach in diesem Rohre in Bewegung gesetzt, und die Wider- stände an seiner Röhrenwand überwältigt werden müssen = 56,4
[Formel 1]
. In diesem Aus- drucke erscheint die hydrostatische Druckhöhe mit , während doch die Wasserhöhe
[Formel 2]
über den Kolben steht, folglich mit gewältigt werden muss; geht jedoch der Kolben des Treibzylinders wieder herab, so hilft
[Formel 3]
zum Ausflusse des unter dem Kolben befindlichen Wassers, wir können sonach als die mittlere hydrostatische Druckhöhe in Rechnung bringen. Da nun das Gegengewicht G dem Kolben während seinem Aufzuge zu Hilfe kommt, so erhalten wir die mittlere Kraft, womit die Kolbenstange in die Höhe geht = 56,4
[Formel 4]
.
Diese Kraft hat der Höhe h des atmosphärischen Drucks und der hydrostatischen Höhe H -- (a + e + 1/2 b) in dem Saug- und Druckwerke das Gleichgewicht zu halten, die Kolbenreibung
[Formel 5]
zu überwältigen, das Wasser im Kolbenrohre in Bewegung zu setzen, und die bei dieser Bewegung vorkommenden Widerstände zu überwinden, wozu die Druckhöhe (e + 1/2 b)
[Formel 6]
erfordert wird, endlich auch das Wasser im Steig- rohre in Bewegung zu setzen, und die Widerstände daselbst zu überwinden, wozu die Höhe
[Formel 7]
benöthigt wird. Dagegen kommt dieser Druckhöhe die wirksame Höhe des atmosphärischen Druckes, womit der Kolben von unten gedrückt wird, zu Hilfe. Diese Höhe wäre = h -- (a + e + 1/2 b); da jedoch das Wasser im Saug- rohre abermals in Bewegung gesetzt und die hiebei vorkommenden Widerstände überwäl- tigt werden müssen, so kommt noch
[Formel 8]
abzuziehen.
Kraft bei dem Aufzuge der Kolbenstange.
schaftlichen Steigröhre zuführt; wir wollen hiebei zuerst eine solche Maschine mit einem doppelt wirkenden Treibzylinder annehmen. Es sey demnach die senkrechte Höhe des Einfallwassers vom Wasserspiegel im Behälter bis zur Mitte des Kolbenhubes = , der Durchmesser des Einfallrohres = 𝔡, dessen Querschnittsfläche = 𝔣 und Länge = 𝔏. Der Durchmesser des Treibzylinders sey = 𝔇, dessen Querschnittsfläche = 𝔉, und die Hubshöhe des Kolbens = b, endlich die Länge des Ableitrohres, mittelst welchem das Wasser nach vollbrachtem Hube aus dem Treibzylinder wieder abfliesst = 𝔩; das Ge- gengewicht, welches zum Aufzuge der Kolbenstange mitwirkt, sey = G, und die Zeit eines Auf- oder Niederganges des Kolbens = t.
Für das mit dieser Maschine in Verbindung stehende vereinigte Saug- und Druck- werk setzen wir die Förderungshöhe = H, den Durchmesser des Stiefels = D und dessen Querschnittsfläche = F, die Höhe des Saugrohres = a, dessen Durchmesser = d und Quer- schnittsfläche = f; die Länge des Steigrohres = λ, dessen Durchmesser = δ und Quer- schnittfläche = φ.
Nach Seite 388 erhalten wir die Kraft, womit die Kolbenstange des Treibzylinders hinauf bewegt wird, wenn zugleich auf das Ableitrohr Rücksicht genommen wird, da das Wasser während der Treibkolben hinauf geht, ober demselben durch das Ableit- rohr abfliessen muss, demnach in diesem Rohre in Bewegung gesetzt, und die Wider- stände an seiner Röhrenwand überwältigt werden müssen = 56,4 𝔉
[Formel 1]
. In diesem Aus- drucke erscheint die hydrostatische Druckhöhe mit , während doch die Wasserhöhe
[Formel 2]
über den Kolben steht, folglich mit gewältigt werden muss; geht jedoch der Kolben des Treibzylinders wieder herab, so hilft
[Formel 3]
zum Ausflusse des unter dem Kolben befindlichen Wassers, wir können sonach als die mittlere hydrostatische Druckhöhe in Rechnung bringen. Da nun das Gegengewicht G dem Kolben während seinem Aufzuge zu Hilfe kommt, so erhalten wir die mittlere Kraft, womit die Kolbenstange in die Höhe geht = 56,4 𝔉
[Formel 4]
.
Diese Kraft hat der Höhe h des atmosphärischen Drucks und der hydrostatischen Höhe H — (a + e + ½ b) in dem Saug- und Druckwerke das Gleichgewicht zu halten, die Kolbenreibung
[Formel 5]
zu überwältigen, das Wasser im Kolbenrohre in Bewegung zu setzen, und die bei dieser Bewegung vorkommenden Widerstände zu überwinden, wozu die Druckhöhe (e + ½ b)
[Formel 6]
erfordert wird, endlich auch das Wasser im Steig- rohre in Bewegung zu setzen, und die Widerstände daselbst zu überwinden, wozu die Höhe
[Formel 7]
benöthigt wird. Dagegen kommt dieser Druckhöhe die wirksame Höhe des atmosphärischen Druckes, womit der Kolben von unten gedrückt wird, zu Hilfe. Diese Höhe wäre = h — (a + e + ½ b); da jedoch das Wasser im Saug- rohre abermals in Bewegung gesetzt und die hiebei vorkommenden Widerstände überwäl- tigt werden müssen, so kommt noch
[Formel 8]
abzuziehen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0436"n="400"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Kraft bei dem Aufzuge der Kolbenstange.</hi></fw><lb/><hirendition="#g">schaftlichen Steigröhre</hi> zuführt; wir wollen hiebei zuerst eine solche Maschine<lb/>
mit <hirendition="#g">einem</hi> doppelt wirkenden Treibzylinder annehmen. Es sey demnach die senkrechte<lb/>
Höhe des Einfallwassers vom Wasserspiegel im Behälter bis zur Mitte des Kolbenhubes<lb/>
= 𝔋, der Durchmesser des Einfallrohres = 𝔡, dessen Querschnittsfläche = 𝔣 und Länge<lb/>
= 𝔏. Der Durchmesser des Treibzylinders sey = 𝔇, dessen Querschnittsfläche = 𝔉, und<lb/>
die Hubshöhe des Kolbens = b, endlich die Länge des Ableitrohres, mittelst welchem<lb/>
das Wasser nach vollbrachtem Hube aus dem Treibzylinder wieder abfliesst = 𝔩; das Ge-<lb/>
gengewicht, welches zum Aufzuge der Kolbenstange mitwirkt, sey = G, und die Zeit eines<lb/>
Auf- oder Niederganges des Kolbens = t.</p><lb/><p>Für das mit dieser Maschine in Verbindung stehende vereinigte Saug- und Druck-<lb/>
werk setzen wir die Förderungshöhe = H, den Durchmesser des Stiefels = D und dessen<lb/>
Querschnittsfläche = F, die Höhe des Saugrohres = a, dessen Durchmesser = d und Quer-<lb/>
schnittsfläche = f; die Länge des Steigrohres = <hirendition="#i">λ</hi>, dessen Durchmesser = <hirendition="#i">δ</hi> und Quer-<lb/>
schnittfläche = <hirendition="#i">φ</hi>.</p><lb/><p>Nach Seite 388 erhalten wir die Kraft, womit die Kolbenstange des Treibzylinders<lb/><hirendition="#g">hinauf bewegt</hi> wird, wenn zugleich auf das Ableitrohr Rücksicht genommen wird,<lb/>
da das Wasser während der Treibkolben hinauf geht, ober demselben durch das Ableit-<lb/>
rohr abfliessen muss, demnach in diesem Rohre in Bewegung gesetzt, und die Wider-<lb/>
stände an seiner Röhrenwand überwältigt werden müssen<lb/>
= 56,<hirendition="#sub">4</hi>𝔉<formula/>. In diesem Aus-<lb/>
drucke erscheint die hydrostatische Druckhöhe mit 𝔋, während doch die Wasserhöhe <formula/><lb/>
über den Kolben steht, folglich mit gewältigt werden muss; geht jedoch der Kolben des<lb/>
Treibzylinders wieder herab, so hilft <formula/> zum Ausflusse des unter dem Kolben befindlichen<lb/>
Wassers, wir können sonach 𝔋 als die mittlere hydrostatische Druckhöhe in Rechnung<lb/>
bringen. Da nun das Gegengewicht G dem Kolben während seinem Aufzuge zu Hilfe<lb/>
kommt, so erhalten wir die mittlere Kraft, womit die Kolbenstange in die Höhe geht<lb/>
= 56,<hirendition="#sub">4</hi>𝔉<formula/>.</p><lb/><p>Diese Kraft hat der Höhe h des atmosphärischen Drucks und der hydrostatischen<lb/>
Höhe H — (a + e + ½ b) in dem Saug- und Druckwerke das Gleichgewicht zu halten, die<lb/>
Kolbenreibung <formula/> zu überwältigen, das Wasser im Kolbenrohre in Bewegung zu setzen,<lb/>
und die bei dieser Bewegung vorkommenden Widerstände zu überwinden, wozu die<lb/>
Druckhöhe (e + ½ b) <formula/> erfordert wird, endlich auch das Wasser im Steig-<lb/>
rohre in Bewegung zu setzen, und die Widerstände daselbst zu überwinden, wozu die<lb/>
Höhe <formula/> benöthigt wird. Dagegen kommt dieser Druckhöhe die<lb/>
wirksame Höhe des atmosphärischen Druckes, womit der Kolben von unten gedrückt<lb/>
wird, zu Hilfe. Diese Höhe wäre = h — (a + e + ½ b); da jedoch das Wasser im Saug-<lb/>
rohre abermals in Bewegung gesetzt und die hiebei vorkommenden Widerstände überwäl-<lb/>
tigt werden müssen, so kommt noch <formula/> abzuziehen.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[400/0436]
Kraft bei dem Aufzuge der Kolbenstange.
schaftlichen Steigröhre zuführt; wir wollen hiebei zuerst eine solche Maschine
mit einem doppelt wirkenden Treibzylinder annehmen. Es sey demnach die senkrechte
Höhe des Einfallwassers vom Wasserspiegel im Behälter bis zur Mitte des Kolbenhubes
= , der Durchmesser des Einfallrohres = 𝔡, dessen Querschnittsfläche = 𝔣 und Länge
= 𝔏. Der Durchmesser des Treibzylinders sey = 𝔇, dessen Querschnittsfläche = 𝔉, und
die Hubshöhe des Kolbens = b, endlich die Länge des Ableitrohres, mittelst welchem
das Wasser nach vollbrachtem Hube aus dem Treibzylinder wieder abfliesst = 𝔩; das Ge-
gengewicht, welches zum Aufzuge der Kolbenstange mitwirkt, sey = G, und die Zeit eines
Auf- oder Niederganges des Kolbens = t.
Für das mit dieser Maschine in Verbindung stehende vereinigte Saug- und Druck-
werk setzen wir die Förderungshöhe = H, den Durchmesser des Stiefels = D und dessen
Querschnittsfläche = F, die Höhe des Saugrohres = a, dessen Durchmesser = d und Quer-
schnittsfläche = f; die Länge des Steigrohres = λ, dessen Durchmesser = δ und Quer-
schnittfläche = φ.
Nach Seite 388 erhalten wir die Kraft, womit die Kolbenstange des Treibzylinders
hinauf bewegt wird, wenn zugleich auf das Ableitrohr Rücksicht genommen wird,
da das Wasser während der Treibkolben hinauf geht, ober demselben durch das Ableit-
rohr abfliessen muss, demnach in diesem Rohre in Bewegung gesetzt, und die Wider-
stände an seiner Röhrenwand überwältigt werden müssen
= 56,4 𝔉 [FORMEL]. In diesem Aus-
drucke erscheint die hydrostatische Druckhöhe mit , während doch die Wasserhöhe [FORMEL]
über den Kolben steht, folglich mit gewältigt werden muss; geht jedoch der Kolben des
Treibzylinders wieder herab, so hilft [FORMEL] zum Ausflusse des unter dem Kolben befindlichen
Wassers, wir können sonach als die mittlere hydrostatische Druckhöhe in Rechnung
bringen. Da nun das Gegengewicht G dem Kolben während seinem Aufzuge zu Hilfe
kommt, so erhalten wir die mittlere Kraft, womit die Kolbenstange in die Höhe geht
= 56,4 𝔉 [FORMEL].
Diese Kraft hat der Höhe h des atmosphärischen Drucks und der hydrostatischen
Höhe H — (a + e + ½ b) in dem Saug- und Druckwerke das Gleichgewicht zu halten, die
Kolbenreibung [FORMEL] zu überwältigen, das Wasser im Kolbenrohre in Bewegung zu setzen,
und die bei dieser Bewegung vorkommenden Widerstände zu überwinden, wozu die
Druckhöhe (e + ½ b) [FORMEL] erfordert wird, endlich auch das Wasser im Steig-
rohre in Bewegung zu setzen, und die Widerstände daselbst zu überwinden, wozu die
Höhe [FORMEL] benöthigt wird. Dagegen kommt dieser Druckhöhe die
wirksame Höhe des atmosphärischen Druckes, womit der Kolben von unten gedrückt
wird, zu Hilfe. Diese Höhe wäre = h — (a + e + ½ b); da jedoch das Wasser im Saug-
rohre abermals in Bewegung gesetzt und die hiebei vorkommenden Widerstände überwäl-
tigt werden müssen, so kommt noch [FORMEL] abzuziehen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/436>, abgerufen am 03.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.