Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834.Vorrede. gleicher Auszeichnug wie die ersten Staatsmänner behandelt werden, weil jedem Eng-länder wohl bekannt ist, wie viel der hohe Wohlstand seines Vaterlandes den Arbeiten solcher Ingenieurs verdankt. In Deutschland dagegen bemühen sich die meisten jungen Leute, welche die technischen Lehrkurse absolvirt haben, lediglich um Staatsanstellun- gen, und dadurch sind unsere technischen Behörden schon so überfüllt worden, dass die Aussichten bei denselben auf ein angemessenes Fortkommen immer geringer werden, während Fabrikanten und Hüttenwerksbesitzer ihre technischen Geschäftsführer noch häu- fig aus Frankreich und England kommen zu lassen genöthigt sind. Möchte doch unsere stu- dirende Jugend sich endlich überzeugen, dass man bei dem technischen Fache, wenn man sich anders nützliche Kenntnisse erworben hat, auch ohne einer Staatsanstellung, als Privat- oder Civil-Ingenieur vollauf zu thun finden, seinen Mitbürgern nützlich werden, und sich ein angemessenes Einkommen verschaffen könne! -- Wenn ein Schriftsteller von den Abnehmern seiner Werke wiederholt und dringend Vorrede. gleicher Auszeichnug wie die ersten Staatsmänner behandelt werden, weil jedem Eng-länder wohl bekannt ist, wie viel der hohe Wohlstand seines Vaterlandes den Arbeiten solcher Ingenieurs verdankt. In Deutschland dagegen bemühen sich die meisten jungen Leute, welche die technischen Lehrkurse absolvirt haben, lediglich um Staatsanstellun- gen, und dadurch sind unsere technischen Behörden schon so überfüllt worden, dass die Aussichten bei denselben auf ein angemessenes Fortkommen immer geringer werden, während Fabrikanten und Hüttenwerksbesitzer ihre technischen Geschäftsführer noch häu- fig aus Frankreich und England kommen zu lassen genöthigt sind. Möchte doch unsere stu- dirende Jugend sich endlich überzeugen, dass man bei dem technischen Fache, wenn man sich anders nützliche Kenntnisse erworben hat, auch ohne einer Staatsanstellung, als Privat- oder Civil-Ingenieur vollauf zu thun finden, seinen Mitbürgern nützlich werden, und sich ein angemessenes Einkommen verschaffen könne! — Wenn ein Schriftsteller von den Abnehmern seiner Werke wiederholt und dringend <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="V"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Vorrede.</hi></fw><lb/> gleicher Auszeichnug wie die ersten Staatsmänner behandelt werden, weil jedem Eng-<lb/> länder wohl bekannt ist, wie viel der hohe Wohlstand seines Vaterlandes den Arbeiten<lb/> solcher <hi rendition="#i">Ingenieurs</hi> verdankt. 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Die andern<lb/> Maschinen, welche in diesem Bande noch nicht erscheinen, sollen nach der Rückkehr<lb/> von meiner gegenwärtig anzutretenden Reise, die sich über den grössten Theil des kulti-<lb/> virten Europa erstrecken wird, mit allen Erfahrungen vermehrt, die ich in dieser Zeit<lb/> machen werde, erscheinen; diejenigen neuen Beiträge aber, welche zu jenen Gegenstän-<lb/> den gehören, die in diesen drei Bänden schon behandelt sind, sollen dann in einem Sup-<lb/> plement-Bande bekannt gemacht werden.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [V/0011]
Vorrede.
gleicher Auszeichnug wie die ersten Staatsmänner behandelt werden, weil jedem Eng-
länder wohl bekannt ist, wie viel der hohe Wohlstand seines Vaterlandes den Arbeiten
solcher Ingenieurs verdankt. In Deutschland dagegen bemühen sich die meisten jungen
Leute, welche die technischen Lehrkurse absolvirt haben, lediglich um Staatsanstellun-
gen, und dadurch sind unsere technischen Behörden schon so überfüllt worden, dass die
Aussichten bei denselben auf ein angemessenes Fortkommen immer geringer werden,
während Fabrikanten und Hüttenwerksbesitzer ihre technischen Geschäftsführer noch häu-
fig aus Frankreich und England kommen zu lassen genöthigt sind. Möchte doch unsere stu-
dirende Jugend sich endlich überzeugen, dass man bei dem technischen Fache, wenn
man sich anders nützliche Kenntnisse erworben hat, auch ohne einer Staatsanstellung, als
Privat- oder Civil-Ingenieur vollauf zu thun finden, seinen Mitbürgern nützlich werden,
und sich ein angemessenes Einkommen verschaffen könne! —
Wenn ein Schriftsteller von den Abnehmern seiner Werke wiederholt und dringend
angegangen wird, sein Buch mit möglichster Umständlichkeit, ohne Rücksicht auf den
hiedurch grösser werdenden Umfang zu vermehren, so muss ihm diess in jedem Falle
als eine lohnende Aufmunterung für seine Mühe erscheinen. Diess ist nun bei dem vorlie-
genden Handbuche der Mechanik gar sehr eingetreten, indem viele und zwar ausgezeich-
nete Abnehmer dieses Werkes gegen mich ihren Wunsch aussprachen, dass die in der
Maschinenlehre darzustellenden Anlagen mit möglichster Umständlichkeit vorgetragen
würden. Die Baubeamten verlangten eine ausführliche Behandlung der Maschinen, wel-
che bei dem Bauwesen vorkommen, die Hüttenbeamten eine ausführliche Darstellung der
Maschinen des Hüttenwesens, die Fabrikseigenthümer endlich eine detaillirte Ausführung
der Fabriksmaschinen. Diesen verschiedenen Anforderungen konnte mit einem Bande nicht
Genüge geleistet werden; ich entschloss mich daher, vorerst jene Maschinen aufzuneh-
men, welche bei dem Bauwesen, dann dem Berg- und Hüttenwesen vorkommen. Die andern
Maschinen, welche in diesem Bande noch nicht erscheinen, sollen nach der Rückkehr
von meiner gegenwärtig anzutretenden Reise, die sich über den grössten Theil des kulti-
virten Europa erstrecken wird, mit allen Erfahrungen vermehrt, die ich in dieser Zeit
machen werde, erscheinen; diejenigen neuen Beiträge aber, welche zu jenen Gegenstän-
den gehören, die in diesen drei Bänden schon behandelt sind, sollen dann in einem Sup-
plement-Bande bekannt gemacht werden.
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