Herr Professor Stampfer am k. k. polytechnischen Institute in Wien hat eine Reihe von Versuchen zur Bestimmung des absoluten Gewichtes des Wassers, der Temperatur seiner grössten Dichtigkeit und der Ausdehnung desselben in dem XVI Bande der Jahr- bücher dieses Institutes (Wien 1830) bekannt gemacht. Derselbe bediente sich zu diesen Versuchen eines hohlen Zylinders von drei Zoll Höhe und drei Zoll Durchmesser, der aus Messingblech von einer Linie Dicke mit möglichster Genauigkeit verfertigt war, und nach den mit aller Schärfe vorgenommenen Abmessungen bei der Temperatur des Gefrier- punktes 21,18497 Kubikzoll, bei t Graden des Reaumur'schen Quecksilber-Thermometers aber ein Volumen von 21,18497 + 0,001525 t Kubikzoll hatte. Dieser Zylinder wurde nun mit aller Sorgfalt in destillirtem Wasser von verschiedenen Temperaturen (von 0° bis 26° Reaumur) abgewogen, die gefundenen Resultate so verbessert, als wäre die Wägung im leeren Raume vorgenommen worden und nun für jede Temperatur das Gewicht eines N. Oe. Kubikzolles Wasser berechnet. Bei der Redukzion auf den leeren Raum wurde die spezifische Schwere der trockenen atmosphärischen Luft bei 0° Wärme und 336,9 Pa- riser Linien Barometerstand gegen Wasser bei seiner grössten Dichtigkeit = 0,0012990, mithin das Gewicht eines N. Oe. Kubikzolls trockener atmosphärischer Luft bei 0° Tem- peratur und 336,9 Pariser Linien Barometerstand = 0,023743 französische Gramme = 0,023743
[Formel 1]
Loth und eines Kubikfusses Luft = 2,344 N. Oe. Loth angenommen.
Setzt man die grösste Dichtigkeit des Wassers = 1, die Dichtigkeit bei t Graden des Quecksilber-Thermometers = D, so ist diesen Versuchen zu Folge für die 80 theilige Skale D = 0,999887 + 0,000076165 t -- 0,000013162 t2 + 0,00000011327 t3 -- 0,0000000002972 t4; und für die 100 theilige Skale D = 0,999887 + 0,000060932 t -- 0,0000084236 t2 + 0,00000005800 t3 -- 0,0000000001217 t4. Die grösste Dichtigkeit des Wassers findet hier genau bei 3° Reaumur = 3,75° Centesimal Statt. Aus diesen zwei Gleichungen folgt nachstehende Tabelle für die Dichtigkeit und das Volumen des Wassers für die 80 theilige und für die 100 theilige Skale, so wie auch die Tabelle für das absolute Gewicht des Wassers in Wiener Mass und Gewicht.
Dichtigkeit und Volumen des Wassers für die 80 theilige Skale.
[Tabelle]
Dichtigkeit und Volumen des Wassers.
Herr Professor Stampfer am k. k. polytechnischen Institute in Wien hat eine Reihe von Versuchen zur Bestimmung des absoluten Gewichtes des Wassers, der Temperatur seiner grössten Dichtigkeit und der Ausdehnung desselben in dem XVI Bande der Jahr- bücher dieses Institutes (Wien 1830) bekannt gemacht. Derselbe bediente sich zu diesen Versuchen eines hohlen Zylinders von drei Zoll Höhe und drei Zoll Durchmesser, der aus Messingblech von einer Linie Dicke mit möglichster Genauigkeit verfertigt war, und nach den mit aller Schärfe vorgenommenen Abmessungen bei der Temperatur des Gefrier- punktes 21,18497 Kubikzoll, bei t Graden des Reaumur’schen Quecksilber-Thermometers aber ein Volumen von 21,18497 + 0,001525 t Kubikzoll hatte. Dieser Zylinder wurde nun mit aller Sorgfalt in destillirtem Wasser von verschiedenen Temperaturen (von 0° bis 26° Reaumur) abgewogen, die gefundenen Resultate so verbessert, als wäre die Wägung im leeren Raume vorgenommen worden und nun für jede Temperatur das Gewicht eines N. Oe. Kubikzolles Wasser berechnet. Bei der Redukzion auf den leeren Raum wurde die spezifische Schwere der trockenen atmosphärischen Luft bei 0° Wärme und 336,9 Pa- riser Linien Barometerstand gegen Wasser bei seiner grössten Dichtigkeit = 0,0012990, mithin das Gewicht eines N. Oe. Kubikzolls trockener atmosphärischer Luft bei 0° Tem- peratur und 336,9 Pariser Linien Barometerstand = 0,023743 französische Gramme = 0,023743
[Formel 1]
Loth und eines Kubikfusses Luft = 2,344 N. Oe. Loth angenommen.
Setzt man die grösste Dichtigkeit des Wassers = 1, die Dichtigkeit bei t Graden des Quecksilber-Thermometers = D, so ist diesen Versuchen zu Folge für die 80 theilige Skale D = 0,999887 + 0,000076165 t — 0,000013162 t2 + 0,00000011327 t3 — 0,0000000002972 t4; und für die 100 theilige Skale D = 0,999887 + 0,000060932 t — 0,0000084236 t2 + 0,00000005800 t3 — 0,0000000001217 t4. Die grösste Dichtigkeit des Wassers findet hier genau bei 3° Reaumur = 3,75° Centesimal Statt. Aus diesen zwei Gleichungen folgt nachstehende Tabelle für die Dichtigkeit und das Volumen des Wassers für die 80 theilige und für die 100 theilige Skale, so wie auch die Tabelle für das absolute Gewicht des Wassers in Wiener Mass und Gewicht.
Dichtigkeit und Volumen des Wassers für die 80 theilige Skale.
[Tabelle]
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Dichtigkeit und Volumen des Wassers.
Herr Professor Stampfer am k. k. polytechnischen Institute in Wien hat eine Reihe
von Versuchen zur Bestimmung des absoluten Gewichtes des Wassers, der Temperatur
seiner grössten Dichtigkeit und der Ausdehnung desselben in dem XVI Bande der Jahr-
bücher dieses Institutes (Wien 1830) bekannt gemacht. Derselbe bediente sich zu diesen
Versuchen eines hohlen Zylinders von drei Zoll Höhe und drei Zoll Durchmesser, der
aus Messingblech von einer Linie Dicke mit möglichster Genauigkeit verfertigt war, und
nach den mit aller Schärfe vorgenommenen Abmessungen bei der Temperatur des Gefrier-
punktes 21,18497 Kubikzoll, bei t Graden des Reaumur’schen Quecksilber-Thermometers
aber ein Volumen von 21,18497 + 0,001525 t Kubikzoll hatte. Dieser Zylinder wurde nun
mit aller Sorgfalt in destillirtem Wasser von verschiedenen Temperaturen (von 0° bis 26°
Reaumur) abgewogen, die gefundenen Resultate so verbessert, als wäre die Wägung
im leeren Raume vorgenommen worden und nun für jede Temperatur das Gewicht eines
N. Oe. Kubikzolles Wasser berechnet. Bei der Redukzion auf den leeren Raum wurde
die spezifische Schwere der trockenen atmosphärischen Luft bei 0° Wärme und 336,9 Pa-
riser Linien Barometerstand gegen Wasser bei seiner grössten Dichtigkeit = 0,0012990,
mithin das Gewicht eines N. Oe. Kubikzolls trockener atmosphärischer Luft bei 0° Tem-
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Setzt man die grösste Dichtigkeit des Wassers = 1, die Dichtigkeit bei t Graden des
Quecksilber-Thermometers = D, so ist diesen Versuchen zu Folge für die 80 theilige Skale
D = 0,999887 + 0,000076165 t — 0,000013162 t2 + 0,00000011327 t3 — 0,0000000002972 t4; und für die 100
theilige Skale D = 0,999887 + 0,000060932 t — 0,0000084236 t2 + 0,00000005800 t3 — 0,0000000001217 t4.
Die grösste Dichtigkeit des Wassers findet hier genau bei 3° Reaumur = 3,75° Centesimal
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Dichtigkeit und Volumen des Wassers für die 80 theilige Skale.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/110>, abgerufen am 18.12.2024.
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