Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Ausdehnung des Olivenöhls.

Diese Tabelle gibt uns eigentlich eine Vergleichung des Standes mehrerer Thermo-
meter, die aus verschiedenen Flüssigkeiten verfertigt wurden. Wird nämlich bei allen
diesen Flüssigkeiten der Gefrier- und Siedepunkt mit 0 und 80 bezeichnet und der
Abstand dieser zwei Punkte an jedem Thermometer für sich in 80 gleiche Abstände
getheilt, so werden bei gleichen Temperaturen die Flüssigkeiten auf den in der Ta-
belle angeführten Höhen stehen.

§. 71.

Werden diese Erfahrungen über die Ausdehnungen des Olivenöhls, Weingei-
stes, Wassers
...... der Rechnung unterworfen, und nur eine Formel für
den Unterschied der Ausdehnungen dieser Flüssigkeiten in Ver-
gleichung mit dem Quecksilber
gesucht; so kann man zur bequemern Auf-
findung des Gesetzes, nach welchem diese Unterschiede fortschreiten, die Bemerkung
benützen, dass dieselben in zwei Fällen zu Null werden, nämlich beim Gefrierpunkt
und beim Siedepunkt, d. i. für t = 0° und t = 80°, und dass sonach die zu findende
Formel die Faktoren t und (80° -- t) haben müsse. Setzen wir demnach den Aus-
dehnungsgrad des Olivenöhls = t -- A . t (80 -- t), so ergeben sich zur Bestimmung des
Werthes von A folgende Gleichungen:

[Tabelle]

Der mittlere Werth der Grösse A ist sonach = 0,00056 und jeder Ausdehnungsgrad
des Olivenöhls wird seyn t -- 0,00056 t (80 -- t) = 0,9552 t + 0,00056 t2. Diese Formel
stimmt nun mit den Erfahrungen auf folgende Art überein:

Ausdehnung des Olivenöhls.

Diese Tabelle gibt uns eigentlich eine Vergleichung des Standes mehrerer Thermo-
meter, die aus verschiedenen Flüssigkeiten verfertigt wurden. Wird nämlich bei allen
diesen Flüssigkeiten der Gefrier- und Siedepunkt mit 0 und 80 bezeichnet und der
Abstand dieser zwei Punkte an jedem Thermometer für sich in 80 gleiche Abstände
getheilt, so werden bei gleichen Temperaturen die Flüssigkeiten auf den in der Ta-
belle angeführten Höhen stehen.

§. 71.

Werden diese Erfahrungen über die Ausdehnungen des Olivenöhls, Weingei-
stes, Wassers
...... der Rechnung unterworfen, und nur eine Formel für
den Unterschied der Ausdehnungen dieser Flüssigkeiten in Ver-
gleichung mit dem Quecksilber
gesucht; so kann man zur bequemern Auf-
findung des Gesetzes, nach welchem diese Unterschiede fortschreiten, die Bemerkung
benützen, dass dieselben in zwei Fällen zu Null werden, nämlich beim Gefrierpunkt
und beim Siedepunkt, d. i. für t = 0° und t = 80°, und dass sonach die zu findende
Formel die Faktoren t und (80° — t) haben müsse. Setzen wir demnach den Aus-
dehnungsgrad des Olivenöhls = t — A . t (80 — t), so ergeben sich zur Bestimmung des
Werthes von A folgende Gleichungen:

[Tabelle]

Der mittlere Werth der Grösse A ist sonach = 0,00056 und jeder Ausdehnungsgrad
des Olivenöhls wird seyn t — 0,00056 t (80 — t) = 0,9552 t + 0,00056 t2. Diese Formel
stimmt nun mit den Erfahrungen auf folgende Art überein:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0105" n="87"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Ausdehnung des Olivenöhls</hi>.</fw><lb/>
            <p>Diese Tabelle gibt uns eigentlich eine Vergleichung des Standes mehrerer Thermo-<lb/>
meter, die aus verschiedenen Flüssigkeiten verfertigt wurden. Wird nämlich bei allen<lb/>
diesen Flüssigkeiten der Gefrier- und Siedepunkt mit 0 und 80 bezeichnet und der<lb/>
Abstand dieser zwei Punkte an jedem Thermometer für sich in 80 gleiche Abstände<lb/>
getheilt, so werden bei gleichen Temperaturen die Flüssigkeiten auf den in der Ta-<lb/>
belle angeführten Höhen stehen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 71.</head><lb/>
            <p>Werden diese Erfahrungen über die Ausdehnungen des <hi rendition="#g">Olivenöhls, Weingei-<lb/>
stes, Wassers</hi> ...... der Rechnung unterworfen, und nur eine <hi rendition="#g">Formel für<lb/>
den Unterschied der Ausdehnungen dieser Flüssigkeiten in Ver-<lb/>
gleichung mit dem Quecksilber</hi> gesucht; so kann man zur bequemern Auf-<lb/>
findung des Gesetzes, nach welchem diese Unterschiede fortschreiten, die Bemerkung<lb/>
benützen, dass dieselben in zwei Fällen zu Null werden, nämlich beim Gefrierpunkt<lb/>
und beim Siedepunkt, d. i. für t = 0° und t = 80°, und dass sonach die zu findende<lb/>
Formel die Faktoren t und (80° &#x2014; t) haben müsse. Setzen wir demnach den Aus-<lb/>
dehnungsgrad des Olivenöhls = t &#x2014; A . t (80 &#x2014; t), so ergeben sich zur Bestimmung des<lb/>
Werthes von A folgende Gleichungen:</p><lb/>
            <table>
              <row>
                <cell/>
              </row>
            </table>
            <p>Der mittlere Werth der Grösse A ist sonach = 0,<hi rendition="#sub">00056</hi> und jeder Ausdehnungsgrad<lb/>
des Olivenöhls wird seyn t &#x2014; 0,<hi rendition="#sub">00056</hi> t (80 &#x2014; t) = 0,<hi rendition="#sub">9552</hi> t + 0,<hi rendition="#sub">00056</hi> t<hi rendition="#sup">2</hi>. Diese Formel<lb/>
stimmt nun mit den Erfahrungen auf folgende Art überein:<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0105] Ausdehnung des Olivenöhls. Diese Tabelle gibt uns eigentlich eine Vergleichung des Standes mehrerer Thermo- meter, die aus verschiedenen Flüssigkeiten verfertigt wurden. Wird nämlich bei allen diesen Flüssigkeiten der Gefrier- und Siedepunkt mit 0 und 80 bezeichnet und der Abstand dieser zwei Punkte an jedem Thermometer für sich in 80 gleiche Abstände getheilt, so werden bei gleichen Temperaturen die Flüssigkeiten auf den in der Ta- belle angeführten Höhen stehen. §. 71. Werden diese Erfahrungen über die Ausdehnungen des Olivenöhls, Weingei- stes, Wassers ...... der Rechnung unterworfen, und nur eine Formel für den Unterschied der Ausdehnungen dieser Flüssigkeiten in Ver- gleichung mit dem Quecksilber gesucht; so kann man zur bequemern Auf- findung des Gesetzes, nach welchem diese Unterschiede fortschreiten, die Bemerkung benützen, dass dieselben in zwei Fällen zu Null werden, nämlich beim Gefrierpunkt und beim Siedepunkt, d. i. für t = 0° und t = 80°, und dass sonach die zu findende Formel die Faktoren t und (80° — t) haben müsse. Setzen wir demnach den Aus- dehnungsgrad des Olivenöhls = t — A . t (80 — t), so ergeben sich zur Bestimmung des Werthes von A folgende Gleichungen: Der mittlere Werth der Grösse A ist sonach = 0,00056 und jeder Ausdehnungsgrad des Olivenöhls wird seyn t — 0,00056 t (80 — t) = 0,9552 t + 0,00056 t2. Diese Formel stimmt nun mit den Erfahrungen auf folgende Art überein:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/105
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/105>, abgerufen am 18.12.2024.