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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Arbeiten ohne Maschinen.

Um zu zeigen, dass diese Rechnung wirklich genauere Resultate gibt, als wir nach
der bereits aufgestellten Formel §. 47. erhielten, wollen wir das daselbst angeführte Bei-
spiel noch einmal nach den durch die vorstehende Staffelrechnung gefundenen vortheil-
haftesten Verhältnissen berechnen.

Es war in diesem Beispiele 3600. t. c = 12000 Klafter, E = 200 Klafter, k = 30 Lb,
B = 4,5 Lb, also der Effekt in einem Tage 1020 Lb. Nach der vorstehenden Tabelle be-
trägt aber der grösste Effekt: [Formel 1] . Man sieht daraus, dass, wenn
der Frachtlohn für die tägliche Fracht nach der Formel [Formel 2] , §. 47. in An-
schlag gebracht wird, der Arbeiter, wenn er sich nach der genauern Rechnung benimmt,
den Vortheil finden könne, statt 1020 Lb eine Last von 1063 Lb an Ort und Stelle zu brin-
gen, also 4,2 Prozente mehr zu verdienen.

Wollte der Arbeiter, so wie es meistens zu geschehen pflegt, um seine Arbeit
schneller zu vollenden, eine grössere Ladung in das Traggefäss nehmen, so würde
derselbe (wie bereits oben §. 47. gezeigt worden), mit dieser grösseren Last einen lang-
samern Gang annehmen müssen, und da das menschliche Kraftvermögen von der Art ist,
dass die Folgen der verminderten Geschwindigkeit durch die grössere Ladung nicht er-
setzt werden können, so wird sich aus der hieraus ergebenden Verminderung der tägli-
chen Anzahl Trachten eine viel bedeutendere Verminderung für den Effekt oder für die
an demselben Tage an Ort und Stelle gebrachte Last ergeben. Wollte der Träger im
Gegentheile eine grössere Geschwindigkeit anwenden, sonach einen grössern Verdienst
aus der Vermehrung der Trachten erwarten, so würde derselbe dagegen eine viel kleinere
Last bei jedem Gange zu tragen im Stande seyn, folglich in beiden Fällen, obgleich
mit grösserer Anstrengung, doch seine Hoffnung eines grössern Verdienstes getäuscht
finden.

§. 49.

Da überhaupt das tägliche Lasttragen für die menschlichen Kräfte zu beschwerlich
und in jeder Hinsicht kostbarer ist, als das Verführen mit Wägen, so werden die Men-
schen zu solchen Arbeiten gewöhnlich nur auf sehr kurze Strecken, oder wenn die Ent-
fernungen grösser sind, nur zum Tragen einiger Briefe oder anderer geringer Lasten ver-
wendet. Weil aber ähnliche Rechnungen, wie die hier angeführten, auch bei der Verfüh-
rung der Lasten auf Karren und Wägen und bei allen Maschinen, mit welchen z. B.
Baumaterialien auf die obern Stockwerke der Gebäude aufgezogen, oder Erze aus tie-
fen Bergschachten zu Tage gefördert werden, vorkommen, und die zweckmässige An-
ordnung solcher Maschinenarbeiten von der grössten Wichtigkeit ist; so hat man die
Resultate von mehreren solchen Rechnungen über die vortheilhaftesten Verhältnisse der
Geschwindigkeit und Arbeitszeit in der folgenden Tabelle zu der Absicht zusammenge-
stellt, um bei künftigen ähnlichen Arbeiten die vortheilhaftesten Verhältnisse der Ma-
schinenbestandtheile hiernach bestimmen und auch genaue Voranschläge über ihre Lei-
stungen hieraus ableiten zu können.

Arbeiten ohne Maschinen.

Um zu zeigen, dass diese Rechnung wirklich genauere Resultate gibt, als wir nach
der bereits aufgestellten Formel §. 47. erhielten, wollen wir das daselbst angeführte Bei-
spiel noch einmal nach den durch die vorstehende Staffelrechnung gefundenen vortheil-
haftesten Verhältnissen berechnen.

Es war in diesem Beispiele 3600. t. c = 12000 Klafter, E = 200 Klafter, k = 30 ℔,
B = 4,5 ℔, also der Effekt in einem Tage 1020 ℔. Nach der vorstehenden Tabelle be-
trägt aber der grösste Effekt: [Formel 1] . Man sieht daraus, dass, wenn
der Frachtlohn für die tägliche Fracht nach der Formel [Formel 2] , §. 47. in An-
schlag gebracht wird, der Arbeiter, wenn er sich nach der genauern Rechnung benimmt,
den Vortheil finden könne, statt 1020 ℔ eine Last von 1063 ℔ an Ort und Stelle zu brin-
gen, also 4,2 Prozente mehr zu verdienen.

Wollte der Arbeiter, so wie es meistens zu geschehen pflegt, um seine Arbeit
schneller zu vollenden, eine grössere Ladung in das Traggefäss nehmen, so würde
derselbe (wie bereits oben §. 47. gezeigt worden), mit dieser grösseren Last einen lang-
samern Gang annehmen müssen, und da das menschliche Kraftvermögen von der Art ist,
dass die Folgen der verminderten Geschwindigkeit durch die grössere Ladung nicht er-
setzt werden können, so wird sich aus der hieraus ergebenden Verminderung der tägli-
chen Anzahl Trachten eine viel bedeutendere Verminderung für den Effekt oder für die
an demselben Tage an Ort und Stelle gebrachte Last ergeben. Wollte der Träger im
Gegentheile eine grössere Geschwindigkeit anwenden, sonach einen grössern Verdienst
aus der Vermehrung der Trachten erwarten, so würde derselbe dagegen eine viel kleinere
Last bei jedem Gange zu tragen im Stande seyn, folglich in beiden Fällen, obgleich
mit grösserer Anstrengung, doch seine Hoffnung eines grössern Verdienstes getäuscht
finden.

§. 49.

Da überhaupt das tägliche Lasttragen für die menschlichen Kräfte zu beschwerlich
und in jeder Hinsicht kostbarer ist, als das Verführen mit Wägen, so werden die Men-
schen zu solchen Arbeiten gewöhnlich nur auf sehr kurze Strecken, oder wenn die Ent-
fernungen grösser sind, nur zum Tragen einiger Briefe oder anderer geringer Lasten ver-
wendet. Weil aber ähnliche Rechnungen, wie die hier angeführten, auch bei der Verfüh-
rung der Lasten auf Karren und Wägen und bei allen Maschinen, mit welchen z. B.
Baumaterialien auf die obern Stockwerke der Gebäude aufgezogen, oder Erze aus tie-
fen Bergschachten zu Tage gefördert werden, vorkommen, und die zweckmässige An-
ordnung solcher Maschinenarbeiten von der grössten Wichtigkeit ist; so hat man die
Resultate von mehreren solchen Rechnungen über die vortheilhaftesten Verhältnisse der
Geschwindigkeit und Arbeitszeit in der folgenden Tabelle zu der Absicht zusammenge-
stellt, um bei künftigen ähnlichen Arbeiten die vortheilhaftesten Verhältnisse der Ma-
schinenbestandtheile hiernach bestimmen und auch genaue Voranschläge über ihre Lei-
stungen hieraus ableiten zu können.

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[66/0096] Arbeiten ohne Maschinen. Um zu zeigen, dass diese Rechnung wirklich genauere Resultate gibt, als wir nach der bereits aufgestellten Formel §. 47. erhielten, wollen wir das daselbst angeführte Bei- spiel noch einmal nach den durch die vorstehende Staffelrechnung gefundenen vortheil- haftesten Verhältnissen berechnen. Es war in diesem Beispiele 3600. t. c = 12000 Klafter, E = 200 Klafter, k = 30 ℔, B = 4,5 ℔, also der Effekt in einem Tage 1020 ℔. Nach der vorstehenden Tabelle be- trägt aber der grösste Effekt: [FORMEL]. Man sieht daraus, dass, wenn der Frachtlohn für die tägliche Fracht nach der Formel [FORMEL], §. 47. in An- schlag gebracht wird, der Arbeiter, wenn er sich nach der genauern Rechnung benimmt, den Vortheil finden könne, statt 1020 ℔ eine Last von 1063 ℔ an Ort und Stelle zu brin- gen, also 4,2 Prozente mehr zu verdienen. Wollte der Arbeiter, so wie es meistens zu geschehen pflegt, um seine Arbeit schneller zu vollenden, eine grössere Ladung in das Traggefäss nehmen, so würde derselbe (wie bereits oben §. 47. gezeigt worden), mit dieser grösseren Last einen lang- samern Gang annehmen müssen, und da das menschliche Kraftvermögen von der Art ist, dass die Folgen der verminderten Geschwindigkeit durch die grössere Ladung nicht er- setzt werden können, so wird sich aus der hieraus ergebenden Verminderung der tägli- chen Anzahl Trachten eine viel bedeutendere Verminderung für den Effekt oder für die an demselben Tage an Ort und Stelle gebrachte Last ergeben. Wollte der Träger im Gegentheile eine grössere Geschwindigkeit anwenden, sonach einen grössern Verdienst aus der Vermehrung der Trachten erwarten, so würde derselbe dagegen eine viel kleinere Last bei jedem Gange zu tragen im Stande seyn, folglich in beiden Fällen, obgleich mit grösserer Anstrengung, doch seine Hoffnung eines grössern Verdienstes getäuscht finden. §. 49. Da überhaupt das tägliche Lasttragen für die menschlichen Kräfte zu beschwerlich und in jeder Hinsicht kostbarer ist, als das Verführen mit Wägen, so werden die Men- schen zu solchen Arbeiten gewöhnlich nur auf sehr kurze Strecken, oder wenn die Ent- fernungen grösser sind, nur zum Tragen einiger Briefe oder anderer geringer Lasten ver- wendet. Weil aber ähnliche Rechnungen, wie die hier angeführten, auch bei der Verfüh- rung der Lasten auf Karren und Wägen und bei allen Maschinen, mit welchen z. B. Baumaterialien auf die obern Stockwerke der Gebäude aufgezogen, oder Erze aus tie- fen Bergschachten zu Tage gefördert werden, vorkommen, und die zweckmässige An- ordnung solcher Maschinenarbeiten von der grössten Wichtigkeit ist; so hat man die Resultate von mehreren solchen Rechnungen über die vortheilhaftesten Verhältnisse der Geschwindigkeit und Arbeitszeit in der folgenden Tabelle zu der Absicht zusammenge- stellt, um bei künftigen ähnlichen Arbeiten die vortheilhaftesten Verhältnisse der Ma- schinenbestandtheile hiernach bestimmen und auch genaue Voranschläge über ihre Lei- stungen hieraus ableiten zu können.

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/96>, abgerufen am 24.11.2024.