Dämmen etc. vorfallen, jährlich mit 40 Liv. st. für die engl. Meile verpachtet; auf der Budweiser Eisenbahn wurde die Unterhaltung mit beiläufig 1000 fl. C. M. für die N. Oe. Meile jährlich verpachtet, jedoch die Reparaturen der Holzbahn von Seite der Unterneh- mungsgesellschaft noch besonders bestritten. Es lassen sich also in dieser Hinsicht keine allgemeinen Bestimmungen angeben, sondern die Rechnung muss für jeden Fall ent- scheiden.
§. 564.
Die zweite Gattung Eisenbahnen, wobei die Räder ohne Spurkranz, die Schienen aber mit einem hervorstehenden Rande auf der innern Seite der Bahn versehen sind, wer- den Tramroads genannt, und sind sammt den hierauf gebrauchten Wägen auf der 34. Tafel Fig. 1 bis 8. Tab. 34.dargestellt. Diese Bahnen sind vorzüglich in den englischen Bergwerken, dann aber auch zu Tage in Wales und Monmouthshire im Gebrauche. Fig. 1, 2, 6, 7 und 8 stellen die Schienen dar, welche auf der in Monmouthshire vom J. 1825 bis 1827 erbauten 211/4 engl. Meilen langen Eisenbahn (Rumney Railway genannt) zur Verbindung der grossen Eisenwerke in Rumney mit der Sirhowy Eisenbahn angewendet wurden. Diese Schie- nen sind wie auf allen andern Tramroads nicht gewalzt, sondern von Gusseisen; sie haben 4 Fuss Länge, beinahe 4 Zoll Breite und die Höhe des hervorstehenden Randes beträgt 21/2 Zoll. An dem Ende sind die Schienen zur bessern Verbindung untereinander oval- förmig und zur grössern Festigkeit sind sie an ihrer untern Fläche mit einer angegosse- nen Rippe versehen. Zur vollkommenen Erhaltung der Geleiseweite wurden gusseiserne Bahnschliessen, wie Fig. 2, 6 und 8 zeigt, bei einer jeden Zusammenfügung der Schienen angebracht; diese Schliessen sind an den Enden 3 Zoll breit, haben in der Mitte einen Quer- schnitt von 5/4 Quad. Zoll und werden bei g (Fig. 3) verkeilt. Die Schienen selbst wurden mit viereckigen in ihre Oberfläche genau versenkten schmiedeisernen Nägeln, welche wieder in grössere hölzerne in den Steinblöcken eingeschlagene Nägel eingriffen, befestigt. Die Geleiseweite der Bahn von a (Fig. 3) bis zu a auf der entgegengesetzten Seite gemessen beträgt 4 Fuss 2 Zoll. Das Gewicht einer Gusseisenschiene von 4 Fuss Länge beträgt 65 engl. Pfund, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6552 N. Oe. Zentner Gusseisen, wozu noch die Bahnschliessen zu rechnen sind. Die Wägen, welche auf die- sen Schienen fahren, laden 21/2 Tonnen Kohlen, und die Schienen sind gegenwärtig für dieselben hinreichend stark, nachdem man die frühern schwächern Schienen, die häufig zerbrachen, durch die beschriebenen stärkern ersetzt hat.
Die Gusseisenschienen, welche auf dem im Jahre 1809 erbauten 93/4 engl. Meilen lan- gen einfach angelegten Tramroad von Gloucester nach Cheltenham angewendet wurden, Fig. 9 und 10.sind Fig. 9 und 10 dargestellt; die Länge derselben beträgt nur 3 Fuss, die ganze Breite 5 Zoll, die Höhe des hervorstehenden Randes 2 Zoll und das Gewicht einer Schiene 48 engl. Lb, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6451 N. Oe. Zentner Gusseisen. Ein vierrädriger Wagen wird auf dieser Bahn mit 2 Tonnen Kohlen, Kalk oder andern Gütern beladen. Die Geleiseweite der Bahn misst 3 Fuss 6 Zoll. Eine ver- besserte 3te Art Gusseisenschienen ist Fig. 11, 12 und 13 dargestellt; die zwei unter den Schienen angebrachten Rippen geben denselben hinreichende Festigkeit gegen den Bruch.
Englische Tramroads.
Dämmen etc. vorfallen, jährlich mit 40 Liv. st. für die engl. Meile verpachtet; auf der Budweiser Eisenbahn wurde die Unterhaltung mit beiläufig 1000 fl. C. M. für die N. Oe. Meile jährlich verpachtet, jedoch die Reparaturen der Holzbahn von Seite der Unterneh- mungsgesellschaft noch besonders bestritten. Es lassen sich also in dieser Hinsicht keine allgemeinen Bestimmungen angeben, sondern die Rechnung muss für jeden Fall ent- scheiden.
§. 564.
Die zweite Gattung Eisenbahnen, wobei die Räder ohne Spurkranz, die Schienen aber mit einem hervorstehenden Rande auf der innern Seite der Bahn versehen sind, wer- den Tramroads genannt, und sind sammt den hierauf gebrauchten Wägen auf der 34. Tafel Fig. 1 bis 8. Tab. 34.dargestellt. Diese Bahnen sind vorzüglich in den englischen Bergwerken, dann aber auch zu Tage in Wales und Monmouthshire im Gebrauche. Fig. 1, 2, 6, 7 und 8 stellen die Schienen dar, welche auf der in Monmouthshire vom J. 1825 bis 1827 erbauten 21¼ engl. Meilen langen Eisenbahn (Rumney Railway genannt) zur Verbindung der grossen Eisenwerke in Rumney mit der Sirhowy Eisenbahn angewendet wurden. Diese Schie- nen sind wie auf allen andern Tramroads nicht gewalzt, sondern von Gusseisen; sie haben 4 Fuss Länge, beinahe 4 Zoll Breite und die Höhe des hervorstehenden Randes beträgt 2½ Zoll. An dem Ende sind die Schienen zur bessern Verbindung untereinander oval- förmig und zur grössern Festigkeit sind sie an ihrer untern Fläche mit einer angegosse- nen Rippe versehen. Zur vollkommenen Erhaltung der Geleiseweite wurden gusseiserne Bahnschliessen, wie Fig. 2, 6 und 8 zeigt, bei einer jeden Zusammenfügung der Schienen angebracht; diese Schliessen sind an den Enden 3 Zoll breit, haben in der Mitte einen Quer- schnitt von 5/4 Quad. Zoll und werden bei g (Fig. 3) verkeilt. Die Schienen selbst wurden mit viereckigen in ihre Oberfläche genau versenkten schmiedeisernen Nägeln, welche wieder in grössere hölzerne in den Steinblöcken eingeschlagene Nägel eingriffen, befestigt. Die Geleiseweite der Bahn von a (Fig. 3) bis zu a auf der entgegengesetzten Seite gemessen beträgt 4 Fuss 2 Zoll. Das Gewicht einer Gusseisenschiene von 4 Fuss Länge beträgt 65 engl. Pfund, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6552 N. Oe. Zentner Gusseisen, wozu noch die Bahnschliessen zu rechnen sind. Die Wägen, welche auf die- sen Schienen fahren, laden 2½ Tonnen Kohlen, und die Schienen sind gegenwärtig für dieselben hinreichend stark, nachdem man die frühern schwächern Schienen, die häufig zerbrachen, durch die beschriebenen stärkern ersetzt hat.
Die Gusseisenschienen, welche auf dem im Jahre 1809 erbauten 9¾ engl. Meilen lan- gen einfach angelegten Tramroad von Gloucester nach Cheltenham angewendet wurden, Fig. 9 und 10.sind Fig. 9 und 10 dargestellt; die Länge derselben beträgt nur 3 Fuss, die ganze Breite 5 Zoll, die Höhe des hervorstehenden Randes 2 Zoll und das Gewicht einer Schiene 48 engl. ℔, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6451 N. Oe. Zentner Gusseisen. Ein vierrädriger Wagen wird auf dieser Bahn mit 2 Tonnen Kohlen, Kalk oder andern Gütern beladen. Die Geleiseweite der Bahn misst 3 Fuss 6 Zoll. Eine ver- besserte 3te Art Gusseisenschienen ist Fig. 11, 12 und 13 dargestellt; die zwei unter den Schienen angebrachten Rippen geben denselben hinreichende Festigkeit gegen den Bruch.
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[620/0652]
Englische Tramroads.
Dämmen etc. vorfallen, jährlich mit 40 Liv. st. für die engl. Meile verpachtet; auf der
Budweiser Eisenbahn wurde die Unterhaltung mit beiläufig 1000 fl. C. M. für die N. Oe.
Meile jährlich verpachtet, jedoch die Reparaturen der Holzbahn von Seite der Unterneh-
mungsgesellschaft noch besonders bestritten. Es lassen sich also in dieser Hinsicht keine
allgemeinen Bestimmungen angeben, sondern die Rechnung muss für jeden Fall ent-
scheiden.
§. 564.
Die zweite Gattung Eisenbahnen, wobei die Räder ohne Spurkranz, die Schienen
aber mit einem hervorstehenden Rande auf der innern Seite der Bahn versehen sind, wer-
den Tramroads genannt, und sind sammt den hierauf gebrauchten Wägen auf der 34. Tafel
dargestellt. Diese Bahnen sind vorzüglich in den englischen Bergwerken, dann aber
auch zu Tage in Wales und Monmouthshire im Gebrauche. Fig. 1, 2, 6, 7 und 8 stellen
die Schienen dar, welche auf der in Monmouthshire vom J. 1825 bis 1827 erbauten 21¼
engl. Meilen langen Eisenbahn (Rumney Railway genannt) zur Verbindung der grossen
Eisenwerke in Rumney mit der Sirhowy Eisenbahn angewendet wurden. Diese Schie-
nen sind wie auf allen andern Tramroads nicht gewalzt, sondern von Gusseisen; sie haben
4 Fuss Länge, beinahe 4 Zoll Breite und die Höhe des hervorstehenden Randes beträgt
2½ Zoll. An dem Ende sind die Schienen zur bessern Verbindung untereinander oval-
förmig und zur grössern Festigkeit sind sie an ihrer untern Fläche mit einer angegosse-
nen Rippe versehen. Zur vollkommenen Erhaltung der Geleiseweite wurden gusseiserne
Bahnschliessen, wie Fig. 2, 6 und 8 zeigt, bei einer jeden Zusammenfügung der Schienen
angebracht; diese Schliessen sind an den Enden 3 Zoll breit, haben in der Mitte einen Quer-
schnitt von 5/4 Quad. Zoll und werden bei g (Fig. 3) verkeilt. Die Schienen selbst wurden mit
viereckigen in ihre Oberfläche genau versenkten schmiedeisernen Nägeln, welche wieder in
grössere hölzerne in den Steinblöcken eingeschlagene Nägel eingriffen, befestigt. Die
Geleiseweite der Bahn von a (Fig. 3) bis zu a auf der entgegengesetzten Seite gemessen
beträgt 4 Fuss 2 Zoll. Das Gewicht einer Gusseisenschiene von 4 Fuss Länge beträgt 65
engl. Pfund, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6552 N. Oe. Zentner
Gusseisen, wozu noch die Bahnschliessen zu rechnen sind. Die Wägen, welche auf die-
sen Schienen fahren, laden 2½ Tonnen Kohlen, und die Schienen sind gegenwärtig für
dieselben hinreichend stark, nachdem man die frühern schwächern Schienen, die häufig
zerbrachen, durch die beschriebenen stärkern ersetzt hat.
Fig.
1
bis
8.
Tab.
34.
Die Gusseisenschienen, welche auf dem im Jahre 1809 erbauten 9¾ engl. Meilen lan-
gen einfach angelegten Tramroad von Gloucester nach Cheltenham angewendet wurden,
sind Fig. 9 und 10 dargestellt; die Länge derselben beträgt nur 3 Fuss, die ganze Breite
5 Zoll, die Höhe des hervorstehenden Randes 2 Zoll und das Gewicht einer Schiene 48
engl. ℔, demnach entfallen auf eine N. Oe. Meile einfacher Bahn 6451 N. Oe. Zentner
Gusseisen. Ein vierrädriger Wagen wird auf dieser Bahn mit 2 Tonnen Kohlen, Kalk
oder andern Gütern beladen. Die Geleiseweite der Bahn misst 3 Fuss 6 Zoll. Eine ver-
besserte 3te Art Gusseisenschienen ist Fig. 11, 12 und 13 dargestellt; die zwei unter den
Schienen angebrachten Rippen geben denselben hinreichende Festigkeit gegen den Bruch.
Fig.
9
und
10.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/652>, abgerufen am 22.11.2024.
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