zu verhindern, dass die schweren Kästen bei ihrem Umschlagen nicht auf die gusseiser-Tab. 33. nen Radkränze der Räder fallen, sind unter jedem Kasten zwei Ketten befestiget, welche Fig. 4 in der Linie i j k und i j k herabhängen, in Fig. 5 für einen Kasten mit r und für den andern mit r' bezeichnet sind. Bei dem Umstürzen des Wagens fängt sich der unterste Punkt j einer jeden Kette an dem Querholze A des Wagengerüstes, man kann daher durch eine angemessene Länge dieser Ketten das Auffallen der Schot- terkästen auf die Gusseisenräder verhindern.
Ein zweiter Mechanismus zum Ausstürzen der Erde- oder Schotterwägen nach vornFig. 16 und 17. Tab. 34. oder in die Mitte der Bahn ist Fig. 16 und 17 abgebildet. Der Kasten a d hängt an der Kette a b und stürzt, so wie diese Kette ausgelöst und der Kasten bei a etwas ge- hoben wird, um die Achse bei c um; hat man daher die Thüre des Wagens früher geöffnet, so fällt aller Schotter in die Bahn. Dieselbe Einrichtung mit einiger Abän- derung erscheint Fig. 18. Hier sind m, n die Achsen der zwei Bahnräder, auf welchenFig. 18. das Holzstück a c n m und hierauf der Schotterkasten ruht, der abermal mit einer Kette in der horizontalen Lage gehalten wird. Die Kästen dieser Wägen, welche von vorn ausstürzen (von den Franzosen chariots a bascule genannt), haben gewöhnlich nur 15 bis 20 Kub. Fuss Inhalt und die Durchmesser der Wagenräder messen nur 18 bis 20 Zoll, da die Wägen bloss während des Baues gebraucht, und gewöhnlich von Menschen bewegt werden.
Zum Ausschottern der Bahn bedient man sich eines Wagens mit Hebewinde, welcher auch auf den Laudstrassen in England gebraucht wird und Fig. 8 und 9, Tab. 33Fig. 8 u. 9. Tab. 33. dargestellt ist. Derselbe besteht aus einem um die Achse h beweglichen Schotterkasten, dessen hintere Thüre m n geöffnet werden kann und der vorn mit einer Hebewinde in dem Maasse gehoben wird, als man mehr oder weniger Schotter an einem Orte ausstürzen will. Diese Winde besteht aus der gezähnten schmiedeisernen Stange c d, welche mittelst des Getriebes b durch Umdrehung der Kurbel a b bewegt wird.
Zum Transporte langer Bauholzstämme in krummen Bahnen werden auf der Darlingtonbahn die Wägen Fig. 6 und 7 angewendet. Diese bestehen aus einemFig. 6 u. 7. hinreichend starken Gerüste m n o p, dessen unterer Theil von Gusseisen, die Quer- schiene o p von Schmiedeisen und der obere Rahmen m n von Holz ist. Auf dem letz- tern bewegt sich ein starker Baum A B um die eiserne Spindel oder den Reihnagel a b, auf welchen die Bauholzstämme dergestalt gelegt werden, dass das eine Ende dersel- ben auf dem Baume A B eines Wagens, das andere Ende aber auf gleiche Weise auf einem zweiten Wagen aufliegt. Am Ende der Balken A B sind starke eiserne Ringe angebracht, an welche die Bauholzstämme mit Ketten oder Seilen befestigt wer- den. Es erhellet von selbst, dass durch eine Verbindung zweier solcher vierrädriger Wägen die Bauholzstämme ohne weitere Leitung in allen Krümmungen geführt werden können, indem die beweglichen Balken A B immer winkelrecht auf den daraufliegen- den Bauholzstämmen stehen, die Wägen aber sich nach den Krümmungen der Bahn drehen. In Fig. 7 sehen wir noch eine auf der Darlingtonbahn versuchte Einrich- tung. Die schmiedeiserne Achse steckt nämlich in einer zu beiden Seiten geschlosse- nen gusseisernen Hülse, deren innerer Durchmesser beiläufig 11/2 Linien grösser, als der Durchmesser der Achse ist. Durch die Oeffnungen d, c, f wird nun Oehl einge- gossen und der ganze Raum zwischen der Achse und Hülse gefüllt. Da nun das Gerüste
Schollerwägen, Bauholzwägen.
zu verhindern, dass die schweren Kästen bei ihrem Umschlagen nicht auf die gusseiser-Tab. 33. nen Radkränze der Räder fallen, sind unter jedem Kasten zwei Ketten befestiget, welche Fig. 4 in der Linie i j k und i j k herabhängen, in Fig. 5 für einen Kasten mit r und für den andern mit r' bezeichnet sind. Bei dem Umstürzen des Wagens fängt sich der unterste Punkt j einer jeden Kette an dem Querholze A des Wagengerüstes, man kann daher durch eine angemessene Länge dieser Ketten das Auffallen der Schot- terkästen auf die Gusseisenräder verhindern.
Ein zweiter Mechanismus zum Ausstürzen der Erde- oder Schotterwägen nach vornFig. 16 und 17. Tab. 34. oder in die Mitte der Bahn ist Fig. 16 und 17 abgebildet. Der Kasten a d hängt an der Kette a b und stürzt, so wie diese Kette ausgelöst und der Kasten bei a etwas ge- hoben wird, um die Achse bei c um; hat man daher die Thüre des Wagens früher geöffnet, so fällt aller Schotter in die Bahn. Dieselbe Einrichtung mit einiger Abän- derung erscheint Fig. 18. Hier sind m, n die Achsen der zwei Bahnräder, auf welchenFig. 18. das Holzstück a c n m und hierauf der Schotterkasten ruht, der abermal mit einer Kette in der horizontalen Lage gehalten wird. Die Kästen dieser Wägen, welche von vorn ausstürzen (von den Franzosen chariots à bascule genannt), haben gewöhnlich nur 15 bis 20 Kub. Fuss Inhalt und die Durchmesser der Wagenräder messen nur 18 bis 20 Zoll, da die Wägen bloss während des Baues gebraucht, und gewöhnlich von Menschen bewegt werden.
Zum Ausschottern der Bahn bedient man sich eines Wagens mit Hebewinde, welcher auch auf den Laudstrassen in England gebraucht wird und Fig. 8 und 9, Tab. 33Fig. 8 u. 9. Tab. 33. dargestellt ist. Derselbe besteht aus einem um die Achse h beweglichen Schotterkasten, dessen hintere Thüre m n geöffnet werden kann und der vorn mit einer Hebewinde in dem Maasse gehoben wird, als man mehr oder weniger Schotter an einem Orte ausstürzen will. Diese Winde besteht aus der gezähnten schmiedeisernen Stange c d, welche mittelst des Getriebes b durch Umdrehung der Kurbel a b bewegt wird.
Zum Transporte langer Bauholzstämme in krummen Bahnen werden auf der Darlingtonbahn die Wägen Fig. 6 und 7 angewendet. Diese bestehen aus einemFig. 6 u. 7. hinreichend starken Gerüste m n o p, dessen unterer Theil von Gusseisen, die Quer- schiene o p von Schmiedeisen und der obere Rahmen m n von Holz ist. Auf dem letz- tern bewegt sich ein starker Baum A B um die eiserne Spindel oder den Reihnagel a b, auf welchen die Bauholzstämme dergestalt gelegt werden, dass das eine Ende dersel- ben auf dem Baume A B eines Wagens, das andere Ende aber auf gleiche Weise auf einem zweiten Wagen aufliegt. Am Ende der Balken A B sind starke eiserne Ringe angebracht, an welche die Bauholzstämme mit Ketten oder Seilen befestigt wer- den. Es erhellet von selbst, dass durch eine Verbindung zweier solcher vierrädriger Wägen die Bauholzstämme ohne weitere Leitung in allen Krümmungen geführt werden können, indem die beweglichen Balken A B immer winkelrecht auf den daraufliegen- den Bauholzstämmen stehen, die Wägen aber sich nach den Krümmungen der Bahn drehen. In Fig. 7 sehen wir noch eine auf der Darlingtonbahn versuchte Einrich- tung. Die schmiedeiserne Achse steckt nämlich in einer zu beiden Seiten geschlosse- nen gusseisernen Hülse, deren innerer Durchmesser beiläufig 1½ Linien grösser, als der Durchmesser der Achse ist. Durch die Oeffnungen d, c, f wird nun Oehl einge- gossen und der ganze Raum zwischen der Achse und Hülse gefüllt. Da nun das Gerüste
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[613/0645]
Schollerwägen, Bauholzwägen.
zu verhindern, dass die schweren Kästen bei ihrem Umschlagen nicht auf die gusseiser-
nen Radkränze der Räder fallen, sind unter jedem Kasten zwei Ketten befestiget, welche
Fig. 4 in der Linie i j k und i j k herabhängen, in Fig. 5 für einen Kasten mit r und
für den andern mit r' bezeichnet sind. Bei dem Umstürzen des Wagens fängt sich
der unterste Punkt j einer jeden Kette an dem Querholze A des Wagengerüstes,
man kann daher durch eine angemessene Länge dieser Ketten das Auffallen der Schot-
terkästen auf die Gusseisenräder verhindern.
Tab.
33.
Ein zweiter Mechanismus zum Ausstürzen der Erde- oder Schotterwägen nach vorn
oder in die Mitte der Bahn ist Fig. 16 und 17 abgebildet. Der Kasten a d hängt an
der Kette a b und stürzt, so wie diese Kette ausgelöst und der Kasten bei a etwas ge-
hoben wird, um die Achse bei c um; hat man daher die Thüre des Wagens früher
geöffnet, so fällt aller Schotter in die Bahn. Dieselbe Einrichtung mit einiger Abän-
derung erscheint Fig. 18. Hier sind m, n die Achsen der zwei Bahnräder, auf welchen
das Holzstück a c n m und hierauf der Schotterkasten ruht, der abermal mit einer Kette
in der horizontalen Lage gehalten wird. Die Kästen dieser Wägen, welche von vorn
ausstürzen (von den Franzosen chariots à bascule genannt), haben gewöhnlich nur 15 bis 20
Kub. Fuss Inhalt und die Durchmesser der Wagenräder messen nur 18 bis 20 Zoll, da die
Wägen bloss während des Baues gebraucht, und gewöhnlich von Menschen bewegt werden.
Fig.
16
und
17.
Tab.
34.
Fig.
18.
Zum Ausschottern der Bahn bedient man sich eines Wagens mit Hebewinde,
welcher auch auf den Laudstrassen in England gebraucht wird und Fig. 8 und 9, Tab. 33
dargestellt ist. Derselbe besteht aus einem um die Achse h beweglichen Schotterkasten,
dessen hintere Thüre m n geöffnet werden kann und der vorn mit einer Hebewinde in dem
Maasse gehoben wird, als man mehr oder weniger Schotter an einem Orte ausstürzen will.
Diese Winde besteht aus der gezähnten schmiedeisernen Stange c d, welche mittelst des
Getriebes b durch Umdrehung der Kurbel a b bewegt wird.
Fig.
8 u. 9.
Tab.
33.
Zum Transporte langer Bauholzstämme in krummen Bahnen werden auf
der Darlingtonbahn die Wägen Fig. 6 und 7 angewendet. Diese bestehen aus einem
hinreichend starken Gerüste m n o p, dessen unterer Theil von Gusseisen, die Quer-
schiene o p von Schmiedeisen und der obere Rahmen m n von Holz ist. Auf dem letz-
tern bewegt sich ein starker Baum A B um die eiserne Spindel oder den Reihnagel a b,
auf welchen die Bauholzstämme dergestalt gelegt werden, dass das eine Ende dersel-
ben auf dem Baume A B eines Wagens, das andere Ende aber auf gleiche Weise
auf einem zweiten Wagen aufliegt. Am Ende der Balken A B sind starke eiserne
Ringe angebracht, an welche die Bauholzstämme mit Ketten oder Seilen befestigt wer-
den. Es erhellet von selbst, dass durch eine Verbindung zweier solcher vierrädriger
Wägen die Bauholzstämme ohne weitere Leitung in allen Krümmungen geführt werden
können, indem die beweglichen Balken A B immer winkelrecht auf den daraufliegen-
den Bauholzstämmen stehen, die Wägen aber sich nach den Krümmungen der Bahn
drehen. In Fig. 7 sehen wir noch eine auf der Darlingtonbahn versuchte Einrich-
tung. Die schmiedeiserne Achse steckt nämlich in einer zu beiden Seiten geschlosse-
nen gusseisernen Hülse, deren innerer Durchmesser beiläufig 1½ Linien grösser, als
der Durchmesser der Achse ist. Durch die Oeffnungen d, c, f wird nun Oehl einge-
gossen und der ganze Raum zwischen der Achse und Hülse gefüllt. Da nun das Gerüste
Fig.
6 u. 7.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/645>, abgerufen am 22.11.2024.
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