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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Verschiedene Arten von Eisenbahnen.
bungen derselben und bestimmte Nachweisungen über ihren Erfolg. Die genauesten
Zeichnungen, welche bisher über die Konstruktion der englischen Eisenbahnen erschie-
nen sind, verdanken wir einem Ingenieur von Nord-Amerika, welcher auf Kosten einer
Gesellschaft in Philadelphia England im Jahre 1825 und 1826 bereiste, und hierauf die
Resultate seiner Beobachtungen in folgendem Werke bekannt machte: Reports on Ca-
nals, Railways, Roads and other subjects, made to the Pennsylvania sociely for
the promotion of internal improvement, by W. Strickland, architect and engi-
neer. Philadelphia
1826 (Mit 71 Kupfertafeln, Preis des Werkes in London 3 Liv. 13 sh.
6 d.) Die umständlichen Beschreibungen der Eisenbahnen, welche in den letztern Jahren in
England ausgeführt wurden und die genauesten Angaben über ihre Bau- und Unterhal-
tungskosten, so wie über die Leistungen der Kräfte der Pferde und des Dampfes auf
denselben finden sich in dem Werke: "Uiber Schienenwege in England; Bemerkungen,
gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827. Von C. v. Oeynhausen und
H. v. Dechen. Berlin 1829. Im Verlage bei G. Reimer."

Die Angaben in der folgenden Beschreibung sind vom Verfasser dieses Werkes an Ort
und Stelle in den Jahren 1822, 1827 und 1829 in England und Schottland gesammelt
und die Zeichnungen, welche Tab. 30 bis 36 enthalten, sind daselbst mit aller Genauig-
keit aufgenommen worden. Die Dimensionen sind im englischen Maasse.

§. 553.

Alle Eisenbahnen lassen sich in drei Gattungen eintheilen: 1tens flache Schienen-
wege
(Railroads), bei welchen die Schienen (edge rails) flach oder etwas abgerun-
det, und die Räder der darauf sich fort bewegenden Wägen gegen das Abgleiten mit
einem hervorstehenden Rande oder Spurkranze an der innern Seite des Wagens ver-
sehen sind. 2tens Schienenwege mit hervorstehendem Rande (Tramroads),
wobei die Schienen (plate rails) gegen das Abgleiten der Räder mit einem hervorste-
henden Rande nach aussen versehen, die Wagenräder aber flach sind, und 3tens
Palmer'sche Schienenwege, welche nur eine Schienenreihe haben, die über dem
Boden erhöht ist, und zweirädrige Wägen trägt, deren Kästen zu beiden Seiten der
Räder herabhängen. Die Railroads sind vorzüglich im Norden von England, in den
Grafschaften Northumberland und Durham, wo die meisten Eisenbahnen vorhanden
sind, im Gebrauche, und werden gegenwärtig wegen ihrer allgemein anerkannten
grössern Vortheile gegen die Tramroads bei allen neuern Eisenbahnunternehmungen
in England, so wie auch in Frankreich angewendet. Die Tramroads sind vorzüglich
im Westen von England, in Wales im Gebrauche; die grösste Zahl derselben dürfte
sich in Monmouthshire befinden. Der Palmer'sche Schienenweg ist bisher nur bei
Cheshunt in Hertfordshire in einer Länge von 3/4 engl. Meilen zum Transporte des
Kalks und der Ziegeln an den Lee Canal, dann auf einer sehr kurzen Strecke in dem
Proviant-Amte (Victualling office) zu Deptford bei London erbaut worden, und
dürfte wegen der vielen Unbequemlichkeiten, die seine Konstruktion mit sich führt,
kaum in weitere Anwendung kommen.

Die Tafel No. 31 enthält die Konstruktion der Gusseisenschienen auf den
englischen Railroads, wie dieselben von den Herrn Losh, Wilson und Bell gegossen

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Verschiedene Arten von Eisenbahnen.
bungen derselben und bestimmte Nachweisungen über ihren Erfolg. Die genauesten
Zeichnungen, welche bisher über die Konstruktion der englischen Eisenbahnen erschie-
nen sind, verdanken wir einem Ingenieur von Nord-Amerika, welcher auf Kosten einer
Gesellschaft in Philadelphia England im Jahre 1825 und 1826 bereiste, und hierauf die
Resultate seiner Beobachtungen in folgendem Werke bekannt machte: Reports on Ca-
nals, Railways, Roads and other subjects, made to the Pennsylvania sociely for
the promotion of internal improvement, by W. Strickland, architect and engi-
neer. Philadelphia
1826 (Mit 71 Kupfertafeln, Preis des Werkes in London 3 Liv. 13 sh.
6 d.) Die umständlichen Beschreibungen der Eisenbahnen, welche in den letztern Jahren in
England ausgeführt wurden und die genauesten Angaben über ihre Bau- und Unterhal-
tungskosten, so wie über die Leistungen der Kräfte der Pferde und des Dampfes auf
denselben finden sich in dem Werke: „Uiber Schienenwege in England; Bemerkungen,
gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827. Von C. v. Oeynhausen und
H. v. Dechen. Berlin 1829. Im Verlage bei G. Reimer.“

Die Angaben in der folgenden Beschreibung sind vom Verfasser dieses Werkes an Ort
und Stelle in den Jahren 1822, 1827 und 1829 in England und Schottland gesammelt
und die Zeichnungen, welche Tab. 30 bis 36 enthalten, sind daselbst mit aller Genauig-
keit aufgenommen worden. Die Dimensionen sind im englischen Maasse.

§. 553.

Alle Eisenbahnen lassen sich in drei Gattungen eintheilen: 1tens flache Schienen-
wege
(Railroads), bei welchen die Schienen (edge rails) flach oder etwas abgerun-
det, und die Räder der darauf sich fort bewegenden Wägen gegen das Abgleiten mit
einem hervorstehenden Rande oder Spurkranze an der innern Seite des Wagens ver-
sehen sind. 2tens Schienenwege mit hervorstehendem Rande (Tramroads),
wobei die Schienen (plate rails) gegen das Abgleiten der Räder mit einem hervorste-
henden Rande nach aussen versehen, die Wagenräder aber flach sind, und 3tens
Palmer’sche Schienenwege, welche nur eine Schienenreihe haben, die über dem
Boden erhöht ist, und zweirädrige Wägen trägt, deren Kästen zu beiden Seiten der
Räder herabhängen. Die Railroads sind vorzüglich im Norden von England, in den
Grafschaften Northumberland und Durham, wo die meisten Eisenbahnen vorhanden
sind, im Gebrauche, und werden gegenwärtig wegen ihrer allgemein anerkannten
grössern Vortheile gegen die Tramroads bei allen neuern Eisenbahnunternehmungen
in England, so wie auch in Frankreich angewendet. Die Tramroads sind vorzüglich
im Westen von England, in Wales im Gebrauche; die grösste Zahl derselben dürfte
sich in Monmouthshire befinden. Der Palmer’sche Schienenweg ist bisher nur bei
Cheshunt in Hertfordshire in einer Länge von ¾ engl. Meilen zum Transporte des
Kalks und der Ziegeln an den Lee Canal, dann auf einer sehr kurzen Strecke in dem
Proviant-Amte (Victualling office) zu Deptford bei London erbaut worden, und
dürfte wegen der vielen Unbequemlichkeiten, die seine Konstruktion mit sich führt,
kaum in weitere Anwendung kommen.

Die Tafel No. 31 enthält die Konstruktion der Gusseisenschienen auf den
englischen Railroads, wie dieselben von den Herrn Losh, Wilson und Bell gegossen

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[603/0635] Verschiedene Arten von Eisenbahnen. bungen derselben und bestimmte Nachweisungen über ihren Erfolg. Die genauesten Zeichnungen, welche bisher über die Konstruktion der englischen Eisenbahnen erschie- nen sind, verdanken wir einem Ingenieur von Nord-Amerika, welcher auf Kosten einer Gesellschaft in Philadelphia England im Jahre 1825 und 1826 bereiste, und hierauf die Resultate seiner Beobachtungen in folgendem Werke bekannt machte: Reports on Ca- nals, Railways, Roads and other subjects, made to the Pennsylvania sociely for the promotion of internal improvement, by W. Strickland, architect and engi- neer. Philadelphia 1826 (Mit 71 Kupfertafeln, Preis des Werkes in London 3 Liv. 13 sh. 6 d.) Die umständlichen Beschreibungen der Eisenbahnen, welche in den letztern Jahren in England ausgeführt wurden und die genauesten Angaben über ihre Bau- und Unterhal- tungskosten, so wie über die Leistungen der Kräfte der Pferde und des Dampfes auf denselben finden sich in dem Werke: „Uiber Schienenwege in England; Bemerkungen, gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827. Von C. v. Oeynhausen und H. v. Dechen. Berlin 1829. Im Verlage bei G. Reimer.“ Die Angaben in der folgenden Beschreibung sind vom Verfasser dieses Werkes an Ort und Stelle in den Jahren 1822, 1827 und 1829 in England und Schottland gesammelt und die Zeichnungen, welche Tab. 30 bis 36 enthalten, sind daselbst mit aller Genauig- keit aufgenommen worden. Die Dimensionen sind im englischen Maasse. §. 553. Alle Eisenbahnen lassen sich in drei Gattungen eintheilen: 1tens flache Schienen- wege (Railroads), bei welchen die Schienen (edge rails) flach oder etwas abgerun- det, und die Räder der darauf sich fort bewegenden Wägen gegen das Abgleiten mit einem hervorstehenden Rande oder Spurkranze an der innern Seite des Wagens ver- sehen sind. 2tens Schienenwege mit hervorstehendem Rande (Tramroads), wobei die Schienen (plate rails) gegen das Abgleiten der Räder mit einem hervorste- henden Rande nach aussen versehen, die Wagenräder aber flach sind, und 3tens Palmer’sche Schienenwege, welche nur eine Schienenreihe haben, die über dem Boden erhöht ist, und zweirädrige Wägen trägt, deren Kästen zu beiden Seiten der Räder herabhängen. Die Railroads sind vorzüglich im Norden von England, in den Grafschaften Northumberland und Durham, wo die meisten Eisenbahnen vorhanden sind, im Gebrauche, und werden gegenwärtig wegen ihrer allgemein anerkannten grössern Vortheile gegen die Tramroads bei allen neuern Eisenbahnunternehmungen in England, so wie auch in Frankreich angewendet. Die Tramroads sind vorzüglich im Westen von England, in Wales im Gebrauche; die grösste Zahl derselben dürfte sich in Monmouthshire befinden. Der Palmer’sche Schienenweg ist bisher nur bei Cheshunt in Hertfordshire in einer Länge von ¾ engl. Meilen zum Transporte des Kalks und der Ziegeln an den Lee Canal, dann auf einer sehr kurzen Strecke in dem Proviant-Amte (Victualling office) zu Deptford bei London erbaut worden, und dürfte wegen der vielen Unbequemlichkeiten, die seine Konstruktion mit sich führt, kaum in weitere Anwendung kommen. Die Tafel No. 31 enthält die Konstruktion der Gusseisenschienen auf den englischen Railroads, wie dieselben von den Herrn Losh, Wilson und Bell gegossen 76 *

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/635>, abgerufen am 22.11.2024.