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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

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Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
messen sey, wesshalb auch der Coefficient m bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen
angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.

Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen
Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen
in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der
Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die
Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der
abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.

[Tabelle]

Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie
sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung
zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch
gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:

[Tabelle]

Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.

Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene
bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus
zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung
der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen
elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur-
de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie-
gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende
2 Tabellen:

Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
messen sey, wesshalb auch der Coefficient μ bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen
angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.

Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen
Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen
in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der
Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die
Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der
abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.

[Tabelle]

Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie
sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung
zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch
gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:

[Tabelle]

Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.

Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene
bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus
zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung
der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen
elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur-
de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie-
gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende
2 Tabellen:

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[348/0378] Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens. messen sey, wesshalb auch der Coefficient μ bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde. Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen. Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist: Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene. Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur- de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie- gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende 2 Tabellen:

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Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/378>, abgerufen am 24.11.2024.