messen sey, wesshalb auch der Coefficient m bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.
Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.
[Tabelle]
Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:
[Tabelle]
Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.
Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur- de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie- gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende 2 Tabellen:
Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
messen sey, wesshalb auch der Coefficient μ bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.
Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.
[Tabelle]
Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:
[Tabelle]
Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.
Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur- de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie- gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende 2 Tabellen:
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0378"n="348"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#i">Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.</hi></fw><lb/>
messen sey, wesshalb auch der Coefficient μ bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen<lb/>
angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.</p><lb/><p>Zu den Versuchen über <hirendition="#g">Gusseisen</hi> wurden Schienen von mehreren böhmischen<lb/>
Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen<lb/>
in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der<lb/>
Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die<lb/>
Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der<lb/>
abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.</p><lb/><table><row><cell/></row></table><p>Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie<lb/>
sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung<lb/>
zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch<lb/>
gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:</p><lb/><table><row><cell/></row></table><p>Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.</p><lb/><p>Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene<lb/>
bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus<lb/>
zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung<lb/>
der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen<lb/>
elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur-<lb/>
de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie-<lb/>
gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende<lb/>
2 Tabellen:</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[348/0378]
Eigene Versuche über die Biegung des Gusseisens.
messen sey, wesshalb auch der Coefficient μ bei nachfolgenden mit Guss- und Stabeisen
angestellten Versuchen hiernach berechnet wurde.
Zu den Versuchen über Gusseisen wurden Schienen von mehreren böhmischen
Eisenwerken verwendet, welche unmittelbar aus der ersten Schmelzung vom Hochofen
in Sandformen gegossen wurden. Wir fügen hier den ersten Versuch im Detail mit der
Bemerkung bei, dass in den sieben horizontalen Versuchsreihen die obern Zahlen die
Biegungen bei der successiven Entlastung, die untern Zahlen aber die Biegungen bei der
abermaligen Belastung ausdrücken, welche beide hier um etwas abweichen.
Nachdem die Schiene mit 8 Zentner durch 16 Stunden beschwert blieb, senkte sie
sich bis 196 und ging entlastet sogleich auf 82 zurück; 24 Stunden nach der Entlastung
zeigte sie die bleibende Biegung von beiläufig 17. Hierauf wurde der folgende Versuch
gemacht, wobei die Biegung im unbelasteten Zustande = 0 gesetzt ist:
Bei der zuletzt eingetretenen Biegung von 182 brach die Schiene.
Die Unterschiede dieser Zahlen zeigen, dass die Biegung der gusseisernen Schiene
bis zur Belastung von sieben Zentner der aufgelegten Last proportional blieb, woraus
zu schliessen ist, dass auch das Gusseisen, so wie wir es bereits bei der Ausdehnung
der Drähte bemerkten, nach einer erhaltenen grössern bleibenden Biegung vollkommen
elastisch bis zu dem aufgelegten Gewichte blieb, wovon diese Biegung bewirkt wur-
de. Als hierauf diess Gewicht überschritten worden ist, traten abermals grössere Bie-
gungen ein. Die Zusammenstellung dieser beiden Versuchsreihen gibt nachstehende
2 Tabellen:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/378>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.