George, Stefan: Das Jahr der Seele. Berlin, 1897.Doch schickt ihr Sie mir wieder die im brennen Des sommers und im flattern der Eroten Sich als geleit mir schüchtern dargeboten Ich will sie diesmal freudig anerkennen Die reifen trauben gähren in den bütten Doch will ich alles was an edlen trieben Und schöner saat vom sommer mir geblieben Aus vollen händen vor ihr niederschütten. Ja heil und dank dir die den segen brachte! Du schläfertest das immer laute pochen Mit der erwartung deiner Teure sachte In diesen glanzerfüllten sterbewochen Du kamest und wir halten uns umschlungen Ich werde sanfte worte für dich lernen Und ganz als glichest du der Einen Fernen Dich loben auf den sonnen-wanderungen. Wir schreiten auf und ab im reichen flitter Des buchenganges beinah bis zum thore Und sehen aussen in dem feld vom gitter Den mandelbaum zum zweitenmal im flore Wir suchen nach den schattenfreien bänken Dort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten In träumen unsre arme sich verschränken Wir laben uns am langen milden leuchten Doch schickt ihr Sie mir wieder die im brennen Des sommers und im flattern der Eroten Sich als geleit mir schüchtern dargeboten Ich will sie diesmal freudig anerkennen Die reifen trauben gähren in den bütten Doch will ich alles was an edlen trieben Und schöner saat vom sommer mir geblieben Aus vollen händen vor ihr niederschütten. Ja heil und dank dir die den segen brachte! Du schläfertest das immer laute pochen Mit der erwartung deiner Teure sachte In diesen glanzerfüllten sterbewochen Du kamest und wir halten uns umschlungen Ich werde sanfte worte für dich lernen Und ganz als glichest du der Einen Fernen Dich loben auf den sonnen-wanderungen. Wir schreiten auf und ab im reichen flitter Des buchenganges beinah bis zum thore Und sehen aussen in dem feld vom gitter Den mandelbaum zum zweitenmal im flore Wir suchen nach den schattenfreien bänken Dort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten In träumen unsre arme sich verschränken Wir laben uns am langen milden leuchten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0012"/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#blue">D</hi>och schickt ihr Sie mir wieder die im brennen</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>es sommers und im flattern der Eroten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">S</hi>ich als geleit mir schüchtern dargeboten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">I</hi>ch will sie diesmal freudig anerkennen</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#blue">D</hi>ie reifen trauben gähren in den bütten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>och will ich alles was an edlen trieben</l><lb/> <l><hi rendition="#red">U</hi>nd schöner saat vom sommer mir geblieben</l><lb/> <l><hi rendition="#red">A</hi>us vollen händen vor ihr niederschütten.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in #red">J</hi>a heil und dank dir die den segen brachte!</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">D</hi>u schläfertest das immer laute pochen</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">M</hi>it der erwartung deiner Teure sachte</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">I</hi>n diesen glanzerfüllten sterbewochen</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#red">D</hi>u kamest und wir halten uns umschlungen</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">I</hi>ch werde sanfte worte für dich lernen</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">U</hi>nd ganz als glichest du der Einen Fernen</l><lb/> <l><hi rendition="#blue">D</hi>ich loben auf den sonnen-wanderungen.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#blue #in">W</hi>ir schreiten auf und ab im reichen flitter</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>es buchenganges beinah bis zum thore</l><lb/> <l><hi rendition="#red">U</hi>nd sehen aussen in dem feld vom gitter</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>en mandelbaum zum zweitenmal im flore</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#blue">W</hi>ir suchen nach den schattenfreien bänken</l><lb/> <l><hi rendition="#red">D</hi>ort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten</l><lb/> <l><hi rendition="#red">I</hi>n träumen unsre arme sich verschränken</l><lb/> <l><hi rendition="#red">W</hi>ir laben uns am langen milden leuchten</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Doch schickt ihr Sie mir wieder die im brennen
Des sommers und im flattern der Eroten
Sich als geleit mir schüchtern dargeboten
Ich will sie diesmal freudig anerkennen
Die reifen trauben gähren in den bütten
Doch will ich alles was an edlen trieben
Und schöner saat vom sommer mir geblieben
Aus vollen händen vor ihr niederschütten.
Ja heil und dank dir die den segen brachte!
Du schläfertest das immer laute pochen
Mit der erwartung deiner Teure sachte
In diesen glanzerfüllten sterbewochen
Du kamest und wir halten uns umschlungen
Ich werde sanfte worte für dich lernen
Und ganz als glichest du der Einen Fernen
Dich loben auf den sonnen-wanderungen.
Wir schreiten auf und ab im reichen flitter
Des buchenganges beinah bis zum thore
Und sehen aussen in dem feld vom gitter
Den mandelbaum zum zweitenmal im flore
Wir suchen nach den schattenfreien bänken
Dort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten
In träumen unsre arme sich verschränken
Wir laben uns am langen milden leuchten
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