Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.wegen der Zigeuner. und Stelen grossen Schaden zufügen; So haben Wir/ aus Landesvä-terl. Sorgfalt/ der Nothdurfft ermessen/ die ausgegangenen Edicta da- hin zu renoviren daß die also genannte Zigeuner/ deren Weiber/ Kinder und gantzer Anhang/ hinfüro und zu allen Zeiten in Unsern Landen nicht geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager verstattet wer- den soll; gestalt Wir dann ferner setzen und ordnen/ daß/ wenn hinfü- ro iemand von Unsern Unterthanen/ absonderlich der gemeine Mann in den Städten und auff dem Lande betroffen werden wird/ der einen Zigeuner oder Zigeunerin beherberget/ hauset oder heget/ derselbe iedes- mahl mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung sothaner Gelder keine Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefängniß unausbleiblich bestraffet werden soll. Befehlen demnach allen und ieden Obrigkeiten in den Städten und auff dem Lande/ auch allen und ieden Gerichts-Einha- bern/ über den Jnhalt dieses Unsern Edicts mit allem Ernst zu halten/ widrigenfalls aber scharffen Einsehens gewärtig zu seyn; damit auch niemand mit der Unwissenheit sich entschuldigen könne/ soll dieser Unser ernster Befehl und Verordnung von den Cantzeln allenthalben öffent- lich verlesen/ und gewöhnlicher Orten affigiret werden. Gegeben in Unser Residence Hannover/ am 28. Januarii 1697. Ernst Augustus/ Churfürst. XLIV. Churfürstl. Edict von Zuschlag der Felder und Wiesen/ 21. Febr. 1701. VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun- Fügen hiermit männiglichen zu wissen: Demnach Wir mit- und
wegen der Zigeuner. und Stelen groſſen Schaden zufuͤgen; So haben Wir/ aus Landesvaͤ-terl. Sorgfalt/ der Nothdurfft ermeſſen/ die ausgegangenen Edicta da- hin zu renoviren daß die alſo genañte Zigeuner/ deren Weiber/ Kinder und gantzer Anhang/ hinfuͤro und zu allen Zeiten in Unſern Landen nicht geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager verſtattet wer- den ſoll; geſtalt Wir dann ferner ſetzen und ordnen/ daß/ wenn hinfuͤ- ro iemand von Unſern Unterthanen/ abſonderlich der gemeine Mann in den Staͤdten und auff dem Lande betroffen werden wird/ der einen Zigeuner oder Zigeunerin beherberget/ hauſet oder heget/ derſelbe iedes- mahl mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung ſothaner Gelder keine Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefaͤngniß unausbleiblich beſtraffet werden ſoll. Befehlen demnach allen und ieden Obrigkeiten in den Staͤdten und auff dem Lande/ auch allen und ieden Gerichts-Einha- bern/ uͤber den Jnhalt dieſes Unſern Edicts mit allem Ernſt zu halten/ widrigenfalls aber ſcharffen Einſehens gewaͤrtig zu ſeyn; damit auch niemand mit der Unwiſſenheit ſich entſchuldigen koͤnne/ ſoll dieſer Unſer ernſter Befehl und Verordnung von den Cantzeln allenthalben oͤffent- lich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten affigiret werden. Gegeben in Unſer Reſidence Hannover/ am 28. Januarii 1697. Ernſt Auguſtus/ Churfuͤrſt. XLIV. Churfuͤrſtl. Edict von Zuſchlag der Felder und Wieſen/ 21. Febr. 1701. VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun- Fuͤgen hiermit maͤnniglichen zu wiſſen: Demnach Wir mit- und
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wegen der Zigeuner.
und Stelen groſſen Schaden zufuͤgen; So haben Wir/ aus Landesvaͤ-
terl. Sorgfalt/ der Nothdurfft ermeſſen/ die ausgegangenen Edicta da-
hin zu renoviren daß die alſo genañte Zigeuner/ deren Weiber/ Kinder
und gantzer Anhang/ hinfuͤro und zu allen Zeiten in Unſern Landen nicht
geduldet/ ihnen auch kein Durchzug oder Nachtlager verſtattet wer-
den ſoll; geſtalt Wir dann ferner ſetzen und ordnen/ daß/ wenn hinfuͤ-
ro iemand von Unſern Unterthanen/ abſonderlich der gemeine Mann
in den Staͤdten und auff dem Lande betroffen werden wird/ der einen
Zigeuner oder Zigeunerin beherberget/ hauſet oder heget/ derſelbe iedes-
mahl mit zehen Thaler/ oder/ da zu Erlegung ſothaner Gelder keine
Mittel bey ihm verhanden/ mit Gefaͤngniß unausbleiblich beſtraffet
werden ſoll. Befehlen demnach allen und ieden Obrigkeiten in den
Staͤdten und auff dem Lande/ auch allen und ieden Gerichts-Einha-
bern/ uͤber den Jnhalt dieſes Unſern Edicts mit allem Ernſt zu halten/
widrigenfalls aber ſcharffen Einſehens gewaͤrtig zu ſeyn; damit auch
niemand mit der Unwiſſenheit ſich entſchuldigen koͤnne/ ſoll dieſer Unſer
ernſter Befehl und Verordnung von den Cantzeln allenthalben oͤffent-
lich verleſen/ und gewoͤhnlicher Orten affigiret werden. Gegeben in
Unſer Reſidence Hannover/ am 28. Januarii 1697.
Ernſt Auguſtus/ Churfuͤrſt.
XLIV.
Churfuͤrſtl. Edict von Zuſchlag der Felder
und Wieſen/ 21. Febr. 1701.
VOn GOttes Gnaden/ Wir Georg Ludwig/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc.
Fuͤgen hiermit maͤnniglichen zu wiſſen: Demnach Wir mit-
telſt Unſers/ unterm 30. Aprilis vorigen Jahres/ publicirten Edicts gnaͤ-
digſt verordnet/ wie es nach der/ in Unſern Landen eingefuͤhrten/ Ca-
lender-Beſſerung mit denen Feldern und Wieſen zu halten/ welche zu
gewiſſer Jahrs-Zeit mit Schaaf- und andern Vieh betrieben und ge-
huͤtet/ zu gewiſſer Zeit aber in Zuſchlag geleget werden; nach der Hand
aber ſich hervor gethan/ daß ſolches Zuſchlags halber gleichwol ein und
andern Orts annoch Zweifel uͤbrig ſey/ und Wir dannenhero obange-
zogenes Unſer Edict zu declariren/ und zu erlaͤutern/ gnaͤdigſt gut gefun-
den; So thun Wir ſolches hiermit und krafft dieſes dahin/ verordnen
annebſt und wollen/ daß alle und iede in Unſern Landen belegene Felder
und
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