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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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XXV. Landes-Constitution

Und werden demnach alle und iede unsere Unterthanen und An-
gehörige hiermit von uns in Gnaden befehliget/ andere und die Be-
nachbarte aber gunst- und gnädigst ersuchet/ solches Flößwerck nicht
allein/ sonderlich an den Mühlen/ unauffgehalten passiren zu lassen/
sondern auch dazu alle befordersame Hülffe und Vorschub zu erwei-
sen; Jnsonderheit aber/ nachdemmahlen dabey wahrgenommen wor-
den/ daß/ weil solch Holtz ungeköppelt in einzelnen Klüfften herunter
geflösset wird/ davon nicht allein bey währender Herunter-Flössung
viel auffgefangen/ und heimlich verpartieret/ sondern auch/ nach geen-
digtem Floßwercke/ das zu Grunde gegangene/ oder in den Büschen be-
hangen gebliebene heraus gefischet/ und bey gantzen Klafftern zusam-
men geleget/ und vor wohlgewonnenes Gut geachtet werden wollen;

So werden hiermit alle und iede unsere Unterthanen und An-
gehörige/ auch sonsten iedermänniglich ernstlich ermahnet/ daß sie bey
Vermeidung scharffen Einsehens und Bestraffung/ und zwar vor ie-
de Klufft Holtzes/ welche also unzuläßiger Weise/ und wider dieses
Verbot auffgefischet und verpartieret zu seyn/ erwiesen werden wird/
eine Geld-Straffe von einem Ortsthaler/ oder in Mangel Geld-Mit-
tel davor eintägiger Gefängniß bey blossem Wasser und Brodt/ auch
nach Befindung/ da der excess gar zu groß seyn solte/ Bestraffung
an Leib und Ehre/ sich alles Aufffangens und Verpartierens solches
Floß-Holtzes/ wie auch aller Holtz-Dieberey/ auff was Art und
Weise solches auch geschehen möchte/ so wohl bey währender Flösse/
als auch hernacher/ gäntzlich äusern und enthalten/ und wann von sol-
chem Holtze ein- oder andern Orts was angelandet/ oder in Büschen
hangen blieben/ oder auch aus dem Grunde sich wieder hervor thut/
solches respective fliessen lassen/ und vom Lande und aus den Büschen
auf den Strohm abstossen/ oder aber/ da sie davon was ausziehen/ sol-
ches zusammen legen/ und ermeldtem unserm Forstschreiber/ oder des-
sen zu diesem Floß-Werck gebrauchenden Leuten anmelden/ und ge-
gen dessen Verabfolgung von ihnen vor ihre Mühe eine billige Er-
götzlichkeit gewertigen. Wenigers nicht werden unsere Beamte/
auch Gerichts-Herren dero Oerter/ da dieses Floß-Werck herdurch
kommen wird/ befehliget/ über diese unsere Verordnung ohne conni-
venz
zu halten/ die Auswertigen aber ersuchet/ gegen solche Holtz-Die-
berey gleichmäßige favor zu erweisen. Gestalt dann auch dem An-
melder dergleichen Unterschleiffe/ nebst Verschweigung seines Nah-

mens/
XXV. Landes-Conſtitution

Und werden demnach alle und iede unſere Unterthanen und An-
gehoͤrige hiermit von uns in Gnaden befehliget/ andere und die Be-
nachbarte aber gunſt- und gnaͤdigſt erſuchet/ ſolches Floͤßwerck nicht
allein/ ſonderlich an den Muͤhlen/ unauffgehalten paſſiren zu laſſen/
ſondern auch dazu alle beforderſame Huͤlffe und Vorſchub zu erwei-
ſen; Jnſonderheit aber/ nachdemmahlen dabey wahrgenommen wor-
den/ daß/ weil ſolch Holtz ungekoͤppelt in einzelnen Kluͤfften herunter
gefloͤſſet wird/ davon nicht allein bey waͤhrender Herunter-Floͤſſung
viel auffgefangen/ und heimlich verpartieret/ ſondern auch/ nach geen-
digtem Floßwercke/ das zu Grunde gegangene/ oder in den Buͤſchen be-
hangen gebliebene heraus gefiſchet/ und bey gantzen Klafftern zuſam-
men geleget/ und vor wohlgewonnenes Gut geachtet werden wollen;

So werden hiermit alle und iede unſere Unterthanen und An-
gehoͤrige/ auch ſonſten iedermaͤnniglich ernſtlich ermahnet/ daß ſie bey
Vermeidung ſcharffen Einſehens und Beſtraffung/ und zwar vor ie-
de Klufft Holtzes/ welche alſo unzulaͤßiger Weiſe/ und wider dieſes
Verbot auffgefiſchet und verpartieret zu ſeyn/ erwieſen werden wird/
eine Geld-Straffe von einem Ortsthaler/ oder in Mangel Geld-Mit-
tel davor eintaͤgiger Gefaͤngniß bey bloſſem Waſſer und Brodt/ auch
nach Befindung/ da der exceſs gar zu groß ſeyn ſolte/ Beſtraffung
an Leib und Ehre/ ſich alles Aufffangens und Verpartierens ſolches
Floß-Holtzes/ wie auch aller Holtz-Dieberey/ auff was Art und
Weiſe ſolches auch geſchehen moͤchte/ ſo wohl bey waͤhrender Floͤſſe/
als auch hernacher/ gaͤntzlich aͤuſern und enthalten/ und wann von ſol-
chem Holtze ein- oder andern Orts was angelandet/ oder in Buͤſchen
hangen blieben/ oder auch aus dem Grunde ſich wieder hervor thut/
ſolches reſpectivè flieſſen laſſen/ und vom Lande und aus den Buͤſchen
auf den Strohm abſtoſſen/ oder aber/ da ſie davon was ausziehen/ ſol-
ches zuſammen legen/ und ermeldtem unſerm Forſtſchreiber/ oder deſ-
ſen zu dieſem Floß-Werck gebrauchenden Leuten anmelden/ und ge-
gen deſſen Verabfolgung von ihnen vor ihre Muͤhe eine billige Er-
goͤtzlichkeit gewertigen. Wenigers nicht werden unſere Beamte/
auch Gerichts-Herren dero Oerter/ da dieſes Floß-Werck herdurch
kommen wird/ befehliget/ uͤber dieſe unſere Verordnung ohne conni-
venz
zu halten/ die Auswertigen aber erſuchet/ gegen ſolche Holtz-Die-
berey gleichmaͤßige favor zu erweiſen. Geſtalt dann auch dem An-
melder dergleichen Unterſchleiffe/ nebſt Verſchweigung ſeines Nah-

mens/
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[74/0913] XXV. Landes-Conſtitution Und werden demnach alle und iede unſere Unterthanen und An- gehoͤrige hiermit von uns in Gnaden befehliget/ andere und die Be- nachbarte aber gunſt- und gnaͤdigſt erſuchet/ ſolches Floͤßwerck nicht allein/ ſonderlich an den Muͤhlen/ unauffgehalten paſſiren zu laſſen/ ſondern auch dazu alle beforderſame Huͤlffe und Vorſchub zu erwei- ſen; Jnſonderheit aber/ nachdemmahlen dabey wahrgenommen wor- den/ daß/ weil ſolch Holtz ungekoͤppelt in einzelnen Kluͤfften herunter gefloͤſſet wird/ davon nicht allein bey waͤhrender Herunter-Floͤſſung viel auffgefangen/ und heimlich verpartieret/ ſondern auch/ nach geen- digtem Floßwercke/ das zu Grunde gegangene/ oder in den Buͤſchen be- hangen gebliebene heraus gefiſchet/ und bey gantzen Klafftern zuſam- men geleget/ und vor wohlgewonnenes Gut geachtet werden wollen; So werden hiermit alle und iede unſere Unterthanen und An- gehoͤrige/ auch ſonſten iedermaͤnniglich ernſtlich ermahnet/ daß ſie bey Vermeidung ſcharffen Einſehens und Beſtraffung/ und zwar vor ie- de Klufft Holtzes/ welche alſo unzulaͤßiger Weiſe/ und wider dieſes Verbot auffgefiſchet und verpartieret zu ſeyn/ erwieſen werden wird/ eine Geld-Straffe von einem Ortsthaler/ oder in Mangel Geld-Mit- tel davor eintaͤgiger Gefaͤngniß bey bloſſem Waſſer und Brodt/ auch nach Befindung/ da der exceſs gar zu groß ſeyn ſolte/ Beſtraffung an Leib und Ehre/ ſich alles Aufffangens und Verpartierens ſolches Floß-Holtzes/ wie auch aller Holtz-Dieberey/ auff was Art und Weiſe ſolches auch geſchehen moͤchte/ ſo wohl bey waͤhrender Floͤſſe/ als auch hernacher/ gaͤntzlich aͤuſern und enthalten/ und wann von ſol- chem Holtze ein- oder andern Orts was angelandet/ oder in Buͤſchen hangen blieben/ oder auch aus dem Grunde ſich wieder hervor thut/ ſolches reſpectivè flieſſen laſſen/ und vom Lande und aus den Buͤſchen auf den Strohm abſtoſſen/ oder aber/ da ſie davon was ausziehen/ ſol- ches zuſammen legen/ und ermeldtem unſerm Forſtſchreiber/ oder deſ- ſen zu dieſem Floß-Werck gebrauchenden Leuten anmelden/ und ge- gen deſſen Verabfolgung von ihnen vor ihre Muͤhe eine billige Er- goͤtzlichkeit gewertigen. Wenigers nicht werden unſere Beamte/ auch Gerichts-Herren dero Oerter/ da dieſes Floß-Werck herdurch kommen wird/ befehliget/ uͤber dieſe unſere Verordnung ohne conni- venz zu halten/ die Auswertigen aber erſuchet/ gegen ſolche Holtz-Die- berey gleichmaͤßige favor zu erweiſen. Geſtalt dann auch dem An- melder dergleichen Unterſchleiffe/ nebſt Verſchweigung ſeines Nah- mens/

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/913>, abgerufen am 23.11.2024.