Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.der Aemter und Gilden. allein solche von denen Gesellen verübende Insolentien in Unsern Für-stenthum und Landen weiter nicht geduldet werden; 30. Sondern auch in genere so wohl von denen Meistern als 31. Wie dann nicht weniger/ wann etwan ein oder anders/ deß- 32. Und wie nun schließlich alle die bißherige Amt- und Gilden- Leibes- h 3
der Aemter und Gilden. allein ſolche von denen Geſellen veruͤbende Inſolentien in Unſern Fuͤr-ſtenthum und Landen weiter nicht geduldet werden; 30. Sondern auch in genere ſo wohl von denen Meiſtern als 31. Wie dann nicht weniger/ wann etwan ein oder anders/ deß- 32. Und wie nun ſchließlich alle die bißherige Amt- und Gilden- Leibes- h 3
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der Aemter und Gilden.
allein ſolche von denen Geſellen veruͤbende Inſolentien in Unſern Fuͤr-
ſtenthum und Landen weiter nicht geduldet werden;
30. Sondern auch in genere ſo wohl von denen Meiſtern als
Geſellen/ das bißher offt aus liederlichen Urſachen angemaſſete Schel-
ten und Aufftreiben hiemit gaͤntzlich verboten/ und da die Meiſtere
uͤber ein und andere Jhrer Mit-Amts-Meiſtere aller Geſellen/ oder
auch die Geſellen uͤber die Meiſter ſich zu beſchweren/ derſelbe darun-
ter auff vorgedachte Weiſe ihre eigene Richter nicht; ſondern deßwe-
gen bey der ordentlichen Obrigkeit ſich anzumelden/ und von ſelbiger
recht- und billigmaͤßiger Verordnung zu erwarten ſchuldig ſeyn/ die
Ubertreter aber mit ſcharffer/ und nach Befinden Leibes-Straffe be-
leget werden.
31. Wie dann nicht weniger/ wann etwan ein oder anders/ deß-
wegen ein Meiſter oder Geſelle des Amts unwuͤrdig gehalten werden
moͤchte/ vorgehen wuͤrde/ die uͤbrige ſich desfalls im geringſten keine
Cognition anmaſſen/ und denſelben ſo fort fuͤr unredlich ſchelten/ und
ſolches an andere Orte ausſchreiben/ ſondern ſelbiges iedes Orts
Obrigkeit vortragen/ und deren Erkaͤntniß und Ausſpruch daruͤber er-
warten; diejenigen aber/ ſo deme zuwider handeln/ und einen von ih-
nen alſo ſelbſten/ es ſey auch/ aus was Urſachen es immer wolle/ unred-
lich declarirten Meiſter oder Geſellen nicht im Amte dulden/ oder mit
und bey demſelben mehr arbeiten wollen/ dafuͤr ernſtlich beſtraffet/ und
dem Beleidigten fuͤr die ihm zugefuͤgte Beſchimpfung gehoͤrigen Ab-
trag zu machen angehalten werden ſollen.
32. Und wie nun ſchließlich alle die bißherige Amt- und Gilden-
Briefe/ Articul/ Gebraͤuche und Gewohnheiten/ welche durch dieſes
neue Reglement nicht confirmiret und beſtaͤttiget worden/ caſſiret und
auffgehoben/ und denen Aemtern und Gilden/ dieſelbe eigenmaͤchtig
wieder einzufuͤhren/ oder auch fuͤr und unter ſich allein dergleichen et-
was (es waͤhre denn/ daß ſie deßwegen bey der hohen Landes-Fuͤrſtli-
chen Obrigkeit ſich gebuͤhrend angemeldet/ und deren Erlaubniß Ap-
probation und Confirmation daruͤber erhalten) vom neuen anzurichten
ernſtlich verboten ſeyn/ mit dem Anhange/ daß ſonſten nicht allein ſol-
ches alles fuͤr unkraͤfftig/ null und nichtig erklaͤret/ ſondern auch dieje-
nige Meiſter und Geſellen/ ſo hieran ſchuldig/ oder ſich deſſen theilhaff-
tig gemachet/ von dem Amt und Gilde excludiret/ auch nach Befin-
dung der Sachen Umſtaͤnde mit einer haͤrteren/ und wol gar mit einer
Leibes-
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