Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.XIII. Landes-Constitution wegen nicht Veräusserung XIII. den 19. Maji 1702.Constitutio wegen nicht Veräusserung ge- meiner Städte und Dorffschafften Güter/ VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludewig/ Hertzog zu Braun- Als setzen/ ordnen und befehlen Wir/ von hoher Churfürstlicher Regelt
XIII. Landes-Conſtitution wegen nicht Veraͤuſſerung XIII. den 19. Maji 1702.Conſtitutio wegen nicht Veraͤuſſerung ge- meiner Staͤdte und Dorffſchafften Guͤter/ VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludewig/ Hertzog zu Braun- Als ſetzen/ ordnen und befehlen Wir/ von hoher Churfuͤrſtlicher Regelt
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XIII. Landes-Conſtitution wegen nicht Veraͤuſſerung
XIII.
Conſtitutio wegen nicht Veraͤuſſerung ge-
meiner Staͤdte und Dorffſchafften Guͤter/
den 19. Maji 1702.
VOn GOttes Gnaden Wir Georg Ludewig/ Hertzog zu Braun-
ſchweig und Luͤneburg/ des heil. Roͤm. Reichs Churfuͤrſt/ ꝛc.
Fuͤgen hiermit iedermaͤnniglich zu wiſſen/ demnach Uns unter-
thaͤnigſt vorgetragen worden/ was maſſen ſo wohl bey unſern groſſen/
als kleinen Staͤdten/ auch einigen Dorffſchafften in unſerm Churfuͤr-
ſtenthum und Landen der Mißbrauch eingeriſſen/ daß ſie nach eigenem
Gefallen Gelder erborget/ davor gemeiner Stadt und Dorffſchafft
Guͤter und Reveniien verpfaͤndet und verſetzet/ ja wohl gar veraͤuſſert
und verkauffet/ dadurch denn verurſachet worden/ daß bey ſolcher
Schulden Laſt theils unſere Staͤdte und Dorffſchafften und derglei-
chen Communen groſſen Schaden gelitten/ und ſolcher Geſtalt herun-
ter kommen ſeyn/ daß ſie die gemeinen Landes-Buͤrden richtig abzu-
fuͤhren nicht mehr im Stande/ noch was zu gemeiner Stadt und
Dorffſchafft und dergleichen Communen Nothdurfft erfodert wird/
auffzubringen im Vermoͤgen haben; Wir aber ſolchem alſo laͤnger
nicht nachzuſehen/ ſondern vielmehr ſothanem verderblichem Weſen
mit Ernſt und Nachdruck zu begegnen gemeynet ſeyn.
Als ſetzen/ ordnen und befehlen Wir/ von hoher Churfuͤrſtlicher
Macht und Obrigkeit wegen/ daß keine von unſern groſſen und klei-
nen Staͤdten/ oder deren Buͤrgermeiſter und Rath/ oder gemeine
Buͤrgerſchafft/ oder Dorffſchafften und dergleichen Communen/ ohne
unſern Special-Conſens und ſchrifftliche Bewilligung einige Gelder
auffleihen/ und gemeiner Stadt oder Dorffſchafft/ oder dergleichen
Communen Guͤter/ oder deren Einkommen/ verſetzen/ verpfaͤnden/
oder in einige Wege veraͤuſſern ſollen. Geſtalt denn/ falls eine oder
andere Stadt-Obrigkeit oder Gemeine hiewider handeln/ und gegen
Verpfaͤndung einiger Stadt oder Dorffſchafft/ oder dergleichen
Communen Guͤter Gelder auffnehmen wuͤrde/ die daruͤber ausgeſtel-
lete Verſchreibung und Verpfaͤndung gemeiner Stadt oder Dorff-
ſchafft/ oder dergleichen Communen Guͤter nicht gelten/ ſondern ſo viel
die Bezahlung aus ietzt gedachten Guͤtern anlanget/ null, und von
gantz keinen Kraͤfften ſeyn ſoll. Es bleibet aber denen Creditoren ihr
Regelt
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