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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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I. Landes-Constitution

6. Ob auch schon der Anstecker keine Ursach das Holtz abzu-
brennen gehabt; so soll er dennoch darzu antworten/ und allen Scha-
den erstatten/ auch mit einer höhern Geld-Straffe/ als obstehet/ oder
auch wohl nach Gelegenheit/ wegen seiner grossen Fahrläßigkeit/ mit
Verwirckung des Schadens und Verweisung des Landes/ Staupen-
schlägen oder Gefängniß beleget werden.

7. Solte er aber/ bey Anzündung der Heyden/ Vorsatz haben
das Holtz abzubrennen/ und daraus der Schaden dermassen groß er-
folgen/ daß er einem ziemlichen Diebstahl gleich zu achten/ so soll der
Thäter/ nach Rath und Gutachten Unser zum peinlichen Gerichte
Verordneten/ am Leben gestraffet werden.

8. Wann jemand das gefällete Bau- oder Klaffter-Holtz fer-
ner zertheilen und kürtzer machen will/ der soll die Säge gebrauchen/
damit das Holtz desto weiter reichen/ und der Schade/ indem die Spä-
ne/ wann das Holtz mit der Axt geschrötet und gekürtzet wird/ weg-
springen/ und zu keinem Nutzen zu bringen/ verhütet bleibe; das
Reiff-Holtz auch in rechter gleicher Länge desto besser gemachet wer-
den möge.

9. Nachdem sich auch befindet/ daß ein grosser Betrug und Vor-
theil gebrauchet wird/ so man Feuer- oder Kohl-Holtz überhaupt oder
Stamm-weise verkaufft; als soll solches ferner nicht verstattet oder
gebrauchet/ sondern alles Feuer- oder Kohl-Holtz in Klafftern geschla-
gen werden.

10. Und sollen alle und jede Unsere Beamten/ wie dann auch
Bürgermeistere und Räthe in denen Städten und Flecken/ unnach-
läßige Achtung darauff geben/ daß/ wann neue Gebäude auffgerichtet
werden/ die Grund-Höltzer nicht in-noch auff die Erde/ sondern zum
wenigsten eine halbe Elle über der Erden/ und Steine oder anders dar-
unter geleget werden/ damit sie destoweniger oder je langsamer verrot-
ten können.

11. Wie dann auch/ daß in Flecken und Dörffern kein Mist
an die Gründe/ sondern weit davon geleget werde/ damit zwischen den
Gebäuden und dem Mist-Platz noch Raum sey/ und also die Gründe
und Ständer unverrottet bleiben.

12. Auff die muthwilligen Gefellen/ so die Heister abhauen/ aus-
ziehen/ oder sonsten beschädigen und verderben/ sollen unsere Beam-
ten und Förstere gleicher Gestalt fleißige Achtung geben/ die Thäter
gefänglich einziehen lassen/ und deßwegen mit Ernst bestraffen.

13. Wir
I. Landes-Conſtitution

6. Ob auch ſchon der Anſtecker keine Urſach das Holtz abzu-
brennen gehabt; ſo ſoll er dennoch darzu antworten/ und allen Scha-
den erſtatten/ auch mit einer hoͤhern Geld-Straffe/ als obſtehet/ oder
auch wohl nach Gelegenheit/ wegen ſeiner groſſen Fahrlaͤßigkeit/ mit
Verwirckung des Schadens und Verweiſung des Landes/ Staupen-
ſchlaͤgen oder Gefaͤngniß beleget werden.

7. Solte er aber/ bey Anzuͤndung der Heyden/ Vorſatz haben
das Holtz abzubrennen/ und daraus der Schaden dermaſſen groß er-
folgen/ daß er einem ziemlichen Diebſtahl gleich zu achten/ ſo ſoll der
Thaͤter/ nach Rath und Gutachten Unſer zum peinlichen Gerichte
Verordneten/ am Leben geſtraffet werden.

8. Wann jemand das gefaͤllete Bau- oder Klaffter-Holtz fer-
ner zertheilen und kuͤrtzer machen will/ der ſoll die Saͤge gebrauchen/
damit das Holtz deſto weiter reichen/ und der Schade/ indem die Spaͤ-
ne/ wann das Holtz mit der Axt geſchroͤtet und gekuͤrtzet wird/ weg-
ſpringen/ und zu keinem Nutzen zu bringen/ verhuͤtet bleibe; das
Reiff-Holtz auch in rechter gleicher Laͤnge deſto beſſer gemachet wer-
den moͤge.

9. Nachdem ſich auch befindet/ daß ein groſſer Betrug und Vor-
theil gebrauchet wird/ ſo man Feuer- oder Kohl-Holtz uͤberhaupt oder
Stamm-weiſe verkaufft; als ſoll ſolches ferner nicht verſtattet oder
gebrauchet/ ſondern alles Feuer- oder Kohl-Holtz in Klafftern geſchla-
gen werden.

10. Und ſollen alle und jede Unſere Beamten/ wie dann auch
Buͤrgermeiſtere und Raͤthe in denen Staͤdten und Flecken/ unnach-
laͤßige Achtung darauff geben/ daß/ wann neue Gebaͤude auffgerichtet
werden/ die Grund-Hoͤltzer nicht in-noch auff die Erde/ ſondern zum
wenigſten eine halbe Elle uͤber der Erden/ und Steine oder anders dar-
unter geleget werden/ damit ſie deſtoweniger oder je langſamer verrot-
ten koͤnnen.

11. Wie dann auch/ daß in Flecken und Doͤrffern kein Miſt
an die Gruͤnde/ ſondern weit davon geleget werde/ damit zwiſchen den
Gebaͤuden und dem Miſt-Platz noch Raum ſey/ und alſo die Gruͤnde
und Staͤnder unverrottet bleiben.

12. Auff die muthwilligen Gefellen/ ſo die Heiſter abhauen/ aus-
ziehen/ oder ſonſten beſchaͤdigen und verderben/ ſollen unſere Beam-
ten und Foͤrſtere gleicher Geſtalt fleißige Achtung geben/ die Thaͤter
gefaͤnglich einziehen laſſen/ und deßwegen mit Ernſt beſtraffen.

13. Wir
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[8/0847] I. Landes-Conſtitution 6. Ob auch ſchon der Anſtecker keine Urſach das Holtz abzu- brennen gehabt; ſo ſoll er dennoch darzu antworten/ und allen Scha- den erſtatten/ auch mit einer hoͤhern Geld-Straffe/ als obſtehet/ oder auch wohl nach Gelegenheit/ wegen ſeiner groſſen Fahrlaͤßigkeit/ mit Verwirckung des Schadens und Verweiſung des Landes/ Staupen- ſchlaͤgen oder Gefaͤngniß beleget werden. 7. Solte er aber/ bey Anzuͤndung der Heyden/ Vorſatz haben das Holtz abzubrennen/ und daraus der Schaden dermaſſen groß er- folgen/ daß er einem ziemlichen Diebſtahl gleich zu achten/ ſo ſoll der Thaͤter/ nach Rath und Gutachten Unſer zum peinlichen Gerichte Verordneten/ am Leben geſtraffet werden. 8. Wann jemand das gefaͤllete Bau- oder Klaffter-Holtz fer- ner zertheilen und kuͤrtzer machen will/ der ſoll die Saͤge gebrauchen/ damit das Holtz deſto weiter reichen/ und der Schade/ indem die Spaͤ- ne/ wann das Holtz mit der Axt geſchroͤtet und gekuͤrtzet wird/ weg- ſpringen/ und zu keinem Nutzen zu bringen/ verhuͤtet bleibe; das Reiff-Holtz auch in rechter gleicher Laͤnge deſto beſſer gemachet wer- den moͤge. 9. Nachdem ſich auch befindet/ daß ein groſſer Betrug und Vor- theil gebrauchet wird/ ſo man Feuer- oder Kohl-Holtz uͤberhaupt oder Stamm-weiſe verkaufft; als ſoll ſolches ferner nicht verſtattet oder gebrauchet/ ſondern alles Feuer- oder Kohl-Holtz in Klafftern geſchla- gen werden. 10. Und ſollen alle und jede Unſere Beamten/ wie dann auch Buͤrgermeiſtere und Raͤthe in denen Staͤdten und Flecken/ unnach- laͤßige Achtung darauff geben/ daß/ wann neue Gebaͤude auffgerichtet werden/ die Grund-Hoͤltzer nicht in-noch auff die Erde/ ſondern zum wenigſten eine halbe Elle uͤber der Erden/ und Steine oder anders dar- unter geleget werden/ damit ſie deſtoweniger oder je langſamer verrot- ten koͤnnen. 11. Wie dann auch/ daß in Flecken und Doͤrffern kein Miſt an die Gruͤnde/ ſondern weit davon geleget werde/ damit zwiſchen den Gebaͤuden und dem Miſt-Platz noch Raum ſey/ und alſo die Gruͤnde und Staͤnder unverrottet bleiben. 12. Auff die muthwilligen Gefellen/ ſo die Heiſter abhauen/ aus- ziehen/ oder ſonſten beſchaͤdigen und verderben/ ſollen unſere Beam- ten und Foͤrſtere gleicher Geſtalt fleißige Achtung geben/ die Thaͤter gefaͤnglich einziehen laſſen/ und deßwegen mit Ernſt beſtraffen. 13. Wir

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/847>, abgerufen am 22.11.2024.