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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Gerichts-Schöppen/ Schreibern und Advocaten.
oder eigene Sachen verthädigen wolte'/ und gegen seine Person bey
Kriegs-Befestigung nichts eingewandt worden/ vielmehr steht Procu-It. Professorn.
Hauptleute
und Aertzte
Pflicht.

ratoren Verrichtung Haupt-Leuten und andern Befehlhabern/ Pro-
fessoren/
Aertzten und höhern Standes Personen übel und unwürdig
an/ weilen es ein gering und verächtliches Amt ist/ ja keine Würde/
sondern Beschwerde/ welches auch ehrlose Leute bißweilen versehen
können.

L. filiusfam. §. Veterani, ff. de procur. L. 7. & 9. C. Eod. §. fin. instit. de Except. L.
2. §. 2. ff. de his, qui not. L. 8. §. 2. verb. nisi hoc tempore ff. & L. 13. verb. si cum
primum, C. de procurat. L. 2. in fin. C. de Dignit. L. si quis procurationem &
L. 16. L. 34. C. de Decur.

§. 37. Stadts-Syndicus, Anwald und Gemeinden VollmächtigerStadt-Syndi-
ci
Amts Pflicht
und Bestal-
lung.

muß von Bürgermeistern und Raths-Herrn auch allen Stadts-Bür-
gern erwehlet und bestellet werden/ weiln alle und jede/ die es angehet/
ihre Stimmen beyzugeben auch dazu beruffen werden müssen/ da denn sie
erscheinen oder nicht/ geschiehet was Recht ist; Jn kleinen Dörffer Ge-
meinden sollen aller Bauren Nahmen unterschrieben seyn/ wer aber nicht
schreiben kan/ der muß es gerichtl. vollentziehen lassen/ oder bey Notarien
und Zeugen. Also auch/ wann etwas aus Gemeinde Sachen zu ver-
äusern/ dazu ist ein jeder Anwald seine Person/ gleichwie zu allen und
jeden Gerichts-Händeln/ zu legitimiren schuldig/ jedoch mag ein Stadt-
Syndicus ohne Betrug und Heucheley in zweiffelhafft und streitigen
Sachen wohl Vergleich treffen.

L. fin. C. de author. praest. c. 29. de R. J. in 6. L. 2. C. de Decur. Auth. si omnes C. si
minor, ab haereditate se ab[verlorenes Material - Zeichen fehlt]in. L. fin. C. de vend. reb. civit L. 3. ff. & L. 12. C. de transact.

§. 38. Allwo nun etwan von wegen einer Stadt oder Gemeinde inEyd für eine
Gemeinde wer
abstatten mag.

gerichtlichen Händeln ein Eyd solte geleistet werden/ und sonst kein
Anwald vorhanden oder zugelassen wäre/ so sollen drey oder vier der
Aeltesten/ welche üm die Sachen am besten Wissenschafft haben möch-
ten/ ihn ablegen; weilen auch niemand durch seine Thaten eines andern
Recht verletzen mag/ als kan kein Vollmächtiger/ ohne deren gesamten
Raths-Herrn/ Bürger und Zunfft-Meister Berathschlag und Zuzie-
hung/ Stadt-Schulden/ Wucher oder Renten-Zinß erlassen/ viel
weniger Geld entlehnen und deren Einwohner oder Gemeinde Güter
verschreiben/ es stünde denn zu erweisen/ daß es in Stadts- oder Ge-
meinde Nutzen würcklich angewandt/ darum alle deren Vollmachten
eingeschlichene Mißbräuche zu vermeiden/ sollen sie von Principal-Syndicus wann
Eyd ablegen
kan.

Partheyen besiegelt und unterschrieben seyn. So muß dann ein Syndi-
cus
allgemeine und sonderbare Vollmacht vorweisen/ nach der Sachen

Wich-
K 2

Von Gerichts-Schoͤppen/ Schreibern und Advocaten.
oder eigene Sachen verthaͤdigen wolte’/ und gegen ſeine Perſon bey
Kriegs-Befeſtigung nichts eingewandt worden/ vielmehr ſteht Procu-It. Profeſſorn.
Hauptleute
und Aertzte
Pflicht.

ratoren Verrichtung Haupt-Leuten und andern Befehlhabern/ Pro-
feſſoren/
Aertzten und hoͤhern Standes Perſonen uͤbel und unwuͤrdig
an/ weilen es ein gering und veraͤchtliches Amt iſt/ ja keine Wuͤrde/
ſondern Beſchwerde/ welches auch ehrloſe Leute bißweilen verſehen
koͤnnen.

L. filiusfam. §. Veterani, ff. de procur. L. 7. & 9. C. Eod. §. fin. inſtit. de Except. L.
2. §. 2. ff. de his, qui not. L. 8. §. 2. verb. niſi hoc tempore ff. & L. 13. verb. ſi cum
primum, C. de procurat. L. 2. in fin. C. de Dignit. L. ſi quis procurationem &
L. 16. L. 34. C. de Decur.

§. 37. Stadts-Syndicus, Anwald und Gemeinden VollmaͤchtigerStadt-Syndi-
ci
Amts Pflicht
und Beſtal-
lung.

muß von Buͤrgermeiſtern und Raths-Herrn auch allen Stadts-Buͤr-
gern erwehlet und beſtellet werden/ weiln alle und jede/ die es angehet/
ihre Stim̃en beyzugeben auch dazu beruffen werden muͤſſen/ da denn ſie
erſcheinen oder nicht/ geſchiehet was Recht iſt; Jn kleinen Doͤrffer Ge-
meinden ſollen aller Bauren Nahmen unterſchꝛieben ſeyn/ wer aber nicht
ſchreiben kan/ der muß es gerichtl. vollentziehen laſſen/ oder bey Notarien
und Zeugen. Alſo auch/ wann etwas aus Gemeinde Sachen zu ver-
aͤuſern/ dazu iſt ein jeder Anwald ſeine Perſon/ gleichwie zu allen und
jeden Gerichts-Haͤndeln/ zu legitimiren ſchuldig/ jedoch mag ein Stadt-
Syndicus ohne Betrug und Heucheley in zweiffelhafft und ſtreitigen
Sachen wohl Vergleich treffen.

L. fin. C. de author. præſt. c. 29. de R. J. in 6. L. 2. C. de Decur. Auth. ſi omnes C. ſi
minor, ab hæreditate ſe ab[verlorenes Material – Zeichen fehlt]in. L. fin. C. de vend. reb. civit L. 3. ff. & L. 12. C. de transact.

§. 38. Allwo nun etwan von wegen einer Stadt oder Gemeinde inEyd fuͤr eine
Gemeinde wer
abſtatten mag.

gerichtlichen Haͤndeln ein Eyd ſolte geleiſtet werden/ und ſonſt kein
Anwald vorhanden oder zugelaſſen waͤre/ ſo ſollen drey oder vier der
Aelteſten/ welche uͤm die Sachen am beſten Wiſſenſchafft haben moͤch-
ten/ ihn ablegen; weilen auch niemand durch ſeine Thaten eines andern
Recht verletzen mag/ als kan kein Vollmaͤchtiger/ ohne deren geſamten
Raths-Herrn/ Buͤrger und Zunfft-Meiſter Berathſchlag und Zuzie-
hung/ Stadt-Schulden/ Wucher oder Renten-Zinß erlaſſen/ viel
weniger Geld entlehnen und deren Einwohner oder Gemeinde Guͤter
verſchreiben/ es ſtuͤnde denn zu erweiſen/ daß es in Stadts- oder Ge-
meinde Nutzen wuͤrcklich angewandt/ darum alle deren Vollmachten
eingeſchlichene Mißbraͤuche zu vermeiden/ ſollen ſie von Principal-Syndicus wañ
Eyd ablegen
kan.

Partheyen beſiegelt und unterſchrieben ſeyn. So muß dann ein Syndi-
cus
allgemeine und ſonderbare Vollmacht vorweiſen/ nach der Sachen

Wich-
K 2
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[75/0082] Von Gerichts-Schoͤppen/ Schreibern und Advocaten. oder eigene Sachen verthaͤdigen wolte’/ und gegen ſeine Perſon bey Kriegs-Befeſtigung nichts eingewandt worden/ vielmehr ſteht Procu- ratoren Verrichtung Haupt-Leuten und andern Befehlhabern/ Pro- feſſoren/ Aertzten und hoͤhern Standes Perſonen uͤbel und unwuͤrdig an/ weilen es ein gering und veraͤchtliches Amt iſt/ ja keine Wuͤrde/ ſondern Beſchwerde/ welches auch ehrloſe Leute bißweilen verſehen koͤnnen. It. Profeſſorn. Hauptleute und Aertzte Pflicht. L. filiusfam. §. Veterani, ff. de procur. L. 7. & 9. C. Eod. §. fin. inſtit. de Except. L. 2. §. 2. ff. de his, qui not. L. 8. §. 2. verb. niſi hoc tempore ff. & L. 13. verb. ſi cum primum, C. de procurat. L. 2. in fin. C. de Dignit. L. ſi quis procurationem & L. 16. L. 34. C. de Decur. §. 37. Stadts-Syndicus, Anwald und Gemeinden Vollmaͤchtiger muß von Buͤrgermeiſtern und Raths-Herrn auch allen Stadts-Buͤr- gern erwehlet und beſtellet werden/ weiln alle und jede/ die es angehet/ ihre Stim̃en beyzugeben auch dazu beruffen werden muͤſſen/ da denn ſie erſcheinen oder nicht/ geſchiehet was Recht iſt; Jn kleinen Doͤrffer Ge- meinden ſollen aller Bauren Nahmen unterſchꝛieben ſeyn/ wer aber nicht ſchreiben kan/ der muß es gerichtl. vollentziehen laſſen/ oder bey Notarien und Zeugen. Alſo auch/ wann etwas aus Gemeinde Sachen zu ver- aͤuſern/ dazu iſt ein jeder Anwald ſeine Perſon/ gleichwie zu allen und jeden Gerichts-Haͤndeln/ zu legitimiren ſchuldig/ jedoch mag ein Stadt- Syndicus ohne Betrug und Heucheley in zweiffelhafft und ſtreitigen Sachen wohl Vergleich treffen. Stadt-Syndi- ci Amts Pflicht und Beſtal- lung. L. fin. C. de author. præſt. c. 29. de R. J. in 6. L. 2. C. de Decur. Auth. ſi omnes C. ſi minor, ab hæreditate ſe ab_ in. L. fin. C. de vend. reb. civit L. 3. ff. & L. 12. C. de transact. §. 38. Allwo nun etwan von wegen einer Stadt oder Gemeinde in gerichtlichen Haͤndeln ein Eyd ſolte geleiſtet werden/ und ſonſt kein Anwald vorhanden oder zugelaſſen waͤre/ ſo ſollen drey oder vier der Aelteſten/ welche uͤm die Sachen am beſten Wiſſenſchafft haben moͤch- ten/ ihn ablegen; weilen auch niemand durch ſeine Thaten eines andern Recht verletzen mag/ als kan kein Vollmaͤchtiger/ ohne deren geſamten Raths-Herrn/ Buͤrger und Zunfft-Meiſter Berathſchlag und Zuzie- hung/ Stadt-Schulden/ Wucher oder Renten-Zinß erlaſſen/ viel weniger Geld entlehnen und deren Einwohner oder Gemeinde Guͤter verſchreiben/ es ſtuͤnde denn zu erweiſen/ daß es in Stadts- oder Ge- meinde Nutzen wuͤrcklich angewandt/ darum alle deren Vollmachten eingeſchlichene Mißbraͤuche zu vermeiden/ ſollen ſie von Principal- Partheyen beſiegelt und unterſchrieben ſeyn. So muß dann ein Syndi- cus allgemeine und ſonderbare Vollmacht vorweiſen/ nach der Sachen Wich- Eyd fuͤr eine Gemeinde wer abſtatten mag. Syndicus wañ Eyd ablegen kan. K 2

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/82>, abgerufen am 24.11.2024.