Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Soldaten Exercitiis bey der Infanterie. Durchl. ohne Befehl nicht folgen. Alle Officiers/ die Piquen ha-Vom Respectgegen Jhro Hochfürstl. Durchlaucht. ben/ sollen selbige en passant Jhro Durchl. mit der Spitze zur Er- de legend fällen und mit der lincken Hand das Haupt entblössen/ welches auch die thun/ so Partisans gebrauchen/ womit sie eine Re- verence biß zur Erden gebückt abstatten. Gleichfalls müssen die Fendrichs ihre Fähnlein sencken und so lange zur Erden halten/ wann ihro Durchl. zur Bataillon Flügeln kommen/ biß sie vorbey paßirt. Die Unter-Officirs sollen nach Befehl mit oder ohne entblösseten Häuptern/ und beym Fuß auffgerichteten Kurtz-Gewehr stehen. Die Soldatesca steht mit praesentirtem Gewehr/ wann Jhro Durchl. vorbey gehen/ wann selbige aber hinter Bataillons und nicht an der Fronte sind/ mit geschultertem Gewehr. Zum March trägt der Officier bey Näherung Jhro Durchl. die Pique/ und läst nach entblößtem Haupt dieselbe von der Schulter ein wenig sincken. Wann der General-Feld-Marschall alleine kömmt zur Bataillon, so fället zwar der Officier seine Pique auch/ herstellt sich aber also- bald wieder. Die Fähnlein aber werden vor niemanden als Jhro Durchl. nieder- gesencket; wie auch die Trommeln allein für Jhro Durchl. gerüh- ret/ und March geschlagen wird/ für dem Feld-Marschall aber sol- len die Tambours nur mit etlichen Schlägen ein Zeichen geben. Der Regiments Tambour muß sich bey Ausgabe der Losung einfinden/ wann nun Ordre zum March gegeben/ soll er die andern Tambours bey der Fähnlein Wacht zur bestimmten Zeit versamlen/ und Ver- gadderung schlagen lassen/ alsdann man Zelten abbrechen/ Wagen anspannen und sich zum March parat halten muß/ und wann Rasch geschlagen/ muß ein jeder zum Gewehr gehen/ der Major die Bataillon stellen/ und der Wagenmeister die Wagen heraus rücken lassen/ darauff zur Betstunde geschlagen und kniend gebetet wird. Wann die Armee March fertig/ soll ein jeder General Major für seiner Brigade, und jeder Obrister für seinem Regiment sich stellen/ auch allein für Jhro Durchl. dem Feld-Marscharlln oder Armee Com- mandeurn die Pique zur Hand nehmen/ und Ordre gemäß abmar- chiren lassen/ allwo die Capitains mit ihren Piquen forn hoch und hinten niedrig fertig stehen sollen. Der C c c c c 2
Von Soldaten Exercitiis bey der Infanterie. Durchl. ohne Befehl nicht folgen. Alle Officiers/ die Piquen ha-Vom Reſpectgegen Jhro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht. ben/ ſollen ſelbige en paſſant Jhro Durchl. mit der Spitze zur Er- de legend faͤllen und mit der lincken Hand das Haupt entbloͤſſen/ welches auch die thun/ ſo Partiſans gebrauchen/ womit ſie eine Re- verence biß zur Erden gebuͤckt abſtatten. Gleichfalls muͤſſen die Fendrichs ihre Faͤhnlein ſencken und ſo lange zur Erden halten/ wann ihro Durchl. zur Bataillon Fluͤgeln kommen/ biß ſie vorbey paßirt. Die Unter-Officirs ſollen nach Befehl mit oder ohne entbloͤſſeten Haͤuptern/ und beym Fuß auffgerichteten Kurtz-Gewehr ſtehen. Die Soldateſca ſteht mit præſentirtem Gewehr/ wann Jhro Durchl. vorbey gehen/ wann ſelbige aber hinter Bataillons und nicht an der Fronte ſind/ mit geſchultertem Gewehr. Zum March traͤgt der Officier bey Naͤherung Jhro Durchl. die Pique/ und laͤſt nach entbloͤßtem Haupt dieſelbe von der Schulter ein wenig ſincken. Wann der General-Feld-Marſchall alleine koͤmmt zur Bataillon, ſo faͤllet zwar der Officier ſeine Pique auch/ herſtellt ſich aber alſo- bald wieder. Die Faͤhnlein aber werden vor niemanden als Jhro Durchl. nieder- geſencket; wie auch die Trommeln allein fuͤr Jhro Durchl. geruͤh- ret/ und March geſchlagen wird/ fuͤr dem Feld-Marſchall aber ſol- len die Tambours nur mit etlichen Schlaͤgen ein Zeichen geben. Der Regiments Tambour muß ſich bey Ausgabe der Loſung einfinden/ wann nun Ordre zum March gegeben/ ſoll er die andern Tambours bey der Faͤhnlein Wacht zur beſtimmten Zeit verſamlen/ und Ver- gadderung ſchlagen laſſen/ alsdann man Zelten abbrechen/ Wagen anſpannen und ſich zum March parat halten muß/ und wann Raſch geſchlagen/ muß ein jeder zum Gewehr gehen/ der Major die Bataillon ſtellen/ und der Wagenmeiſter die Wagen heraus ruͤcken laſſen/ darauff zur Betſtunde geſchlagen und kniend gebetet wird. Wann die Armee March fertig/ ſoll ein jeder General Major fuͤr ſeiner Brigade, und jeder Obriſter fuͤr ſeinem Regiment ſich ſtellen/ auch allein fuͤr Jhro Durchl. dem Feld-Marſcharlln oder Armee Com- mandeurn die Pique zur Hand nehmen/ und Ordre gemaͤß abmar- chiren laſſen/ allwo die Capitains mit ihren Piquen forn hoch und hinten niedrig fertig ſtehen ſollen. Der C c c c c 2
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Von Soldaten Exercitiis bey der Infanterie.
Durchl. ohne Befehl nicht folgen. Alle Officiers/ die Piquen ha-
ben/ ſollen ſelbige en paſſant Jhro Durchl. mit der Spitze zur Er-
de legend faͤllen und mit der lincken Hand das Haupt entbloͤſſen/
welches auch die thun/ ſo Partiſans gebrauchen/ womit ſie eine Re-
verence biß zur Erden gebuͤckt abſtatten.
Gleichfalls muͤſſen die Fendrichs ihre Faͤhnlein ſencken und ſo lange zur
Erden halten/ wann ihro Durchl. zur Bataillon Fluͤgeln kommen/
biß ſie vorbey paßirt.
Die Unter-Officirs ſollen nach Befehl mit oder ohne entbloͤſſeten
Haͤuptern/ und beym Fuß auffgerichteten Kurtz-Gewehr ſtehen.
Die Soldateſca ſteht mit præſentirtem Gewehr/ wann Jhro Durchl.
vorbey gehen/ wann ſelbige aber hinter Bataillons und nicht an
der Fronte ſind/ mit geſchultertem Gewehr.
Zum March traͤgt der Officier bey Naͤherung Jhro Durchl. die Pique/
und laͤſt nach entbloͤßtem Haupt dieſelbe von der Schulter ein wenig
ſincken.
Wann der General-Feld-Marſchall alleine koͤmmt zur Bataillon, ſo
faͤllet zwar der Officier ſeine Pique auch/ herſtellt ſich aber alſo-
bald wieder.
Die Faͤhnlein aber werden vor niemanden als Jhro Durchl. nieder-
geſencket; wie auch die Trommeln allein fuͤr Jhro Durchl. geruͤh-
ret/ und March geſchlagen wird/ fuͤr dem Feld-Marſchall aber ſol-
len die Tambours nur mit etlichen Schlaͤgen ein Zeichen geben.
Der Regiments Tambour muß ſich bey Ausgabe der Loſung einfinden/
wann nun Ordre zum March gegeben/ ſoll er die andern Tambours
bey der Faͤhnlein Wacht zur beſtimmten Zeit verſamlen/ und Ver-
gadderung ſchlagen laſſen/ alsdann man Zelten abbrechen/ Wagen
anſpannen und ſich zum March parat halten muß/ und wann Raſch
geſchlagen/ muß ein jeder zum Gewehr gehen/ der Major die Bataillon
ſtellen/ und der Wagenmeiſter die Wagen heraus ruͤcken laſſen/
darauff zur Betſtunde geſchlagen und kniend gebetet wird.
Wann die Armee March fertig/ ſoll ein jeder General Major fuͤr ſeiner
Brigade, und jeder Obriſter fuͤr ſeinem Regiment ſich ſtellen/ auch
allein fuͤr Jhro Durchl. dem Feld-Marſcharlln oder Armee Com-
mandeurn die Pique zur Hand nehmen/ und Ordre gemaͤß abmar-
chiren laſſen/ allwo die Capitains mit ihren Piquen forn hoch und
hinten niedrig fertig ſtehen ſollen.
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Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 755. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/762>, abgerufen am 16.07.2024. |