Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.V. Buch/ Cap. VIII. Anklägers fer-nere Pflicht. §. 4. Nach geschehener Anklägers Versicherung und Be- P. H. O. Art. 41. 17. 61. 63. L. 11. §. 1. ff. ad Exhib. Proceß wor- inn zu verstat- ten. §. 5. Zuwissen aber/ daß allein in bekandt- und offenbahren §. 6. So
V. Buch/ Cap. VIII. Anklaͤgers fer-nere Pflicht. §. 4. Nach geſchehener Anklaͤgers Verſicherung und Be- P. H. O. Art. 41. 17. 61. 63. L. 11. §. 1. ff. ad Exhib. Proceß wor- inn zu verſtat- ten. §. 5. Zuwiſſen aber/ daß allein in bekandt- und offenbahren §. 6. So
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V. Buch/ Cap. VIII.
§. 4. Nach geſchehener Anklaͤgers Verſicherung und Be-
klagten Verhafftung/ ſoll dennoch Klaͤger vom Richter nicht ab-
ſcheiden/ er habe ihm dann ein Wohnungs Hauß an ungefaͤhrlich
beqvem- und ſichern Ort nahmhafft gemacht/ dahin alle nothduͤrff-
tig-gerichtliche Verkuͤndigungen geſchickt werden moͤgen/ und muß
derſelbe Klaͤger von jeder Meil wegs nach gemeinen Lands-Art Ge-
wohnheit einen ziemlichen Boten-Lohn ausgeben und zahlen/ auch
ſoll der Gericht-Schreiber ſolchen benannten Ort bey Gerichts
Acten niederſchreiben.
P. H. O. Art. 41. 17. 61. 63. L. 11. §. 1. ff. ad Exhib.
§. 5. Zuwiſſen aber/ daß allein in bekandt- und offenbahren
aͤrgerlichen groſſen Verbrechen/ fuͤrnehmlich in Verheerung/ Fried-
bruch und gemachten Auffruhrs oder andern dergleichen frevelhafft-
und ſtraffwuͤrdigen Faͤllen/ dadurch gemeinen Weſens Ruheſtand
beleidiget/ peinlicher Proceß angeordnet/ und darauff rechtliches
Erkaͤntniß erhohlet; dagegen/ wann eine Privat-Perſon gegen die
andere/ in Schmaͤhungs Sachen oder wegen andern geringen Be-
ſchuldigungen/ die ja ſonderlich auff mehrern Ausfuͤhrung beruhen/
zu erforſchen gebeten/ ſolches abgeſchlagen und zur ordentlichen Aus-
uͤbung hingewieſen werden ſoll/ es waͤre denn einer in Anſehung
ſeines Amts geſcholten/ wann aber beleidigter Theil voraus ordent-
lichen Proceß erwehlet/ und die Sache ſelbſt Rechts anhaͤngig ge-
macht/ ſoll dennoch dieſes Mittel nicht Macht haben/ ob ſchon
ſonſt deren Verbrechen halber haͤtte erforſchet werden moͤgen; So
ſoll man auch wider ehrliche unbeſchuldete Leute/ ohne vorherge-
henden genungſamen Verdachts Anzeigen/ wann ſonderlich ein
Klaͤger vorhanden/ welcher ſelbſt ſeine Anklage uͤbergeben und den
Proceß ordentlicher Weiſe fortfuͤhren will/ nicht alſobald mit Nach-
forſchung verfahren/ ſondern zuvor von That Verbrechen fleißige
Erkundigung einziehen/ und darauff/ wann rechtliche Vermuthun-
gen wider Beſchuldigten vorhanden/ ſolches alles in Articuln ver-
faſſet dem Beklagten im Beyſeyn derer Gerichts-Perſonen fuͤrge-
halten/ ſeine Ausſage mit Fleiß auffgezeichnet/ und dafern er et-
was daran verneinen wuͤrde/ vermittelſt Eydes/ Zeugen abgehoͤret/
und alſo ferner rechtliches Erkaͤntniß erwartet werden ſoll.
Anzeig-Arti-
culn Recht ge-
gen Beklagten.
§. 6. So
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