Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.V. Buch/ Cap. VI. rer zu straffen/ wann er aber gering ist/ mit Gefängniß auff Wasserund Brodt; so wird auch kein Dieb wegen der Straffe von derer ge- stohlenen Sachen Erstattung erlediget/ jedoch mag er sich mit dem Guts-Herrn vergleichen/ wie er kan. Sachen Schä- tzungs Recht. §. 29. Allwo auch solche gestohlene Sachen umkommen/ verder- L. 3. 8. 16. & fin. ff. de condict. furt. L. 26. ff. de dolo malo. L. 11. ff. de re judic. L 22 ff. si cert. pet. L. 3. §. in hac, ff. commodati. L. 137. §. cum ita, ff. de V. obl. L. pen. ff. de condict. triticiaria. Gewehr un- gültig. §. 30. An gestohlener Haab oder Raub-Gut kan oder mag durch Sachen
V. Buch/ Cap. VI. rer zu ſtraffen/ wann er aber gering iſt/ mit Gefaͤngniß auff Waſſerund Brodt; ſo wird auch kein Dieb wegen der Straffe von derer ge- ſtohlenen Sachen Erſtattung erlediget/ jedoch mag er ſich mit dem Guts-Herrn vergleichen/ wie er kan. Sachen Schaͤ- tzungs Recht. §. 29. Allwo auch ſolche geſtohlene Sachen umkommen/ verder- L. 3. 8. 16. & fin. ff. de condict. furt. L. 26. ff. de dolo malo. L. 11. ff. de re judic. L 22 ff. ſi cert. pet. L. 3. §. in hac, ff. commodati. L. 137. §. cum ita, ff. de V. obl. L. pen. ff. de condict. triticiaria. Gewehr un- guͤltig. §. 30. An geſtohlener Haab oder Raub-Gut kan oder mag durch Sachen
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V. Buch/ Cap. VI.
rer zu ſtraffen/ wann er aber gering iſt/ mit Gefaͤngniß auff Waſſer
und Brodt; ſo wird auch kein Dieb wegen der Straffe von derer ge-
ſtohlenen Sachen Erſtattung erlediget/ jedoch mag er ſich mit dem
Guts-Herrn vergleichen/ wie er kan.
§. 29. Allwo auch ſolche geſtohlene Sachen umkommen/ verder-
ben oder aͤrger werden/ dennoch wird der Schuldige nicht befreyet/ wei-
len ein Dieb oder Raͤuber in der Sachen Erſtattung/ welche er gar
nicht haͤtte wegnehmen ſollen/ allezeit Auffenthalts Verzug zu machen/
verſtanden wird/ und verdirbt alſo die Sache auff des Verziehenden
Gefahr/ dahero deren Schaͤtzungs Anforderung nimmer auffhoͤren
kan/ ob ſchon der Eigener ſelbige zeitiger haͤtte begehren koͤnnen/ ſon-
dern es mag ſolche auff die Zeit des beſten Wohlſtandes angeſchlagen
werden/ maſſen der Eigenthums-Herr dergleichen haͤtte weiter genieſ-
ſen moͤgen/ wofern es ihm wieder gelieffert waͤre/ ja ein Klaͤger mag
alles Intereſſe Viehes-Geburt und Frucht-Nutzung/ ſamt Gewinſt/
den er vom geſtohlenen Gut inzwiſchen haͤtte einziehen koͤnnen/ vom
Beklagten erheiſchen/ und muͤſſen Erben ſelbſt/ was ihnen davon zu-
kommen/ erſtatten; wann ſonſt ein Ding nach dem Verzug aͤrger wor-
den/ muß die Schaͤtzung nur auff Zeit Auffenthalt gezogen werden/
allwo aber Tag und Ort beſtimmt geweſen/ geht es dahin/ wofern
nichts bedungen/ ſiehet man auff Gerichts Anfangs Zeiten/ und weilen
es auch durch einen andern haͤtte bezahlet oder wieder gegeben werden
koͤnnen/ ſo mag keinen Verzugs Entſchuldigung ſtatt finden/ ob ſey je-
mand nothwendig davon abgehalten worden/ etwa durch andere Ge-
ſchaͤffte/ ſondern haͤlt man dafuͤr/ daß einer mit Fleiß und Vorſatz an
ſolchen Ort nicht habe wiederkommen wollen.
Diebes Ver-
zugs Entſchul-
digung unguͤl-
tig.
L. 3. 8. 16. & fin. ff. de condict. furt. L. 26. ff. de dolo malo. L. 11. ff. de re judic.
L 22 ff. ſi cert. pet. L. 3. §. in hac, ff. commodati. L. 137. §. cum ita, ff. de V.
obl. L. pen. ff. de condict. triticiaria.
§. 30. An geſtohlener Haab oder Raub-Gut kan oder mag durch
laͤnge der Zeit kein Gewehr erſeſſen werden/ wofern aber der Anklaͤger
gebuͤhrenden Beweiß nicht vollfuͤhren kan/ alsdann ſollen die Antwor-
ter ledig erkannt werden/ und Beklagtes Gut ihnen wieder folgen/ je-
doch mit Koſten und Schaden ziemlich gemaͤßigter Erlegung; Wer
nun wiſſend und betruͤglich geſtohlne Sachen kaufft und verkaufft/ deſ-
ſen Guͤter werden rechtlich confiſcirt/ der Thaͤter mit ewigen Landes
Verweiſung oder wohl gar dem Diebe gleich mit dem Strang geſtꝛafft;
Jtem/ wer es wiſſentlich in Bezahlung giebt oder annimmt/ maſſen
ſolches Kauffhandels Schein vorzeiget; alſo derjenige/ ſo geſtohlene
Sachen
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