Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von gerichtlicher Aussage und Zeugen Verhör. §. 15. Wann Zeugen sich entschuldigen wollen/ einige Freyheit an-Adel. Stands L. 15. de injur. c. 37. X. de test. c. Testes, caus. 3. q. 9. §. 16. Wann ein Zeuge nicht wohl berüchteten und ehrbaren LebenZeugen Person Auth. apud Eloquentissimum, C. de fide instrum. §. 17. Einem Unterthanen/ der in so weit seiner Eydes Pflicht/ da-Unterthanen L. 5. C. de Test. c. 38. X. Eod. Gloss. in L. jurisjurandi, C. de Test. L. 18. C. de fide instrum. §. 18. So ein Zeuge mit Geld-Gabe oder Geschenck bestochen/Zeugen Recht Gloss. in c. licet caus. Ext. de testibus. c. 8. Eod. L. Divus ff. de judic. §. 19. Wann jemand wissentlich gegen mich einen untüchtigenUntüchtiger wäre G 3
Von gerichtlicher Ausſage und Zeugen Verhoͤr. §. 15. Wann Zeugen ſich entſchuldigen wollen/ einige Freyheit an-Adel. Stands L. 15. de injur. c. 37. X. de teſt. c. Teſtes, cauſ. 3. q. 9. §. 16. Wann ein Zeuge nicht wohl beruͤchteten und ehrbaren LebenZeugen Perſon Auth. apud Eloquentiſſimum, C. de fide inſtrum. §. 17. Einem Unterthanen/ der in ſo weit ſeiner Eydes Pflicht/ da-Unterthanen L. 5. C. de Teſt. c. 38. X. Eod. Gloſſ. in L. jurisjurandi, C. de Teſt. L. 18. C. de fide inſtrum. §. 18. So ein Zeuge mit Geld-Gabe oder Geſchenck beſtochen/Zeugen Recht Gloſſ. in c. licet cauſ. Ext. de teſtibus. c. 8. Eod. L. Divus ff. de judic. §. 19. Wann jemand wiſſentlich gegen mich einen untuͤchtigenUntuͤchtiger waͤre G 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0060" n="53"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von gerichtlicher Ausſage und Zeugen Verhoͤr.</hi> </fw><lb/> <p>§. 15. Wann Zeugen ſich entſchuldigen wollen/ einige Freyheit an-<note place="right">Adel. Stands<lb/> Perſonen<lb/> Zeugniß Frey-<lb/> heit.</note><lb/> zuziehen/ wegen rechtlichen Wohlthaten/ als vornehmen Standes<lb/> oder unmittelbaren adelichen Wuͤrden/ darum ſie/ Falls es erwieſen/<lb/> zur Ausſage nicht moͤgen gezwungen werden/ ſo muß man zwar da-<lb/> bey beruhen/ wofern aber anders keine Warheit ſich findet/ muͤſſen ſie<lb/> durch <hi rendition="#aq">Commiſſari</hi>en von hoher Obrigkeit Amts wegen befragt werden;<note place="right">Schrifftlichen<lb/> Zeugniß Wuͤr-<lb/> ckung.</note><lb/> ſchrifftliche Zeugen Antwort aber/ ohne bey Fuͤrſt oder adelichen Treu<lb/> und Glauben/ iſt ſonſt der Unwarheit verdaͤchtig/ weilen deſſen Ge-<lb/> ſicht unſichtbar und Richter abweſend.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">L. 15. de injur. c. 37. X. de teſt. c. Teſtes, cauſ. 3. q.</hi> 9.</item> </list><lb/> <p>§. 16. Wann ein Zeuge nicht wohl beruͤchteten und ehrbaren Leben<note place="right">Zeugen Perſon<lb/> Verwerffungs<lb/> Einwurff/ wie<lb/> zu beobachten.</note><lb/> und Wandels halber bekandt/ laͤſt man gethane <hi rendition="#aq">proteſtation</hi> und Ein-<lb/> wurff/ wegen der Perſon/ auff ſeinem Werth beruhen/ jedoch gegen<lb/> Anwalts Nothdurfft/ wider ſolche ſo wohl als die Ausſage unbenom-<lb/> men; Jn zwiſchen vor gefuͤhrte Zeugen zulaͤßig biß nach Gezeugniß<lb/> Erforſchung etwas einzuwenden oder beyzubringen/ zu dem Ende auch<lb/> wohl Klaͤger bey anderm Termin <hi rendition="#aq">Commiſſari</hi>en zu ernennen bitten<note place="right"><hi rendition="#aq">Commiſſari</hi>en<lb/> wann zulaͤßig.</note><lb/> mag; ſo aber in peinlichen Sachen <hi rendition="#aq">Commiſſari</hi>en unzulaͤßig/ ſo muß<lb/> man die peinliche Frag-Stuͤcke zum gehoͤrigen Zeugen-Gericht ver-<lb/> ſchicken/ wann Beklagter das Vorbringen gelaͤugnet.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">Auth. apud Eloquentiſſimum, C. de fide inſtrum.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 17. Einem Unterthanen/ der in ſo weit ſeiner Eydes Pflicht/ da-<note place="right">Unterthanen<lb/> wann zeugen<lb/> moͤgen.</note><lb/> mit er ſeinem Herrn verwandt/ nicht loß gelaſſen oder entlediget/ noch<lb/> ſonderlich zur Sache beeydiget/ iſt als Zeugen kein Glaube beyzumeſ-<lb/> ſen/ weilen das gantze Zeugen Weſen auff dem Eyde beſtehet/ es wol-<note place="right">Zeugen wann<lb/> Eydes zu ver-<lb/> ſchonen.</note><lb/> ten denn die Partheyen die Zeugen ausdruͤcklich mit Eyd verſchonen/<lb/> welchen ſie ihnen mit Beſtand Rechtens nachlaſſen koͤnnen/ auſſer in<lb/> peinlichen Verbrechen/ dennoch iſt zu befuͤrchten/ daß Zeugen alsdenn<lb/> etwas allzukuͤhn ausreden moͤchten.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 5. C. de Teſt. c. 38. X. Eod. Gloſſ. in L. jurisjurandi, C. de Teſt. L. 18. C. de fide<lb/> inſtrum.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 18. So ein Zeuge mit Geld-Gabe oder Geſchenck beſtochen/<note place="right">Zeugen Recht<lb/> die beſtochen.</note><lb/> oder ſolches zu genieſſen hoffet/ gilt ſein Zeugniß nicht/ ob er ſchon die<lb/> Warheit ſagen wuͤrde/ es ſey denn nur Verdacht und Anzeige zu geben/<lb/> andern Zeugniß zu helffen.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">Gloſſ. in c. licet cauſ. Ext. de teſtibus. c. 8. Eod. L. Divus ff. de judic.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 19. Wann jemand wiſſentlich gegen mich einen untuͤchtigen<note place="right">Untuͤchtiger<lb/> Zeugen Recht.</note><lb/> Zeugen fuͤhret/ mag ich denſelben gegen ihn wider vorbringen/ er<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 3</fw><fw place="bottom" type="catch">waͤre</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0060]
Von gerichtlicher Ausſage und Zeugen Verhoͤr.
§. 15. Wann Zeugen ſich entſchuldigen wollen/ einige Freyheit an-
zuziehen/ wegen rechtlichen Wohlthaten/ als vornehmen Standes
oder unmittelbaren adelichen Wuͤrden/ darum ſie/ Falls es erwieſen/
zur Ausſage nicht moͤgen gezwungen werden/ ſo muß man zwar da-
bey beruhen/ wofern aber anders keine Warheit ſich findet/ muͤſſen ſie
durch Commiſſarien von hoher Obrigkeit Amts wegen befragt werden;
ſchrifftliche Zeugen Antwort aber/ ohne bey Fuͤrſt oder adelichen Treu
und Glauben/ iſt ſonſt der Unwarheit verdaͤchtig/ weilen deſſen Ge-
ſicht unſichtbar und Richter abweſend.
Adel. Stands
Perſonen
Zeugniß Frey-
heit.
Schrifftlichen
Zeugniß Wuͤr-
ckung.
L. 15. de injur. c. 37. X. de teſt. c. Teſtes, cauſ. 3. q. 9.
§. 16. Wann ein Zeuge nicht wohl beruͤchteten und ehrbaren Leben
und Wandels halber bekandt/ laͤſt man gethane proteſtation und Ein-
wurff/ wegen der Perſon/ auff ſeinem Werth beruhen/ jedoch gegen
Anwalts Nothdurfft/ wider ſolche ſo wohl als die Ausſage unbenom-
men; Jn zwiſchen vor gefuͤhrte Zeugen zulaͤßig biß nach Gezeugniß
Erforſchung etwas einzuwenden oder beyzubringen/ zu dem Ende auch
wohl Klaͤger bey anderm Termin Commiſſarien zu ernennen bitten
mag; ſo aber in peinlichen Sachen Commiſſarien unzulaͤßig/ ſo muß
man die peinliche Frag-Stuͤcke zum gehoͤrigen Zeugen-Gericht ver-
ſchicken/ wann Beklagter das Vorbringen gelaͤugnet.
Zeugen Perſon
Verwerffungs
Einwurff/ wie
zu beobachten.
Commiſſarien
wann zulaͤßig.
Auth. apud Eloquentiſſimum, C. de fide inſtrum.
§. 17. Einem Unterthanen/ der in ſo weit ſeiner Eydes Pflicht/ da-
mit er ſeinem Herrn verwandt/ nicht loß gelaſſen oder entlediget/ noch
ſonderlich zur Sache beeydiget/ iſt als Zeugen kein Glaube beyzumeſ-
ſen/ weilen das gantze Zeugen Weſen auff dem Eyde beſtehet/ es wol-
ten denn die Partheyen die Zeugen ausdruͤcklich mit Eyd verſchonen/
welchen ſie ihnen mit Beſtand Rechtens nachlaſſen koͤnnen/ auſſer in
peinlichen Verbrechen/ dennoch iſt zu befuͤrchten/ daß Zeugen alsdenn
etwas allzukuͤhn ausreden moͤchten.
Unterthanen
wann zeugen
moͤgen.
Zeugen wann
Eydes zu ver-
ſchonen.
L. 5. C. de Teſt. c. 38. X. Eod. Gloſſ. in L. jurisjurandi, C. de Teſt. L. 18. C. de fide
inſtrum.
§. 18. So ein Zeuge mit Geld-Gabe oder Geſchenck beſtochen/
oder ſolches zu genieſſen hoffet/ gilt ſein Zeugniß nicht/ ob er ſchon die
Warheit ſagen wuͤrde/ es ſey denn nur Verdacht und Anzeige zu geben/
andern Zeugniß zu helffen.
Zeugen Recht
die beſtochen.
Gloſſ. in c. licet cauſ. Ext. de teſtibus. c. 8. Eod. L. Divus ff. de judic.
§. 19. Wann jemand wiſſentlich gegen mich einen untuͤchtigen
Zeugen fuͤhret/ mag ich denſelben gegen ihn wider vorbringen/ er
waͤre
Untuͤchtiger
Zeugen Recht.
G 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |