Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Verräther und Auffrührer Straffe. oder Gebiet fürsetzlichen Auffruhr erwecken/ verstohlener Weise un-zuläßige Volcks Versamlungen anstifften/ oder sonst böser Thaten im Werck sich unternehmen/ zu widerstreben/ als wann einem Exe- cutions Mittel rechtlich zu treiben von hoher Obrigkeit anbefohlen/ unangesehen/ daß sie noch nichts wiedriges bewerckstelliget; wer aber aus Furcht für jemandes Gewalt an unverdächtige Orte sich entzie- het/ hat damit nichts verbrochen. P. H. O. Art. 127. 128. & 129. L. 15. C. de Episc. & Cler. L. 4. C. ad L. Jul. repet. L. un. C. si quac. praed. pot. L. 11. C. de his, quae vi metusve. L. 3. C. de cond. ob turp. L. 3. §. 5. ff. de vi & vi arm. L. 1. C. ad L. Corn. de Sicar. L. 14. ff. Eod. L. 16. §. 1. ff. de re milit. L. 2. §. 27. ff. de vi & viarm. L. 4. princ. ad L. Aquil. §. 11. Auffruhr ist sonst gemeinen Pöfels Aufflauff gegen gemei-Auffrühr- und P. H. O. Art. 127. L 38. §. authores, ff. de poenis. L. 1. & 2. C. de Seditiosis. §. 12. Verrätherey Anzeigung ist/ wann jemand ausser Gewohn- P. H. O. Art. 42. 49. 85. §. 13. Verräther eines Fürsten/ Landes oder Stadt/ soll/ wofernVerrätherey sern/
Von Verraͤther und Auffruͤhrer Straffe. oder Gebiet fuͤrſetzlichen Auffruhr erwecken/ verſtohlener Weiſe un-zulaͤßige Volcks Verſamlungen anſtifften/ oder ſonſt boͤſer Thaten im Werck ſich unternehmen/ zu widerſtreben/ als wann einem Exe- cutions Mittel rechtlich zu treiben von hoher Obrigkeit anbefohlen/ unangeſehen/ daß ſie noch nichts wiedriges bewerckſtelliget; wer aber aus Furcht fuͤr jemandes Gewalt an unverdaͤchtige Orte ſich entzie- het/ hat damit nichts verbrochen. P. H. O. Art. 127. 128. & 129. L. 15. C. de Epiſc. & Cler. L. 4. C. ad L. Jul. repet. L. un. C. ſi quac. præd. pot. L. 11. C. de his, quæ vi metusve. L. 3. C. de cond. ob turp. L. 3. §. 5. ff. de vi & vi arm. L. 1. C. ad L. Corn. de Sicar. L. 14. ff. Eod. L. 16. §. 1. ff. de re milit. L. 2. §. 27. ff. de vi & viarm. L. 4. princ. ad L. Aquil. §. 11. Auffruhr iſt ſonſt gemeinen Poͤfels Aufflauff gegen gemei-Auffruͤhr- und P. H. O. Art. 127. L 38. §. authores, ff. de pœnis. L. 1. & 2. C. de Seditioſis. §. 12. Verraͤtherey Anzeigung iſt/ wann jemand auſſer Gewohn- P. H. O. Art. 42. 49. 85. §. 13. Verraͤther eines Fuͤrſten/ Landes oder Stadt/ ſoll/ wofernVerraͤtherey ſern/
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Von Verraͤther und Auffruͤhrer Straffe.
oder Gebiet fuͤrſetzlichen Auffruhr erwecken/ verſtohlener Weiſe un-
zulaͤßige Volcks Verſamlungen anſtifften/ oder ſonſt boͤſer Thaten
im Werck ſich unternehmen/ zu widerſtreben/ als wann einem Exe-
cutions Mittel rechtlich zu treiben von hoher Obrigkeit anbefohlen/
unangeſehen/ daß ſie noch nichts wiedriges bewerckſtelliget; wer aber
aus Furcht fuͤr jemandes Gewalt an unverdaͤchtige Orte ſich entzie-
het/ hat damit nichts verbrochen.
P. H. O. Art. 127. 128. & 129. L. 15. C. de Epiſc. & Cler. L. 4. C. ad L. Jul. repet.
L. un. C. ſi quac. præd. pot. L. 11. C. de his, quæ vi metusve. L. 3. C. de cond.
ob turp. L. 3. §. 5. ff. de vi & vi arm. L. 1. C. ad L. Corn. de Sicar. L. 14. ff.
Eod. L. 16. §. 1. ff. de re milit. L. 2. §. 27. ff. de vi & viarm. L. 4. princ. ad
L. Aquil.
§. 11. Auffruhr iſt ſonſt gemeinen Poͤfels Aufflauff gegen gemei-
ne Ruhe angeſtifftet/ wann nun ſolches wieder einen Fuͤrſten oder
hohen Stand gerichtet/ iſt es Verraͤtherey; wofern es aber gegen
Obrigkeit oder Fuͤrſtliche Bedienten aus ſonderlichem Haß geſchiehet/
iſt es kein Verrath zu achten/ und wird das gemeine Volck mit Geld-
Straffe belegt/ auch mit ihrer Freyheiten Beraubung/ wann nemlich
die gantze Gemeine dazu gewilliget und es mit vorbedachtem Rath gut
geheiſſen/ ſonſt moͤgen die Unſchuldigen/ bey denen keine Schuld zu fin-
den/ gar nicht geſtrafft werden/ auch der ſich freventlich untermiſchet/
iſt eben kein Auffruͤhrer/ darum nur die Urheber zu beſtraffen/ und
hier gilt harte Straffe/ als Strick/ Flamme und Schwerdt/ auch
Viertheilen/ deßgleichen Verweiſung derer Redelsfuͤhrer/ der ver-
fuͤhrten Menge aber ſoll man verſchonen/ ſo iſt auch Straffe zu maͤßi-
gen/ wann Bediente durch uͤbele Regierung Urſach gegeben.
Auffruͤhr- und
Redelsfuͤhrer
Straffe.
P. H. O. Art. 127. L 38. §. authores, ff. de pœnis. L. 1. & 2. C. de Seditioſis.
§. 12. Verraͤtherey Anzeigung iſt/ wann jemand auſſer Gewohn-
heit irgendwo geſehen worden/ und doch vorhin geſagt/ daß er Furcht
und Abſcheu dafuͤr habe/ maſſen bißweilen andern eine ungewoͤhnliche
eitele Furcht einjagen/ oder ſich alſo fuͤr jemanden unſicher ſtellen/
boͤſer Rathſchlaͤge Anfang und Urſprung ſeyn kan/ wer nun ſolchen
Laſters beſchuldiget/ ſoll und kan gefragt werden: Wer ihn dazu be-
ſtellet/ und was er darum empfangen? auch wo/ wie und wenn ſolches
geſchehen/ und was ihn dazu verurſacht habe?
P. H. O. Art. 42. 49. 85.
§. 13. Verraͤther eines Fuͤrſten/ Landes oder Stadt/ ſoll/ wofern
es Manns Perſonen/ geviertheilt/ Weibs-Leute aber im Sack er-
traͤncket werden; die Straffe auch Umſtaͤnde halben etwa zu vergroͤſ-
ſern/
Verraͤtherey
Straffe.
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Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/590>, abgerufen am 29.06.2024. |