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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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IV. Buch/ Cap. XXX.
aber denen Gildemeistern angeboten/ und sollen Verbrecher nebst
Metallen Confiscirung um hundert Gülden/ auch nach Gelegenheit
an Leib oder Gut gestrafft werden.

Noch Taglöhner Recht.

Taglöhner/ welche bey der Kost zu arbeiten auffgenommen/ sollen
Taglöhner
Pflicht.
mit der Speise/ so der Haußmann ihnen bey ihrem Lohn giebt/ zufrie-
den seyn/ niemand vorschreiben/ noch besonder Tranckgeld zu Bier
oder Brantewein abfordern/ sondern bey Stadt/ Amt und Lands-
Verweisung Straffe/ mit gesetztem Lohn und Kost/ wie sie GOtt be-
scheret/ vorlieb nehmen/ auch aller Reformirung sich enthalten.

Mühlen Ordnungs Auszug.

Von einem Malter gehöret dem Müller eine Metze Korn und
Mühlen Ord-
nungs Recht.
Kleyen/ über diß gesetzte Mahl-Lohn soll niemand beschweret wer-
den/ auch soll ein jeder das gerechte Maaß anmelden/ und nicht etliche
Metzen darüber in Sack thun/ etwas von der Ubermaß zu unterschla-
gen/ bey Geträydes Verwürckung/ als Betrugs Straffe; Wer nun
etwas zu mahlen begehret/ soll seine Frucht dem Mühlmeister lieffern/
welcher dahin sehen muß/ daß es rechtschaffen gemahlen und treulich
wieder ausgereicht werde/ auch muß er bedacht seyn/ tüchtige Mül-
ler-Knechte und Lehr-Jungen anzunehmen/ die Fahrläßigen oder Un-
getreuen abzuschaffen/ denn wofern denen Mahl-Gästen ihr Gut ver-
wechselt oder veruntrauet/ oder nicht tüchtig gemahlen würde/ soll
der Mühl-Meister dazu antworten und allen Schaden zu
entgelten schuldig seyn/ bey willkührlicher
Straffe.

Das

IV. Buch/ Cap. XXX.
aber denen Gildemeiſtern angeboten/ und ſollen Verbrecher nebſt
Metallen Confiſcirung um hundert Guͤlden/ auch nach Gelegenheit
an Leib oder Gut geſtrafft werden.

Noch Tagloͤhner Recht.

Tagloͤhner/ welche bey der Koſt zu arbeiten auffgenommen/ ſollen
Tagloͤhner
Pflicht.
mit der Speiſe/ ſo der Haußmann ihnen bey ihrem Lohn giebt/ zufrie-
den ſeyn/ niemand vorſchreiben/ noch beſonder Tranckgeld zu Bier
oder Brantewein abfordern/ ſondern bey Stadt/ Amt und Lands-
Verweiſung Straffe/ mit geſetztem Lohn und Koſt/ wie ſie GOtt be-
ſcheret/ vorlieb nehmen/ auch aller Reformirung ſich enthalten.

Muͤhlen Ordnungs Auszug.

Von einem Malter gehoͤret dem Muͤller eine Metze Korn und
Muͤhlen Ord-
nungs Recht.
Kleyen/ uͤber diß geſetzte Mahl-Lohn ſoll niemand beſchweret wer-
den/ auch ſoll ein jeder das gerechte Maaß anmelden/ und nicht etliche
Metzen daruͤber in Sack thun/ etwas von der Ubermaß zu unterſchla-
gen/ bey Getraͤydes Verwuͤrckung/ als Betrugs Straffe; Wer nun
etwas zu mahlen begehret/ ſoll ſeine Frucht dem Muͤhlmeiſter lieffern/
welcher dahin ſehen muß/ daß es rechtſchaffen gemahlen und treulich
wieder ausgereicht werde/ auch muß er bedacht ſeyn/ tuͤchtige Muͤl-
ler-Knechte und Lehr-Jungen anzunehmen/ die Fahrlaͤßigen oder Un-
getreuen abzuſchaffen/ denn wofern denen Mahl-Gaͤſten ihr Gut ver-
wechſelt oder veruntrauet/ oder nicht tuͤchtig gemahlen wuͤrde/ ſoll
der Muͤhl-Meiſter dazu antworten und allen Schaden zu
entgelten ſchuldig ſeyn/ bey willkuͤhrlicher
Straffe.

Das
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[566/0573] IV. Buch/ Cap. XXX. aber denen Gildemeiſtern angeboten/ und ſollen Verbrecher nebſt Metallen Confiſcirung um hundert Guͤlden/ auch nach Gelegenheit an Leib oder Gut geſtrafft werden. Noch Tagloͤhner Recht. Tagloͤhner/ welche bey der Koſt zu arbeiten auffgenommen/ ſollen mit der Speiſe/ ſo der Haußmann ihnen bey ihrem Lohn giebt/ zufrie- den ſeyn/ niemand vorſchreiben/ noch beſonder Tranckgeld zu Bier oder Brantewein abfordern/ ſondern bey Stadt/ Amt und Lands- Verweiſung Straffe/ mit geſetztem Lohn und Koſt/ wie ſie GOtt be- ſcheret/ vorlieb nehmen/ auch aller Reformirung ſich enthalten. Tagloͤhner Pflicht. Muͤhlen Ordnungs Auszug. Von einem Malter gehoͤret dem Muͤller eine Metze Korn und Kleyen/ uͤber diß geſetzte Mahl-Lohn ſoll niemand beſchweret wer- den/ auch ſoll ein jeder das gerechte Maaß anmelden/ und nicht etliche Metzen daruͤber in Sack thun/ etwas von der Ubermaß zu unterſchla- gen/ bey Getraͤydes Verwuͤrckung/ als Betrugs Straffe; Wer nun etwas zu mahlen begehret/ ſoll ſeine Frucht dem Muͤhlmeiſter lieffern/ welcher dahin ſehen muß/ daß es rechtſchaffen gemahlen und treulich wieder ausgereicht werde/ auch muß er bedacht ſeyn/ tuͤchtige Muͤl- ler-Knechte und Lehr-Jungen anzunehmen/ die Fahrlaͤßigen oder Un- getreuen abzuſchaffen/ denn wofern denen Mahl-Gaͤſten ihr Gut ver- wechſelt oder veruntrauet/ oder nicht tuͤchtig gemahlen wuͤrde/ ſoll der Muͤhl-Meiſter dazu antworten und allen Schaden zu entgelten ſchuldig ſeyn/ bey willkuͤhrlicher Straffe. Muͤhlen Ord- nungs Recht. Das

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/573>, abgerufen am 22.11.2024.