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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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I. Buch/ Cap. VI.
Erbe wann
schweren kan.
und den Eyd weder angenommen noch ausgeschlagen hat/ weilen
man hierinn eines jedern Glauben erwehlen kan/ und zwar muß auch
diesen Eyd der Sachen Hauptmann in seiner eigenen Person selbst
schweren.

L. 5. §. 4. & L. 34. §. 4. ff. de jurejur. L. 12. §. 2. C. hoc tit. L. 9. C. de reb. cred. c. 7.
X. de pignor. L. 12. princ. ff. rer. amot.
Eydes Recht
zur Erfüllung.

§. 50. Dem nechst pflegen die Richter den nothwendigen Erfül-
lungs-Eyd der Parthey auffzulegen in zweiffelhafften und Beweiß er-
mangelnden Sachen/ als wann nur ein glaubwürdiger hochansehnlicher
Zeuge oder gar wichtige Muthmassungen verhanden/ und also nur
halber Beweiß/ es habe Kläger oder Beklagter solches begehret oder
Beklagten
Vorrecht we-
gen Eyd.
nicht/ ist es ohne Verdacht/ so fern es nur dem verstattet/ welcher nach
äusser- und leiblichem Sinn der Sachen beste Kundschafft haben kan/
wann sie gleich den halben Beweiß haben/ soll man eines Würde und
Sitten des andern/ wo dieses auch gleich/ Beklagten vorziehen.

L. 12. §. 4. C. de reb. Cred. L. 31. ff. de jurejur. c. ult. §. ult. X. hoc. tit. L. 3. C. de
reb. cred. L. 188. ff. de R. J.
Erfüllungs
Eyd wenn
nicht zu gestat-
ten.

§. 51. Wann aber der/ so sich auff diesen Eyd berufft/ auch mit dem
geringsten Argwohn beladen/ oder kein gut Gerücht hat/ noch untad-
lichen Wandel führet/ oder sonst keine Gesetz-mäßige/ im Recht tüch-
tige Person wäre/ mag er nicht zu diesem Eyd gelassen werden/ ob schon
er halben Theils Beweiß gethan/ als Wucherer/ Juden und solche
Leute/ die man falsch zu schweren fürchtet/ oder in hochwichtigen pein-
lichen Sachen.

L. ult. C. de probat. C. 1. §. illum, X. de restit. spol.
Eydes Krafft
zu Beweiß-
Erfüllung.

§. 52. Wann derowegen Kläger einen Eyd zu GOtt und auff
sein heiliges Evangelium schweren wollen/ und mögen also eydlich er-
halten/ daß sie die in Acten angezogene Summam Beklagtem geliehen/
massen ihnen das oblieget/ so soll solches gehöret seyn/ und hätten sie ih-
re intention zur Noth erwiesen/ wäre auch dieser solche nebst Interesse
schuldig zu bezahlen; Thun sie es aber nicht/ so ergehet dennoch ferner in
Neuer Urkun-
den Rechts
Freyheit.
der Sache was recht ist/ wofern auch neue Urkunden vorgefunden/ so
mag dieses Urtheil durch Wiederauffrichtung ergäntzet werden/ wann
es binnen vier Jahren angesucht wird/ von derer gefundenen Docu-
ment
en Zeit an zu rechnen/ und muß Kläger allhier schweren/ daß er
solches vorhero nicht gehabt/ noch ietzt dieselben erst habe machen
lassen/ so gilt auch hier Appellation.

C. Pastoralis, X. de Except, c. Praesentium, X. de Test.
§. 53. Eyd

I. Buch/ Cap. VI.
Erbe wann
ſchweren kan.
und den Eyd weder angenommen noch ausgeſchlagen hat/ weilen
man hierinn eines jedern Glauben erwehlen kan/ und zwar muß auch
dieſen Eyd der Sachen Hauptmann in ſeiner eigenen Perſon ſelbſt
ſchweren.

L. 5. §. 4. & L. 34. §. 4. ff. de jurejur. L. 12. §. 2. C. hoc tit. L. 9. C. de reb. cred. c. 7.
X. de pignor. L. 12. princ. ff. rer. amot.
Eydes Recht
zur Erfuͤllung.

§. 50. Dem nechſt pflegen die Richter den nothwendigen Erfuͤl-
lungs-Eyd der Parthey auffzulegen in zweiffelhafften und Beweiß er-
mangelnden Sachen/ als wann nur ein glaubwuͤꝛdiger hochanſehnlicher
Zeuge oder gar wichtige Muthmaſſungen verhanden/ und alſo nur
halber Beweiß/ es habe Klaͤger oder Beklagter ſolches begehret oder
Beklagten
Vorrecht we-
gen Eyd.
nicht/ iſt es ohne Verdacht/ ſo fern es nur dem verſtattet/ welcher nach
aͤuſſer- und leiblichem Sinn der Sachen beſte Kundſchafft haben kan/
wann ſie gleich den halben Beweiß haben/ ſoll man eines Wuͤrde und
Sitten des andern/ wo dieſes auch gleich/ Beklagten vorziehen.

L. 12. §. 4. C. de reb. Cred. L. 31. ff. de jurejur. c. ult. §. ult. X. hoc. tit. L. 3. C. de
reb. cred. L. 188. ff. de R. J.
Erfuͤllungs
Eyd wenn
nicht zu geſtat-
ten.

§. 51. Wann aber der/ ſo ſich auff dieſen Eyd berufft/ auch mit dem
geringſten Argwohn beladen/ oder kein gut Geruͤcht hat/ noch untad-
lichen Wandel fuͤhret/ oder ſonſt keine Geſetz-maͤßige/ im Recht tuͤch-
tige Perſon waͤre/ mag er nicht zu dieſem Eyd gelaſſen werden/ ob ſchon
er halben Theils Beweiß gethan/ als Wucherer/ Juden und ſolche
Leute/ die man falſch zu ſchweren fuͤrchtet/ oder in hochwichtigen pein-
lichen Sachen.

L. ult. C. de probat. C. 1. §. illum, X. de reſtit. ſpol.
Eydes Krafft
zu Beweiß-
Erfuͤllung.

§. 52. Wann derowegen Klaͤger einen Eyd zu GOtt und auff
ſein heiliges Evangelium ſchweren wollen/ und moͤgen alſo eydlich er-
halten/ daß ſie die in Acten angezogene Summam Beklagtem geliehen/
maſſen ihnen das oblieget/ ſo ſoll ſolches gehoͤret ſeyn/ und haͤtten ſie ih-
re intention zur Noth erwieſen/ waͤre auch dieſer ſolche nebſt Intereſſe
ſchuldig zu bezahlen; Thun ſie es aber nicht/ ſo ergehet dennoch ferner in
Neuer Urkun-
den Rechts
Freyheit.
der Sache was recht iſt/ wofern auch neue Urkunden vorgefunden/ ſo
mag dieſes Urtheil durch Wiederauffrichtung ergaͤntzet werden/ wann
es binnen vier Jahren angeſucht wird/ von derer gefundenen Docu-
ment
en Zeit an zu rechnen/ und muß Klaͤger allhier ſchweren/ daß er
ſolches vorhero nicht gehabt/ noch ietzt dieſelben erſt habe machen
laſſen/ ſo gilt auch hier Appellation.

C. Paſtoralis, X. de Except, c. Præſentium, X. de Teſt.
§. 53. Eyd
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[46/0053] I. Buch/ Cap. VI. und den Eyd weder angenommen noch ausgeſchlagen hat/ weilen man hierinn eines jedern Glauben erwehlen kan/ und zwar muß auch dieſen Eyd der Sachen Hauptmann in ſeiner eigenen Perſon ſelbſt ſchweren. Erbe wann ſchweren kan. L. 5. §. 4. & L. 34. §. 4. ff. de jurejur. L. 12. §. 2. C. hoc tit. L. 9. C. de reb. cred. c. 7. X. de pignor. L. 12. princ. ff. rer. amot. §. 50. Dem nechſt pflegen die Richter den nothwendigen Erfuͤl- lungs-Eyd der Parthey auffzulegen in zweiffelhafften und Beweiß er- mangelnden Sachen/ als wann nur ein glaubwuͤꝛdiger hochanſehnlicher Zeuge oder gar wichtige Muthmaſſungen verhanden/ und alſo nur halber Beweiß/ es habe Klaͤger oder Beklagter ſolches begehret oder nicht/ iſt es ohne Verdacht/ ſo fern es nur dem verſtattet/ welcher nach aͤuſſer- und leiblichem Sinn der Sachen beſte Kundſchafft haben kan/ wann ſie gleich den halben Beweiß haben/ ſoll man eines Wuͤrde und Sitten des andern/ wo dieſes auch gleich/ Beklagten vorziehen. Beklagten Vorrecht we- gen Eyd. L. 12. §. 4. C. de reb. Cred. L. 31. ff. de jurejur. c. ult. §. ult. X. hoc. tit. L. 3. C. de reb. cred. L. 188. ff. de R. J. §. 51. Wann aber der/ ſo ſich auff dieſen Eyd berufft/ auch mit dem geringſten Argwohn beladen/ oder kein gut Geruͤcht hat/ noch untad- lichen Wandel fuͤhret/ oder ſonſt keine Geſetz-maͤßige/ im Recht tuͤch- tige Perſon waͤre/ mag er nicht zu dieſem Eyd gelaſſen werden/ ob ſchon er halben Theils Beweiß gethan/ als Wucherer/ Juden und ſolche Leute/ die man falſch zu ſchweren fuͤrchtet/ oder in hochwichtigen pein- lichen Sachen. L. ult. C. de probat. C. 1. §. illum, X. de reſtit. ſpol. §. 52. Wann derowegen Klaͤger einen Eyd zu GOtt und auff ſein heiliges Evangelium ſchweren wollen/ und moͤgen alſo eydlich er- halten/ daß ſie die in Acten angezogene Summam Beklagtem geliehen/ maſſen ihnen das oblieget/ ſo ſoll ſolches gehoͤret ſeyn/ und haͤtten ſie ih- re intention zur Noth erwieſen/ waͤre auch dieſer ſolche nebſt Intereſſe ſchuldig zu bezahlen; Thun ſie es aber nicht/ ſo ergehet dennoch ferner in der Sache was recht iſt/ wofern auch neue Urkunden vorgefunden/ ſo mag dieſes Urtheil durch Wiederauffrichtung ergaͤntzet werden/ wann es binnen vier Jahren angeſucht wird/ von derer gefundenen Docu- menten Zeit an zu rechnen/ und muß Klaͤger allhier ſchweren/ daß er ſolches vorhero nicht gehabt/ noch ietzt dieſelben erſt habe machen laſſen/ ſo gilt auch hier Appellation. Neuer Urkun- den Rechts Freyheit. C. Paſtoralis, X. de Except, c. Præſentium, X. de Teſt. §. 53. Eyd

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/53>, abgerufen am 24.11.2024.