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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Heßischen Ober-Appellation Gericht.
handen/ daß aller dazu Verordneten Gegenwart von nöthen/ solche
mögen biß zum nechstfolgenden Gericht gesparet und verschoben
werden.

§. 11. Die Partheyen sollen nirgends bey Gerichten über ordent-
lichen Cantzley Taxt übernommen/ sondern es allerdings dabey gelas-
sen/ auch gegen die jenige/ so Armuths halben es nicht zu erlegen haben/
gute Maasse und Bescheidenheit gehalten werden/ daß sie sich einiger
Beschwerung nicht zu beklagen; damit nun ein jeder gewöhnlicheCantzley Taxt-
Ordnung Ge-
rechtigkeit.

Taxt-Ordnung/ wie viel vor erlangte Proceß-Copien und anders in
unser Cantzley auszugeben/ wissen möge/ so soll hierbey gemeldet werden/
wie folget/ daß nemlich zu geben für eine Citation oder Ladung ein
Ortsgülden. Für ein Proclama und vor Inhibition jedes ein Ortsgül-
den. Für Compulsorial- und Compaß-Brieffe jedes ein Ortsgülden.
Für Zeugen Verhörs Commission/ einen halben Gülden. Vor ein
Executorial einen halben Gülden. Pro Copiis attestationum, produ-
ctorum
und anders/ so aus der Cantzley genommen wird/ für ein jedes
auff beyden Seiten/ und zwar auff jeder Seiten mit 20. Zeilen beschrie-
benes Blatt ein Altsch. Vor einen Geleits-Brieff für Gewalt zum
Recht einen Gülden. Vor ein missiv- oder Befehl/ der auff Supplic
ausgehet/ vier Altsch. Für eine Tage-Satzung sechs Altsch. Urtheil
Brieffe/ wie auch Receß oder Verträge sollen jedes mahl nach Gelegen-
heit der Partheyen/ Schwer- und Wichtigkeit der Sachen und dabey
gehabten Mühe von unsern Räthen gebührend auff ein billiges taxiret
werden.

§. 12. Alle diese und dergleichen zur Cantzley Collectur gehörige
Gelder sollen durch den Secretarium, dem es anvertrauet/ bey seinemCantzley Col-
lectur
Gelder
Recht.

Eyd und Pflichten treulich erheben/ und so bald der Tag angeschrieben
und zu Register gebracht/ hernach berechnet und einem iedern seine
Gebühr gereichet und zugestellet/ auch allenthalben auffrichtig damit
gehandelt werden/ daß man jederzeit auff Erfordern unverweißlichen
Bescheid/ Rede und Antwort abgeben könne.

§. 13. Was nun an diesem Ober-Appellation oder Revision Ge-Ober-Appella-
tion
oder Re-
vision
Gerichts
Freyheit.

richt endlich erkannt und ausgesprochen wird/ dabey soll es ohne
Verstattung einiger weitern Appellation unwiederrufflich gelassen/
und die Sache sey gleich unter oder über 600. Gold-Gülden werth/
dem nechsten exequiret werden; Dann weilen in Sachen unter
600. Gold-Gülden werth von uns nicht appelliret werden kan/ in
übrigen Sachen aber/ die eines grössern Werths seyn/ wir einem jedern

die
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Von Heßiſchen Ober-Appellation Gericht.
handen/ daß aller dazu Verordneten Gegenwart von noͤthen/ ſolche
moͤgen biß zum nechſtfolgenden Gericht geſparet und verſchoben
werden.

§. 11. Die Partheyen ſollen nirgends bey Gerichten uͤber ordent-
lichen Cantzley Taxt uͤbernommen/ ſondern es allerdings dabey gelaſ-
ſen/ auch gegen die jenige/ ſo Armuths halben es nicht zu erlegen haben/
gute Maaſſe und Beſcheidenheit gehalten werden/ daß ſie ſich einiger
Beſchwerung nicht zu beklagen; damit nun ein jeder gewoͤhnlicheCantzley Taxt-
Ordnung Ge-
rechtigkeit.

Taxt-Ordnung/ wie viel vor erlangte Proceß-Copien und anders in
unſer Cantzley auszugeben/ wiſſen moͤge/ ſo ſoll hieꝛbey gemeldet weꝛden/
wie folget/ daß nemlich zu geben fuͤr eine Citation oder Ladung ein
Ortsguͤlden. Fuͤr ein Proclama und vor Inhibition jedes ein Ortsguͤl-
den. Fuͤr Compulſorial- und Compaß-Brieffe jedes ein Ortsguͤlden.
Fuͤr Zeugen Verhoͤrs Commiſſion/ einen halben Guͤlden. Vor ein
Executorial einen halben Guͤlden. Pro Copiis atteſtationum, produ-
ctorum
und anders/ ſo aus der Cantzley genommen wird/ fuͤr ein jedes
auff beyden Seiten/ und zwar auff jeder Seiten mit 20. Zeilen beſchrie-
benes Blatt ein Altſch. Vor einen Geleits-Brieff fuͤr Gewalt zum
Recht einen Guͤlden. Vor ein miſſiv- oder Befehl/ der auff Supplic
ausgehet/ vier Altſch. Fuͤr eine Tage-Satzung ſechs Altſch. Urtheil
Brieffe/ wie auch Receß oder Vertraͤge ſollen jedes mahl nach Gelegen-
heit der Partheyen/ Schwer- und Wichtigkeit der Sachen und dabey
gehabten Muͤhe von unſern Raͤthen gebuͤhrend auff ein billiges taxiret
werden.

§. 12. Alle dieſe und dergleichen zur Cantzley Collectur gehoͤrige
Gelder ſollen durch den Secretarium, dem es anvertrauet/ bey ſeinemCantzley Col-
lectur
Gelder
Recht.

Eyd und Pflichten treulich erheben/ und ſo bald der Tag angeſchrieben
und zu Regiſter gebracht/ hernach berechnet und einem iedern ſeine
Gebuͤhr gereichet und zugeſtellet/ auch allenthalben auffrichtig damit
gehandelt werden/ daß man jederzeit auff Erfordern unverweißlichen
Beſcheid/ Rede und Antwort abgeben koͤnne.

§. 13. Was nun an dieſem Ober-Appellation oder Reviſion Ge-Ober-Appella-
tion
oder Re-
viſion
Geꝛichts
Freyheit.

richt endlich erkannt und ausgeſprochen wird/ dabey ſoll es ohne
Verſtattung einiger weitern Appellation unwiederrufflich gelaſſen/
und die Sache ſey gleich unter oder uͤber 600. Gold-Guͤlden werth/
dem nechſten exequiret werden; Dann weilen in Sachen unter
600. Gold-Guͤlden werth von uns nicht appelliret werden kan/ in
uͤbrigen Sachen aber/ die eines groͤſſern Werths ſeyn/ wir einem jedern

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[425/0432] Von Heßiſchen Ober-Appellation Gericht. handen/ daß aller dazu Verordneten Gegenwart von noͤthen/ ſolche moͤgen biß zum nechſtfolgenden Gericht geſparet und verſchoben werden. §. 11. Die Partheyen ſollen nirgends bey Gerichten uͤber ordent- lichen Cantzley Taxt uͤbernommen/ ſondern es allerdings dabey gelaſ- ſen/ auch gegen die jenige/ ſo Armuths halben es nicht zu erlegen haben/ gute Maaſſe und Beſcheidenheit gehalten werden/ daß ſie ſich einiger Beſchwerung nicht zu beklagen; damit nun ein jeder gewoͤhnliche Taxt-Ordnung/ wie viel vor erlangte Proceß-Copien und anders in unſer Cantzley auszugeben/ wiſſen moͤge/ ſo ſoll hieꝛbey gemeldet weꝛden/ wie folget/ daß nemlich zu geben fuͤr eine Citation oder Ladung ein Ortsguͤlden. Fuͤr ein Proclama und vor Inhibition jedes ein Ortsguͤl- den. Fuͤr Compulſorial- und Compaß-Brieffe jedes ein Ortsguͤlden. Fuͤr Zeugen Verhoͤrs Commiſſion/ einen halben Guͤlden. Vor ein Executorial einen halben Guͤlden. Pro Copiis atteſtationum, produ- ctorum und anders/ ſo aus der Cantzley genommen wird/ fuͤr ein jedes auff beyden Seiten/ und zwar auff jeder Seiten mit 20. Zeilen beſchrie- benes Blatt ein Altſch. Vor einen Geleits-Brieff fuͤr Gewalt zum Recht einen Guͤlden. Vor ein miſſiv- oder Befehl/ der auff Supplic ausgehet/ vier Altſch. Fuͤr eine Tage-Satzung ſechs Altſch. Urtheil Brieffe/ wie auch Receß oder Vertraͤge ſollen jedes mahl nach Gelegen- heit der Partheyen/ Schwer- und Wichtigkeit der Sachen und dabey gehabten Muͤhe von unſern Raͤthen gebuͤhrend auff ein billiges taxiret werden. Cantzley Taxt- Ordnung Ge- rechtigkeit. §. 12. Alle dieſe und dergleichen zur Cantzley Collectur gehoͤrige Gelder ſollen durch den Secretarium, dem es anvertrauet/ bey ſeinem Eyd und Pflichten treulich erheben/ und ſo bald der Tag angeſchrieben und zu Regiſter gebracht/ hernach berechnet und einem iedern ſeine Gebuͤhr gereichet und zugeſtellet/ auch allenthalben auffrichtig damit gehandelt werden/ daß man jederzeit auff Erfordern unverweißlichen Beſcheid/ Rede und Antwort abgeben koͤnne. Cantzley Col- lectur Gelder Recht. §. 13. Was nun an dieſem Ober-Appellation oder Reviſion Ge- richt endlich erkannt und ausgeſprochen wird/ dabey ſoll es ohne Verſtattung einiger weitern Appellation unwiederrufflich gelaſſen/ und die Sache ſey gleich unter oder uͤber 600. Gold-Guͤlden werth/ dem nechſten exequiret werden; Dann weilen in Sachen unter 600. Gold-Guͤlden werth von uns nicht appelliret werden kan/ in uͤbrigen Sachen aber/ die eines groͤſſern Werths ſeyn/ wir einem jedern die Ober-Appella- tion oder Re- viſion Geꝛichts Freyheit. H h h

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/432>, abgerufen am 22.11.2024.