wann aber die äusserliche Güte des Gelds werth oder Preiß abgeschla- gen/ so ist Billigkeit gemäß/ nach Zeit der Zahlung die Erstattung ein- zurichten/ daß jener nicht zu viel gebe/ oder dieser zu wenig bekomme.
L. Paulus, ff. de solut. L. 105. ff. Eod. tit.
§. 8. Der Creditor ist auch nicht schuldig/ seine Bezahlung an Creditor wozu nicht rechtlich gehalten.andern Waaren/ als mit Gelde/ wo es vorhanden/ zu nehmen/ sonst soll deren Werth vom Schuldner in gebührlicher Schatzung ange- nommen werden; Also kan man dem Gläubiger keine zerstückt- oder eintzele Bezahlung auffdringen/ wann anders die Schuld richtig und klar ist/ dann solches keine vollkommene Bezahlung zu nennen/ wie denn billig keiner Handlung Betrug von denen Richtern ungestrafft bleiben/ sondern mit willkührlichen Geld-Bussen rechtlich soll be- leget werden.
L. cum a quo & Auth. hoc nisi debitor, L. manifesti, C. de solut. L. quidam, ff. si cert. pet. L. qui pign. ff. de pign. & hypoth. L. Julianus, §. offerri, ff. de act. Emt. L. plane, ff. famil. hercisc. L. cum hi, §. causae, ff. de transact. Tot. tit. ff. & C. de stellionatu.
§. 9. Wann man einem Hundert Gülden bezahlet/ und der an- dere die Handschrifft vorenthielte/ mag man sie durch rechtliche Kla- ge/ weilen er sie ohn Ursach bey sich behält/ zurück fordern/ jedoch kan man diesem Recht wohl absagen; Wer auch bey seinem Recht wachsam/ und das Seinige bekommen/ mag etwas wieder zu geben nicht angemuthet seyn/ wer aber nach Schuldners allbereits ange- sponnenem betrüglichem Rathschluß Handlung mit ihm getroffen/ der ist zu klagen ohnbefugt.
Tot. tit. de condict. sine caus. L. 24. ff. quae in fraud. L. ait praetor, 6. ff. de pri- vil. Cred.
Erbgüter Ab- sonderungs Recht wegen Schulden.
§. 10. Weilen bey Schuld-Forderung unbillig/ daß Creditoris Zustand durch Erben That verärgert werde/ als soll ein Richter würck- liche Absonderung derer Güter gestatten/ ehe dann des Verstorbenen und Erben Güter so gar vermischt/ daß sie nicht wohl mögen unter- schiedlich ausgesetzt seyn; was auch sonst auff Creditorn Betrug an- gesehen/ muß ersetzt werden/ es sey durch Gabe/ Kauff/ Pfand und dergleichen geschehen/ so fern man gewust/ daß der Schuldner zu be- Creditorn Vorrecht we- gen Betrug.zahlen ferner unvermögend gewesen/ und den betrüglichen Schuld- ner selbst mag man in Gefängniß einziehen lassen.
L. 25. C. de pact. L. 2. §. ex his, de V. O. L. 6. §. apud, ff. quae in fraud. L. 1. §. ait er- go & L. 2. & §. 3. hoc tit. L. fin. §. fin. ff. & L. 2. C. Eod.
Banquerotiers Recht.
§. 11. Schuldner/ so ihre Güter abtreten oder Creditorn fliehen/ sind dafür eben von Rechts wegen nicht ehrloß zu achten; Banquero-
tiers
III. Buch/ Cap. XIV.
wann aber die aͤuſſerliche Guͤte des Gelds werth oder Preiß abgeſchla- gen/ ſo iſt Billigkeit gemaͤß/ nach Zeit der Zahlung die Erſtattung ein- zurichten/ daß jener nicht zu viel gebe/ oder dieſer zu wenig bekomme.
L. Paulus, ff. de ſolut. L. 105. ff. Eod. tit.
§. 8. Der Creditor iſt auch nicht ſchuldig/ ſeine Bezahlung an Creditor wozu nicht rechtlich gehalten.andern Waaren/ als mit Gelde/ wo es vorhanden/ zu nehmen/ ſonſt ſoll deren Werth vom Schuldner in gebuͤhrlicher Schatzung ange- nommen werden; Alſo kan man dem Glaͤubiger keine zerſtuͤckt- oder eintzele Bezahlung auffdringen/ wann anders die Schuld richtig und klar iſt/ dann ſolches keine vollkommene Bezahlung zu nennen/ wie denn billig keiner Handlung Betrug von denen Richtern ungeſtrafft bleiben/ ſondern mit willkuͤhrlichen Geld-Buſſen rechtlich ſoll be- leget werden.
L. cum à quo & Auth. hoc niſi debitor, L. manifeſti, C. de ſolut. L. quidam, ff. ſi cert. pet. L. qui pign. ff. de pign. & hypoth. L. Julianus, §. offerri, ff. de act. Emt. L. plane, ff. famil. herciſc. L. cum hi, §. cauſæ, ff. de transact. Tot. tit. ff. & C. de ſtellionatu.
§. 9. Wann man einem Hundert Guͤlden bezahlet/ und der an- dere die Handſchrifft vorenthielte/ mag man ſie durch rechtliche Kla- ge/ weilen er ſie ohn Urſach bey ſich behaͤlt/ zuruͤck fordern/ jedoch kan man dieſem Recht wohl abſagen; Wer auch bey ſeinem Recht wachſam/ und das Seinige bekommen/ mag etwas wieder zu geben nicht angemuthet ſeyn/ wer aber nach Schuldners allbereits ange- ſponnenem betruͤglichem Rathſchluß Handlung mit ihm getroffen/ der iſt zu klagen ohnbefugt.
Tot. tit. de condict. ſine cauſ. L. 24. ff. quæ in fraud. L. ait prætor, 6. ff. de pri- vil. Cred.
Erbguͤter Ab- ſonderungs Recht wegen Schulden.
§. 10. Weilen bey Schuld-Forderung unbillig/ daß Creditoris Zuſtand durch Erben That veraͤrgert werde/ als ſoll ein Richter wuͤrck- liche Abſonderung derer Guͤter geſtatten/ ehe dann des Verſtorbenen und Erben Guͤter ſo gar vermiſcht/ daß ſie nicht wohl moͤgen unter- ſchiedlich ausgeſetzt ſeyn; was auch ſonſt auff Creditorn Betrug an- geſehen/ muß erſetzt werden/ es ſey durch Gabe/ Kauff/ Pfand und dergleichen geſchehen/ ſo fern man gewuſt/ daß der Schuldner zu be- Creditorn Vorrecht we- gen Betrug.zahlen ferner unvermoͤgend geweſen/ und den betruͤglichen Schuld- ner ſelbſt mag man in Gefaͤngniß einziehen laſſen.
L. 25. C. de pact. L. 2. §. ex his, de V. O. L. 6. §. apud, ff. quæ in fraud. L. 1. §. ait er- go & L. 2. & §. 3. hoc tit. L. fin. §. fin. ff. & L. 2. C. Eod.
Banquerotiers Recht.
§. 11. Schuldner/ ſo ihre Guͤter abtreten oder Creditorn fliehen/ ſind dafuͤr eben von Rechts wegen nicht ehrloß zu achten; Banquero-
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III. Buch/ Cap. XIV.
wann aber die aͤuſſerliche Guͤte des Gelds werth oder Preiß abgeſchla-
gen/ ſo iſt Billigkeit gemaͤß/ nach Zeit der Zahlung die Erſtattung ein-
zurichten/ daß jener nicht zu viel gebe/ oder dieſer zu wenig bekomme.
L. Paulus, ff. de ſolut. L. 105. ff. Eod. tit.
§. 8. Der Creditor iſt auch nicht ſchuldig/ ſeine Bezahlung an
andern Waaren/ als mit Gelde/ wo es vorhanden/ zu nehmen/ ſonſt
ſoll deren Werth vom Schuldner in gebuͤhrlicher Schatzung ange-
nommen werden; Alſo kan man dem Glaͤubiger keine zerſtuͤckt- oder
eintzele Bezahlung auffdringen/ wann anders die Schuld richtig und
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denn billig keiner Handlung Betrug von denen Richtern ungeſtrafft
bleiben/ ſondern mit willkuͤhrlichen Geld-Buſſen rechtlich ſoll be-
leget werden.
Creditor wozu
nicht rechtlich
gehalten.
L. cum à quo & Auth. hoc niſi debitor, L. manifeſti, C. de ſolut. L. quidam, ff. ſi
cert. pet. L. qui pign. ff. de pign. & hypoth. L. Julianus, §. offerri, ff. de act.
Emt. L. plane, ff. famil. herciſc. L. cum hi, §. cauſæ, ff. de transact. Tot.
tit. ff. & C. de ſtellionatu.
§. 9. Wann man einem Hundert Guͤlden bezahlet/ und der an-
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ge/ weilen er ſie ohn Urſach bey ſich behaͤlt/ zuruͤck fordern/ jedoch
kan man dieſem Recht wohl abſagen; Wer auch bey ſeinem Recht
wachſam/ und das Seinige bekommen/ mag etwas wieder zu geben
nicht angemuthet ſeyn/ wer aber nach Schuldners allbereits ange-
ſponnenem betruͤglichem Rathſchluß Handlung mit ihm getroffen/ der
iſt zu klagen ohnbefugt.
Tot. tit. de condict. ſine cauſ. L. 24. ff. quæ in fraud. L. ait prætor, 6. ff. de pri-
vil. Cred.
§. 10. Weilen bey Schuld-Forderung unbillig/ daß Creditoris
Zuſtand durch Erben That veraͤrgert werde/ als ſoll ein Richter wuͤrck-
liche Abſonderung derer Guͤter geſtatten/ ehe dann des Verſtorbenen
und Erben Guͤter ſo gar vermiſcht/ daß ſie nicht wohl moͤgen unter-
ſchiedlich ausgeſetzt ſeyn; was auch ſonſt auff Creditorn Betrug an-
geſehen/ muß erſetzt werden/ es ſey durch Gabe/ Kauff/ Pfand und
dergleichen geſchehen/ ſo fern man gewuſt/ daß der Schuldner zu be-
zahlen ferner unvermoͤgend geweſen/ und den betruͤglichen Schuld-
ner ſelbſt mag man in Gefaͤngniß einziehen laſſen.
Creditorn
Vorrecht we-
gen Betrug.
L. 25. C. de pact. L. 2. §. ex his, de V. O. L. 6. §. apud, ff. quæ in fraud. L. 1. §. ait er-
go & L. 2. & §. 3. hoc tit. L. fin. §. fin. ff. & L. 2. C. Eod.
§. 11. Schuldner/ ſo ihre Guͤter abtreten oder Creditorn fliehen/
ſind dafuͤr eben von Rechts wegen nicht ehrloß zu achten; Banquero-
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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/377>, abgerufen am 25.11.2024.
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