Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Testamenten/ Morgengabe und Leibgedinge. ohne daß es dergleichen ungestüme und hefftig anhaltende Schmei-chel-Worte/ so an statt Bedrohungen seyn mögen/ gewesen wären; Sonst können Weiber in weltlichen Testamenten nicht Zeugen seyn/ und muß ein Vermächtniß allerdings beständig und vollgültig bleiben/ ausser Klag-Recht wegen dritten Theils vorbehalten. L. ult. C. si quis aliquem testar. prohib. L. ult. ff. Eod. C. 1. Ext. de offic. & potest. jud. L 2. ff. de R. J. L. 20. §. mulier. ff. qui test. fac. poss. §. Testes, instit. de Testam. L. 34. & 35. §. fin. C. de testam. §. 6. Wann nun einer ein Testament machen/ und seinen letztenTestaments Auth. de imperf. testam. L. 1. ff. de haered. instit. §. ante & §. sed cum paulatim, cum seqq. instit. de Legat. §. 7. Ein gerichtliches Testament mag auch genennet werden/ dasGerichtlichen L. 22. & 14. ff. de Testibus. L. 2. L. Consulta, & L. Testam. C. Eod. §. praeterea instit. quibus mod. patr. pot. solv. §. 8. Und zwar soll ein letzter Wille wie ein Gesetz gehalten seyn/ Tit. ff. C. & inst. qui test. fac. poss. L. 58. ff. de Legat. L. si unus, C. de Testam. L. 5. & 9. C. de Test. §. 9. Ein T t
Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge. ohne daß es dergleichen ungeſtuͤme und hefftig anhaltende Schmei-chel-Worte/ ſo an ſtatt Bedrohungen ſeyn moͤgen/ geweſen waͤren; Sonſt koͤnnen Weiber in weltlichen Teſtamenten nicht Zeugen ſeyn/ und muß ein Vermaͤchtniß allerdings beſtaͤndig und vollguͤltig bleiben/ auſſer Klag-Recht wegen dritten Theils vorbehalten. L. ult. C. ſi quis aliquem teſtar. prohib. L. ult. ff. Eod. C. 1. Ext. de offic. & poteſt. jud. L 2. ff. de R. J. L. 20. §. mulier. ff. qui teſt. fac. poſſ. §. Teſtes, inſtit. de Teſtam. L. 34. & 35. §. fin. C. de teſtam. §. 6. Wann nun einer ein Teſtament machen/ und ſeinen letztenTeſtaments Auth. de imperf. teſtam. L. 1. ff. de hæred. inſtit. §. ante & §. ſed cum paulatim, cum ſeqq. inſtit. de Legat. §. 7. Ein gerichtliches Teſtament mag auch genennet werden/ dasGerichtlichen L. 22. & 14. ff. de Teſtibus. L. 2. L. Conſulta, & L. Teſtam. C. Eod. §. præterea inſtit. quibus mod. patr. pot. ſolv. §. 8. Und zwar ſoll ein letzter Wille wie ein Geſetz gehalten ſeyn/ Tit. ff. C. & inſt. qui teſt. fac. poſſ. L. 58. ff. de Legat. L. ſi unus, C. de Teſtam. L. 5. & 9. C. de Teſt. §. 9. Ein T t
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Von Teſtamenten/ Morgengabe und Leibgedinge.
ohne daß es dergleichen ungeſtuͤme und hefftig anhaltende Schmei-
chel-Worte/ ſo an ſtatt Bedrohungen ſeyn moͤgen/ geweſen waͤren;
Sonſt koͤnnen Weiber in weltlichen Teſtamenten nicht Zeugen ſeyn/
und muß ein Vermaͤchtniß allerdings beſtaͤndig und vollguͤltig bleiben/
auſſer Klag-Recht wegen dritten Theils vorbehalten.
L. ult. C. ſi quis aliquem teſtar. prohib. L. ult. ff. Eod. C. 1. Ext. de offic. & poteſt.
jud. L 2. ff. de R. J. L. 20. §. mulier. ff. qui teſt. fac. poſſ. §. Teſtes, inſtit. de
Teſtam. L. 34. & 35. §. fin. C. de teſtam.
§. 6. Wann nun einer ein Teſtament machen/ und ſeinen letzten
Willen nicht bekandt wiſſen wolte/ ſo iſt genung/ daß Zeugen etwa von
ungefaͤhr dazu kommen/ und alſo gebraucht worden/ daß eben nicht
noͤthig beym Schreiben zu ſeyn/ ſondern ſie nur unterſchreiben/ verſie-
geln und wuͤrcklich anhoͤren/ daß der Jnhalt ſeine Meynung ſey.
Teſtaments
Gerechtigkeit.
Auth. de imperf. teſtam. L. 1. ff. de hæred. inſtit. §. ante & §. ſed cum paulatim, cum
ſeqq. inſtit. de Legat.
§. 7. Ein gerichtliches Teſtament mag auch genennet werden/ das
außerhalb Gerichts-Ort von einem Krancken/ der ſeine Obrigkeit und
oͤffentlichen Gerichts-Schreiber ins Hauß beruffen und gebeten/
ſolchen letzten Willen im Gerichts-Buch einzufuͤhren/ abgefaſſet und
gemacht worden/ welches obſchon abſonderlich verfertiget/ doch gericht-
lich eingebracht vollguͤltig/ weilen insgemein die ſchwachen Leute/
ſo nicht mehr fuͤr Gericht erſcheinen koͤnnen/ derogeſtalt ihre Meynung
erklaͤren/ dahero eine jede Obrigkeit billig Vorſorge haben ſoll/ daß
ſo wohl ſie ſelbſt als dazu benoͤthigte Zeugen jederzeit zur Stelle gegen-
waͤrtig ſeyn moͤgen.
Gerichtlichen
Teſtaments
Recht.
L. 22. & 14. ff. de Teſtibus. L. 2. L. Conſulta, & L. Teſtam. C. Eod. §. præterea inſtit.
quibus mod. patr. pot. ſolv.
§. 8. Und zwar ſoll ein letzter Wille wie ein Geſetz gehalten ſeyn/
wofern es nicht wider rechtlich gegen Ordnung den Kindern ihr Ge-
buͤhr/ der Frauen ihre Leibzucht oder billiges Erb-Antheil entzogen; Te-
ſtament aber kan nicht machen/ wer in fremder Gewalt ſtehet/ oder
auch ſeine Guͤter nicht frey verwalten mag: als Soͤhne/ Knechte/ Ge-
fangne/ Geiſſell/ Unſinnige/ Minderjaͤhrige/ Verurtheilte und Ketzer;
ja wenn ein Zeuge etwan verwerfflich/ iſt Teſtament auch unguͤltig/ es
waͤre denn mit Clauſuln Vorbehalt verſehen. So mag nun Zeuge ſeyn
Ehemann und Weib/ Meyer/ Diener/ Vater/ Bruder/ nicht aber
Eꝛbe/ Taub/ Stumm/ Verſchwender.
Teſtament wer
nicht machen
kan.
Tit. ff. C. & inſt. qui teſt. fac. poſſ. L. 58. ff. de Legat. L. ſi unus, C. de Teſtam. L. 5.
& 9. C. de Teſt.
§. 9. Ein
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Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/336>, abgerufen am 16.02.2025. |