Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.III. Buch/ Cap. IX. nüge dennoch nicht haben mag/ das vierdte als rechtliches Erb-An-theil aber bleibt ihr gewiß. Auth. praeterea, C. unde vir. Auth. in success. C. de suis & legit. §. 34. Wann eine Stieffmutter bey derer Stieff-Kinder Va- L. 15. §. 1. ff. solut. matrim. Nov. 117. c. 8. §. 2. arg. L. 47. ff. de obl. & act. arg. L 3. §. 5. ff. quod quisq; jur. arg. princ. instit. de perpet. & temp. act. L. 5. §. fin. ff. de Except. dol. mal. §. 35. Wann auch ein oder mehr Kinder ausgestattet wären/ und L. 1. &
III. Buch/ Cap. IX. nuͤge dennoch nicht haben mag/ das vierdte als rechtliches Erb-An-theil aber bleibt ihr gewiß. Auth. præterea, C. unde vir. Auth. in ſucceſſ. C. de ſuis & legit. §. 34. Wann eine Stieffmutter bey derer Stieff-Kinder Va- L. 15. §. 1. ff. ſolut. matrim. Nov. 117. c. 8. §. 2. arg. L. 47. ff. de obl. & act. arg. L 3. §. 5. ff. quod quisq́; jur. arg. princ. inſtit. de perpet. & temp. act. L. 5. §. fin. ff. de Except. dol. mal. §. 35. Wann auch ein oder mehr Kinder ausgeſtattet waͤren/ und L. 1. &
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0329" n="322"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Cap.</hi> IX.</hi></hi></fw><lb/> nuͤge dennoch nicht haben mag/ das vierdte als rechtliches Erb-An-<lb/> theil aber bleibt ihr gewiß.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Auth. præterea, C. unde vir. Auth. in ſucceſſ. C. de ſuis & legit.</hi> </hi> </p><lb/> <p>§. 34. Wann eine Stieffmutter bey derer Stieff-Kinder Va-<lb/><note place="left">Stieffmutter<lb/> Ehebruchs<lb/> Straffe in<lb/> Erb-Recht.</note>ters Lebzeiten Ehebruch getrieben/ und der Vater/ ſo bald er Nachricht<lb/> davon erhalten/ ſie aus ſeinem Hauſe zu ſchaffen/ und nach<lb/> Rechtens Verordnung wider ſie zu verfahren gerichtlich angehal-<lb/> ten/ auch darauff den Proceß angeſtellet/ der Vater aber vor deſſen<lb/> Endigung Todes verfahren/ auch darnach zwiſchen Kinder und<lb/> Stieff-Mutter Streit erwaͤchſet/ ob ihr bey ſo geſtalten Sachen das<lb/> Wahl-Recht/ nemlich entweder ihr eingebrachtes Gut wieder zu for-<lb/> dern/ oder auch gewoͤhnlich geſetztes Antheil aus der gemeinen Erb-<lb/> ſchafft zu nehmen frey ſtehe? oder ob ſie ſich nicht vielmehr durch be-<lb/> gangenen Ehebruch allen Anſpruchs unfaͤhig gemacht? So iſt zu<lb/> wiſſen/ daß/ wenn ein Vater bey Lebzeiten wegen eingebrachten Mit-<lb/> giffts Beraubung nicht geklaget/ der Mutter Sitten Zwang denen<lb/> Erben zu klagen zwar nicht gebuͤhret/ ja der Mann endlich das Weib/<lb/> die Mitgifft zu erlangen/ anklagen muß/ jedoch die Erben mit Ausflucht<lb/> begangenen Ehebruchs gegen Stieff-mutter Vorhaben ſich rechtlich<lb/> ſchuͤtzen/ und ihres Rechts verluſtig machen koͤnnen/ dahero dann ſol-<lb/><note place="left">Mitgifft und<lb/> Ehegeldes Ab-<lb/> zugs Recht.</note>che Kinder ſo wohl eingebrachte Mitgifft und gewoͤhnliches Erb-An-<lb/> theil/ als auch von andern auſſer Mitgiffts Guͤtern/ ſo viel als das drit-<lb/> te Theil ihres Ehegeldes iſt/ an ſich zu behalten/ wohl befugt ſeyn/<lb/> weilen ſolchen Auszugs Recht in buͤrgerlichem Recht ewig waͤhrend.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq">L. 15. §. 1. ff. ſolut. matrim. Nov. 117. c. 8. §. 2. arg. L. 47. ff. de obl. & act. arg. L 3.<lb/> §. 5. ff. quod quisq́; jur. arg. princ. inſtit. de perpet. & temp. act. L. 5. §. fin. ff.<lb/> de Except. dol. mal.</hi> </item> </list><lb/> <p>§. 35. Wann auch ein oder mehr Kinder ausgeſtattet waͤren/ und<lb/> mit denen Unausgeſtatteten zu gleichem Erbtheil gehen wollen/ ſo ſteht<lb/><note place="left">Erben Em-<lb/> pfangs Bey-<lb/> bringungs<lb/> Recht.</note>ihnen frey/ ihr eigen vorhin zur Ausſteuer empfangenes Gut zur<lb/> Erbſchafft wieder beyzubringen/ oder in gleiche Vertheilung einzu-<lb/> miſchen/ und Mitgifft zum vierdten Theil anzurechnen/ es waͤre denn<lb/> ſolches durch Vaters Teſtament verboten und auffgehoben/ oder ſie<lb/> muͤſſen ſonſt/ was ſie empfangen/ an ihrer Gebuͤhr abkuͤrtzen laſſen/<lb/> maſſen inſonderheit unter Adelichen das Weib nach empfangener<lb/> Mitgifft von elterlicher Erbſchafft ausgeſchloſſen wird; ja wer nicht<lb/> beybringen noch buͤrgen will/ dem iſt Erbſchafft zu weigern.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">L. 1. &</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0329]
III. Buch/ Cap. IX.
nuͤge dennoch nicht haben mag/ das vierdte als rechtliches Erb-An-
theil aber bleibt ihr gewiß.
Auth. præterea, C. unde vir. Auth. in ſucceſſ. C. de ſuis & legit.
§. 34. Wann eine Stieffmutter bey derer Stieff-Kinder Va-
ters Lebzeiten Ehebruch getrieben/ und der Vater/ ſo bald er Nachricht
davon erhalten/ ſie aus ſeinem Hauſe zu ſchaffen/ und nach
Rechtens Verordnung wider ſie zu verfahren gerichtlich angehal-
ten/ auch darauff den Proceß angeſtellet/ der Vater aber vor deſſen
Endigung Todes verfahren/ auch darnach zwiſchen Kinder und
Stieff-Mutter Streit erwaͤchſet/ ob ihr bey ſo geſtalten Sachen das
Wahl-Recht/ nemlich entweder ihr eingebrachtes Gut wieder zu for-
dern/ oder auch gewoͤhnlich geſetztes Antheil aus der gemeinen Erb-
ſchafft zu nehmen frey ſtehe? oder ob ſie ſich nicht vielmehr durch be-
gangenen Ehebruch allen Anſpruchs unfaͤhig gemacht? So iſt zu
wiſſen/ daß/ wenn ein Vater bey Lebzeiten wegen eingebrachten Mit-
giffts Beraubung nicht geklaget/ der Mutter Sitten Zwang denen
Erben zu klagen zwar nicht gebuͤhret/ ja der Mann endlich das Weib/
die Mitgifft zu erlangen/ anklagen muß/ jedoch die Erben mit Ausflucht
begangenen Ehebruchs gegen Stieff-mutter Vorhaben ſich rechtlich
ſchuͤtzen/ und ihres Rechts verluſtig machen koͤnnen/ dahero dann ſol-
che Kinder ſo wohl eingebrachte Mitgifft und gewoͤhnliches Erb-An-
theil/ als auch von andern auſſer Mitgiffts Guͤtern/ ſo viel als das drit-
te Theil ihres Ehegeldes iſt/ an ſich zu behalten/ wohl befugt ſeyn/
weilen ſolchen Auszugs Recht in buͤrgerlichem Recht ewig waͤhrend.
Stieffmutter
Ehebruchs
Straffe in
Erb-Recht.
Mitgifft und
Ehegeldes Ab-
zugs Recht.
L. 15. §. 1. ff. ſolut. matrim. Nov. 117. c. 8. §. 2. arg. L. 47. ff. de obl. & act. arg. L 3.
§. 5. ff. quod quisq́; jur. arg. princ. inſtit. de perpet. & temp. act. L. 5. §. fin. ff.
de Except. dol. mal.
§. 35. Wann auch ein oder mehr Kinder ausgeſtattet waͤren/ und
mit denen Unausgeſtatteten zu gleichem Erbtheil gehen wollen/ ſo ſteht
ihnen frey/ ihr eigen vorhin zur Ausſteuer empfangenes Gut zur
Erbſchafft wieder beyzubringen/ oder in gleiche Vertheilung einzu-
miſchen/ und Mitgifft zum vierdten Theil anzurechnen/ es waͤre denn
ſolches durch Vaters Teſtament verboten und auffgehoben/ oder ſie
muͤſſen ſonſt/ was ſie empfangen/ an ihrer Gebuͤhr abkuͤrtzen laſſen/
maſſen inſonderheit unter Adelichen das Weib nach empfangener
Mitgifft von elterlicher Erbſchafft ausgeſchloſſen wird; ja wer nicht
beybringen noch buͤrgen will/ dem iſt Erbſchafft zu weigern.
Erben Em-
pfangs Bey-
bringungs
Recht.
L. 1. &
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/329 |
Zitationshilfe: | Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/329>, abgerufen am 27.07.2024. |