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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Minderjährigen und Vormündern.
§. ex his, in Auth. de haered. ab intest. L. 31. §. pen. de negot. gest. L. omnem. C. ad
Tertull. L. 1. 2. ff. de petit. haered. L. fin. in princ. C. de cur. fur. L. in serv li,
& L. fin. C. qui dari tut. §. 1. instit. qui test. tut. dar.

§. 31. Wann viele Vormünder vorhanden/ soll Obrigkeit Sor-
ge tragen/ daß einer allein Vormunds Pflicht übe/ und die SachenObrigkeit
Pflicht bey
vielen Vor-
mündern.

nicht unter viele zerstreuet werden/ dann was vielen gemein ist/ pflegt
offt niemand zu versorgen/ dahero viel besser einer zu erwehlen/ der
Obrigkeiten am tüchtigsten zu seyn scheinet; Wann sie aber dem Er-
wehlten nicht Treu und Glauben zumessen/ noch eines andern er-
folglichen Gefahr stehn/ sondern lieber insgesamt verwalten wollen/
oder die Vormundschafft in gewisse Gräntzen und Theilung zu un-
terscheiden begehren/ sollen sie billig darinn gehöret werden.

L. 2. & tot. tit. C. de divid. tut. L. 3. & 4. ff. de admin. & peric. tut. L. 7. ff. Eod.
L. tutores, C. & L. 3. § pen. ff. de suspect. tut. L fin. §. fin. C. arbitr. tut. L. or-
phanotrophis, C. d: Episcop. & Cler. L. 239. ff. de, V. S.

§. 32. Rechts Wohlthat der Theilung gebühret derowegen
vielen Vormündern/ die eine ungetheilte Vormundschafft sämtlich
verwaltet/ woferne sie nur alle zu bezahlen vermögend/ oder genug-
same Bürgen haben/ dadurch sie nemlich begehren/ daß einem jedern
nach persönlichem Antheil Anforderung auferlegt/ und die Verpflich-
tung also unter ihnen getheilet werde/ jedoch kommt etwan eines Vor-
münders Armuth und Unvermögenheit nicht dem Wäysen/ sondern
Mitbürgen zu Gefahr und Schaden.

L. 1. §. nunc tractemus, ff. de tut. & rat. distr. L. 1. & 2. C. de divid. tut. L. 51. in
princ. de fidejuss. §. si plures, instit. Eod. L. fidejussor, C. Eod. L. fin. C. de
const. pecun. L 5. §. gessisse, ff. de admin. tut.

§. 33. Rechts Wohlthat der Ordnung hat statt/ wenn einer Ver-Vormünder
Rechts Wohl-
thaten.

waltung geführet/ der andere nicht/ noch zu führen befohlen/ daß nem-
lich des gewesenen Verwalters Güter und Bürgen zu erst an-
gesucht werden/ darnach die andern/ so weit dieses vorigen Unvermö-
gen befunden/ zu bezahlen gehalten seyen: Ferner Rechts-Wohlthat/
Klag- und Anspruch abzustehen/ gehöret dem Vormünder/ so für Mit-
gesellen die gantze Summa bezahlen muß/ daß ihm der Mündling sein
Klage-Recht gegen den Mitvormünder überlassen möge/ so ferne er
sein Glück verbesserte/ oder es mag auch der/ so bezahlet hat/ ohne sol-
chen Klag-Abstands Begehren seinen Mitgesellen wegen übel verwal-
teten Geschäffte recht- und nützlicher Massen belangen.

L. 1. §. plane, ff. de tut. & rat. distr. L. 30. ff. de negot. gest.

§. 34. Wann nun ein Vormünder Arglist-vermuthung befreyetVormünder
Amts-Pflicht.

seyn will/ soll er sämtlichen Mündlings Güter Inventarium im Beyseyn

Nota-
P p 3
Von Minderjaͤhrigen und Vormuͤndern.
§. ex his, in Auth. de hæred. ab inteſt. L. 31. §. pen. de negot. geſt. L. omnem. C. ad
Tertull. L. 1. 2. ff. de petit. hæred. L. fin. in princ. C. de cur. fur. L. in ſerv li,
& L. fin. C. qui dari tut. §. 1. inſtit. qui teſt. tut. dar.

§. 31. Wann viele Vormuͤnder vorhanden/ ſoll Obrigkeit Sor-
ge tragen/ daß einer allein Vormunds Pflicht uͤbe/ und die SachenObrigkeit
Pflicht bey
vielen Vor-
muͤndern.

nicht unter viele zerſtreuet werden/ dann was vielen gemein iſt/ pflegt
offt niemand zu verſorgen/ dahero viel beſſer einer zu erwehlen/ der
Obrigkeiten am tuͤchtigſten zu ſeyn ſcheinet; Wann ſie aber dem Er-
wehlten nicht Treu und Glauben zumeſſen/ noch eines andern er-
folglichen Gefahr ſtehn/ ſondern lieber insgeſamt verwalten wollen/
oder die Vormundſchafft in gewiſſe Graͤntzen und Theilung zu un-
terſcheiden begehren/ ſollen ſie billig darinn gehoͤret werden.

L. 2. & tot. tit. C. de divid. tut. L. 3. & 4. ff. de admin. & peric. tut. L. 7. ff. Eod.
L. tutores, C. & L. 3. § pen. ff. de ſuſpect. tut. L fin. §. fin. C. arbitr. tut. L. or-
phanotrophis, C. d: Epiſcop. & Cler. L. 239. ff. de, V. S.

§. 32. Rechts Wohlthat der Theilung gebuͤhret derowegen
vielen Vormuͤndern/ die eine ungetheilte Vormundſchafft ſaͤmtlich
verwaltet/ woferne ſie nur alle zu bezahlen vermoͤgend/ oder genug-
ſame Buͤrgen haben/ dadurch ſie nemlich begehren/ daß einem jedern
nach perſoͤnlichem Antheil Anforderung auferlegt/ und die Verpflich-
tung alſo unter ihnen getheilet werde/ jedoch kom̃t etwan eines Vor-
muͤnders Armuth und Unvermoͤgenheit nicht dem Waͤyſen/ ſondern
Mitbuͤrgen zu Gefahr und Schaden.

L. 1. §. nunc tractemus, ff. de tut. & rat. diſtr. L. 1. & 2. C. de divid. tut. L. 51. in
princ. de fidejuſſ. §. ſi plures, inſtit. Eod. L. fidejuſſor, C. Eod. L. fin. C. de
conſt. pecun. L 5. §. geſſiſſe, ff. de admin. tut.

§. 33. Rechts Wohlthat der Ordnung hat ſtatt/ wenn einer Ver-Vormuͤnder
Rechts Wohl-
thaten.

waltung gefuͤhret/ der andere nicht/ noch zu fuͤhren befohlen/ daß nem-
lich des geweſenen Verwalters Guͤter und Buͤrgen zu erſt an-
geſucht werden/ darnach die andern/ ſo weit dieſes vorigen Unvermoͤ-
gen befunden/ zu bezahlen gehalten ſeyen: Ferner Rechts-Wohlthat/
Klag- und Anſpruch abzuſtehen/ gehoͤret dem Vormuͤnder/ ſo fuͤr Mit-
geſellen die gantze Summa bezahlen muß/ daß ihm der Muͤndling ſein
Klage-Recht gegen den Mitvormuͤnder uͤberlaſſen moͤge/ ſo ferne er
ſein Gluͤck verbeſſerte/ oder es mag auch der/ ſo bezahlet hat/ ohne ſol-
chen Klag-Abſtands Begehren ſeinen Mitgeſellen wegen uͤbel verwal-
teten Geſchaͤffte recht- und nuͤtzlicher Maſſen belangen.

L. 1. §. planè, ff. de tut. & rat. diſtr. L. 30. ff. de negot. geſt.

§. 34. Wann nun ein Vormuͤnder Argliſt-vermuthung befreyetVormuͤnder
Amts-Pflicht.

ſeyn will/ ſoll er ſaͤmtlichen Muͤndlings Guͤter Inventarium im Beyſeyn

Nota-
P p 3
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[301/0308] Von Minderjaͤhrigen und Vormuͤndern. §. ex his, in Auth. de hæred. ab inteſt. L. 31. §. pen. de negot. geſt. L. omnem. C. ad Tertull. L. 1. 2. ff. de petit. hæred. L. fin. in princ. C. de cur. fur. L. in ſerv li, & L. fin. C. qui dari tut. §. 1. inſtit. qui teſt. tut. dar. §. 31. Wann viele Vormuͤnder vorhanden/ ſoll Obrigkeit Sor- ge tragen/ daß einer allein Vormunds Pflicht uͤbe/ und die Sachen nicht unter viele zerſtreuet werden/ dann was vielen gemein iſt/ pflegt offt niemand zu verſorgen/ dahero viel beſſer einer zu erwehlen/ der Obrigkeiten am tuͤchtigſten zu ſeyn ſcheinet; Wann ſie aber dem Er- wehlten nicht Treu und Glauben zumeſſen/ noch eines andern er- folglichen Gefahr ſtehn/ ſondern lieber insgeſamt verwalten wollen/ oder die Vormundſchafft in gewiſſe Graͤntzen und Theilung zu un- terſcheiden begehren/ ſollen ſie billig darinn gehoͤret werden. Obrigkeit Pflicht bey vielen Vor- muͤndern. L. 2. & tot. tit. C. de divid. tut. L. 3. & 4. ff. de admin. & peric. tut. L. 7. ff. Eod. L. tutores, C. & L. 3. § pen. ff. de ſuſpect. tut. L fin. §. fin. C. arbitr. tut. L. or- phanotrophis, C. d: Epiſcop. & Cler. L. 239. ff. de, V. S. §. 32. Rechts Wohlthat der Theilung gebuͤhret derowegen vielen Vormuͤndern/ die eine ungetheilte Vormundſchafft ſaͤmtlich verwaltet/ woferne ſie nur alle zu bezahlen vermoͤgend/ oder genug- ſame Buͤrgen haben/ dadurch ſie nemlich begehren/ daß einem jedern nach perſoͤnlichem Antheil Anforderung auferlegt/ und die Verpflich- tung alſo unter ihnen getheilet werde/ jedoch kom̃t etwan eines Vor- muͤnders Armuth und Unvermoͤgenheit nicht dem Waͤyſen/ ſondern Mitbuͤrgen zu Gefahr und Schaden. L. 1. §. nunc tractemus, ff. de tut. & rat. diſtr. L. 1. & 2. C. de divid. tut. L. 51. in princ. de fidejuſſ. §. ſi plures, inſtit. Eod. L. fidejuſſor, C. Eod. L. fin. C. de conſt. pecun. L 5. §. geſſiſſe, ff. de admin. tut. §. 33. Rechts Wohlthat der Ordnung hat ſtatt/ wenn einer Ver- waltung gefuͤhret/ der andere nicht/ noch zu fuͤhren befohlen/ daß nem- lich des geweſenen Verwalters Guͤter und Buͤrgen zu erſt an- geſucht werden/ darnach die andern/ ſo weit dieſes vorigen Unvermoͤ- gen befunden/ zu bezahlen gehalten ſeyen: Ferner Rechts-Wohlthat/ Klag- und Anſpruch abzuſtehen/ gehoͤret dem Vormuͤnder/ ſo fuͤr Mit- geſellen die gantze Summa bezahlen muß/ daß ihm der Muͤndling ſein Klage-Recht gegen den Mitvormuͤnder uͤberlaſſen moͤge/ ſo ferne er ſein Gluͤck verbeſſerte/ oder es mag auch der/ ſo bezahlet hat/ ohne ſol- chen Klag-Abſtands Begehren ſeinen Mitgeſellen wegen uͤbel verwal- teten Geſchaͤffte recht- und nuͤtzlicher Maſſen belangen. Vormuͤnder Rechts Wohl- thaten. L. 1. §. planè, ff. de tut. & rat. diſtr. L. 30. ff. de negot. geſt. §. 34. Wann nun ein Vormuͤnder Argliſt-vermuthung befreyet ſeyn will/ ſoll er ſaͤmtlichen Muͤndlings Guͤter Inventarium im Beyſeyn Nota- Vormuͤnder Amts-Pflicht. P p 3

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/308>, abgerufen am 22.11.2024.