Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Kirchen- und Pfarr-Gebäuden auch Einkünfften. bäue vom Seinigen anzurichten/ Vorschub thun/ welches ihm hernachBau-Mate-rialien und Ding-Zettul Kosten Recht. wieder zu erstatten/ und damit hierinn wegen des Quanti kein Streit vorfallen möge/ soll er alle mahl den Werth derer Materialien/ so er zum Bau erkauffen muß/ so wohl als die mit Arbeits-Leuten auffgerich- tete Ding-Zettul/ von der Kirchen Vorstehern unterschreiben lassen/ deßgleichen was zu seiner Einführung drauff gangen/ wird ihm gut gethan. §. 7. Pfarrhäuser sollen nahe bey der Kirchen seyn/ deren Vor-Pfarrhäuser §. 1. instit. de Usu & habit. C. 1. X. de Eccles. aedif. Tot. tit. X. de relig. domib. §. 8. Alles/ was dem angehenden Pfarrer bey dem PfarrhausePfarrhauses §. 9. Wei- B b 3
Von Kirchen- und Pfarr-Gebaͤuden auch Einkuͤnfften. baͤue vom Seinigen anzurichten/ Vorſchub thun/ welches ihm hernachBau-Mate-rialien und Ding-Zettul Koſten Recht. wieder zu erſtatten/ und damit hierinn wegen des Quanti kein Streit vorfallen moͤge/ ſoll er alle mahl den Werth derer Materialien/ ſo er zum Bau erkauffen muß/ ſo wohl als die mit Arbeits-Leuten auffgerich- tete Ding-Zettul/ von der Kirchen Vorſtehern unterſchreiben laſſen/ deßgleichen was zu ſeiner Einfuͤhrung drauff gangen/ wird ihm gut gethan. §. 7. Pfarrhaͤuſer ſollen nahe bey der Kirchen ſeyn/ deren Vor-Pfarrhaͤuſer §. 1. inſtit. de Uſu & habit. C. 1. X. de Eccleſ. ædif. Tot. tit. X. de relig. domib. §. 8. Alles/ was dem angehenden Pfarrer bey dem PfarrhauſePfarrhauſes §. 9. Wei- B b 3
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Von Kirchen- und Pfarr-Gebaͤuden auch Einkuͤnfften.
baͤue vom Seinigen anzurichten/ Vorſchub thun/ welches ihm hernach
wieder zu erſtatten/ und damit hierinn wegen des Quanti kein Streit
vorfallen moͤge/ ſoll er alle mahl den Werth derer Materialien/ ſo er
zum Bau erkauffen muß/ ſo wohl als die mit Arbeits-Leuten auffgerich-
tete Ding-Zettul/ von der Kirchen Vorſtehern unterſchreiben laſſen/
deßgleichen was zu ſeiner Einfuͤhrung drauff gangen/ wird ihm gut
gethan.
Bau-Mate-
rialien und
Ding-Zettul
Koſten Recht.
§. 7. Pfarrhaͤuſer ſollen nahe bey der Kirchen ſeyn/ deren Vor-
ſorge zur Kirchen gehoͤret/ mit Zuziehung Patronen Rath und Pfarr-
Kinder Bewilligung wegen Bau-Steuer Pflicht/ dazu auch die Neben-
Kirchen verbunden/ welche bey ſich ſonſt keine Pfarr-Wohnung ha-
ben/ und ſollen die Pfarrer deren ſich als geliehen und nicht wie eigen
gebrauchen/ darum ſie dann ſolche nicht vermiethen/ noch zu Hochzeiten
ohne Conſiſtorii Willen verſtatten moͤgen/ hingegen ſollen ſie dieſel-
ben mit jaͤhrlichem Bau und Beſſerung/ wie einem fleißigen Hauß-
Vater gebuͤhret/ unter Dach und Fach halten/ und dieſe Haͤuſer ge-
nieſſen gleiche Freyheit mit Kirchen; allwo es nemlich die Gewohn-
heit mit ſich bringt/ daß ein Prieſter das Pfarrhauß im Stande/ wie
ers empfangen/ halten muß/ und er ſolches an zugehoͤrigen Gebaͤuen
Dachs oder andern Stuͤcke halben Schaden nehmen lieſſe/ ſoll er
oder ſeine Erben auff deſſen Abſterben daſſelbe allein wieder auffrich-
ten und erbauen laſſen/ desgleichen ſoll er mit Garten und Wein-
bergen auch Ackerbaus Verpflegung zu thun ſchuldig gehalten ſeyn.
Pfarrhaͤuſer
Vorſorge Ge-
buͤhr.
§. 1. inſtit. de Uſu & habit. C. 1. X. de Eccleſ. ædif. Tot. tit. X. de relig. domib.
§. 8. Alles/ was dem angehenden Pfarrer bey dem Pfarrhauſe
gelieffert wird/ es ſey gleich vor Alters dazu beym Inventario vorge-
funden/ oder nachmahls verordnet/ das ſoll auch dabey gelaſſen/ und
durch Kirchen- oder Kaſten-Vorſtehern in Staͤdten und Doͤrffern in
eine klare Verzeichniß gebracht werden/ die ſie alsdann in fleißiger
Verwahrung wohl wahrnehmen ſollen/ auff daß ſolche von denen
abziehenden Pfarrern/ oder des Verſtorbenen Erben und Freund-
ſchafft nicht verruͤcket oder geringert werde/ ſondern die neuen Pfarrer
im Anzug und Anrichtung ihrer Haußhaltung alſo vollkoͤmmlich fin-
den moͤgen. Dafern aber deren Kirchen-Vaͤter und Vorſteher Unfleiſ-
ſes halben hierinn etwas verſaͤumet oder hinweg kommen waͤre/ ſollen
ſie deſſen Mangel zu erfuͤllen und zu erſtatten iederzeit ſchuldig gehalten
ſeyn/ weilen ſie deßfalls alle Unordnung durch ihre Auffſicht gebuͤhrend
haͤtten verhuͤten koͤnnen.
Pfarrhauſes
Geraͤthe In-
ventarium.
§. 9. Wei-
B b 3
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