Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen. §. 29. So mag aber ein Patronus dieses Rechts Ubung fürPatronen C. 22. & 27. X. de jure Patron. C. 12. X. de poenis. C. 11. X. de praescript. §. 30. Wer sonst einer geistlichen Person würckliche SchmachGeistlicher L. 10. C. de Episc. & Cler. Auth. sed novo jure Eod. C. si quis svadente, c. 17. q. 4. Nov. 123. c. 31. L. 4. C. de injur. §. 31. Das Recht/ Predigten zu gestatten oder verbieten/ wozuPredigten wer 1. Cor. XIV. v. 31. 34. §. 32. Geistlich studirenden Jugend Ubung im Predigen ist zwarStudenten wann T
Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen. §. 29. So mag aber ein Patronus dieſes Rechts Ubung fuͤrPatronen C. 22. & 27. X. de jure Patron. C. 12. X. de pœnis. C. 11. X. de præſcript. §. 30. Wer ſonſt einer geiſtlichen Perſon wuͤrckliche SchmachGeiſtlicher L. 10. C. de Epiſc. & Cler. Auth. ſed novo jure Eod. C. ſi quis ſvadente, c. 17. q. 4. Nov. 123. c. 31. L. 4. C. de injur. §. 31. Das Recht/ Predigten zu geſtatten oder verbieten/ wozuPredigten wer 1. Cor. XIV. v. 31. 34. §. 32. Geiſtlich ſtudirenden Jugend Ubung im Predigen iſt zwarStudenten wann T
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Vom Jure Patronatus in Kirchen-Sachen.
§. 29. So mag aber ein Patronus dieſes Rechts Ubung fuͤr
ein oder allemahl beraubt ſeyn/ wann er einen Unwuͤrdigen vorſchlaͤ-
get/ oder die rechte Zeit zu beruffen vorbey gehen laͤſt; oder er ver-
lieret ſein Recht gar/ wann er eine Kirche nicht in guter Bau-Ver-
beſſerung halten will; oder Kirchen Einkommen hinweg nimmt/ oder
durch Urtheil/ oder Kirchen-Diener und geiſtlicher Perſonen Mordthat/
oder unerdenckliche Verjaͤhrung/ aller Guͤter Einziehung/ Abkuͤndi-
gung/ groſſen betruͤglichen Mißbrauch/ und mit verwilligten Kirchen-
Vereinigung nach Sachen Erkaͤntniß.
Patronen
Rechts Ver-
luſt Urſachen.
C. 22. & 27. X. de jure Patron. C. 12. X. de pœnis. C. 11. X. de præſcript.
§. 30. Wer ſonſt einer geiſtlichen Perſon wuͤrckliche Schmach
anleget/ Handthat an ihnen veruͤbet/ und ſie mit Schlaͤgen tractiret/
in der Kirchen oder auff Kirchhoͤfen/ indem ſie Gottes-Dienſt verrich-
ten/ dadurch ſolch heiliges Werck zerſtoͤret wird/ der hat die gantze
Kirche geſchaͤndet/ ſo wohl als das heilige Predigt-Amt beſchimpffet/
daher nicht allein der Biſchoff ſolche Prieſter-Schmaͤhungen zu raͤchen
befugt/ ſondern es mag auch die Obrigkeit Amts halben darnach for-
ſchen/ und ſolch Laſter beſtraffen/ als waͤre es gegen GOtt ſelbſt zur
Verachtung begangen/ jedoch muß man hier nur ſtreng und ſchwe-
re Straffe erſinnen/ wofern augenſcheinliche Argliſt dabey zu vermer-
cken/ daß es boßhafftig geſchehen/ alsdann erfolget billig darauff des
Kirchen-Banns oder auch oͤffentliche Lebens-Straffe; deren Straffe
aber/ welche Predigern bey oͤffentlicher Predigt widerſprechen/ er-
ſtreckt ſich willkuͤhrlich biß auff zeitliche Landes-Verweiſung.
Geiſtlicher
Perſonen
Schmach-
Rache.
Obrigkeiten
und Biſchoffs
Recht.
Predigten
Wiederſpre-
cher Straffe.
L. 10. C. de Epiſc. & Cler. Auth. ſed novo jure Eod. C. ſi quis ſvadente, c. 17. q. 4.
Nov. 123. c. 31. L. 4. C. de injur.
§. 31. Das Recht/ Predigten zu geſtatten oder verbieten/ wozu
auch offt die unverordnete geiſtliche Perſonen gelaſſen werden/ ſtehet
nicht bey Kirchen-Patronen/ wann ſchon jemand dazu geſchickt iſt/ aus-
genom̃en an hochheiligen Feyertagen und bey Leich-Begaͤngniſſen; ſo
ſteht auch nicht in Pfarrers Willkuͤhr/ Predigten von neuen anzuſtellen/
zu unterlaſſen oder zu verlaͤngern.
Predigten wer
nicht anord-
nen noch ver-
bieten kan.
1. Cor. XIV. v. 31. 34.
§. 32. Geiſtlich ſtudirenden Jugend Ubung im Predigen iſt zwar
vergoͤnnet auch auff oͤffentlicher Cantzel bey Gemeinde Verſamlun-
gen/ jedoch ſoll es nicht ohne rechtmaͤßige Urſach zugelaſſen ſeyn vom
ordentlichen Prieſter/ ſondern zur auſſerordentlichen Zeit/ nicht oͤff-
ters/ noch ohne Probſt oder Biſchoffs und Kirchen-Auffſeher Willen
geſchehen/ ſonſt moͤchte es dem Pfarrer zur Faulheit gerechnet werden/
wann
Studenten
wann pꝛedigen
moͤgen.
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