war, wie z. B. beym Verbrennen und Athemholen, eine besondere Maschine verfertigen lassen, welche von der gewöhnlichen nur dadurch unterschieden war, daß der Deckel zwey Löcher hatte, durch welche zwey kleine Röhren giengen, die zur Communication der innern und äußern Luft dienten: man konnte vermittelst derselben atmosphärische Luft ins Innere des Calorimeters blasen, um darinn Verbrennungen zu unterhalten.
Um die Quantitäten des Wärmestoffs zu bestimmen, welche bey Verbrennungen und bey dem Athemholen der Thiere entwickelt werden, verbrennt man die Körper in dem innern Raume oder läßt darinn Thiere athmen, z. B. Meerschweine, welche die Kälte ziemlich aushalten, und sammelt das abfließende Wasser: allein man muß die Luft im innern Fache beständig durch die eine Röhre des dazu bestimmten Calorimeters erneuern, und die verdorbene durch die andere Röhre wieder herauslassen. Damit aber dieses Einlassen der Luft keinen Fehler in den Resultaten veranlasse, so muß die Röhre, die die Luft zubringt, durch das gestoßene Eis queerdurch gehen, damit die Luft in das Innere bey der Temperatur Null gelange. Die Röhre, durch welche die Luft ausgeht, muß ebenfalls durch gestoßenes Eis durchgehen; dieses letztere Eis aber muß im innern Fache ffff enthalten seyn, und das davon abfließende Wasser muß einen Theil des gesammelten ausmachen, weil der Wärmestoff, den die Luft vor ihrem Ausgange enthält, einen Theil des Products vom Versuche ausmacht.
Die Untersuchrng der Quantität des Wärmestoffs in den Gasarten ist etwas schwieriger: denn schlösse man sie blos, wie andere Fluida, in Gefäße ein, so würde die Quantität des geschmolzenen Eises so wenig betragen, daß das Resultat des Versuchs sehr ungewiß ausfallen würde. Die Erfinder gebrauchten also hiezu zweyerley Serpentinen, oder spiralförmig gewundene Röhren. Die erste, welche in einem mit siedendem Wasser gefüllten Gefäße stand, erwärmte die Luft, ehe selbige in das Calorimeter gelangte; die zweyte war im innern Fache ffff eingeschlossen. Ein Thermometer an dem einen Ende der letztern Röhre angebracht,
war, wie z. B. beym Verbrennen und Athemholen, eine beſondere Maſchine verfertigen laſſen, welche von der gewoͤhnlichen nur dadurch unterſchieden war, daß der Deckel zwey Loͤcher hatte, durch welche zwey kleine Roͤhren giengen, die zur Communication der innern und aͤußern Luft dienten: man konnte vermittelſt derſelben atmoſphaͤriſche Luft ins Innere des Calorimeters blaſen, um darinn Verbrennungen zu unterhalten.
Um die Quantitaͤten des Waͤrmeſtoffs zu beſtimmen, welche bey Verbrennungen und bey dem Athemholen der Thiere entwickelt werden, verbrennt man die Koͤrper in dem innern Raume oder laͤßt darinn Thiere athmen, z. B. Meerſchweine, welche die Kaͤlte ziemlich aushalten, und ſammelt das abfließende Waſſer: allein man muß die Luft im innern Fache beſtaͤndig durch die eine Roͤhre des dazu beſtimmten Calorimeters erneuern, und die verdorbene durch die andere Roͤhre wieder herauslaſſen. Damit aber dieſes Einlaſſen der Luft keinen Fehler in den Reſultaten veranlaſſe, ſo muß die Roͤhre, die die Luft zubringt, durch das geſtoßene Eis queerdurch gehen, damit die Luft in das Innere bey der Temperatur Null gelange. Die Roͤhre, durch welche die Luft ausgeht, muß ebenfalls durch geſtoßenes Eis durchgehen; dieſes letztere Eis aber muß im innern Fache ffff enthalten ſeyn, und das davon abfließende Waſſer muß einen Theil des geſammelten ausmachen, weil der Waͤrmeſtoff, den die Luft vor ihrem Ausgange enthaͤlt, einen Theil des Products vom Verſuche ausmacht.
Die Unterſuchrng der Quantitaͤt des Waͤrmeſtoffs in den Gasarten iſt etwas ſchwieriger: denn ſchloͤſſe man ſie blos, wie andere Fluida, in Gefaͤße ein, ſo wuͤrde die Quantitaͤt des geſchmolzenen Eiſes ſo wenig betragen, daß das Reſultat des Verſuchs ſehr ungewiß ausfallen wuͤrde. Die Erfinder gebrauchten alſo hiezu zweyerley Serpentinen, oder ſpiralfoͤrmig gewundene Roͤhren. Die erſte, welche in einem mit ſiedendem Waſſer gefuͤllten Gefaͤße ſtand, erwaͤrmte die Luft, ehe ſelbige in das Calorimeter gelangte; die zweyte war im innern Fache ffff eingeſchloſſen. Ein Thermometer an dem einen Ende der letztern Roͤhre angebracht,
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war, wie z. B. beym Verbrennen und Athemholen, eine beſondere Maſchine verfertigen laſſen, welche von der gewoͤhnlichen nur dadurch unterſchieden war, daß der Deckel zwey Loͤcher hatte, durch welche zwey kleine Roͤhren giengen, die zur Communication der innern und aͤußern Luft dienten: man konnte vermittelſt derſelben atmoſphaͤriſche Luft ins Innere des Calorimeters blaſen, um darinn Verbrennungen zu unterhalten.</p><p>Um die Quantitaͤten des Waͤrmeſtoffs zu beſtimmen, welche bey Verbrennungen und bey dem Athemholen der Thiere entwickelt werden, verbrennt man die Koͤrper in dem innern Raume oder laͤßt darinn Thiere athmen, z. B. Meerſchweine, welche die Kaͤlte ziemlich aushalten, und ſammelt das abfließende Waſſer: allein man muß die Luft im innern Fache beſtaͤndig durch die eine Roͤhre des dazu beſtimmten Calorimeters erneuern, und die verdorbene durch die andere Roͤhre wieder herauslaſſen. Damit aber dieſes Einlaſſen der Luft keinen Fehler in den Reſultaten veranlaſſe, ſo muß die Roͤhre, die die Luft zubringt, durch das geſtoßene Eis queerdurch gehen, damit die Luft in das Innere bey der Temperatur Null gelange. Die Roͤhre, durch welche die Luft ausgeht, muß ebenfalls durch geſtoßenes Eis durchgehen; dieſes letztere Eis aber muß im innern Fache <hirendition="#aq">ffff</hi> enthalten ſeyn, und das davon abfließende Waſſer muß einen Theil des geſammelten ausmachen, weil der Waͤrmeſtoff, den die Luft vor ihrem Ausgange enthaͤlt, einen Theil des Products vom Verſuche ausmacht.</p><p>Die Unterſuchrng der Quantitaͤt des Waͤrmeſtoffs in den Gasarten iſt etwas ſchwieriger: denn ſchloͤſſe man ſie blos, wie andere Fluida, in Gefaͤße ein, ſo wuͤrde die Quantitaͤt des geſchmolzenen Eiſes ſo wenig betragen, daß das Reſultat des Verſuchs ſehr ungewiß ausfallen wuͤrde. Die Erfinder gebrauchten alſo hiezu zweyerley Serpentinen, oder ſpiralfoͤrmig gewundene Roͤhren. Die erſte, welche in einem mit ſiedendem Waſſer gefuͤllten Gefaͤße ſtand, erwaͤrmte die Luft, ehe ſelbige in das Calorimeter gelangte; die zweyte war im innern Fache <hirendition="#aq">ffff</hi> eingeſchloſſen. Ein Thermometer an dem einen Ende der letztern Roͤhre angebracht,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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war, wie z. B. beym Verbrennen und Athemholen, eine beſondere Maſchine verfertigen laſſen, welche von der gewoͤhnlichen nur dadurch unterſchieden war, daß der Deckel zwey Loͤcher hatte, durch welche zwey kleine Roͤhren giengen, die zur Communication der innern und aͤußern Luft dienten: man konnte vermittelſt derſelben atmoſphaͤriſche Luft ins Innere des Calorimeters blaſen, um darinn Verbrennungen zu unterhalten.
Um die Quantitaͤten des Waͤrmeſtoffs zu beſtimmen, welche bey Verbrennungen und bey dem Athemholen der Thiere entwickelt werden, verbrennt man die Koͤrper in dem innern Raume oder laͤßt darinn Thiere athmen, z. B. Meerſchweine, welche die Kaͤlte ziemlich aushalten, und ſammelt das abfließende Waſſer: allein man muß die Luft im innern Fache beſtaͤndig durch die eine Roͤhre des dazu beſtimmten Calorimeters erneuern, und die verdorbene durch die andere Roͤhre wieder herauslaſſen. Damit aber dieſes Einlaſſen der Luft keinen Fehler in den Reſultaten veranlaſſe, ſo muß die Roͤhre, die die Luft zubringt, durch das geſtoßene Eis queerdurch gehen, damit die Luft in das Innere bey der Temperatur Null gelange. Die Roͤhre, durch welche die Luft ausgeht, muß ebenfalls durch geſtoßenes Eis durchgehen; dieſes letztere Eis aber muß im innern Fache ffff enthalten ſeyn, und das davon abfließende Waſſer muß einen Theil des geſammelten ausmachen, weil der Waͤrmeſtoff, den die Luft vor ihrem Ausgange enthaͤlt, einen Theil des Products vom Verſuche ausmacht.
Die Unterſuchrng der Quantitaͤt des Waͤrmeſtoffs in den Gasarten iſt etwas ſchwieriger: denn ſchloͤſſe man ſie blos, wie andere Fluida, in Gefaͤße ein, ſo wuͤrde die Quantitaͤt des geſchmolzenen Eiſes ſo wenig betragen, daß das Reſultat des Verſuchs ſehr ungewiß ausfallen wuͤrde. Die Erfinder gebrauchten alſo hiezu zweyerley Serpentinen, oder ſpiralfoͤrmig gewundene Roͤhren. Die erſte, welche in einem mit ſiedendem Waſſer gefuͤllten Gefaͤße ſtand, erwaͤrmte die Luft, ehe ſelbige in das Calorimeter gelangte; die zweyte war im innern Fache ffff eingeſchloſſen. Ein Thermometer an dem einen Ende der letztern Roͤhre angebracht,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 969. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/981>, abgerufen am 23.11.2024.
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