Mairan angeführten Gründen (s. Art. S. 370.) noch dieses entgegensetzen, daß andern Erfahrungen zufolge eine so große Menge brennbarer Luft im Luftkreise nicht angetroffen wird, daß die durch Fäulniß entwickelte (das schwere Wasserstoffgas) viel zu schwer ist, um sich auf so beträchtliche Höhen zu erheben, und daß man die Entzündung durch Elektricität nicht ohne Funken, mithin das Nordlicht auf diese Art nicht ohne Blitz und Gewitter erklären kan, wovon jedoch in der Erscheinung selbst keine Spuren angetroffen werden.
In einer lehrreichen Recension des Wörterbuchs (Allg. Litter. Zeit. 1792. Num. 226.) äußert der Verf. derselben seine Meinung über die Entstehung des Nordlichts. Sie geht dahin, daß vielleicht eine jähling abwechselnde Bindung und Entbindung des Licht- und Wärmestoffs, oder eine augenblickliche Zersetzung und gleich darauf folgende neue Zusammensetzung des (damaligen) Grenischen Phlogistons in den höhern Gegenden die Ursache dieser Erscheinung seyn könne. Wenigstens würden hieraus die häufigen Veränderungen der Stellen, wo dieses Phänomen erblickt wird, so, wie die schießenden Stralen, leicht erklärt werden können. Die Sache ist gar nicht unwahrscheinlich, da wir so viele Zersetzungen und Zusammensetzungen der Stoffe mit Entwickelung von Licht begleitet sehen.
Hube über die Ausdünstung. Leipzig, 1790. gr. 8. S. 298. S. 302 u. f.
Gothaisches Magazin, V. B. 3tes St. S. 137 u. f.
Versuch über die Veränderungen des Barometers, v. Richard Kirwan Esq. in Grens Journ. d. Phys. B. IV. S. 87. 88.
Nordpol des Magnets, s. Magnet
Th. III. S. 96.
Nordpunkt, s. Mitternachtspunkts
Th. III. S. 261.
Normalkraft, s. Centralkräfte
Th. I. S. 491. 498.
O
Oele.
Zusatz zu diesem Art. Th. III. S. 381--384.
Oele bestehen nach dem antiphlogistischen System aus Wasserstoff und Kohlenstoff; die riechenden enthalten mehr von dem erstern, die fetten mehr von letzterm. Durch
Mairan angefuͤhrten Gruͤnden (ſ. Art. S. 370.) noch dieſes entgegenſetzen, daß andern Erfahrungen zufolge eine ſo große Menge brennbarer Luft im Luftkreiſe nicht angetroffen wird, daß die durch Faͤulniß entwickelte (das ſchwere Waſſerſtoffgas) viel zu ſchwer iſt, um ſich auf ſo betraͤchtliche Hoͤhen zu erheben, und daß man die Entzuͤndung durch Elektricitaͤt nicht ohne Funken, mithin das Nordlicht auf dieſe Art nicht ohne Blitz und Gewitter erklaͤren kan, wovon jedoch in der Erſcheinung ſelbſt keine Spuren angetroffen werden.
In einer lehrreichen Recenſion des Woͤrterbuchs (Allg. Litter. Zeit. 1792. Num. 226.) aͤußert der Verf. derſelben ſeine Meinung uͤber die Entſtehung des Nordlichts. Sie geht dahin, daß vielleicht eine jaͤhling abwechſelnde Bindung und Entbindung des Licht- und Waͤrmeſtoffs, oder eine augenblickliche Zerſetzung und gleich darauf folgende neue Zuſammenſetzung des (damaligen) Greniſchen Phlogiſtons in den hoͤhern Gegenden die Urſache dieſer Erſcheinung ſeyn koͤnne. Wenigſtens wuͤrden hieraus die haͤufigen Veraͤnderungen der Stellen, wo dieſes Phaͤnomen erblickt wird, ſo, wie die ſchießenden Stralen, leicht erklaͤrt werden koͤnnen. Die Sache iſt gar nicht unwahrſcheinlich, da wir ſo viele Zerſetzungen und Zuſammenſetzungen der Stoffe mit Entwickelung von Licht begleitet ſehen.
Hube uͤber die Ausduͤnſtung. Leipzig, 1790. gr. 8. S. 298. S. 302 u. f.
Gothaiſches Magazin, V. B. 3tes St. S. 137 u. f.
Verſuch uͤber die Veraͤnderungen des Barometers, v. Richard Kirwan Eſq. in Grens Journ. d. Phyſ. B. IV. S. 87. 88.
Nordpol des Magnets, ſ. Magnet
Th. III. S. 96.
Nordpunkt, ſ. Mitternachtspunkts
Th. III. S. 261.
Normalkraft, ſ. Centralkraͤfte
Th. I. S. 491. 498.
O
Oele.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 381—384.
Oele beſtehen nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem aus Waſſerſtoff und Kohlenſtoff; die riechenden enthalten mehr von dem erſtern, die fetten mehr von letzterm. Durch
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Mairan angefuͤhrten Gruͤnden (ſ. Art. S. 370.) noch dieſes entgegenſetzen, daß andern Erfahrungen zufolge eine ſo große Menge brennbarer Luft im Luftkreiſe nicht angetroffen wird, daß die durch Faͤulniß entwickelte (das ſchwere Waſſerſtoffgas) viel zu ſchwer iſt, um ſich auf ſo betraͤchtliche Hoͤhen zu erheben, und daß man die Entzuͤndung durch Elektricitaͤt nicht ohne Funken, mithin das Nordlicht auf dieſe Art nicht ohne Blitz und Gewitter erklaͤren kan, wovon jedoch in der Erſcheinung ſelbſt keine Spuren angetroffen werden.
In einer lehrreichen Recenſion des Woͤrterbuchs (Allg. Litter. Zeit. 1792. Num. 226.) aͤußert der Verf. derſelben ſeine Meinung uͤber die Entſtehung des Nordlichts. Sie geht dahin, daß vielleicht eine jaͤhling abwechſelnde Bindung und Entbindung des Licht- und Waͤrmeſtoffs, oder eine augenblickliche Zerſetzung und gleich darauf folgende neue Zuſammenſetzung des (damaligen) Greniſchen Phlogiſtons in den hoͤhern Gegenden die Urſache dieſer Erſcheinung ſeyn koͤnne. Wenigſtens wuͤrden hieraus die haͤufigen Veraͤnderungen der Stellen, wo dieſes Phaͤnomen erblickt wird, ſo, wie die ſchießenden Stralen, leicht erklaͤrt werden koͤnnen. Die Sache iſt gar nicht unwahrſcheinlich, da wir ſo viele Zerſetzungen und Zuſammenſetzungen der Stoffe mit Entwickelung von Licht begleitet ſehen.
Hube uͤber die Ausduͤnſtung. Leipzig, 1790. gr. 8. S. 298. S. 302 u. f.
Gothaiſches Magazin, V. B. 3tes St. S. 137 u. f.
Verſuch uͤber die Veraͤnderungen des Barometers, v. Richard Kirwan Eſq. in Grens Journ. d. Phyſ. B. IV. S. 87. 88.
Nordpol des Magnets, ſ. Magnet
Th. III. S. 96.
Nordpunkt, ſ. Mitternachtspunkts
Th. III. S. 261.
Normalkraft, ſ. Centralkraͤfte
Th. I. S. 491. 498.
O
Oele.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. III. S. 381—384.
Oele beſtehen nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem aus Waſſerſtoff und Kohlenſtoff; die riechenden enthalten mehr von dem erſtern, die fetten mehr von letzterm. Durch
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/676>, abgerufen am 22.11.2024.
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