Vulkane erklärt hat, theilt Hr. S. seine Beobachtungen sehr vollständig mit, nach welchen diese Phänomene eher von Stellen, welche das Erdenlicht stärker reflectiren, oder von atmosphärischen Ursachen, herzurühren scheinen. Auch Herr Bode (Astr. Jahrbuch für 1792) hatte schon vorher die Meinung, daß es Vulkane wären, mit starken Gründen bestritten, und die Erscheinung von reflectirtem Erdenlichte herzuleiten gesucht.
Veränderungen sahe Hr. S. auf der Mondfläche unläugbar vorgehen. So fand er am 27. Aug. 1788 einen 1 1/2 Meilen weiten Crater am Hevel, der am 24. Oct. 1787 noch nicht da gewesen war. Ein Berg im Mare Crisium, den er längst als länglich gekannt und am 2. Nov. 1788 so gezeichnet, auch noch am 14. Nov. so gesehen hatte, erschien plötzlich am 15ten rund, über die graue Fläche erhaben, mit merklichem Schatten und mit einer deutlichen 3/4 Meilen im Durchmesser haltenden craterähnlichen Vertiefung auf der Oberfläche versehen. Dagegen war er am 2ten Dec. wieder eben so länglich, wie zuvor, und mit einem schwarz dunkeln Schatten begleitet, dessen Richtung aber nicht, wie sich gehört hätte, auf der Linie durch die Hörner des Monds senkrecht stand. Es muß also auch Veränderungen geben, welche sich weder durch Umschaffung der Oberfläche selbst, noch durch Reflexionen des Sonnen- und Erdlichts erklären lassen, und nichts desto weniger bald größere, bald kleinere Theile des Mondes bedecken können. Wahrscheinlich mögen dieselben von Klima und Atmosphäre abhängen.
Ueber Herrn Schröters spätere Entdeckung einer Dämmerung, und folglich einer Atmosphäre, im Monde, s. den Zusatz des Art. Atmosphäre des Monds, oben S.73. u.f.
Göttingisches Taschenbuch für 1792. S. 95. u. f.
Mondkarten.
Zu Th. III. S. 288--290.
Zu den ältern Mondkarten gehört noch die von I. Domin. Cassini(Carte de la Lune. a Paris chez Dezauche, ohne Jahrzahl), die Frucht seiner Mondbeobachtungen mit einem 43füßigen Fernrohre. Sie hat 19 pariser Zoll im Durchmesser,
Vulkane erklaͤrt hat, theilt Hr. S. ſeine Beobachtungen ſehr vollſtaͤndig mit, nach welchen dieſe Phaͤnomene eher von Stellen, welche das Erdenlicht ſtaͤrker reflectiren, oder von atmoſphaͤriſchen Urſachen, herzuruͤhren ſcheinen. Auch Herr Bode (Aſtr. Jahrbuch fuͤr 1792) hatte ſchon vorher die Meinung, daß es Vulkane waͤren, mit ſtarken Gruͤnden beſtritten, und die Erſcheinung von reflectirtem Erdenlichte herzuleiten geſucht.
Veraͤnderungen ſahe Hr. S. auf der Mondflaͤche unlaͤugbar vorgehen. So fand er am 27. Aug. 1788 einen 1 1/2 Meilen weiten Crater am Hevel, der am 24. Oct. 1787 noch nicht da geweſen war. Ein Berg im Mare Criſium, den er laͤngſt als laͤnglich gekannt und am 2. Nov. 1788 ſo gezeichnet, auch noch am 14. Nov. ſo geſehen hatte, erſchien ploͤtzlich am 15ten rund, uͤber die graue Flaͤche erhaben, mit merklichem Schatten und mit einer deutlichen 3/4 Meilen im Durchmeſſer haltenden crateraͤhnlichen Vertiefung auf der Oberflaͤche verſehen. Dagegen war er am 2ten Dec. wieder eben ſo laͤnglich, wie zuvor, und mit einem ſchwarz dunkeln Schatten begleitet, deſſen Richtung aber nicht, wie ſich gehoͤrt haͤtte, auf der Linie durch die Hoͤrner des Monds ſenkrecht ſtand. Es muß alſo auch Veraͤnderungen geben, welche ſich weder durch Umſchaffung der Oberflaͤche ſelbſt, noch durch Reflexionen des Sonnen- und Erdlichts erklaͤren laſſen, und nichts deſto weniger bald groͤßere, bald kleinere Theile des Mondes bedecken koͤnnen. Wahrſcheinlich moͤgen dieſelben von Klima und Atmoſphaͤre abhaͤngen.
Ueber Herrn Schroͤters ſpaͤtere Entdeckung einer Daͤmmerung, und folglich einer Atmoſphaͤre, im Monde, ſ. den Zuſatz des Art. Atmoſphaͤre des Monds, oben S.73. u.f.
Goͤttingiſches Taſchenbuch fuͤr 1792. S. 95. u. f.
Mondkarten.
Zu Th. III. S. 288—290.
Zu den aͤltern Mondkarten gehoͤrt noch die von I. Domin. Caſſini(Carte de la Lune. à Paris chez Dezauche, ohne Jahrzahl), die Frucht ſeiner Mondbeobachtungen mit einem 43fuͤßigen Fernrohre. Sie hat 19 pariſer Zoll im Durchmeſſer,
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Vulkane erklaͤrt hat, theilt Hr. S. ſeine Beobachtungen ſehr vollſtaͤndig mit, nach welchen dieſe Phaͤnomene eher von Stellen, welche das Erdenlicht ſtaͤrker reflectiren, oder von atmoſphaͤriſchen Urſachen, herzuruͤhren ſcheinen. Auch Herr Bode (Aſtr. Jahrbuch fuͤr 1792) hatte ſchon vorher die Meinung, daß es Vulkane waͤren, mit ſtarken Gruͤnden beſtritten, und die Erſcheinung von reflectirtem Erdenlichte herzuleiten geſucht.
Veraͤnderungen ſahe Hr. S. auf der Mondflaͤche unlaͤugbar vorgehen. So fand er am 27. Aug. 1788 einen 1 1/2 Meilen weiten Crater am Hevel, der am 24. Oct. 1787 noch nicht da geweſen war. Ein Berg im Mare Criſium, den er laͤngſt als laͤnglich gekannt und am 2. Nov. 1788 ſo gezeichnet, auch noch am 14. Nov. ſo geſehen hatte, erſchien ploͤtzlich am 15ten rund, uͤber die graue Flaͤche erhaben, mit merklichem Schatten und mit einer deutlichen 3/4 Meilen im Durchmeſſer haltenden crateraͤhnlichen Vertiefung auf der Oberflaͤche verſehen. Dagegen war er am 2ten Dec. wieder eben ſo laͤnglich, wie zuvor, und mit einem ſchwarz dunkeln Schatten begleitet, deſſen Richtung aber nicht, wie ſich gehoͤrt haͤtte, auf der Linie durch die Hoͤrner des Monds ſenkrecht ſtand. Es muß alſo auch Veraͤnderungen geben, welche ſich weder durch Umſchaffung der Oberflaͤche ſelbſt, noch durch Reflexionen des Sonnen- und Erdlichts erklaͤren laſſen, und nichts deſto weniger bald groͤßere, bald kleinere Theile des Mondes bedecken koͤnnen. Wahrſcheinlich moͤgen dieſelben von Klima und Atmoſphaͤre abhaͤngen.
Ueber Herrn Schroͤters ſpaͤtere Entdeckung einer Daͤmmerung, und folglich einer Atmoſphaͤre, im Monde, ſ. den Zuſatz des Art. Atmoſphaͤre des Monds, oben S.73. u.f.
Goͤttingiſches Taſchenbuch fuͤr 1792. S. 95. u. f.
Mondkarten.
Zu Th. III. S. 288—290.
Zu den aͤltern Mondkarten gehoͤrt noch die von I. Domin. Caſſini (Carte de la Lune. à Paris chez Dezauche, ohne Jahrzahl), die Frucht ſeiner Mondbeobachtungen mit einem 43fuͤßigen Fernrohre. Sie hat 19 pariſer Zoll im Durchmeſſer,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/665>, abgerufen am 25.11.2024.
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