Verf. 1791. gr. 4. mit 43 Kupf.) so beträchtlich erweitert worden, daß man den Fleiß und die Talente dieses Beobachters nie ohne Emfindungen des Danks und der Bewunderung erwähnen kan. Der große Reichthum seiner Entdeckungen verstattet hier nur einen kurzen Auszug des Merkwürdigsten.
Herr Schröter beobachtete den Mond mit zwey Herschelschen Teleskopen, einem von 7, dem andern von 4 Fuß. Das erste ließ eine 1000fache Vergrößerung zu, und zeigte Gegenstände auf dem Monde, von nicht mehr als 188 Fuß Durchmesser, als flimmernde durch das Gesichtsfeld laufende Punkte. Doch sind die meisten Entdeckungen mit weit geringern Vergrößerungen gemacht. Bey einer gewissen Lichtstärke dient sogar dieses vortrefliche Fernrohr auf dem nicht erleuchteten Theile der Mondscheibe; einmal, als diese schon 7 Zoll erleuchtet war, und ziemlich tief stand, zeigte es den dunkeln Mondrand noch so scharf begrenzt, daß der Augenblick des Eintritts von Fixsternen vorauszusagen war. Dadurch hätten ihm Veränderungen, wie die beym Aetna oder Vesuv u. dgl. gar nicht entgehen können.
Im Ganzen fand er im Monde eben solche landschaftliche Schattirungen und Abwechselungen von Ebenen, Bergen, Thälern, Bergketten, uranfänglichen und aufgesetzten Gebirgen, wie auf der Erde, jedoch auch mit beträchtlichen Unterschieden. Gewöhnlich wurden Vergrößerungen von 161 und 210 angewandt, deren letztere Flächen von 4000 pariser Fuß Durchmesser ihrer Gestalt nach unterscheiden ließ. Mit einer 636maligen unterschied Herr Schröter in diesen erkennbaren Flächen wieder noch kleinere. Jeden solchen Flecken untersuchte er als eine besondere Landschaft, zu der Zeit, wenn derselbe nicht weit von der Lichtgrenze stand, und durch die Kenntlichkeit der Schatten einer deutlichen Projeetion fähig ward.
Einige helle Flecken, wie Cleomedes, Cndymion, Schickard, Grimaldi, auch einige kleinere Flächentheile, erscheinen bald im gewöhnlichen weißen Lichte, bald als dunkle Flecken mit etwas veränderter Gestalt, da doch andere Flecken immer ihre helle Farbe behalten. Hr. Schrö-
Verf. 1791. gr. 4. mit 43 Kupf.) ſo betraͤchtlich erweitert worden, daß man den Fleiß und die Talente dieſes Beobachters nie ohne Emfindungen des Danks und der Bewunderung erwaͤhnen kan. Der große Reichthum ſeiner Entdeckungen verſtattet hier nur einen kurzen Auszug des Merkwuͤrdigſten.
Herr Schroͤter beobachtete den Mond mit zwey Herſchelſchen Teleſkopen, einem von 7, dem andern von 4 Fuß. Das erſte ließ eine 1000fache Vergroͤßerung zu, und zeigte Gegenſtaͤnde auf dem Monde, von nicht mehr als 188 Fuß Durchmeſſer, als flimmernde durch das Geſichtsfeld laufende Punkte. Doch ſind die meiſten Entdeckungen mit weit geringern Vergroͤßerungen gemacht. Bey einer gewiſſen Lichtſtaͤrke dient ſogar dieſes vortrefliche Fernrohr auf dem nicht erleuchteten Theile der Mondſcheibe; einmal, als dieſe ſchon 7 Zoll erleuchtet war, und ziemlich tief ſtand, zeigte es den dunkeln Mondrand noch ſo ſcharf begrenzt, daß der Augenblick des Eintritts von Fixſternen vorauszuſagen war. Dadurch haͤtten ihm Veraͤnderungen, wie die beym Aetna oder Veſuv u. dgl. gar nicht entgehen koͤnnen.
Im Ganzen fand er im Monde eben ſolche landſchaftliche Schattirungen und Abwechſelungen von Ebenen, Bergen, Thaͤlern, Bergketten, uranfaͤnglichen und aufgeſetzten Gebirgen, wie auf der Erde, jedoch auch mit betraͤchtlichen Unterſchieden. Gewoͤhnlich wurden Vergroͤßerungen von 161 und 210 angewandt, deren letztere Flaͤchen von 4000 pariſer Fuß Durchmeſſer ihrer Geſtalt nach unterſcheiden ließ. Mit einer 636maligen unterſchied Herr Schroͤter in dieſen erkennbaren Flaͤchen wieder noch kleinere. Jeden ſolchen Flecken unterſuchte er als eine beſondere Landſchaft, zu der Zeit, wenn derſelbe nicht weit von der Lichtgrenze ſtand, und durch die Kenntlichkeit der Schatten einer deutlichen Projeetion faͤhig ward.
Einige helle Flecken, wie Cleomedes, Cndymion, Schickard, Grimaldi, auch einige kleinere Flaͤchentheile, erſcheinen bald im gewoͤhnlichen weißen Lichte, bald als dunkle Flecken mit etwas veraͤnderter Geſtalt, da doch andere Flecken immer ihre helle Farbe behalten. Hr. Schroͤ-
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Verf. 1791. gr. 4. mit 43 Kupf.) ſo betraͤchtlich erweitert worden, daß man den Fleiß und die Talente dieſes Beobachters nie ohne Emfindungen des Danks und der Bewunderung erwaͤhnen kan. Der große Reichthum ſeiner Entdeckungen verſtattet hier nur einen kurzen Auszug des Merkwuͤrdigſten.
Herr Schroͤter beobachtete den Mond mit zwey Herſchelſchen Teleſkopen, einem von 7, dem andern von 4 Fuß. Das erſte ließ eine 1000fache Vergroͤßerung zu, und zeigte Gegenſtaͤnde auf dem Monde, von nicht mehr als 188 Fuß Durchmeſſer, als flimmernde durch das Geſichtsfeld laufende Punkte. Doch ſind die meiſten Entdeckungen mit weit geringern Vergroͤßerungen gemacht. Bey einer gewiſſen Lichtſtaͤrke dient ſogar dieſes vortrefliche Fernrohr auf dem nicht erleuchteten Theile der Mondſcheibe; einmal, als dieſe ſchon 7 Zoll erleuchtet war, und ziemlich tief ſtand, zeigte es den dunkeln Mondrand noch ſo ſcharf begrenzt, daß der Augenblick des Eintritts von Fixſternen vorauszuſagen war. Dadurch haͤtten ihm Veraͤnderungen, wie die beym Aetna oder Veſuv u. dgl. gar nicht entgehen koͤnnen.
Im Ganzen fand er im Monde eben ſolche landſchaftliche Schattirungen und Abwechſelungen von Ebenen, Bergen, Thaͤlern, Bergketten, uranfaͤnglichen und aufgeſetzten Gebirgen, wie auf der Erde, jedoch auch mit betraͤchtlichen Unterſchieden. Gewoͤhnlich wurden Vergroͤßerungen von 161 und 210 angewandt, deren letztere Flaͤchen von 4000 pariſer Fuß Durchmeſſer ihrer Geſtalt nach unterſcheiden ließ. Mit einer 636maligen unterſchied Herr Schroͤter in dieſen erkennbaren Flaͤchen wieder noch kleinere. Jeden ſolchen Flecken unterſuchte er als eine beſondere Landſchaft, zu der Zeit, wenn derſelbe nicht weit von der Lichtgrenze ſtand, und durch die Kenntlichkeit der Schatten einer deutlichen Projeetion faͤhig ward.
Einige helle Flecken, wie Cleomedes, Cndymion, Schickard, Grimaldi, auch einige kleinere Flaͤchentheile, erſcheinen bald im gewoͤhnlichen weißen Lichte, bald als dunkle Flecken mit etwas veraͤnderter Geſtalt, da doch andere Flecken immer ihre helle Farbe behalten. Hr. Schroͤ-
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 649. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/661>, abgerufen am 25.11.2024.
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