ist eine gläserne Säule von 22 Zoll Länge geküttet. Diese Glassäule steht in dem Loche eines hölzernen Fußes, und dieser steckt an dem Vordertheile eines eisernen Armes, der in die Mauer eingeschlagen ist, und das Ganze trägt. Etwa 13 Fuß über dem eisernen Arme ist noch ein hölzerner Arm in die Mauer befestigt, der eine starke Glasröhre senkrecht hält, durch welche die Stange beym Aufrichten des Apparats gemach hindurchgeschoben wird, bis die unten befindliche Glassäule in die für sie passende Höhlung des hölzernen Fußes hineingelassen werden kan. In dieser Lage wird sie nun festgehalten, und steht 12 Zoll weit von der Mauer ab. In die Glasröhre ist an der Stelle, wo sie vom hölzernen Arme gehalten wird, ein Korkfutter befestigt, damit die Stange, wenn sie vom Winde gebogen wird, die Röhre nicht berühren und zerbrechen kan.
Das obere Ende der Stange ist mit mehrern scharf zugespitzten Dräthen versehen. Zwey davon sind von Kupfer, jeder 1/8 Zoll dick, und diese werden um die Stange herumgeflochten, und reichen bis an die messingne Zwinge eines zinnernen Trichters, der den untern Glasfuß der Stange vor dem Regen schützt; an diese Zwinge sind sie angelöthet, um ihre Berührung desto vollkommner zu machen. Ein ähnlicher Trichter schützt auch die obere Glasröhre, und beyde Gläser sind der bessern Isolirung halber mit Siegellak überzogen.
In einer schicklichen Höhe vom Boden des Zimmers geht ein Loch durch die Wand, worinn eine mit Siegellak überzogne Glasröhre steckt. Durch diese geht von der Stange ins Zimmer ein starker Messingdrath, der gleich am Ende der Glasröhre durch eine zweyzollige messingene Kugel tritt, und hinter derselben noch etwas weiter fortgeht. An seinem Ende ist ein Korkkugel-elektrometer aufgehängt, so daß es etwa 12 Zoll von der Wand absteht. An der Aussenseite der Wand ist eine hölzerne Büchse angebracht, um das Ende der Glasröhre trocken zu erhalten.
Zwey Zoll weit von der messingenen Kugel ist eine Glocke. Diese wird von einem starken Drathe getragen, der auch durch ein Loch in der Mauer geht, und durch eine gute
iſt eine glaͤſerne Saͤule von 22 Zoll Laͤnge gekuͤttet. Dieſe Glasſaͤule ſteht in dem Loche eines hoͤlzernen Fußes, und dieſer ſteckt an dem Vordertheile eines eiſernen Armes, der in die Mauer eingeſchlagen iſt, und das Ganze traͤgt. Etwa 13 Fuß uͤber dem eiſernen Arme iſt noch ein hoͤlzerner Arm in die Mauer befeſtigt, der eine ſtarke Glasroͤhre ſenkrecht haͤlt, durch welche die Stange beym Aufrichten des Apparats gemach hindurchgeſchoben wird, bis die unten befindliche Glasſaͤule in die fuͤr ſie paſſende Hoͤhlung des hoͤlzernen Fußes hineingelaſſen werden kan. In dieſer Lage wird ſie nun feſtgehalten, und ſteht 12 Zoll weit von der Mauer ab. In die Glasroͤhre iſt an der Stelle, wo ſie vom hoͤlzernen Arme gehalten wird, ein Korkfutter befeſtigt, damit die Stange, wenn ſie vom Winde gebogen wird, die Roͤhre nicht beruͤhren und zerbrechen kan.
Das obere Ende der Stange iſt mit mehrern ſcharf zugeſpitzten Draͤthen verſehen. Zwey davon ſind von Kupfer, jeder 1/8 Zoll dick, und dieſe werden um die Stange herumgeflochten, und reichen bis an die meſſingne Zwinge eines zinnernen Trichters, der den untern Glasfuß der Stange vor dem Regen ſchuͤtzt; an dieſe Zwinge ſind ſie angeloͤthet, um ihre Beruͤhrung deſto vollkommner zu machen. Ein aͤhnlicher Trichter ſchuͤtzt auch die obere Glasroͤhre, und beyde Glaͤſer ſind der beſſern Iſolirung halber mit Siegellak uͤberzogen.
In einer ſchicklichen Hoͤhe vom Boden des Zimmers geht ein Loch durch die Wand, worinn eine mit Siegellak uͤberzogne Glasroͤhre ſteckt. Durch dieſe geht von der Stange ins Zimmer ein ſtarker Meſſingdrath, der gleich am Ende der Glasroͤhre durch eine zweyzollige meſſingene Kugel tritt, und hinter derſelben noch etwas weiter fortgeht. An ſeinem Ende iſt ein Korkkugel-elektrometer aufgehaͤngt, ſo daß es etwa 12 Zoll von der Wand abſteht. An der Auſſenſeite der Wand iſt eine hoͤlzerne Buͤchſe angebracht, um das Ende der Glasroͤhre trocken zu erhalten.
Zwey Zoll weit von der meſſingenen Kugel iſt eine Glocke. Dieſe wird von einem ſtarken Drathe getragen, der auch durch ein Loch in der Mauer geht, und durch eine gute
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iſt eine glaͤſerne Saͤule von 22 Zoll Laͤnge gekuͤttet. Dieſe Glasſaͤule ſteht in dem Loche eines hoͤlzernen Fußes, und dieſer ſteckt an dem Vordertheile eines eiſernen Armes, der in die Mauer eingeſchlagen iſt, und das Ganze traͤgt. Etwa 13 Fuß uͤber dem eiſernen Arme iſt noch ein hoͤlzerner Arm in die Mauer befeſtigt, der eine ſtarke Glasroͤhre ſenkrecht haͤlt, durch welche die Stange beym Aufrichten des Apparats gemach hindurchgeſchoben wird, bis die unten befindliche Glasſaͤule in die fuͤr ſie paſſende Hoͤhlung des hoͤlzernen Fußes hineingelaſſen werden kan. In dieſer Lage wird ſie nun feſtgehalten, und ſteht 12 Zoll weit von der Mauer ab. In die Glasroͤhre iſt an der Stelle, wo ſie vom hoͤlzernen Arme gehalten wird, ein Korkfutter befeſtigt, damit die Stange, wenn ſie vom Winde gebogen wird, die Roͤhre nicht beruͤhren und zerbrechen kan.</p><p>Das obere Ende der Stange iſt mit mehrern ſcharf zugeſpitzten Draͤthen verſehen. Zwey davon ſind von Kupfer, jeder 1/8 Zoll dick, und dieſe werden um die Stange herumgeflochten, und reichen bis an die meſſingne Zwinge eines zinnernen Trichters, der den untern Glasfuß der Stange vor dem Regen ſchuͤtzt; an dieſe Zwinge ſind ſie angeloͤthet, um ihre Beruͤhrung deſto vollkommner zu machen. Ein aͤhnlicher Trichter ſchuͤtzt auch die obere Glasroͤhre, und beyde Glaͤſer ſind der beſſern Iſolirung halber mit Siegellak uͤberzogen.</p><p>In einer ſchicklichen Hoͤhe vom Boden des Zimmers geht ein Loch durch die Wand, worinn eine mit Siegellak uͤberzogne Glasroͤhre ſteckt. Durch dieſe geht von der Stange ins Zimmer ein ſtarker Meſſingdrath, der gleich am Ende der Glasroͤhre durch eine zweyzollige meſſingene Kugel tritt, und hinter derſelben noch etwas weiter fortgeht. An ſeinem Ende iſt ein Korkkugel-elektrometer aufgehaͤngt, ſo daß es etwa 12 Zoll von der Wand abſteht. An der Auſſenſeite der Wand iſt eine hoͤlzerne Buͤchſe angebracht, um das Ende der Glasroͤhre trocken zu erhalten.</p><p>Zwey Zoll weit von der meſſingenen Kugel iſt eine Glocke. Dieſe wird von einem ſtarken Drathe getragen, der auch durch ein Loch in der Mauer geht, und durch eine gute<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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iſt eine glaͤſerne Saͤule von 22 Zoll Laͤnge gekuͤttet. Dieſe Glasſaͤule ſteht in dem Loche eines hoͤlzernen Fußes, und dieſer ſteckt an dem Vordertheile eines eiſernen Armes, der in die Mauer eingeſchlagen iſt, und das Ganze traͤgt. Etwa 13 Fuß uͤber dem eiſernen Arme iſt noch ein hoͤlzerner Arm in die Mauer befeſtigt, der eine ſtarke Glasroͤhre ſenkrecht haͤlt, durch welche die Stange beym Aufrichten des Apparats gemach hindurchgeſchoben wird, bis die unten befindliche Glasſaͤule in die fuͤr ſie paſſende Hoͤhlung des hoͤlzernen Fußes hineingelaſſen werden kan. In dieſer Lage wird ſie nun feſtgehalten, und ſteht 12 Zoll weit von der Mauer ab. In die Glasroͤhre iſt an der Stelle, wo ſie vom hoͤlzernen Arme gehalten wird, ein Korkfutter befeſtigt, damit die Stange, wenn ſie vom Winde gebogen wird, die Roͤhre nicht beruͤhren und zerbrechen kan.
Das obere Ende der Stange iſt mit mehrern ſcharf zugeſpitzten Draͤthen verſehen. Zwey davon ſind von Kupfer, jeder 1/8 Zoll dick, und dieſe werden um die Stange herumgeflochten, und reichen bis an die meſſingne Zwinge eines zinnernen Trichters, der den untern Glasfuß der Stange vor dem Regen ſchuͤtzt; an dieſe Zwinge ſind ſie angeloͤthet, um ihre Beruͤhrung deſto vollkommner zu machen. Ein aͤhnlicher Trichter ſchuͤtzt auch die obere Glasroͤhre, und beyde Glaͤſer ſind der beſſern Iſolirung halber mit Siegellak uͤberzogen.
In einer ſchicklichen Hoͤhe vom Boden des Zimmers geht ein Loch durch die Wand, worinn eine mit Siegellak uͤberzogne Glasroͤhre ſteckt. Durch dieſe geht von der Stange ins Zimmer ein ſtarker Meſſingdrath, der gleich am Ende der Glasroͤhre durch eine zweyzollige meſſingene Kugel tritt, und hinter derſelben noch etwas weiter fortgeht. An ſeinem Ende iſt ein Korkkugel-elektrometer aufgehaͤngt, ſo daß es etwa 12 Zoll von der Wand abſteht. An der Auſſenſeite der Wand iſt eine hoͤlzerne Buͤchſe angebracht, um das Ende der Glasroͤhre trocken zu erhalten.
Zwey Zoll weit von der meſſingenen Kugel iſt eine Glocke. Dieſe wird von einem ſtarken Drathe getragen, der auch durch ein Loch in der Mauer geht, und durch eine gute
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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