Hievon läßt sich viel für die geographische Ortsbestimmung erwarten, da diese Chronometer schon jetzt sehr vollkommen verfertiget werden. Der pfälzische Astronom Christian Mayer(Nouvelle methode pour lever en peu de tems et a peu de frais une carte exacte de toute la Russie. St. Petersb. 1770.) hatte schon vorgeschlagen, auf Reisen in dieser Absicht Uhren mit sich zu führen. Herr von Zach hat im berliner astronomischen Jahrbuche diese Methode vor allen andern empfohlen, und verschiedene Proben von ihr mitgetheilt. Unter andern bestimmt er die Länge von Leipzig (Jahrb. 1791.) in Zeit 40 Min. 13 Sec. östlicher, als Paris, welches im Bogen (die von Paris = 20° gesetzt) 30° 3' 15" giebt.
Die Rechnung zur Bestimmung aus Sonnenfinsternissen und Bedeckungen der Fixsterne vom Monde hat Cagnoli(Methode pour calculer les longitudes geographiques d'apres l'observation d'eclipses de Soleil etc. Verone, 1789. 4.) zu erleichtern gesucht; Bestimmungen dieser Art hat neuerlich Herr Prof. Seyffer gegeben (Bestimmungen der Länge von Göttingen, Gotha, Danzig, Berlin und Harefield in Middlessex, aus der Sonnenfinst. vom 5. Sept. 1793. Gött. 1794. 4.).
Zu S. 841. Von den Vorschlägen, die Länge zur See durch die Magnetnadel zu finden, und von Churchmann's neusten Bemühungen hierum, s. den Zusatz des Art. Abweichung der Magnetnadel (oben S. 5.). Auch Christoph Eberhard(Specimen theoriae magneticae. Lond. 1718. Versuch einer magnetischen Theorie; a. d. Lat. von S. B. W. Leipz. 1720.) hatte diesen Vorschlag gethan. Semler(Methodus inveniendae longitudinis maritimae. Hal. 1723.) schlug dreyerley vor: Neigungsnadeln, Messung des Wegs auf dem Meere, genaue Uhren; Wegmessung war auch Leonhard Christoph Sturms Vorschlag (Projet de la solution du fameux Probleme touchant la longitude sur mer. Nurenb. 1720.).
Zu S. 845. Die astronomische Methode durch die Mondsdistanzen bleibt den Schiffern immer unentbehrlich. Tafeln, die sehr mühsame Rechnung dabey zu erleichtern, hat der Prof. der Astronomie zu Cambridge, Shepher, herausgegeben
Hievon laͤßt ſich viel fuͤr die geographiſche Ortsbeſtimmung erwarten, da dieſe Chronometer ſchon jetzt ſehr vollkommen verfertiget werden. Der pfaͤlziſche Aſtronom Chriſtian Mayer(Nouvelle methode pour lever en peu de tems et à peu de frais une carte exacte de toute la Ruſſie. St. Petersb. 1770.) hatte ſchon vorgeſchlagen, auf Reiſen in dieſer Abſicht Uhren mit ſich zu fuͤhren. Herr von Zach hat im berliner aſtronomiſchen Jahrbuche dieſe Methode vor allen andern empfohlen, und verſchiedene Proben von ihr mitgetheilt. Unter andern beſtimmt er die Laͤnge von Leipzig (Jahrb. 1791.) in Zeit 40 Min. 13 Sec. oͤſtlicher, als Paris, welches im Bogen (die von Paris = 20° geſetzt) 30° 3′ 15″ giebt.
Die Rechnung zur Beſtimmung aus Sonnenfinſterniſſen und Bedeckungen der Fixſterne vom Monde hat Cagnoli(Methode pour calculer les longitudes géographiques d'après l'obſervation d'eclipſes de Soleil etc. Verone, 1789. 4.) zu erleichtern geſucht; Beſtimmungen dieſer Art hat neuerlich Herr Prof. Seyffer gegeben (Beſtimmungen der Laͤnge von Goͤttingen, Gotha, Danzig, Berlin und Harefield in Middleſſex, aus der Sonnenfinſt. vom 5. Sept. 1793. Goͤtt. 1794. 4.).
Zu S. 841. Von den Vorſchlaͤgen, die Laͤnge zur See durch die Magnetnadel zu finden, und von Churchmann's neuſten Bemuͤhungen hierum, ſ. den Zuſatz des Art. Abweichung der Magnetnadel (oben S. 5.). Auch Chriſtoph Eberhard(Specimen theoriae magneticae. Lond. 1718. Verſuch einer magnetiſchen Theorie; a. d. Lat. von S. B. W. Leipz. 1720.) hatte dieſen Vorſchlag gethan. Semler(Methodus inveniendae longitudinis maritimae. Hal. 1723.) ſchlug dreyerley vor: Neigungsnadeln, Meſſung des Wegs auf dem Meere, genaue Uhren; Wegmeſſung war auch Leonhard Chriſtoph Sturms Vorſchlag (Projet de la ſolution du fameux Problême touchant la longitude ſur mer. Nurenb. 1720.).
Zu S. 845. Die aſtronomiſche Methode durch die Mondsdiſtanzen bleibt den Schiffern immer unentbehrlich. Tafeln, die ſehr muͤhſame Rechnung dabey zu erleichtern, hat der Prof. der Aſtronomie zu Cambridge, Shepher, herausgegeben
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Hievon laͤßt ſich viel fuͤr die geographiſche Ortsbeſtimmung erwarten, da dieſe Chronometer ſchon jetzt ſehr vollkommen verfertiget werden. Der pfaͤlziſche Aſtronom Chriſtian Mayer (Nouvelle methode pour lever en peu de tems et à peu de frais une carte exacte de toute la Ruſſie. St. Petersb. 1770.) hatte ſchon vorgeſchlagen, auf Reiſen in dieſer Abſicht Uhren mit ſich zu fuͤhren. Herr von Zach hat im berliner aſtronomiſchen Jahrbuche dieſe Methode vor allen andern empfohlen, und verſchiedene Proben von ihr mitgetheilt. Unter andern beſtimmt er die Laͤnge von Leipzig (Jahrb. 1791.) in Zeit 40 Min. 13 Sec. oͤſtlicher, als Paris, welches im Bogen (die von Paris = 20° geſetzt) 30° 3′ 15″ giebt.
Die Rechnung zur Beſtimmung aus Sonnenfinſterniſſen und Bedeckungen der Fixſterne vom Monde hat Cagnoli (Methode pour calculer les longitudes géographiques d'après l'obſervation d'eclipſes de Soleil etc. Verone, 1789. 4.) zu erleichtern geſucht; Beſtimmungen dieſer Art hat neuerlich Herr Prof. Seyffer gegeben (Beſtimmungen der Laͤnge von Goͤttingen, Gotha, Danzig, Berlin und Harefield in Middleſſex, aus der Sonnenfinſt. vom 5. Sept. 1793. Goͤtt. 1794. 4.).
Zu S. 841. Von den Vorſchlaͤgen, die Laͤnge zur See durch die Magnetnadel zu finden, und von Churchmann's neuſten Bemuͤhungen hierum, ſ. den Zuſatz des Art. Abweichung der Magnetnadel (oben S. 5.). Auch Chriſtoph Eberhard (Specimen theoriae magneticae. Lond. 1718. Verſuch einer magnetiſchen Theorie; a. d. Lat. von S. B. W. Leipz. 1720.) hatte dieſen Vorſchlag gethan. Semler (Methodus inveniendae longitudinis maritimae. Hal. 1723.) ſchlug dreyerley vor: Neigungsnadeln, Meſſung des Wegs auf dem Meere, genaue Uhren; Wegmeſſung war auch Leonhard Chriſtoph Sturms Vorſchlag (Projet de la ſolution du fameux Problême touchant la longitude ſur mer. Nurenb. 1720.).
Zu S. 845. Die aſtronomiſche Methode durch die Mondsdiſtanzen bleibt den Schiffern immer unentbehrlich. Tafeln, die ſehr muͤhſame Rechnung dabey zu erleichtern, hat der Prof. der Aſtronomie zu Cambridge, Shepher, herausgegeben
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/554>, abgerufen am 22.11.2024.
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