Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite


Lavoisier System der antiphlogistischen Chemie; a. d. Frz. durch Hermbstädt, B. II. Abschn. 2. §. 2. 3.

Beschreibung eines sehr einfachen Gazometers, von Herrn van Marum, in Grens Journ. d. Phys. B. VI. S. 3 u. f.

Gefälle, s. Wasserwägen

Th. IV. S. 668.

Gefäßhaut des Auges, s. Auge

Th. I. S. 186.

Gefrierung.

Zusatz zu Th. II. S. 429--431.

In den Jahren 1788 und 1789 wurden über das Gefrieren des Quecksilbers von Richard Walker in Oxford (Phil. Trans. for 1789. Vol. LXXIX. P. II. p. 199. sqq. übers. in Grens Journal der Physik, B. II. S. 338. u. f.) Versuche angestellt. Diesen Versuchen zufolge ist es möglich, das Quecksilber sogar im Sommer und in dem heißesten Klima durch Verbindungen kältemachender Mischungen, ohne Schnee und Eis, zum Gefrieren zu bringen. Drey Unzen eines Gemisches aus 2 Theilen starker rauchender Salpetersäure, 1 Theil concentrirter Vitriolsäure und 1 Theil Wasser wurden in einer kaltmachenden Mischung bis zur Temperatur -- 30° nach Fahrenh. erkältet. Hierauf ward sehr fein gepülvertes krystallisirtes Glaubersalz, das auch vorher durch ein erkältendes Gemisch bis -- 14° abgekühlt war, nach und nach hineingeschüttet und umgerührt, bis das darinn stehende Quecksilberthermometer auf -- 54° sank. Es ward nun ein Aräometer, dessen untere Kugel bis zu 3/4 mit Quecksilber gefüllt war, hineingestellt und einige Minuten darinn hin und her bewegt, da denn beym Herausnehmen desselben das Quecksilber gefroren war. Am kräftigsten und schicklichsten, wenn man keinen Schnee hat, findet Walker die Mischung aus phosphorsaurem Mineralalkali und Salpetersalmiak in verdünnter Salpetersäure aufgelöst, wozu die Materialien vorher in Mischungen aus 2 Theilen Kochsalzsäure, 3 Theilen fein gepülvertem Glaubersalz, und 3 Theilen eines aus gleichen Hälften Salmiak und Salpeter gemischten Pulvers, erkältet werden können.

Herr Lowitz in Petersburg (s. Crells chem. Annal. 1793. B. I. S. 352. u. f.) hat im December 1792 durch eine


Lavoiſier Syſtem der antiphlogiſtiſchen Chemie; a. d. Frz. durch Hermbſtaͤdt, B. II. Abſchn. 2. §. 2. 3.

Beſchreibung eines ſehr einfachen Gazometers, von Herrn van Marum, in Grens Journ. d. Phyſ. B. VI. S. 3 u. f.

Gefaͤlle, ſ. Waſſerwaͤgen

Th. IV. S. 668.

Gefaͤßhaut des Auges, ſ. Auge

Th. I. S. 186.

Gefrierung.

Zuſatz zu Th. II. S. 429—431.

In den Jahren 1788 und 1789 wurden uͤber das Gefrieren des Queckſilbers von Richard Walker in Oxford (Phil. Trans. for 1789. Vol. LXXIX. P. II. p. 199. ſqq. uͤberſ. in Grens Journal der Phyſik, B. II. S. 338. u. f.) Verſuche angeſtellt. Dieſen Verſuchen zufolge iſt es moͤglich, das Queckſilber ſogar im Sommer und in dem heißeſten Klima durch Verbindungen kaͤltemachender Miſchungen, ohne Schnee und Eis, zum Gefrieren zu bringen. Drey Unzen eines Gemiſches aus 2 Theilen ſtarker rauchender Salpeterſaͤure, 1 Theil concentrirter Vitriolſaͤure und 1 Theil Waſſer wurden in einer kaltmachenden Miſchung bis zur Temperatur — 30° nach Fahrenh. erkaͤltet. Hierauf ward ſehr fein gepuͤlvertes kryſtalliſirtes Glauberſalz, das auch vorher durch ein erkaͤltendes Gemiſch bis — 14° abgekuͤhlt war, nach und nach hineingeſchuͤttet und umgeruͤhrt, bis das darinn ſtehende Queckſilberthermometer auf — 54° ſank. Es ward nun ein Araͤometer, deſſen untere Kugel bis zu 3/4 mit Queckſilber gefuͤllt war, hineingeſtellt und einige Minuten darinn hin und her bewegt, da denn beym Herausnehmen deſſelben das Queckſilber gefroren war. Am kraͤftigſten und ſchicklichſten, wenn man keinen Schnee hat, findet Walker die Miſchung aus phosphorſaurem Mineralalkali und Salpeterſalmiak in verduͤnnter Salpeterſaͤure aufgeloͤſt, wozu die Materialien vorher in Miſchungen aus 2 Theilen Kochſalzſaͤure, 3 Theilen fein gepuͤlvertem Glauberſalz, und 3 Theilen eines aus gleichen Haͤlften Salmiak und Salpeter gemiſchten Pulvers, erkaͤltet werden koͤnnen.

Herr Lowitz in Petersburg (ſ. Crells chem. Annal. 1793. B. I. S. 352. u. f.) hat im December 1792 durch eine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p>
                <pb facs="#f0486" xml:id="P.5.474" n="474"/><lb/>
              </p>
              <p>Lavoi&#x017F;ier Sy&#x017F;tem der antiphlogi&#x017F;ti&#x017F;chen Chemie; a. d. Frz. durch <hi rendition="#b">Hermb&#x017F;ta&#x0364;dt,</hi> B. <hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chn. 2. §. 2. 3.</p>
              <p>Be&#x017F;chreibung eines &#x017F;ehr einfachen Gazometers, von Herrn <hi rendition="#b">van Marum,</hi> in <hi rendition="#b">Grens</hi> Journ. d. Phy&#x017F;. B. <hi rendition="#aq">VI.</hi> S. 3 u. f.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Gefa&#x0364;lle, &#x017F;. Wa&#x017F;&#x017F;erwa&#x0364;gen</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">IV.</hi> S. 668.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Gefa&#x0364;ßhaut des Auges, &#x017F;. Auge</head><lb/>
              <p>Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 186.</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Gefrierung.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Zu&#x017F;atz zu Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 429&#x2014;431.</hi> </p>
              <p>In den Jahren 1788 und 1789 wurden u&#x0364;ber das Gefrieren des Queck&#x017F;ilbers von <hi rendition="#b">Richard Walker</hi> in Oxford <hi rendition="#aq">(Phil. Trans. for 1789. Vol. LXXIX. P. II. p. 199. &#x017F;qq.</hi> u&#x0364;ber&#x017F;. in <hi rendition="#b">Grens</hi> Journal der Phy&#x017F;ik, B. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 338. u. f.) Ver&#x017F;uche ange&#x017F;tellt. Die&#x017F;en Ver&#x017F;uchen zufolge i&#x017F;t es mo&#x0364;glich, das Queck&#x017F;ilber &#x017F;ogar im Sommer und in dem heiße&#x017F;ten Klima durch Verbindungen ka&#x0364;ltemachender Mi&#x017F;chungen, ohne <hi rendition="#b">Schnee und Eis,</hi> zum Gefrieren zu bringen. Drey Unzen eines Gemi&#x017F;ches aus 2 Theilen &#x017F;tarker rauchender Salpeter&#x017F;a&#x0364;ure, 1 Theil concentrirter Vitriol&#x017F;a&#x0364;ure und 1 Theil Wa&#x017F;&#x017F;er wurden in einer kaltmachenden Mi&#x017F;chung bis zur Temperatur &#x2014; 30° nach Fahrenh. erka&#x0364;ltet. Hierauf ward &#x017F;ehr fein gepu&#x0364;lvertes kry&#x017F;talli&#x017F;irtes Glauber&#x017F;alz, das auch vorher durch ein erka&#x0364;ltendes Gemi&#x017F;ch bis &#x2014; 14° abgeku&#x0364;hlt war, nach und nach hineinge&#x017F;chu&#x0364;ttet und umgeru&#x0364;hrt, bis das darinn &#x017F;tehende Queck&#x017F;ilberthermometer auf &#x2014; 54° &#x017F;ank. Es ward nun ein Ara&#x0364;ometer, de&#x017F;&#x017F;en untere Kugel bis zu 3/4 mit Queck&#x017F;ilber gefu&#x0364;llt war, hineinge&#x017F;tellt und einige Minuten darinn hin und her bewegt, da denn beym Herausnehmen de&#x017F;&#x017F;elben das Queck&#x017F;ilber gefroren war. Am kra&#x0364;ftig&#x017F;ten und &#x017F;chicklich&#x017F;ten, wenn man keinen Schnee hat, findet <hi rendition="#b">Walker</hi> die Mi&#x017F;chung aus phosphor&#x017F;aurem Mineralalkali und Salpeter&#x017F;almiak in verdu&#x0364;nnter Salpeter&#x017F;a&#x0364;ure aufgelo&#x0364;&#x017F;t, wozu die Materialien vorher in Mi&#x017F;chungen aus 2 Theilen Koch&#x017F;alz&#x017F;a&#x0364;ure, 3 Theilen fein gepu&#x0364;lvertem Glauber&#x017F;alz, und 3 Theilen eines aus gleichen Ha&#x0364;lften Salmiak und Salpeter gemi&#x017F;chten Pulvers, erka&#x0364;ltet werden ko&#x0364;nnen.</p>
              <p>Herr <hi rendition="#b">Lowitz</hi> in Petersburg (&#x017F;. <hi rendition="#b">Crells</hi> chem. Annal. 1793. B. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 352. u. f.) hat im December 1792 durch eine<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[474/0486] Lavoiſier Syſtem der antiphlogiſtiſchen Chemie; a. d. Frz. durch Hermbſtaͤdt, B. II. Abſchn. 2. §. 2. 3. Beſchreibung eines ſehr einfachen Gazometers, von Herrn van Marum, in Grens Journ. d. Phyſ. B. VI. S. 3 u. f. Gefaͤlle, ſ. Waſſerwaͤgen Th. IV. S. 668. Gefaͤßhaut des Auges, ſ. Auge Th. I. S. 186. Gefrierung. Zuſatz zu Th. II. S. 429—431. In den Jahren 1788 und 1789 wurden uͤber das Gefrieren des Queckſilbers von Richard Walker in Oxford (Phil. Trans. for 1789. Vol. LXXIX. P. II. p. 199. ſqq. uͤberſ. in Grens Journal der Phyſik, B. II. S. 338. u. f.) Verſuche angeſtellt. Dieſen Verſuchen zufolge iſt es moͤglich, das Queckſilber ſogar im Sommer und in dem heißeſten Klima durch Verbindungen kaͤltemachender Miſchungen, ohne Schnee und Eis, zum Gefrieren zu bringen. Drey Unzen eines Gemiſches aus 2 Theilen ſtarker rauchender Salpeterſaͤure, 1 Theil concentrirter Vitriolſaͤure und 1 Theil Waſſer wurden in einer kaltmachenden Miſchung bis zur Temperatur — 30° nach Fahrenh. erkaͤltet. Hierauf ward ſehr fein gepuͤlvertes kryſtalliſirtes Glauberſalz, das auch vorher durch ein erkaͤltendes Gemiſch bis — 14° abgekuͤhlt war, nach und nach hineingeſchuͤttet und umgeruͤhrt, bis das darinn ſtehende Queckſilberthermometer auf — 54° ſank. Es ward nun ein Araͤometer, deſſen untere Kugel bis zu 3/4 mit Queckſilber gefuͤllt war, hineingeſtellt und einige Minuten darinn hin und her bewegt, da denn beym Herausnehmen deſſelben das Queckſilber gefroren war. Am kraͤftigſten und ſchicklichſten, wenn man keinen Schnee hat, findet Walker die Miſchung aus phosphorſaurem Mineralalkali und Salpeterſalmiak in verduͤnnter Salpeterſaͤure aufgeloͤſt, wozu die Materialien vorher in Miſchungen aus 2 Theilen Kochſalzſaͤure, 3 Theilen fein gepuͤlvertem Glauberſalz, und 3 Theilen eines aus gleichen Haͤlften Salmiak und Salpeter gemiſchten Pulvers, erkaͤltet werden koͤnnen. Herr Lowitz in Petersburg (ſ. Crells chem. Annal. 1793. B. I. S. 352. u. f.) hat im December 1792 durch eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/486
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/486>, abgerufen am 14.06.2024.