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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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das Feuer selbst aber ist wieder aus einer eignen Basis und dem Lichte, als fortleitendem Fluidum, zusammengesetzt.

Atmosphärische Flüßigkeiten nennt Hr. de Luc solche, bey denen die Geschwindigkeit ihres Falles zur Erde ein merkliches Verhältniß zu der Geschwindigkeit ihrer eignen Bewegungen hat. Aus dieser Ursache bleiben sie an der Erde und bilden die Atmosphäre derselben. Die groben atmosphärischen Flüßigkeiten, welche nicht durch Quecksilber und Glas dringen können, sind wägbar und machen das Gewicht der Atmosphäre aus. Die feinern, wie das Feuer und das elektrische Fluidum, können nicht gewogen werden, weil sie sich nicht in Gefäße einschließen lassen, durch ihre Feinheit unsern Wagen entgehen, und auch noch durch andere in ihnen selbst liegende Ursachen verhüllt oder verborgen werden.

Unter diesen ausdehnbaren Flüßigkeiten giebt es eine gewisse Classe, bey der die Basis mit dem fortleitenden Fluidum nur schwach verbunden ist, daher sich beyde durch bloßen Druck trennen lassen, so wie auch das fortleitende Fluidum selbst durch sein bloßes Bestreben nach Gleichgewicht die Basis verläßt. Auch ist bey ihnen die ausdehnende Kraft verhältnißmäßig desto größer, je mehr fortleitendes Fluidum ihrer Zusammensetzung beytritt. Dieser Classe giebt Hr. de Luc den Namen der Dämpfe oder Dünste (Vapeurs), s. den Zusatz des Art. Dämpfe (oben S. 204.).

Die feinern Flüßigkeiten, Feuer und elektrisches Fluidum, zeigen in der Art ihrer Zusammensetzung Aehnlichkeit mit den Dünsten. Auch bey ihnen sind Basis und fluidum deferens nur schwach verbunden, daher sie sich durch Druck und Streben nach Gleichgewicht zersetzen. Auch erhalten sie durch eine größere Menge fortleitendes Fluidum mehr ausdehnende Kraft. Sie werden also von Hrn. de L. mit zu der Classe der Dünste gerechnet. Die Lichtmaterie ist das fortleitende Fluidum des Feuers, und befindet sich auch in der Zusammensetzung des elektrischen fortleitenden Fluidums. s. Feuer (Th. II. S. 225.) und den Zus. des Art. Elektricität (oben S. 255.).


das Feuer ſelbſt aber iſt wieder aus einer eignen Baſis und dem Lichte, als fortleitendem Fluidum, zuſammengeſetzt.

Atmoſphaͤriſche Fluͤßigkeiten nennt Hr. de Luc ſolche, bey denen die Geſchwindigkeit ihres Falles zur Erde ein merkliches Verhaͤltniß zu der Geſchwindigkeit ihrer eignen Bewegungen hat. Aus dieſer Urſache bleiben ſie an der Erde und bilden die Atmoſphaͤre derſelben. Die groben atmoſphaͤriſchen Fluͤßigkeiten, welche nicht durch Queckſilber und Glas dringen koͤnnen, ſind waͤgbar und machen das Gewicht der Atmoſphaͤre aus. Die feinern, wie das Feuer und das elektriſche Fluidum, koͤnnen nicht gewogen werden, weil ſie ſich nicht in Gefaͤße einſchließen laſſen, durch ihre Feinheit unſern Wagen entgehen, und auch noch durch andere in ihnen ſelbſt liegende Urſachen verhuͤllt oder verborgen werden.

Unter dieſen ausdehnbaren Fluͤßigkeiten giebt es eine gewiſſe Claſſe, bey der die Baſis mit dem fortleitenden Fluidum nur ſchwach verbunden iſt, daher ſich beyde durch bloßen Druck trennen laſſen, ſo wie auch das fortleitende Fluidum ſelbſt durch ſein bloßes Beſtreben nach Gleichgewicht die Baſis verlaͤßt. Auch iſt bey ihnen die ausdehnende Kraft verhaͤltnißmaͤßig deſto groͤßer, je mehr fortleitendes Fluidum ihrer Zuſammenſetzung beytritt. Dieſer Claſſe giebt Hr. de Luc den Namen der Daͤmpfe oder Duͤnſte (Vapeurs), ſ. den Zuſatz des Art. Daͤmpfe (oben S. 204.).

Die feinern Fluͤßigkeiten, Feuer und elektriſches Fluidum, zeigen in der Art ihrer Zuſammenſetzung Aehnlichkeit mit den Duͤnſten. Auch bey ihnen ſind Baſis und fluidum deferens nur ſchwach verbunden, daher ſie ſich durch Druck und Streben nach Gleichgewicht zerſetzen. Auch erhalten ſie durch eine groͤßere Menge fortleitendes Fluidum mehr ausdehnende Kraft. Sie werden alſo von Hrn. de L. mit zu der Claſſe der Duͤnſte gerechnet. Die Lichtmaterie iſt das fortleitende Fluidum des Feuers, und befindet ſich auch in der Zuſammenſetzung des elektriſchen fortleitenden Fluidums. ſ. Feuer (Th. II. S. 225.) und den Zuſ. des Art. Elektricitaͤt (oben S. 255.).

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[383/0395] das Feuer ſelbſt aber iſt wieder aus einer eignen Baſis und dem Lichte, als fortleitendem Fluidum, zuſammengeſetzt. Atmoſphaͤriſche Fluͤßigkeiten nennt Hr. de Luc ſolche, bey denen die Geſchwindigkeit ihres Falles zur Erde ein merkliches Verhaͤltniß zu der Geſchwindigkeit ihrer eignen Bewegungen hat. Aus dieſer Urſache bleiben ſie an der Erde und bilden die Atmoſphaͤre derſelben. Die groben atmoſphaͤriſchen Fluͤßigkeiten, welche nicht durch Queckſilber und Glas dringen koͤnnen, ſind waͤgbar und machen das Gewicht der Atmoſphaͤre aus. Die feinern, wie das Feuer und das elektriſche Fluidum, koͤnnen nicht gewogen werden, weil ſie ſich nicht in Gefaͤße einſchließen laſſen, durch ihre Feinheit unſern Wagen entgehen, und auch noch durch andere in ihnen ſelbſt liegende Urſachen verhuͤllt oder verborgen werden. Unter dieſen ausdehnbaren Fluͤßigkeiten giebt es eine gewiſſe Claſſe, bey der die Baſis mit dem fortleitenden Fluidum nur ſchwach verbunden iſt, daher ſich beyde durch bloßen Druck trennen laſſen, ſo wie auch das fortleitende Fluidum ſelbſt durch ſein bloßes Beſtreben nach Gleichgewicht die Baſis verlaͤßt. Auch iſt bey ihnen die ausdehnende Kraft verhaͤltnißmaͤßig deſto groͤßer, je mehr fortleitendes Fluidum ihrer Zuſammenſetzung beytritt. Dieſer Claſſe giebt Hr. de Luc den Namen der Daͤmpfe oder Duͤnſte (Vapeurs), ſ. den Zuſatz des Art. Daͤmpfe (oben S. 204.). Die feinern Fluͤßigkeiten, Feuer und elektriſches Fluidum, zeigen in der Art ihrer Zuſammenſetzung Aehnlichkeit mit den Duͤnſten. Auch bey ihnen ſind Baſis und fluidum deferens nur ſchwach verbunden, daher ſie ſich durch Druck und Streben nach Gleichgewicht zerſetzen. Auch erhalten ſie durch eine groͤßere Menge fortleitendes Fluidum mehr ausdehnende Kraft. Sie werden alſo von Hrn. de L. mit zu der Claſſe der Duͤnſte gerechnet. Die Lichtmaterie iſt das fortleitende Fluidum des Feuers, und befindet ſich auch in der Zuſammenſetzung des elektriſchen fortleitenden Fluidums. ſ. Feuer (Th. II. S. 225.) und den Zuſ. des Art. Elektricitaͤt (oben S. 255.).

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/395>, abgerufen am 22.11.2024.