Ferner vereinige sich bey der vorgeschriebenen Bereitungsart das Quecksilber aufs innigste mit dem Zinn, da es bey der gewöhnlichen Methode sich leicht ablöse, das Glas überziehe und dadurch die Elektricität wieder ins Kissen zurückleite. Auch sey dieses Amalgama ein völlig reines metallisches Pulver, ein Leiter ohne Zusatz, dessen Güte durch zugesetzte Kreide oder weisse Schminke, so trocken sie immer seyen, merklich verringert werde. Vielleicht errege auch dieses harte Pulver eine der Elektricität günstigere Reibung, als ein weicheres, wie z. B. das Malergold, oder das gewöhnliche butterartige Amalgama. Ein Zusatz von Zinnasche vermehre die Wirksamkeit nicht, er sey vielmehr schädlich, in sofern die Zinnasche als ein Nicht-leiter die Leitungsfähigkeit vermindere. Dagegen sey die Wirkung allemal größer, wenn man die Kissen mit Schweinefett einschmiere, das man aber vorher über dem Feuer zerlassen müsse. Denn das im Handel vorkommende sey bisweilen mit Wasser gebleicht, wovon man es ohne Schmelzung schwerlich befreyen könne. Habe eine Maschine eine Zeitlang gestanden, und wirke nicht mehr stark genug, so erhalte sie die ganze vorige Kraft wieder, wenn man die Kissen, ohne neues Amalgama darauf zu bringen, blos mit etwas von solchem Fett bestreiche. Dagegen sey aber auch soviel wahr, daß man bey allzustark aufgetragenem Fette eine beträchtliche Verunreintgung der Theile zu fürchten habe.
Herr Cuthbertson bedient sich bey seinen neuesten Verbesserungen der Scheibenmaschinen ebenfalls des Kienmayerischen Amalgama, das er mit Schweineschmalz zu einer Salbe verbindet, und das Reibzeug damit bestreicht.
Ueber eine neue Bereitungsart des elektrischen Amalgama, und die Wirkungen desselben vom Hrn. Baron von Kienmayer, im Magazin für das Neueste aus der Physik u. Naturg. VI. B. 3tes St. S. 104. u. f.
Ameisensäure.
N. A.
Ameisensäure
Acidum formicarum s. formicinum, Acide des fourmis, Acide formique (Lavois.). Eine thierische Säure, die man durch Destillation aus den Ameisen
Ferner vereinige ſich bey der vorgeſchriebenen Bereitungsart das Queckſilber aufs innigſte mit dem Zinn, da es bey der gewoͤhnlichen Methode ſich leicht abloͤſe, das Glas uͤberziehe und dadurch die Elektricitaͤt wieder ins Kiſſen zuruͤckleite. Auch ſey dieſes Amalgama ein voͤllig reines metalliſches Pulver, ein Leiter ohne Zuſatz, deſſen Guͤte durch zugeſetzte Kreide oder weiſſe Schminke, ſo trocken ſie immer ſeyen, merklich verringert werde. Vielleicht errege auch dieſes harte Pulver eine der Elektricitaͤt guͤnſtigere Reibung, als ein weicheres, wie z. B. das Malergold, oder das gewoͤhnliche butterartige Amalgama. Ein Zuſatz von Zinnaſche vermehre die Wirkſamkeit nicht, er ſey vielmehr ſchaͤdlich, in ſofern die Zinnaſche als ein Nicht-leiter die Leitungsfaͤhigkeit vermindere. Dagegen ſey die Wirkung allemal groͤßer, wenn man die Kiſſen mit Schweinefett einſchmiere, das man aber vorher uͤber dem Feuer zerlaſſen muͤſſe. Denn das im Handel vorkommende ſey bisweilen mit Waſſer gebleicht, wovon man es ohne Schmelzung ſchwerlich befreyen koͤnne. Habe eine Maſchine eine Zeitlang geſtanden, und wirke nicht mehr ſtark genug, ſo erhalte ſie die ganze vorige Kraft wieder, wenn man die Kiſſen, ohne neues Amalgama darauf zu bringen, blos mit etwas von ſolchem Fett beſtreiche. Dagegen ſey aber auch ſoviel wahr, daß man bey allzuſtark aufgetragenem Fette eine betraͤchtliche Verunreintgung der Theile zu fuͤrchten habe.
Herr Cuthbertſon bedient ſich bey ſeinen neueſten Verbeſſerungen der Scheibenmaſchinen ebenfalls des Kienmayeriſchen Amalgama, das er mit Schweineſchmalz zu einer Salbe verbindet, und das Reibzeug damit beſtreicht.
Ueber eine neue Bereitungsart des elektriſchen Amalgama, und die Wirkungen deſſelben vom Hrn. Baron von Kienmayer, im Magazin fuͤr das Neueſte aus der Phyſik u. Naturg. VI. B. 3tes St. S. 104. u. f.
Ameiſenſaͤure.
N. A.
Ameiſenſaͤure
Acidum formicarum ſ. formicinum, Acide des fourmis, Acide formique (Lavoiſ.). Eine thieriſche Saͤure, die man durch Deſtillation aus den Ameiſen
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Ferner vereinige ſich bey der vorgeſchriebenen Bereitungsart das Queckſilber aufs innigſte mit dem Zinn, da es bey der gewoͤhnlichen Methode ſich leicht abloͤſe, das Glas uͤberziehe und dadurch die Elektricitaͤt wieder ins Kiſſen zuruͤckleite. Auch ſey dieſes Amalgama ein voͤllig reines metalliſches Pulver, ein Leiter ohne Zuſatz, deſſen Guͤte durch zugeſetzte Kreide oder weiſſe Schminke, ſo trocken ſie immer ſeyen, merklich verringert werde. Vielleicht errege auch dieſes harte Pulver eine der Elektricitaͤt guͤnſtigere Reibung, als ein weicheres, wie z. B. das Malergold, oder das gewoͤhnliche butterartige Amalgama. Ein Zuſatz von Zinnaſche vermehre die Wirkſamkeit nicht, er ſey vielmehr ſchaͤdlich, in ſofern die Zinnaſche als ein Nicht-leiter die Leitungsfaͤhigkeit vermindere. Dagegen ſey die Wirkung allemal groͤßer, wenn man die Kiſſen mit Schweinefett einſchmiere, das man aber vorher uͤber dem Feuer zerlaſſen muͤſſe. Denn das im Handel vorkommende ſey bisweilen mit Waſſer gebleicht, wovon man es ohne Schmelzung ſchwerlich befreyen koͤnne. Habe eine Maſchine eine Zeitlang geſtanden, und wirke nicht mehr ſtark genug, ſo erhalte ſie die ganze vorige Kraft wieder, wenn man die Kiſſen, ohne neues Amalgama darauf zu bringen, blos mit etwas von ſolchem Fett beſtreiche. Dagegen ſey aber auch ſoviel wahr, daß man bey allzuſtark aufgetragenem Fette eine betraͤchtliche Verunreintgung der Theile zu fuͤrchten habe.</p><p>Herr <hirendition="#b">Cuthbertſon</hi> bedient ſich bey ſeinen neueſten Verbeſſerungen der Scheibenmaſchinen ebenfalls des Kienmayeriſchen Amalgama, das er mit Schweineſchmalz zu einer Salbe verbindet, und das Reibzeug damit beſtreicht.</p><p>Ueber eine neue Bereitungsart des elektriſchen Amalgama, und die Wirkungen deſſelben vom Hrn. Baron von <hirendition="#b">Kienmayer,</hi> im Magazin fuͤr das Neueſte aus der Phyſik u. Naturg. <hirendition="#aq">VI.</hi> B. 3tes St. S. 104. u. f.</p></div><divn="2"><head>Ameiſenſaͤure.</head><lb/><p><hirendition="#c">N. A.</hi></p></div><divn="2"><head>Ameiſenſaͤure</head><lb/><p><hirendition="#aq">Acidum formicarum ſ. formicinum, <hirendition="#i">Acide des fourmis, Acide formique (Lavoiſ.).</hi></hi> Eine thieriſche Saͤure, die man durch Deſtillation aus den Ameiſen<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Ferner vereinige ſich bey der vorgeſchriebenen Bereitungsart das Queckſilber aufs innigſte mit dem Zinn, da es bey der gewoͤhnlichen Methode ſich leicht abloͤſe, das Glas uͤberziehe und dadurch die Elektricitaͤt wieder ins Kiſſen zuruͤckleite. Auch ſey dieſes Amalgama ein voͤllig reines metalliſches Pulver, ein Leiter ohne Zuſatz, deſſen Guͤte durch zugeſetzte Kreide oder weiſſe Schminke, ſo trocken ſie immer ſeyen, merklich verringert werde. Vielleicht errege auch dieſes harte Pulver eine der Elektricitaͤt guͤnſtigere Reibung, als ein weicheres, wie z. B. das Malergold, oder das gewoͤhnliche butterartige Amalgama. Ein Zuſatz von Zinnaſche vermehre die Wirkſamkeit nicht, er ſey vielmehr ſchaͤdlich, in ſofern die Zinnaſche als ein Nicht-leiter die Leitungsfaͤhigkeit vermindere. Dagegen ſey die Wirkung allemal groͤßer, wenn man die Kiſſen mit Schweinefett einſchmiere, das man aber vorher uͤber dem Feuer zerlaſſen muͤſſe. Denn das im Handel vorkommende ſey bisweilen mit Waſſer gebleicht, wovon man es ohne Schmelzung ſchwerlich befreyen koͤnne. Habe eine Maſchine eine Zeitlang geſtanden, und wirke nicht mehr ſtark genug, ſo erhalte ſie die ganze vorige Kraft wieder, wenn man die Kiſſen, ohne neues Amalgama darauf zu bringen, blos mit etwas von ſolchem Fett beſtreiche. Dagegen ſey aber auch ſoviel wahr, daß man bey allzuſtark aufgetragenem Fette eine betraͤchtliche Verunreintgung der Theile zu fuͤrchten habe.
Herr Cuthbertſon bedient ſich bey ſeinen neueſten Verbeſſerungen der Scheibenmaſchinen ebenfalls des Kienmayeriſchen Amalgama, das er mit Schweineſchmalz zu einer Salbe verbindet, und das Reibzeug damit beſtreicht.
Ueber eine neue Bereitungsart des elektriſchen Amalgama, und die Wirkungen deſſelben vom Hrn. Baron von Kienmayer, im Magazin fuͤr das Neueſte aus der Phyſik u. Naturg. VI. B. 3tes St. S. 104. u. f.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/34>, abgerufen am 23.11.2024.
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