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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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von Zinn ist, oder wenn bey bleibender silbernen Armatur der Extremitäten der Stanniol vom Rücken auf den Unterleib gebracht wird.

Wird das Silber auf andere, z. B. die Brust- oder Bauchmuskeln gelegt, und mit der Zinnbelegung der Lumbalgegend verbunden, so erscheinen die Zuckungen nur in den mit dem Silber belegten Muskeln, nicht in den untern Ertremitäten.

Uebrigens sind die Zusammenziehungen in allen Fällen, wo bloß Muskeln belegt werden, bey weitem schwächer, als wenn die andere Armatur an den entblößten Nerven angebracht wird.

Aehnliche Versuche sind mit gleichem Erfolg auch an Säugthieren, insbesondere an getrennten Gliedmaßen eines lebenden Menschen, an Vögeln, Fischen und mehrern Amphibien angestellt worden. Warmblütige Thiere geben nicht so starke und häufige Zuckungen, als kaltblütige. Durch Belegung der Muskeln allein konnte Volta bey warmblütigen Thieren und bey Eidexen, deren Bedeckungen trockner sind, keine Zuckungen hervorbringen, wenn er nicht die Haut wegnahm, und dann erst die entblößten Muskeln belegte.

In allen diesen Versuchen sieht man bey Berührung der Metalle keinen elektrischen Funken, selbst bey vollkommner Finsterniß; auch zeigt das Elektrometer keine Spur von Elektricität, wiewohl Valli dergleichen bemerkt haben will.

Durch diesen Reiz zeigen alle diejenigen Muskeln Contractionen, welche zur willkührlichen Bewegung dienen, z. B. die des Kopfes, des Halses, des Larynx, des Rückens, des Unterleibes. Diejenigen, so der Willkühr nicht unterworfen sind, wie die des Magens, der Eingeweide, das Herz, bleiben bey diesen Versuchen unbewegt. Dieses ist schon von Valli und Volta gezeigt, noch genauer aber in Absicht auf das Herz von Behrends (Diss. qua demonstratur, cor nervis carere, in C. F Ludwig Scriptor. neurolog. minor. select. Vol. III.) bestätiget worden.


von Zinn iſt, oder wenn bey bleibender ſilbernen Armatur der Extremitaͤten der Stanniol vom Ruͤcken auf den Unterleib gebracht wird.

Wird das Silber auf andere, z. B. die Bruſt- oder Bauchmuskeln gelegt, und mit der Zinnbelegung der Lumbalgegend verbunden, ſo erſcheinen die Zuckungen nur in den mit dem Silber belegten Muskeln, nicht in den untern Ertremitaͤten.

Uebrigens ſind die Zuſammenziehungen in allen Faͤllen, wo bloß Muskeln belegt werden, bey weitem ſchwaͤcher, als wenn die andere Armatur an den entbloͤßten Nerven angebracht wird.

Aehnliche Verſuche ſind mit gleichem Erfolg auch an Saͤugthieren, insbeſondere an getrennten Gliedmaßen eines lebenden Menſchen, an Voͤgeln, Fiſchen und mehrern Amphibien angeſtellt worden. Warmbluͤtige Thiere geben nicht ſo ſtarke und haͤufige Zuckungen, als kaltbluͤtige. Durch Belegung der Muskeln allein konnte Volta bey warmbluͤtigen Thieren und bey Eidexen, deren Bedeckungen trockner ſind, keine Zuckungen hervorbringen, wenn er nicht die Haut wegnahm, und dann erſt die entbloͤßten Muskeln belegte.

In allen dieſen Verſuchen ſieht man bey Beruͤhrung der Metalle keinen elektriſchen Funken, ſelbſt bey vollkommner Finſterniß; auch zeigt das Elektrometer keine Spur von Elektricitaͤt, wiewohl Valli dergleichen bemerkt haben will.

Durch dieſen Reiz zeigen alle diejenigen Muskeln Contractionen, welche zur willkuͤhrlichen Bewegung dienen, z. B. die des Kopfes, des Halſes, des Larynx, des Ruͤckens, des Unterleibes. Diejenigen, ſo der Willkuͤhr nicht unterworfen ſind, wie die des Magens, der Eingeweide, das Herz, bleiben bey dieſen Verſuchen unbewegt. Dieſes iſt ſchon von Valli und Volta gezeigt, noch genauer aber in Abſicht auf das Herz von Behrends (Diſſ. qua demonſtratur, cor nervis carere, in C. F Ludwig Scriptor. neurolog. minor. ſelect. Vol. III.) beſtaͤtiget worden.

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[282/0294] von Zinn iſt, oder wenn bey bleibender ſilbernen Armatur der Extremitaͤten der Stanniol vom Ruͤcken auf den Unterleib gebracht wird. Wird das Silber auf andere, z. B. die Bruſt- oder Bauchmuskeln gelegt, und mit der Zinnbelegung der Lumbalgegend verbunden, ſo erſcheinen die Zuckungen nur in den mit dem Silber belegten Muskeln, nicht in den untern Ertremitaͤten. Uebrigens ſind die Zuſammenziehungen in allen Faͤllen, wo bloß Muskeln belegt werden, bey weitem ſchwaͤcher, als wenn die andere Armatur an den entbloͤßten Nerven angebracht wird. Aehnliche Verſuche ſind mit gleichem Erfolg auch an Saͤugthieren, insbeſondere an getrennten Gliedmaßen eines lebenden Menſchen, an Voͤgeln, Fiſchen und mehrern Amphibien angeſtellt worden. Warmbluͤtige Thiere geben nicht ſo ſtarke und haͤufige Zuckungen, als kaltbluͤtige. Durch Belegung der Muskeln allein konnte Volta bey warmbluͤtigen Thieren und bey Eidexen, deren Bedeckungen trockner ſind, keine Zuckungen hervorbringen, wenn er nicht die Haut wegnahm, und dann erſt die entbloͤßten Muskeln belegte. In allen dieſen Verſuchen ſieht man bey Beruͤhrung der Metalle keinen elektriſchen Funken, ſelbſt bey vollkommner Finſterniß; auch zeigt das Elektrometer keine Spur von Elektricitaͤt, wiewohl Valli dergleichen bemerkt haben will. Durch dieſen Reiz zeigen alle diejenigen Muskeln Contractionen, welche zur willkuͤhrlichen Bewegung dienen, z. B. die des Kopfes, des Halſes, des Larynx, des Ruͤckens, des Unterleibes. Diejenigen, ſo der Willkuͤhr nicht unterworfen ſind, wie die des Magens, der Eingeweide, das Herz, bleiben bey dieſen Verſuchen unbewegt. Dieſes iſt ſchon von Valli und Volta gezeigt, noch genauer aber in Abſicht auf das Herz von Behrends (Diſſ. qua demonſtratur, cor nervis carere, in C. F Ludwig Scriptor. neurolog. minor. ſelect. Vol. III.) beſtaͤtiget worden.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/294>, abgerufen am 22.11.2024.