Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite


thollet, de Fourcroy
etc. a Paris To. I--XV. 1789--1792. 8.)
vorzüglich aus.

Sehr vollständig ist die Chemie in neuern Lehrbüchern von den Herren Gren (Systematisches Handbuch der gesammten Chemie. Halle, I. Th. 1787. II. Th. 1. B. 1789. 2. B. 1790. gr. 8. Zweyte, ganz umgearbeitete Auflage. I. u. II. Th. 1794. III. Th. 1795. gr. 8.), Hildebrand (Anfangsgr. der Chemie, zum Grundriß acad. Vorles. nach dem neuen System abgefaßt. Erlangen, I--III. B. 1794. gr. 8.), Hermbstädt (Systematischer Grundriß der allgemeinen Erperimentalchemie. Berlin, 1791. I--III. Th. 8.) vorgetragen worden. Noch einige nach dem neuern System abgefaßte Lehrbücher sind oben unter dem Worte, Antiphlogistisches System, angegeben. Ein sehr ausführliches Verzeichniß chemischer Schriften findet man in dem von Herrn Weigel angefangenen Werke (Einleitung zur allgemeinen Scheidekunst. Leipz. I--III. St. 1788--1793. 8.).

Citronensäure.

N. A.

Citronensäure, Acidum citri s. citricum, Acide citrique.

Eine eigne, im Citronensafte in Verbindung mit Essigsäure, und sonst noch in andern sauren Säften, enthaltene Säure. Sie ist im Feuer zerstörbar, und läßt sich nach Westrumb und Hermbstädt durch Salpetersäure in Sauerkleesäure verwandeln, wiewohl Scheele und Richter dieses läugnen. Durch Sieden mit concentrirter Salpetersäure geht sie zuletzt in Essigsäure über. Sie bildet mit den Alkalien und Erden eigne Natural- und Mittelsalze, z. B. die citronengesäuerte Kalkerde (Girtanner), Citronenkalk (Gren), Calx citrata, Citrate de chaux.

Man erhält sie, indem man den Citronensaft mit Kalkerde sättigt, und den im Wasser unauflöslichen Niederschlag mit verdünnter Schwefelsäure zersetzt, die sich mit der Kalkerde zum Gyps verbindet, wodurch die Citronensäure an das Auflösungswasser tritt, und durch Krystallisiren geschieden werden kan. Eine andere Methode, sie aus dem Citronensafte vermittelst |des essigsauren Bleyes zu erhalten,


thollet, de Fourcroy
etc. à Paris To. I—XV. 1789—1792. 8.)
vorzuͤglich aus.

Sehr vollſtaͤndig iſt die Chemie in neuern Lehrbuͤchern von den Herren Gren (Syſtematiſches Handbuch der geſammten Chemie. Halle, I. Th. 1787. II. Th. 1. B. 1789. 2. B. 1790. gr. 8. Zweyte, ganz umgearbeitete Auflage. I. u. II. Th. 1794. III. Th. 1795. gr. 8.), Hildebrand (Anfangsgr. der Chemie, zum Grundriß acad. Vorleſ. nach dem neuen Syſtem abgefaßt. Erlangen, I—III. B. 1794. gr. 8.), Hermbſtaͤdt (Syſtematiſcher Grundriß der allgemeinen Erperimentalchemie. Berlin, 1791. I—III. Th. 8.) vorgetragen worden. Noch einige nach dem neuern Syſtem abgefaßte Lehrbuͤcher ſind oben unter dem Worte, Antiphlogiſtiſches Syſtem, angegeben. Ein ſehr ausfuͤhrliches Verzeichniß chemiſcher Schriften findet man in dem von Herrn Weigel angefangenen Werke (Einleitung zur allgemeinen Scheidekunſt. Leipz. I—III. St. 1788—1793. 8.).

Citronenſaͤure.

N. A.

Citronenſaͤure, Acidum citri ſ. citricum, Acide citrique.

Eine eigne, im Citronenſafte in Verbindung mit Eſſigſaͤure, und ſonſt noch in andern ſauren Saͤften, enthaltene Saͤure. Sie iſt im Feuer zerſtoͤrbar, und laͤßt ſich nach Weſtrumb und Hermbſtaͤdt durch Salpeterſaͤure in Sauerkleeſaͤure verwandeln, wiewohl Scheele und Richter dieſes laͤugnen. Durch Sieden mit concentrirter Salpeterſaͤure geht ſie zuletzt in Eſſigſaͤure uͤber. Sie bildet mit den Alkalien und Erden eigne Natural- und Mittelſalze, z. B. die citronengeſaͤuerte Kalkerde (Girtanner), Citronenkalk (Gren), Calx citrata, Citrate de chaux.

Man erhaͤlt ſie, indem man den Citronenſaft mit Kalkerde ſaͤttigt, und den im Waſſer unaufloͤslichen Niederſchlag mit verduͤnnter Schwefelſaͤure zerſetzt, die ſich mit der Kalkerde zum Gyps verbindet, wodurch die Citronenſaͤure an das Aufloͤſungswaſſer tritt, und durch Kryſtalliſiren geſchieden werden kan. Eine andere Methode, ſie aus dem Citronenſafte vermittelſt |des eſſigſauren Bleyes zu erhalten,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="2">
              <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0208" xml:id="P.5.196" n="196"/><lb/>
thollet, de Fourcroy</hi> etc. à Paris To. I&#x2014;XV. 1789&#x2014;1792. 8.)</hi> vorzu&#x0364;glich aus.</p>
              <p>Sehr voll&#x017F;ta&#x0364;ndig i&#x017F;t die Chemie in neuern Lehrbu&#x0364;chern von den Herren <hi rendition="#b">Gren</hi> (Sy&#x017F;temati&#x017F;ches Handbuch der ge&#x017F;ammten Chemie. Halle, <hi rendition="#aq">I.</hi> Th. 1787. <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 1. B. 1789. 2. B. 1790. gr. 8. Zweyte, ganz umgearbeitete Auflage. <hi rendition="#aq">I.</hi> u. <hi rendition="#aq">II.</hi> Th. 1794. <hi rendition="#aq">III.</hi> Th. 1795. gr. 8.), <hi rendition="#b">Hildebrand</hi> (Anfangsgr. der Chemie, zum Grundriß acad. Vorle&#x017F;. nach dem neuen Sy&#x017F;tem abgefaßt. Erlangen, <hi rendition="#aq">I&#x2014;III.</hi> B. 1794. gr. 8.), <hi rendition="#b">Hermb&#x017F;ta&#x0364;dt</hi> (Sy&#x017F;temati&#x017F;cher Grundriß der allgemeinen Erperimentalchemie. Berlin, 1791. <hi rendition="#aq">I&#x2014;III.</hi> Th. 8.) vorgetragen worden. Noch einige nach dem neuern Sy&#x017F;tem abgefaßte Lehrbu&#x0364;cher &#x017F;ind oben unter dem Worte, <hi rendition="#b">Antiphlogi&#x017F;ti&#x017F;ches Sy&#x017F;tem,</hi> angegeben. Ein &#x017F;ehr ausfu&#x0364;hrliches Verzeichniß chemi&#x017F;cher Schriften findet man in dem von Herrn <hi rendition="#b">Weigel</hi> angefangenen Werke (Einleitung zur allgemeinen Scheidekun&#x017F;t. Leipz. <hi rendition="#aq">I&#x2014;III.</hi> St. 1788&#x2014;1793. 8.).</p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Citronen&#x017F;a&#x0364;ure.</head><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">N. A.</hi> </p>
            </div>
            <div n="2">
              <head>Citronen&#x017F;a&#x0364;ure, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Acidum citri &#x017F;. citricum</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Acide citrique</hi></foreign></name>.</head><lb/>
              <p>Eine eigne, im Citronen&#x017F;afte in Verbindung mit E&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;a&#x0364;ure, und &#x017F;on&#x017F;t noch in andern &#x017F;auren Sa&#x0364;ften, enthaltene Sa&#x0364;ure. Sie i&#x017F;t im Feuer zer&#x017F;to&#x0364;rbar, und la&#x0364;ßt &#x017F;ich nach <hi rendition="#b">We&#x017F;trumb</hi> und <hi rendition="#b">Hermb&#x017F;ta&#x0364;dt</hi> durch Salpeter&#x017F;a&#x0364;ure in Sauerklee&#x017F;a&#x0364;ure verwandeln, wiewohl <hi rendition="#b">Scheele</hi> und <hi rendition="#b">Richter</hi> die&#x017F;es la&#x0364;ugnen. Durch Sieden mit concentrirter Salpeter&#x017F;a&#x0364;ure geht &#x017F;ie zuletzt in E&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;a&#x0364;ure u&#x0364;ber. Sie bildet mit den Alkalien und Erden eigne Natural- und Mittel&#x017F;alze, z. B. die <hi rendition="#b">citronenge&#x017F;a&#x0364;uerte Kalkerde</hi> (Girtanner), <hi rendition="#b">Citronenkalk</hi> (Gren), <hi rendition="#aq">Calx citrata, <hi rendition="#i">Citrate de chaux.</hi></hi></p>
              <p>Man erha&#x0364;lt &#x017F;ie, indem man den Citronen&#x017F;aft mit Kalkerde &#x017F;a&#x0364;ttigt, und den im Wa&#x017F;&#x017F;er unauflo&#x0364;slichen Nieder&#x017F;chlag mit verdu&#x0364;nnter Schwefel&#x017F;a&#x0364;ure zer&#x017F;etzt, die &#x017F;ich mit der Kalkerde zum Gyps verbindet, wodurch die Citronen&#x017F;a&#x0364;ure an das Auflo&#x0364;&#x017F;ungswa&#x017F;&#x017F;er tritt, und durch Kry&#x017F;talli&#x017F;iren ge&#x017F;chieden werden kan. Eine andere Methode, &#x017F;ie aus dem Citronen&#x017F;afte vermittel&#x017F;t |des e&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;auren Bleyes zu erhalten,<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0208] thollet, de Fourcroy etc. à Paris To. I—XV. 1789—1792. 8.) vorzuͤglich aus. Sehr vollſtaͤndig iſt die Chemie in neuern Lehrbuͤchern von den Herren Gren (Syſtematiſches Handbuch der geſammten Chemie. Halle, I. Th. 1787. II. Th. 1. B. 1789. 2. B. 1790. gr. 8. Zweyte, ganz umgearbeitete Auflage. I. u. II. Th. 1794. III. Th. 1795. gr. 8.), Hildebrand (Anfangsgr. der Chemie, zum Grundriß acad. Vorleſ. nach dem neuen Syſtem abgefaßt. Erlangen, I—III. B. 1794. gr. 8.), Hermbſtaͤdt (Syſtematiſcher Grundriß der allgemeinen Erperimentalchemie. Berlin, 1791. I—III. Th. 8.) vorgetragen worden. Noch einige nach dem neuern Syſtem abgefaßte Lehrbuͤcher ſind oben unter dem Worte, Antiphlogiſtiſches Syſtem, angegeben. Ein ſehr ausfuͤhrliches Verzeichniß chemiſcher Schriften findet man in dem von Herrn Weigel angefangenen Werke (Einleitung zur allgemeinen Scheidekunſt. Leipz. I—III. St. 1788—1793. 8.). Citronenſaͤure. N. A. Citronenſaͤure, Acidum citri ſ. citricum, Acide citrique. Eine eigne, im Citronenſafte in Verbindung mit Eſſigſaͤure, und ſonſt noch in andern ſauren Saͤften, enthaltene Saͤure. Sie iſt im Feuer zerſtoͤrbar, und laͤßt ſich nach Weſtrumb und Hermbſtaͤdt durch Salpeterſaͤure in Sauerkleeſaͤure verwandeln, wiewohl Scheele und Richter dieſes laͤugnen. Durch Sieden mit concentrirter Salpeterſaͤure geht ſie zuletzt in Eſſigſaͤure uͤber. Sie bildet mit den Alkalien und Erden eigne Natural- und Mittelſalze, z. B. die citronengeſaͤuerte Kalkerde (Girtanner), Citronenkalk (Gren), Calx citrata, Citrate de chaux. Man erhaͤlt ſie, indem man den Citronenſaft mit Kalkerde ſaͤttigt, und den im Waſſer unaufloͤslichen Niederſchlag mit verduͤnnter Schwefelſaͤure zerſetzt, die ſich mit der Kalkerde zum Gyps verbindet, wodurch die Citronenſaͤure an das Aufloͤſungswaſſer tritt, und durch Kryſtalliſiren geſchieden werden kan. Eine andere Methode, ſie aus dem Citronenſafte vermittelſt |des eſſigſauren Bleyes zu erhalten,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/208
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/208>, abgerufen am 07.05.2024.