des Hindernisses den höchsten Grad erreicht hat. Alsdann wird dasselbe wegen seiner vollkommenen Elasticität die vorige Gestalt wiederum annehmen, den beweglichen Körper nach der entgegengesetzten Richtung zurücktreiben, und ihm in einem eben so langen kleinen Zeitraume stufenweise alle diejenigen Grade der Geschwindigkeit, die er während des Stoßes verlohren hatte, in umgekehrter Ordnung wiedergeben, so daß in dem Augenblicke, in welchem das Hinderniß die anfängliche Gestalt wieder erreicht, auch der Körper seine vorige Geschwindigkeit, aber in einer gerade entgegengesetzten Richtung, wieder erhalten haben wird.
Eben dieses wird auch erfolgen, wenn das Hinderniß vollkommen hart, aber der bewegte Körper vollkommen elastisch ist. In diesem Falle nemlich wird durch den Stoß die Gestalt des Körpers selbst so lange geändert, bis endlich seine ganze Bewegung aufgehoben ist. Alsdann stellt sich durch seine Elasticität die vorige Gestalt wiederum her, und da dieses wegen des unbeweglichen Hindernisses nicht anders, als mit Fortschiebung seiner Theile geschehen kan, welche die hierdurch empfangene Bewegung vermöge der Trägheit behalten, so muß der Körper die ganze durch Stoß und Zusammendrückung verlohrne Geschwindigkeit rückwärts wieder bekommen.
Endlich geschieht auch eben dasselbe, wenn der Körper sowohl, als das Hinderniß, beyde elastisch sind. Alsdann ändern beyde ihre Gestalt so lange, bis die Bewegung aufhört; weil aber alsdann vermittelst der Federkraft in jedem Körper die Veränderung wiederhergestellt wird, die er erlitten hat, so bekömmt auch hier der bewegte eben so viel, als er verlohren hatte, d. i. seine ganze vorige Geschwindigkeit, rückwärts wieder.
Die Gesetze des Stoßes elastischer Körper führen auf eben dieses Resultat, wenn man in der oben (S. 220.) mitgetheilten Formel V = 2x - C, die eine Masse unbeweglich setzt. Es wird alsdann nach dem, was S. 216. vorgetragen ist, x = 0, mithin V = - C, oder die Geschwindigkeit
des Hinderniſſes den hoͤchſten Grad erreicht hat. Alsdann wird daſſelbe wegen ſeiner vollkommenen Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum annehmen, den beweglichen Koͤrper nach der entgegengeſetzten Richtung zuruͤcktreiben, und ihm in einem eben ſo langen kleinen Zeitraume ſtufenweiſe alle diejenigen Grade der Geſchwindigkeit, die er waͤhrend des Stoßes verlohren hatte, in umgekehrter Ordnung wiedergeben, ſo daß in dem Augenblicke, in welchem das Hinderniß die anfaͤngliche Geſtalt wieder erreicht, auch der Koͤrper ſeine vorige Geſchwindigkeit, aber in einer gerade entgegengeſetzten Richtung, wieder erhalten haben wird.
Eben dieſes wird auch erfolgen, wenn das Hinderniß vollkommen hart, aber der bewegte Koͤrper vollkommen elaſtiſch iſt. In dieſem Falle nemlich wird durch den Stoß die Geſtalt des Koͤrpers ſelbſt ſo lange geaͤndert, bis endlich ſeine ganze Bewegung aufgehoben iſt. Alsdann ſtellt ſich durch ſeine Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum her, und da dieſes wegen des unbeweglichen Hinderniſſes nicht anders, als mit Fortſchiebung ſeiner Theile geſchehen kan, welche die hierdurch empfangene Bewegung vermoͤge der Traͤgheit behalten, ſo muß der Koͤrper die ganze durch Stoß und Zuſammendruͤckung verlohrne Geſchwindigkeit ruͤckwaͤrts wieder bekommen.
Endlich geſchieht auch eben daſſelbe, wenn der Koͤrper ſowohl, als das Hinderniß, beyde elaſtiſch ſind. Alsdann aͤndern beyde ihre Geſtalt ſo lange, bis die Bewegung aufhoͤrt; weil aber alsdann vermittelſt der Federkraft in jedem Koͤrper die Veraͤnderung wiederhergeſtellt wird, die er erlitten hat, ſo bekoͤmmt auch hier der bewegte eben ſo viel, als er verlohren hatte, d. i. ſeine ganze vorige Geſchwindigkeit, ruͤckwaͤrts wieder.
Die Geſetze des Stoßes elaſtiſcher Koͤrper fuͤhren auf eben dieſes Reſultat, wenn man in der oben (S. 220.) mitgetheilten Formel V = 2x - C, die eine Maſſe unbeweglich ſetzt. Es wird alsdann nach dem, was S. 216. vorgetragen iſt, x = 0, mithin V = - C, oder die Geſchwindigkeit
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des Hinderniſſes den hoͤchſten Grad erreicht hat. Alsdann wird daſſelbe wegen ſeiner vollkommenen Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum annehmen, den beweglichen Koͤrper nach der entgegengeſetzten Richtung zuruͤcktreiben, und ihm in einem eben ſo langen kleinen Zeitraume ſtufenweiſe alle diejenigen Grade der Geſchwindigkeit, die er waͤhrend des Stoßes verlohren hatte, in umgekehrter Ordnung wiedergeben, ſo daß in dem Augenblicke, in welchem das Hinderniß die anfaͤngliche Geſtalt wieder erreicht, auch der Koͤrper ſeine vorige Geſchwindigkeit, aber in einer gerade entgegengeſetzten Richtung, wieder erhalten haben wird.</p><p>Eben dieſes wird auch erfolgen, wenn das Hinderniß vollkommen hart, aber der bewegte Koͤrper vollkommen elaſtiſch iſt. In dieſem Falle nemlich wird durch den Stoß die Geſtalt des Koͤrpers ſelbſt ſo lange geaͤndert, bis endlich ſeine ganze Bewegung aufgehoben iſt. Alsdann ſtellt ſich durch ſeine Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum her, und da dieſes wegen des unbeweglichen Hinderniſſes nicht anders, als mit Fortſchiebung ſeiner Theile geſchehen kan, welche die hierdurch empfangene Bewegung vermoͤge der Traͤgheit behalten, ſo muß der Koͤrper die ganze durch Stoß und Zuſammendruͤckung verlohrne Geſchwindigkeit ruͤckwaͤrts wieder bekommen.</p><p>Endlich geſchieht auch eben daſſelbe, wenn der Koͤrper ſowohl, als das Hinderniß, beyde elaſtiſch ſind. Alsdann aͤndern beyde ihre Geſtalt ſo lange, bis die Bewegung aufhoͤrt; weil aber alsdann vermittelſt der Federkraft in jedem Koͤrper die Veraͤnderung wiederhergeſtellt wird, die er erlitten hat, ſo bekoͤmmt auch hier der bewegte eben ſo viel, als er verlohren hatte, d. i. ſeine ganze vorige Geſchwindigkeit, ruͤckwaͤrts wieder.</p><p>Die Geſetze des Stoßes elaſtiſcher Koͤrper fuͤhren auf eben dieſes Reſultat, wenn man in der oben (S. 220.) mitgetheilten Formel <hirendition="#aq">V = 2x - C,</hi> die eine Maſſe unbeweglich ſetzt. Es wird alsdann nach dem, was S. 216. vorgetragen iſt, <hirendition="#aq">x = 0,</hi> mithin <hirendition="#aq">V = - C,</hi> oder die Geſchwindigkeit<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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des Hinderniſſes den hoͤchſten Grad erreicht hat. Alsdann wird daſſelbe wegen ſeiner vollkommenen Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum annehmen, den beweglichen Koͤrper nach der entgegengeſetzten Richtung zuruͤcktreiben, und ihm in einem eben ſo langen kleinen Zeitraume ſtufenweiſe alle diejenigen Grade der Geſchwindigkeit, die er waͤhrend des Stoßes verlohren hatte, in umgekehrter Ordnung wiedergeben, ſo daß in dem Augenblicke, in welchem das Hinderniß die anfaͤngliche Geſtalt wieder erreicht, auch der Koͤrper ſeine vorige Geſchwindigkeit, aber in einer gerade entgegengeſetzten Richtung, wieder erhalten haben wird.
Eben dieſes wird auch erfolgen, wenn das Hinderniß vollkommen hart, aber der bewegte Koͤrper vollkommen elaſtiſch iſt. In dieſem Falle nemlich wird durch den Stoß die Geſtalt des Koͤrpers ſelbſt ſo lange geaͤndert, bis endlich ſeine ganze Bewegung aufgehoben iſt. Alsdann ſtellt ſich durch ſeine Elaſticitaͤt die vorige Geſtalt wiederum her, und da dieſes wegen des unbeweglichen Hinderniſſes nicht anders, als mit Fortſchiebung ſeiner Theile geſchehen kan, welche die hierdurch empfangene Bewegung vermoͤge der Traͤgheit behalten, ſo muß der Koͤrper die ganze durch Stoß und Zuſammendruͤckung verlohrne Geſchwindigkeit ruͤckwaͤrts wieder bekommen.
Endlich geſchieht auch eben daſſelbe, wenn der Koͤrper ſowohl, als das Hinderniß, beyde elaſtiſch ſind. Alsdann aͤndern beyde ihre Geſtalt ſo lange, bis die Bewegung aufhoͤrt; weil aber alsdann vermittelſt der Federkraft in jedem Koͤrper die Veraͤnderung wiederhergeſtellt wird, die er erlitten hat, ſo bekoͤmmt auch hier der bewegte eben ſo viel, als er verlohren hatte, d. i. ſeine ganze vorige Geſchwindigkeit, ruͤckwaͤrts wieder.
Die Geſetze des Stoßes elaſtiſcher Koͤrper fuͤhren auf eben dieſes Reſultat, wenn man in der oben (S. 220.) mitgetheilten Formel V = 2x - C, die eine Maſſe unbeweglich ſetzt. Es wird alsdann nach dem, was S. 216. vorgetragen iſt, x = 0, mithin V = - C, oder die Geſchwindigkeit
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 896. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/906>, abgerufen am 22.11.2024.
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